Beiträge von AndreasW

    Liebe Najo,


    erstmal ein Willkommen in diesem Forum, auch wenn der Grund deiner Anmeldung bei uns sicherlich kein erfreulicher ist.


    Ich möchte nun erstmal auf den Befund, oder besser auf die beiden Befunde eingehen:
    Zum einen das Urothelkarzinom, in deinem Befund steht mindestens pT2, der Pathologe ist sich also nicht sicher, ob der Tumor nicht doch tiefer in die Blase hinein gewachsen ist und es ist wohl davon auszugehen, das der Tumor bei der TUR-B nicht vollständig entfernt wurde, also keine R0 vorliegt.
    Das nicht vorliegen des R0 macht eine alternative RadioChemoTherapie ( RTC ) nahezu aussichtslos.


    Weiterhin wurde bei der Biopie noch ein "urothelales in situ Carcinom" ( CIS ) festgestellt, das ist ein flachwüchsiger Tumor, der hochgradig gefährlich ist und als G3 eingestuft wird.
    Beides zusammen genommen, ist es fast unmöglich hier noch eine Therapie zu finden, die blasenerhaltend durchgeführt werden kann. Ich weiss, gerade als junge Frau mit 33 Jahren ist dies eine Diagnose, die man wirklich nicht hören / gebrauchen kann, da vielleicht noch ein Kinderwunsch vorhanden ist.


    Wegen einer Zweitmeinung, so kannst du dich an jede Klinik wenden, die eine gute Urologie hat, leider kenne ich mich in der Schweiz nicht so aus, sodass ich dir da zu keiner Klinik raten kann.


    Gruss
    Andreas

    Hallo Heike,


    es ist nicht ungewöhnlich, das sich die Versorgungsämter zeit lassen. Der begutachtende Arzt des Versorgungsamtes braucht erst alle Befunde und bis die Hausärzte, Urologen, Krankenhäuser etc. diese Unterlagen an das Versorgungsamt schicken dauert auch.
    Erst wenn alle Unterlagen zusammen sind, gehen diese an den begutachtenden Arzt, der dann entscheidet. Aufgrund dieser Entscheidung wird dann der entsprechende Bescheid ausgestellt.
    Auf meine Verlängerung mußte ich 8 Monate warten ( Neufeststellung wegen Heilungsbewährung im Januar gestellt und letzte Woche den Bescheid bekommen).


    Gruss
    Andreas

    Lieber Herbert,


    ansich hätte man die Instillation von BCG zu diesem Zeitpunkt abbrechen müssen, denn durch die Blutung kann es zu der berühmten BCGitis mit Befall mehrerer Organe wie Lunge und Leber im Sinne von Sepsis (Blutvergiftung) kommen.
    Was dann letztlich dazu führt, das eine BCG - Weiterbehandlung vollkommen unmöglich gemacht wird.


    Gruss
    Andreas

    Lieber Eckhard, Lieber Manolo


    wir haben es hier ja letztlich mit "zwei" Tumoren zutun, einem pT1a G3 und dem Carcinoma in Situ.
    Eine R0 - Resektion eines pT1a G3 ist schon schwer genug, bei einem CIS schon fast unmöglich, zumal wir hier trotz BCG eine Progression und rezidive erleben.


    Deshalb rufe ich noch mal folgendes in Erinnerung:


    der pT1, G3
    Tumor stellt eine Sonderform des oberflächlichen Harnblasentumors dar. Er hat ein hohes Rezidivrisiko und ein hohes Risiko fortzuschreiten und somit Tochtergeschwülste (Metastasen) abzusiedeln. Die Behandlung dieses Tumors muß konsequent und aggressiv erfolgen. Zahlreiche Urologen empfehlen, bei dieser Form des Blasenkarzinoms eine komplette Entfernung der Harnblase vorzunehmen (sog. radikale Zystektomie). Alternativ kann nach kompletter Resektion des Tumors eine intensive adjuvante intravesikale Chemotherapie oder Immuntherapie erfolgen.
    Diese adjuvante Therapie sollte jeweils aus einem Induktionszyklus (6 wöchentliche Gaben Instillationen in die Harnblase) mit einem anschließenden Erhaltungszyklus mit monatlichen Instillationen eines Chemotherapeutikums oder vierteljährlichen Gaben von BCG (s.o.) in einem 3 wöchigen Kurzzyklus. Sollte trotz dieser intensiven Therapie ein Tumorrezidiv auftreten ist eine rasche Zystektomie indiziert.


