Beiträge von Blasius

    In einem Anerkennungs-Rechtstreit begründet der Technische Sachverständige der BG das Nichtvorliegen einer Kontaminierung mit aromatischen Aminen damit, dass der gefährliche Arbeitsstoff nur verdünnt und der Kontakt nur im ppm-Bereich (parts per million) stattgefunden habe.
    Außerdem seien ja nur die Zersetzungsprodukte und nicht die Farben selbst gefährdend.


    Dazu fällt mir ein, dass ich keinen Maler und Lackierer kenne, der seine mit aromatischen Aminen (Azofarbstoffen) belasteten Farben anstatt manuell diese oral aufgetragen hätte.

    Moin Karla,


    nachgeschoben:


    Das Absetzen des Ass 100 vor einer OP ist eine Glaubensfrage unter den Fachärzten. Der Kardiologe sagt nein (wegen des Infarktrisikos), die Anästhesisten sagen ja (wegen der möglichen Nachblutungen und damit Risiko-Patient).


    Da die Anästhesisten in Krankenhäusern bei einer OP das Sagen haben, wird das Ass abgesetzt. Wenn nicht, verbleibt der Patient eben 24-48 Std. länger auf der Intensiv (und bekommt Mecker, weil nicht rechtzeitig abgesetzt).

    Moin Schwazz,


    die langjährige Arbeit mit Holzschutzmitteln könnte der Auslöser des Blasenkrebses sein. Aber auch das Rauchen ist zu ca. 50 % an der Entstehung des Blasen-Ca´s schuld.
    Dein beruflicher Kontakt mit Asbest und asbesthaltigen Baustoffen führt nach allem, was die Medizin weiß, zu Lungenkarzinomen. Also davon kann die Wucherung in der Blase nicht kommen.


    Stelle zur Sicherheit einen Antrag auf Anerkennung einer Berufskrankheit nach BK 1301 (den muss dein Urologe ausfüllen und an die Berufsgenossenschaft einsenden).

    Nachgeschoben:


    Das einfache Kopieren eines Urteilstextes eines deutschen Gerichtes stellt eine Urheberrechtsverletzung dar und ist strafbar.

    Moin Krümelchen,


    leider unterliegt die Schmerzensgeldregelung in Deutschland keinen gesetzlichen Vorgaben, das heißt, es liegt am goodwill des Richters oder an der Clevernis des Anwaltes, wie hoch das Schmerzensgeld ausfällt.
    In deinem Fall würde ein mit mir befreundeter RA 5 - 7,5 TdE verlangen.


    Unabhängig davon ist der Schadenersatz für die von dir aufgelisteten zusätzlichen Verrichtungen und Ausgaben einzufordern. Also mit spitzem Bleistift nachrechnen und eine Forderung formulieren, etwa so:


    täglich eine Waschmaschine zusätzlich:
    Waschpulver: 50 g = 0,55 €
    Wasser + Abwasser: 60 L = 0,34 €
    Strom: 2 kW = 0,66 €
    Verschleiß der Maschine: 1,00 € (angenommene Laufzeit 8 Jahre bei 1 Wäsche wöchentlich = 416 Wäschen; Neupreis 416 €)


    Das Mehr des Pflegedienstes und die Fahrtkosten sind alles Schäden, die ersatzpflichtig sind.


    Also dran bleiben und einen pfiffigen Anwalt nehmen.

    Moin Sluppi,


    so schnell verlierst du deine Blase schon nicht. Der Dr. Wawroschek ist ein sehr kompetenter, erfahrener Urologe. Da bekommst du Rat aus bester Quelle.


    Die TUR-B setzt dich doch nur für 4-5 Tage außer Gefecht. Danach kannst du wieder zur Arbeit gehen. Schreibtisch, nicht Rohrleitungsbau im Graben! Erklär das den Personalern vom Wasserverband. Ansonsten bist du doch zu 100 % fit (zumindest im Kopf und in der Schreibtisch-Hand).


    Onkologische Nachsorge wegen dem "bißchen" Blase hast du doch nicht nötig. Die Instillationstherapie schafft einen mitunter, ist aber erträglich. Ausfall vielleicht am darauffolgendem Tag (kann man z.B. auf Urlaub nehmen, hast ja 5 Tage mehr wegen GdB>50 %).


