Beiträge von Blasius

    Moin Helios,


    wenn der Krebs nach 5 jahren verstärkt zuschlägt, wären viele User dieses Forums nicht mehr unter den Lebenden.


    Also erstmal ruhig Blut und dann langsam weitermachen. Der Kopf muss die Diagnose erst verarbeiten. einige unserer User haben auch nach einiger Zeit noch ihre Probleme damit (gelle - Hinnak?).


    Also: Stanardtherapie bei deinem Grading und Staging ist eine langfristige Instillationstherapie mit Mitomycin, die erste noch in der Klinik bei der 2. TUR, danach 8 x wöchentlich, dann einmal monatlich für 2 - 3 Jahre (Einspritzung per dünnem Katheter direkt in die Blase).
    Kontroll-Zystoskopien alle 3 Monate, davon mindestens eine im Jahr als PDD.
    Infos zu diesen Themen findest du im Forum (evtl. Suchfunktion).


    Wenn gezielt Fragen auftauchen, besteht noch die Möglichkeit des Austausches über die PN (persönliche Nachrichten).

    Am Reinhard-Nieter-Krankenhaus in Wilhelmshaven wird die PDD-Zystoskopie mit einem flexiblen Zystoskop durchgeführt (Stand: Nov. 2008).


    In der Ammerland-Klinik in Westerstede mit einem starren Rohr.


    Beide Male aber ohne besondere Betäubung, also nur mit dem Insta-Gel, dass ja bereits ein mildes Betäubungsmittel enthält.

    Moin Maju,


    schön, dass du innerlich o.B. bist. Jedenfalls nichts, was sofort auffällt. Aber trotz allem, denke dran: der Krebs ist nur ruhig, weg ist er nicht!


    Also beiß die Zähne zusammen, nimm deine Antiallergie-Tabletten, creme dich ein und halte die Mito-Inst. für die nächsten zwei Jahre durch. Es geht kein Weg dran vorbei, willst du deinen Status behalten.

    Moin Timm,


    die Instillationen wirken sich nicht unmittelbar auf die Potenz aus. Zwar ist dem Betroffenen am gleichen Tag und oft auch am darauffolgendem Tag nicht nach GV. Aber das liegt an der Kathederisierung und dem daraus resultierendem Harndrang.
    Ganz wichtig aber ist: KEIN UNGESCHÜTZTER GV bis 10 Tage nach der Instillation!
    Dazu lies bitte die Patienten-Information der Fa. medac:


    http://www.medac.de/data/downl…tomycin_Patienten2007.pdf


    Anders kann es bei der Blasenspiegelung sein. Wenn die mit einem starren Zystoskop durchgeführt wird, und der Urologe richtig in alle Winkel guckt, wird meist auch die Samenblase und andere sensible Bereiche stimuliert und der Sexualtrieb angeregt.
    Doch immer sollte ein an Blasenkrebs Erkrankter in Instillationstherapie an den Schutz des Partners denken und nicht auf die dünne Gummihaut verzichten. Es gibt sie übrigends auch farblich passend zum Shorty.


    Weitere Infos der Fa. medac findest du hier:
    http://www.medac.de/patient/fa…en/harnblasenkarzinom.htm

    Hallo dodi,


    deine Info bezüglich der Wartezeit nach der letzten Mito-Inst. ist richtig. Man sollte eine PDD-Zysto erst 4 - 6 Wochen nach der letzten Inst. machen, da durch das Mitomycin die Blase extrem gereizt wird. Es kommt auch zu Schleimhautablösungen und diese Laesionen färben sich unter Fluoreszenzlicht blau!


    Die Standardanwendung von Mitomycin hier in D ist 40 mg direkt nach der TUR, alle weiteren Gaben 20 mg.
    Schlagt der Klinik doch die Abrechnung der PDD-Zysto als TUR-B vor. Dann müssen sie zwar eine Gewebeprobe entnehmen, bekommen aber dicke Kohle für vergleichsweise harmlose Leistungen. Es ist da wie überall im Geschäft: es muß nur gut begründet werden.


    Könnte die Erkrankung deines Mannes eine Folge seines Berufes sein? Dann wäre eine Meldung an die Berufsgenossenschaft nötig.

    Heute ist ein leicht zu merkendes denkwürdiges Datum: 08-08-08 !
    Und ich hatte heute meine (hoffentlich) letzte Mitomycin-Inst.
    Die Zysto am Montag war negativ, und die Zweitmeinung eines Urologen meines Vertrauens habe ich auch.
    Demnach ist die Angabe der Fa. medac über die Dauer der möglichen Instillation nur ein Richtwert. Je nach Verlauf der Behandlung kann von dem enmpfohlenen Maximum von 3 Jahren abgewichen werden.
    Nun, da das Monster in mir anscheinend schläft, werde ich weiterhin wachsam sein und regelmäßig zur Zysto (unter PDD) gehen.
    Nun fehlt nur noch die Anerkennung als Berufskrankheit. Aber auch an dieser Front werde ich weiter kämpfen.