    Carcinoma in Situ (CiS:( auch dies ist eine Sonderform des oberflächlichen Harnblasenkarzinoms. Es zeichnet sich durch ein flächenhaftes Wachstum innerhalb der Harnblase, sowie der Harnleiter und der Nierenbecken aus. Diese Form des Blasenkarzinoms ist hochmaligne und nur schwer zu behandeln. Es zeichnet sich durch eine hohe Rezidivrate und auch bei einer fehlenden Invasionstendenz zur Fähigkeit aus, Metastasen zu setzen. Die Standardtherapie des CiS ist die intravesikale Gabe eines Immuntherapeutikums
    (in der Regel BCG) mit einem Induktionszyklus bestehend aus 6 wöchentlichen Dosen, gefolgt von einer Erhaltungstherapie über mehrere Jahre mit einer 3 monatigen Instillation von 3 wöchentlichen BCG-Gaben. Beim Therapieversagen sollte ggf. ein erneuter Induktionszyklus durchgeführt werden oder eine rasche Zystektomie erfolgen.


    Gruss
    Andreas

    Update:


    1. Die BCG-Produktionsstätte des Herstellers Sanofi in Kanada ist weiterhin geschlossen, gerüchten zu Folge soll dort die Produktion im Frühjahr 2015 wieder aufgenommen werden können, dabei handelt es sich aber wirklich nur um ein Gerücht welches im Moment nicht nachprüfbar ist.


    2. BCG ist weiterhin nicht lieferbar, die Firma Medac geht davon aus, das sie die Großhändler im Herbst wieder beliefern kann. Mir persönlich war die Aussage "Herbst" etwas zu ungenau und habe nochmals nachgefragt, daraufhin bekam ich eine etwas genauere Auskunft: Man rechnet mit Oktober wobei man meiner Einschätzung, das es dann wohl ehr November sein würde nicht widersprach.
    Ursache ist eine Charge, die nicht weiter verwendet werden konnte.


    Gruss
    Andreas

    Hallo Manolo,


    lange warten solltest Du nicht, damit hat dein Urologe auch recht, denn trotz BCG - Behandlung ist es innerhalb von weniger als 3 Monaten zu einer Progression und zu rezidiven gekommen, das zeigt deutlich, das du ein Hoch - Risiko- Patient bist und das dementsprechend schnell gehandelt werden muss.


    Nun zu der Da-Vinci-Methode:


    Hier scheiden sich etwas die Geister, zum einen läßt sich damit recht schonend Operrieren und Aufgrund der "kleineren Narben" ist wohl auch der Heilungsprozess besser.
    Wo Licht ist, ist Schatten nun aber nicht weit entfernt.
    Während man bei einer "normalen OP" zahlreiche Lymphknoten entfernt und diese im "Schnellschnitt" mit begutachtet macht man dies bei der Da-Vinci-Methode kaum bis garnicht.
    Damit verbunden ist dann auch eine "Unsicherheit" ob das Lyphsystem nicht doch schon befallen ist oder nicht.


    Für beides gibt es hier bei uns Beispiele - somit keine einfache Entscheidung die du treffen musst.
    Gruss
    Andreas

    Hallo manolo,


    ich hatte Dir ja auch schon bei deinem letzten Beitrag geantwortet und werde das jetzt wieder tun.
    Soweit ich noch deinen anderen Beitrag im hinterkopf habe, war die BCG - Therapie im Mai / Juni diesen Jahres, das das BCG nicht angeschlagen hat deutet auf ein Therapieversagen. Leider hattest du nicht gesagt, ob und welche Nebenwirkungen bei der Immuntherapie auftraten. Unsere Erfahrung zeigt, das ein ausbleiben von Nebenwirkungen häufig auf ein Therapieversagen schliessen lassen.
    Da nun das Therapieversagen vorliegt und zeitgleich aber auch BCG nicht verfügbar ist gibt es nicht sehr viele alternative Behandlungsmöglichkeiten. Gerade das CiS ist dabei eben besonders gefährlich.


    Somit wird es wohl auf eine Blasenentfernung hinaus laufen.


    Wenn eine Neo-Blase mit Anschluss an die Harnröhre möglich ist, wirst du kaum Einschränkungen in deiner Lebensqualität haben, ob es Einschränkungen in deiner Sexualität geben wird, ist schwer vorhersehebar - es kommt auch darauf an, wie schonend die OP gemacht werden kann und wie erfahren der Operateur ist. Aber dazu können dann unsere Neoblasen hier im Forum mehr und besser Auskunft geben.