    Reha wegen Rücken ist sehr wichtig, da die Rückenmuskulatur gaaanz viel aushalten muss und von dort weitere Leiden verursacht werden (können). Solltest du eingestellt werden, bestehe auf einem Schreibtischstuhl für Menschen mit Rückenproblemen (einstellbare Lordosenstütze) und ergonomisch aufgestelltem PC-Bildschirm incl. Tastatur.


    Geh zuversichtlich ins Vorstellungsgespräch. Ruhe und Selbstbewusstsein strahlen aus und erhöhen deine Chancen.

    Moin Sluppi,


    bewirb dich ruhig um den neuen Job. Noch ist ja nicht klar, ob sie dich nehmen. Erst nach einer Zusage würde ich kündigen.


    Meistens dauert es vom Bewerbungsschreiben bis zur Einstellung ein viertel Jahr. Deine Kündigungsfrist musst du ja auch noch einhalten.


    Deine Schwerbehinderung solltest du im Anschreiben erwähnen, da bei gleicher Eignung Schwerbehinderte bevorzugt eingestellt werden müssen.


    Die Reha solltest du auch machen. Sie dient ja in erster Linie deinem Rücken. Die Onkologie ist auf Blasenkrebs nicht eingestellt, wohl aber auf Prostatektomierte .


    Viel Erfolg bei der Bewerbung (Deich- und Wasserverband?)!

    Ich lach mich krank!


    Klar ist Mitomycin ein Teufelszeug. Aber es soll ja auch wirken. Oder meint dein Urologe, dass man Krebs mit lauwarmer Milch behandeln kann?


    Mitomycin ist ein Mittel, das man als Belzebub im Einsatz gegen den Teufel (Krebs) bezeichnen kann mit etlichen möglichen Nebenwirkungen.


    Aber hast du dir schon mal den "Waschzettel" von Aspirin durchgelesen? Bei den vielen möglichen Nebenwirkungen dürfte das Zeug nicht frei verkäuflich sein.
    Oder studiere mal die Zutatenliste einer Tüte "Muggel" oder "Knurr". Oder den beliebten Mini-Riegeln. Da kannst du vor lauter Exxx oft nicht mehr unterscheiden, ob es sich bei dem Produkt um eine Industriechemikalie oder ein "Lebensmittel" handelt.

    Moin BeKa,


    zur Nachresektion in ca. 4-6 Wochen musst du wieder ins Krankenhaus zur TUR-B. Bestehe dort (siehe Beitrag von Hexe) auf Mitomycin- Erstinstillation. Damit werden durch die Resektion freigeschnittene Krebszellen abgetötet.


    Anschließend heißt es für dich, alle 1/4 Jahre zur Blasenspiegelung für die nächsten drei Jahre. Danach für zwei Jahre halbjährlich, dann nur noch jährlich (lebenslang). Einmal im Jahr sollte eine Urin-Zytologie gemacht werden.


    Da man deinen Befund als kritisch bewertet hat, vermute ich, dass es eigentlich ein G2 ist. Dann würde die Nachsorge etwas anders aussehen. Aber warte erst mal das Ergebnis der 2. TUR-B ab. Dann werden wir dir weiter helfen.


    Beantrage deinen Schwerbehinderten-Ausweis (zwei Jahre in Heilungsbewährung mit 50%).

    Moin Sluppi,


    du warst sicher in Westerstede in der Ammerland-Klinik? Ein gutes Haus. Leider durch die "Beförderung" zum BW-Krhs. etwas unpersönlich geworden. Vorteil: In der Urologie macht man (auf Wunsch des Patienten und Überweisung des behandelnden Urologen) die TUR-B als PDD. Damit ist die Erkennung auch schwieriger Karzinomformen besser.


    Beantrage deinen Schwerbehinderten-Ausweis. Dir stehen mind. 50 % für 5 Jahre (Heilungsbewährung) zu.

    Zur frühzeitigen Erkrankung an Harnblasenkrebs kann es durch diverse, bisher aber nicht ausreichend erforschte, Ursachen kommen.