    Das Leben ist etwas Wunderbares!

    Auf Grund von Nachfragen hier noch einige Erläuterungen:
    Ohne die Integrität des Sachverständigen mißkreditieren zu wollen, versucht er dennoch zu Gunsten der BG zu argumentieren.
    Da das wissenschaftlich-technische Sachwissen von Juristen am Sozialgericht meist rudimentär ist, kann solch ein Sachvortrag nur wenig zur Aufhellung von chemisch-medizinischen Vorgängen beitragen.
    Wohl aber ist hier die Absicht zu erkennen, auf die Möglichkeit des Vorliegens einer Verursachung der Blasenkrebserkrankung durch nicht berufsbedingte Einflüsse abzustellen.
    Siehe dazu:


    Sozialgesetzbuch VII (vom 7. August 1996)
    § 9 - Berufskrankheit
    (3) Erkranken Versicherte, die infolge der besonderen Bedingungen ihrer versicherten Tätigkeit in erhöhtem Maße der Gefahr der Erkrankung an einer in der Rechtsverordnung nach Absatz 1 genannten Berufskrankheit ausgesetzt waren, an einer solchen Krankheit und können Anhaltspunkte für eine Verursachung außerhalb der versicherten Tätigkeit nicht festgestellt werden, wird vermutet, dass diese infolge der versicherten Tätigkeit verursacht worden ist.


    Aber die zur Zeit überwiegende Rechtsprechung tendiert dahin, die Mitursächlichkeit der beruflichen Ursache als ausreichend anzusehen, wenn diese wesentlich ist. Die Berufsgenossenschaft darf nicht die Alleinursächlichkeit oder die annähernde Gleichwertigkeit der beruflichen Ursache fordern. Es gibt nämlich Gutachter (oder Sachverständige), welche die berufliche Ursache für nicht gleichwertig halten und stattdessen auf Rauchgewohnheiten des Betroffenen oder ähnliches abheben. Die Errichtung dieser "50 % Hürde" gegen den Berufskrebskranken ist unzulässig!

    Hallo monduhr,


    Dein Vater ist mit 55 gewiss kein alter Tattergreis! Der Ratschlag, sich verrenten zu lassen, ist kein guter! Denn er kann erst im Alter von mind. 63 (bei einem Grad der Behinderung von mind. 50 %) die vorgezogene Altersrente OHNE Abschläge in Anspruch nehmen.
    Der Weg geht erst zum Versorgungsamt zur Beantragung des Schwerbehindertenausweises und dann zum Integrationsamt, das lt. Gesetz zur Hilfe bei der Wiedereingliederung ins Arbeitsleben verpflichtet ist.

    Im Stadium pTaG1 beträgt die normale Heilungsbewährung nur zwei Jahre.
    Um eine längere Heilungsbewährung zu bekommen, müssen Rezidive auftreten.
    Ich wäre an deiner Stelle froh, dass es dir gut geht. Eine Anerkennung einer Schwerbehinderung ist ja in erster Linie zum krankheitsbdingten Nachteilsausgleich gedacht.


    Aber einem Widerspruch gegen die Amtsentscheidung steht nichts entgegen.

    Hallo EX110,


    Du hast einen Rechtsanspruch auf 80 % Schwerbehinderung für die Blasenentfernung und zusätzlich mind. 10 % für die Inkontinenz.


    Guckst du hier:


    http://cdl.niedersachsen.de/blob/images/C27580303_L20.pdf


    "...GdB/MdE-Grad während einer Heilungsbewährung von fünf Jahren:
    ...mit Blasenentfernung einschließlich künstlicher Harnableitung...80 %
    ...Harninkontinenz...leichter Harnabgang bei Belastung (z.B. Streßinkontinenz Grad I)...0,10 %
    ...Harnabgang tags und nachts (z.B. Streßinkontinenz Grad II-III)...20-40 %
    ...Künstliche Harnableitung (ohne Nierenfunktionsstörung) mit guter Versorgungsmöglichkeit...50 % "


    Zitat (gekürzt) aus:
    Anhaltspunkte für die ärztliche Gutachtertätigkeit
    im sozialen Entschädigungsrecht und nach dem Schwerbehindertenrecht (AHP)

    Nach TUR-B (pTaG2) und Nachresektion im August 2006 bekomme ich seitdem Mitomycin. Erst im wöchentlichen, dann im monatlichen Abstand.
    Meine Zystoskopien waren jedesmal negativ, davon war eine im Nov. 2007 als PDD.
    Nun möchte mein Urologe die Instillationstherapie im August d.J. absetzen mit der Begründung, ich sei ja bisher rezidivfrei gewesen und nach seiner Prognose wäre ich es auch zukünftig.
    Die 1/4 jährlichen Zystos müsse man aber machen.
    Nun meine Frage an die Gemeinde:
    Gibt es Studien oder Forschungsergebnisse, die auf die Dauer der Mito-Anwendung zielen?
    Die Fa. medac schreibt für Mitomycin eine dreijährige Anwendung vor. Wenn es jedoch nur eine Empfehlung ist, liegen da gesicherte Erkenntnisse vor?