    Gruss
    Andreas

    Liebe Neuinteressentin,


    bei jeder TUR-B verbleiben mehr oder weniger Gewebereste in der Blase, im Fall des Blasenkrebs sind das dann auch Tumorreste, eine Mitomycin-Instillation direkt nach der OP soll sicherstellen, das diese verbliebenen Zellen sich nicht wieder neu ansiedeln und rezidive bilden.
    Somit ist es sogar sehr gut, das eine Mitomycin-Instillation durchgeführt wurde - viele Kliniken verzichten aber immernoch darauf, weil das den "Gewinn" reduziert.


    Gruss
    Andreas

    Liebe Brigitte,


    was soll denn eine einfache Probenentnahme bringen? Letztlich könnte man dadurch nur feststellen ob es sich um einen G1, G2 oder G3 - Tumor handelt, aber die entscheidende Frage ob es sich um einen oberflächlichen oder schon invasiven Tumor handelt, würde dabei vollkommen unbeantwortet bleiben.
    Ich bin der Meinung, das man hier mit einer Rückenmarksanästhesie arbeiten sollte, der Patient ist dann "unterhalb" gelähmt aber eben vollkommen ansprechbar und wach.
    Wenn der alte Herr aufgeregt ist und lieber nix von der TUR-B mitbekommen möchte, dann wird man ihm ein Beruhigungs - Schlafmittel in Form einer Tablette geben und würde dann tief und fest schlafend nichts von der OP sehen.
    Auch eine zweitägige Liegezeit betrachte ich nicht als problematisch, da du selbst sagst, er ist für seine 94 Jahre noch recht fit und nach den zwei Tagen kann er dann schon wieder aufstehen und stolz das Täschen von Dolce und Gabbana neben sich her tragen.
    Alles weitere wird man dann anhand des histologischen Befundes sehen.

    Liebe Brigitte,


    mit OP meinst du sicherlich die TUR-B, die durchgeführt werden soll - und ohne eine Narkose ist diese nicht durchführbar. Eine alternative zur Vollnarkose wäre eine Rückenmarksanästhesie die um einiges schonender ist.
    Erst mit dem histologische Befund des Tumores läßt sich dann näheres zum weiteren Vorgehen sagen.
    Wenn es sich "nur" um einen oberflächlichen Tumor handelt (ausser CIS), kann der alte Herr sicherlich ohne große Beeinträchtigung der Lebensqualität weiter leben, ist der Tumor aber schon in tiefere Schichten der Blase vorgedrungen sodass eine Blasenentfernung notwendig sein sollte, muss man sehr genau schauen, ob man Ihm diese schwere OP noch antun kann und möchte.


    Gruss
    Andreas

    Lieber Preci,


    es ist mühsam jetzt mit den Zeigefinger auf die Ärzteschaft zu zeigen, sicherlich denkt man darüber nach, was wäre geschehen, wenn der Hausarzt meinen Vater schneller zum Urologen geschickt hätte, was wäre gewesen, wenn die OP nicht im "Schnelldurchgang" erfolgt wäre?
    Ich denke, das das auch der falsche Ansatz ist, denn auch ein oberflächlicher Tumor ( pTa G1 ) kann wenn auch selten ( ca. 1 % aller Fälle ) Metastasen bilden, bei einem pT1 G3 sind es schon ca. 20 %.


    Du siehst, ein "Was wäre Wen" hilft Euch da nicht weiter, die Gegebenheiten haben sich geändert, ebenso wie die Voraussetzungen und nun muss eine Entscheidung getroffen werden, um die Euch niemand hier im Forum beneidet.
    Eine hammer Chemo, mit reichlich Nebenwirkungen und unklarem Ausgang, oder aber eine abgeschwächte besser verträgliche Chemo um eine bessere Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten.


    Gruss
    Andreas

    Liebe Wolke,


    ich Rate Euch nochmals, holt eine Zweitmeinung dazu ein, den Link zu den Ärzten hatte ich Euch ja schon gegeben. Nehme mit Ihnen Kontakt auf, nur dann werdet Ihr auf Eure Fragen auch eine Antwort erhalten.
    Auch wenn Euch Waage eine positiviere Antwort gegeben hatte, so sind die beiden Krankheitsverläufe nicht miteinander vergleichbar.


    Sehr wahrscheinlich wird sein, das dein Vater eine malignen Aszites (Bauchwassersucht) hat, hier würde ich auch die behandelten Ärzte fragen - ob dies vorliegt!!!