    Der Kontakt mit PAK-belastetem Spielzeug, das passive oder aktive Rauchen ab/in der Jugend, Haushaltschemikalien und Wohnraumausgasungen, Wohnort (ubiquitäre PAK-Belastung), Wohnnähe zu Kokereien oder Kraftwerken (PAK-belasteter Feinstaub), AKW im Umkreis, Radon-Belastung im Haus (radioaktive Niedrigstrahlung), Schlafplatz im Störfeld, Ernährung (viel Wurst, gegrilltes Fleisch, viel Zucker, zuckerhaltige chemiegefärbte Limonaden ab Kindheit), Verschiebung des Säure-Basen-Haushaltes, arbeitsplatzinduzierte Belastung (Kontaminierung mit aromatischen Aminen).


    Die Liste ließe sich noch verlängern, ist aber zur Verdeutlichung des komplexen Themas ausreichend.


    Weitere Ernährungsempfehlungen auch in unserem Thread "Gesunde Ernährung"

    Ich persönlich halte die private Krankenversicherung für unsozial. (Ebenso wie die Vielzahl der GKVen in Deutschland)
    Nur die Solidargemeinschaft der GKV kann die horrenden Ausgaben des Gesundheitswesens stemmen.
    Die PKV ist vielleicht gut für ledige Besserverdiener. Aber wehe, wenn sie heiraten, Kinder haben und älter werden. Dann langen diese auf Profit getrimmten Versicherungen richtig zu. Und erst recht bei chronisch Kranken (auch ein Harnblasenkrebs ist eine chronische Erkrankung).
    Den "Selbstständigen-Tarif" gibt es zum Beispiel auch (preiswerter) bei der TK.

    Moin Annemarie,


    zwischen Wunsch, Anspruch und Realität des Machbaren klaffen oft riesige Lücken.


    Kaum ein Integrationsamt wird sich für Schwerbehinderte im Alter 60+ ins Zeug legen. Zum einen will die Wirtschaft solche Älteren nicht mehr, zum anderen lohnt sich der finazielle Aufwand der Umrüstung eines speziellen Arbeitsplatzes für die Kürze der noch zu erwartenden Beschäftigungsphase nicht. Auch sind die zur Verfügung stehenden Mittel pro Jahr beschränkt und unterliegen verstärkt dem Rotstift.


    Sozial ist das nicht. Aber wer sagt denn, dass Marktwirtschaft sozial ist?


    Wenn es um den Erhalt eines Arbeitsplatzes geht, ist vieles einfacher als ein geförderter Neuanfang (mit all seinen Risiken für den Unternehmer).
    Du als Altenpflegerin weisst doch wie es ist: du selbst kannst und darfst nicht mehr heben. Wenn ich Unternehmer wäre, würde ich statt deiner zwei junge Leute einstellen (jeder zum Minilohn - die müssen ja froh sein, dass sie arbeiten dürfen), die noch richtig was wuppen können.


    Wer heute länger als 3 Monate ohne Job ist, gilt amtlich als ungelernt und darf auch Klos putzen. Oder im 1-Euro-Job Unkraut am Reichstag zupfen, auf den Strassen Papier aufsammeln oder auf den Knien rutschend festgeklebten Kaugummi vom Strassenpflaster kratzen.


    Aber darin hast du vollkommen recht: wie gut, dass es die Integrationsämter gibt.

    Moin Ricka,


    an meinem ironischem Statement zur Arbeit bei 60+ wirst du sicher sehen, dass ich durchaus ein Verfechter von Arbeitsmöglichkeiten für jeden bin, der es sich zutraut, egal , ob schwerbehindert oder älter.


    Ich bin durch mein zwangsweises Ausscheiden aus dem Arbeitsleben (Fa. insolvent) nicht glücklich! Und oberhalb 65 gibt dir kaum eine Firma mehr einen Job, es sei denn, du willst im Supermarkt für 4,50 Euro die Stunde Regale auffüllen.
    Hinzu kommt, dass ich als Techniker mit diversen Zusatzqualifikationen restlos überqualifiziert bin für einfache Tätigkeiten. Nicht mal mehr als Kraftfahrer nimmt man mich.
    Zwar kann ich in meiner jetzigen Situation als Rentner schön lange mit dem Hund spazieren gehen, aber Erfüllung ist das nicht. Mein Job als Sicherheitsfachkraft, Abfall-, Umwelt-, Immissionsschutz- und Qualitätsbeauftragter fehlt mir sehr.