    Ich werde mir eine Zweitmeinung eines Urologen einholen. Aber vielleicht wisst ihr ja was.

    Danke an Eckard, Hexe, Krümelchen und ein ausgeschiedenes Forumsmitglied für die Richtigstellung meiner Unwissenheit bezüglich Cranberry-Saft.
    Ich möchte nicht versäumen, den anderen ForianernInnen den Inhalt der Hinweis-email wiederzugeben, da ich diese Hinweise für wichtig erachte (und das Einverständnis der Verfasserin voraussetze):


    "... Cranberrysaft sei...rausgeworfenes Geld, da er keine Harnblase mehr habe.
    Das ist insofern nicht richtig, als Bakterien sehr wohl und gerade aus
    der Darmblase den Harnleiter hinauf ins Nierenbecken gelangen und dort
    die gefürchteten Nierenbeckenentzündungen verursachen.
    Nach einer Zystektomie ist diese Gefahr besonders groß, weil
    Vernarbungen an den Harnleitern leicht zu Stauungen führen."
    Zitat Ende.

    Hallo Feanor,


    wozu braucht dein Vater denn noch Cranberry-Saft? Er hat doch keine Blase mehr. Da dieser Saft nur das Andocken von Bakterien an das Blasen-Urethel verhindern soll, ist es nach meinem Dafürhalten rausgeworfenes Geld. Wichtig für ihn ist die weitere Einnahme von "Yakult" zur Stimulierung der Darm-Bakterien.

    Hallo Frank,


    das Mitomycin wird von den meisten Patienten recht gut vertragen. Zwar gibt es bei manchen mit zunehmender Häufigkeit der Instillation auch zunehmend leicht Probleme, aber in deinem Fall (Low-grade-carcinom = niedrige maligne Potenz) dürfte die Mito-Gabe sich nur auf ein Jahr (12 x) beschränken.


    Also keine Panik, höre auf deinen Doc und vermeide körperliche Anstrengungen (nach der Mito-Inst.) mit Puls >140. Das Mito greift zwar die Blasenschleimhaut an, aber diese regeneriert sich ja auch wieder. Das bisschen Bluten nach der Inst. ist normal.

    Hallo Frank,


    wie ich aus deinen Beiträgen entnehme, bist du noch berufstätig.


    Könnte es sein, dass dein Blasenkarzinom berufsbedingt, also eine Berufskrankheit ist?
    Und hast du schon einen Schwerbehinderten-Ausweis beantragt? Bei pTaG1 gibt es den mit (voraussichtlich) 50 % für mind. zwei Jahre. Die Steuerersparnis kannst du dann gemeinnützig spenden oder deine Enkel damit verwöhnen.

    Hallo Frank,


    fahrradfahren (nicht Gelände oder Rennen, sondern soft und easy) und Mit-dem-Hund-Gassi-gehen ist kein Sport, sondern Ausgleichsbewegung. Aber wie bei allem - die Menge machts!


    Der übliche Ablauf einer TUR-B:
    1. Tag - Vorbereitung oder schon OP. Nach OP Dreiwege-Katheter und Spülung der Blase, bis die Spülflüssigkeit nur noch rosa ist, was meistens erst am
    2. Tag der Fall ist. Nach dem Absetzen der Spülung viel trinken und mit dem Beutel Gassi-gehen (Thrombose-Verhinderung).
    3. Tag - Wenn der Urin klar ist (kein Blut) wird der Katheder gezogen. Beobachtung der Miktion (des Pullerns).
    4. Tag - Restharn-Kontrolle per Ultraschall, sowie Nierenfunktion.
    5. Tag - Entlassung


    Sollte es bei Dir anders gewesen sein, lass uns das bitte wissen. Wir sind auch neugierig, wie andere Kliniken arbeiten. Um noch einmal auf Rosemarie´s Posting zurückzukommen: wieso wurde bei Dir bis zur Mitomycin-Installation solange gewartet?


    Sei gegrüsst und viel Gesundheit!

    @ Sille,
    meine Empfehlung: Im Arbeitsvertrag vermerken lassen, dass Du zu x% schwerbehindert bist. Dann kann der Arbeitgeber nicht sagen, er hätte von nichts gewusst. Die aus der Schwerbehinderung resultierenden Vergünstigungen sollten ihm bekannt sein. Dein Ansprechpartner in Sachen Vermittlung zwischen A-geber und A-nehmer ist das Integrationsamt, das Kraft Gesetz zur Tätigkeit gezwungen ist.