    Falls dies zutrifft und somit die Metastasen bei deinem Vater schon auf die Lymphbahn drücken, sodass diese Lymphflüssigkeit nicht mehr ablaufen kann, nennt man dies auch malignen Aszites.
    Ursachen:
    Jeder zehnte Aszites steht mit einer Krebserkrankung im Zusammenhang und wird durch maligne („bösartige“) Tumorzellen ausgelöst, die meist ihren Ursprung in einem Tumor eines im Bauchraum gelegenen Organs haben. In der Mehrzahl der Fälle ist der Auslöser eines malignen Aszites Eierstockkrebs oder ein Tumor des Verdauungssystems (Magen-, Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs). Auch Fälle mit Aszites - infolge von Brustkrebs, werden zunehmend häufig beobachtet. Bei einigen Patienten lässt sich der Ursprungstumor nicht feststellen. Nicht jeder Patient, der an einer der genannten Tumorarten erkrankt ist, bekommt zwangsläufig auch einen malignen Aszites. Tatsächlich sind davon nur wenige Patienten betroffen.
    Prognose:
    Allerdings ist krebsbedingte Bauchwassersucht fast immer ein Zeichen für eine bereits fortgeschrittene Erkrankung. Die Prognose für Patienten mit malignem Aszites ist sehr ungünstig: Abhängig von Tumortyp und Tumorstadium haben sie oftmals nur noch eine Lebenserwartung von einigen Wochen oder wenigen Monaten.


    Nochmals, wenn Du wirklich eine objektive Antwort haben möchtest dann wende dich dort hin:


    Peritonealkarzinose, Bauchfellkrebs - Dr. med. Herwart Müller - Krebstherapien, Peritonektomie, HIPEC - Onkologie Hammelburg


    denen sämtliche Unterlagen, wie Laborbefunde, OP-Berichte und CT- oder MR-Bilder zuschicken und um eine Meinung bitten!!


    Gruss
    Andreas

    Liebe Wolke,


    bei einem pT4a, G3, pN2 (23/29), L1, V1 sind die Prognossen und die Chancen auf eine Heilung schlecht, das bei deinem Vater nach nunmher etwas über einem Jahr Metastasen aufgetreten sind, tut mir sehr leid.
    Es gibt in Deutschland wohl nur 5 Ärzte die sich an diese Art der Metastasen heran trauen,


    Peritonealkarzinose, Bauchfellkrebs - Dr. med. Herwart Müller - Krebstherapien, Peritonektomie, HIPEC - Onkologie Hammelburg


    ich würde denen sämtliche Unterlagen, wie Laborbefunde, OP-Berichte und CT- oder MR-Bilder zuschicken in der Hoffnung, das sie dort was tun können.


    Sicherlich wirst du Dich Fragen, warum sich die Ärzte da nicht wirklich ran trauen:
    Das Bauchfell ist eines der schlecht durchbluteten Körperregionen, sodass es Metastasen dort mit einer Chemotherapie sehr sehr schwierig zu bekämpfen ist und das es dabei eine hohe Versagerquote kommt, dementsprechend schlecht ist auch die weitere Prognose für deinen Vater.


    Leider kann ich Dir keine für Euch positivere Antwort auf deinen Beitrag geben.


    Gruss
    Andreas

    Hallo Epi,


    die Rezidiv - Rate bei Dir ist schon etwas beunruhigend, ich hoffe das es weiterhin nur oberflächliche Tumoren und G1 sind, wobei ich bei diesem schnellen Wachstum ehr von G2 oder G3 ausgehen würde - dann wäre eine BCG - Therapie die wohl richtige Wahl.


    Gruss
    Andreas
    + ich drück DIr die Daumen für Freitag

    Lieber Klaus,


    deine 1. TUR-B fand letzte Woche statt, somit kann und sollte die Nachresektion in ca. 4 Wochen durchgeführt werden. Ob die Klinik das unter PDD durchführen kann, solltest du vorher dort erfragen, denn nicht jede Klinik ist dafür ausgestattet.


    Diagnostik und Therapie des nichtinvasiven Harnblasenkarzinoms :


    http://www.forum-blasenkrebs.n…se/index.php/Download/36/


    dort ist die Seite 3 für Dich von bedeutung (Zitat):


    Eine besondere Herausforderung stellen Patienten mit einem pT1-Urothelkarzinom dar, die etwa 10 bis 20% aller Urothelkarzinome ausmachen und üblicherweise konservativ mittels transurethraler Resektion behandelt werden. 20 bis 30% dieser Patienten haben im weiteren Verlauf eine lokale Progression zu einem
    muskelinvasiven Tumor, sodass bei pT1-Tumoren nach ca. vier bis sechs Wochen eine Nachresektion indiziert ist.


    Sollte dein Urologe nicht auf die Therapie laut den Leitlinien eingehen, solltest du dir einen anderen Urologen suchen.


    Gruss
    Andreas