    Ich wünsche dem Wolfgang von ganzem Herzen, dass seine Bemühungen um eine adäquate Anstellung von Erfolg gekrönt sind.


    Dir, meine Beste, eine gesegnete Adventszeit und ein glückliches Fest!

    Moin Wolfgang,


    vom JobCenter bekommst du im Beratungsgespräch das Ergebnis der sozialmedizinischen Stellungnahme schriftlich ausgehändigt.


    Auf Aushändigung des kompletten Gutachtens hast du leider keinen Rechtsanspruch.
    Du kannst aber über einen Fachanwalt, der Akteneinsicht anfordert, das Gutachten lesen (und so in deinem Kopf eine Kopie anfertigen).

    Im Gegensatz zur Werbung hat der NMP 22 - Test nur eine Trefferquote von etwa 30 %. Damit liegt er in der Treffsicherheit ähnlich dem PSA - Test auf Prostata-Ca. Schon Alkoholkonsum am Abend vor dem Test kann die reelle Aussage verfälschen; ebenso wie die Anwendung im aktiven oder passiven Urin veränderte Werte liefert.
    Wirklich sichere Diagnostik des gesamten Urothels liefert die Urinzytologie verbunden mit der Zystoskopie als PDD.

    Moin Wolfgang,


    die Ärzte werden für ihre Auskünfte (zu denen sie verpflichet sind) zwar gering, aber immerhin bezahlt.


    Wenn nun Herr Dr. X das Amt nicht leiden kann oder andere Dinge ihn vom schnellstmöglichen Versand abhalten, kann schon mal ein halbes Jahr ins Land gehen. Der Amtsarzt hat als letztes Druckmittel nur die gerichtliche Vorladung zur Offenlegung der Befunde. Und es gibt nicht wenige Ärzte, die es darauf ankommen lassen!
    Befunde, übermittelt vom Patienten selbst, sind nicht amtstauglich (sie könnten ja verfälscht sein). Wie auch im Steuerrecht misstraut der Staat generell dem Bürger.


    Um das Verfahren zu beschleunigen, fall deinen behandelnden Ärzten auf die Nerven, bis sie die Befunde versandt haben.


    Liegen alle Befunde vor, kann der Amtsarzt nach Aktenlage oder durch persönliche Inaugenscheinnahme entscheiden. Hat er viel zu tun (das ist in 99 % der Fälle), wird er nach Aktenlage entscheiden:
    GdB = 100 %
    ALG I für 2 Jahre
    Danach Zwangsverrentung mit ca. 10,5 % Abschlag dauerhaft.


    Ironie an:
    Wieso wollen alte Leute bloß immer arbeiten? Sie nehmen den Jungen die Arbeitsplätze weg. Außerdem haben sie keine Ansprüche mehr zu haben. Konsumieren sie wie Junge? Wie oft kaufst du Klamotten, ein neues Handy, CD´s, ein NetBook? Gehen sie am Friedhof vorbei, binden sich die Würmer schon die Lätzchen um.
    Ironie aus!
    Aus eigener trauriger Erfahrung kenne ich den Gang der Dinge.

    Moin Wolfgang,


    zusätzlich zu den in den vorherigen Beiträgen genannten Ratschlägen nun auch noch von mir etwas "Senf":


    Grundsätzlich ist erwerbsfähig, wer mindestens 3 Stunden täglich einer Beschäftigung nachgehen kann. Dabei spielt eine amtlich festgestellte Behinderung keine Rolle. Die Agentur für Arbeit lässt durch ihre Amtsärzte feststellen, welche Art von Tätigkeit vom Versicheren noch ausgeübt werden kann. Bei durch die Art der Schwerbehinderung eingeschränkter Vermittlung hilft das Integrationsamt . Speziell für deinen Umzug nach NRW schau auch hier.
    Warte mit der Meldung beim Arbeitsamt nicht bis zum letzten Tag deiner Krankschreibung. Im Gesetz steht "unverzüglich nach Bekanntwerden der Umstände".


    Gute Genesung weiterhin und lerne schon mal westfälisch, denn friesisch versteht da kaum einer.