Hallo Jaja,
wie man merkt, hast Du Dich ja schon ein wenig durch das Forum gelesen.
Bei Deiner Diagnose macht natürlich das CIS (gerne hier im Forum als Miststück beschrieben, da lange schön unauffällig auf der Blasenwand liegend, aber leider immer ein sehr gefährlicher G3), und die großflächige Ausbreitung Sorge. Mein Freund hat in ähnlichem Alter wie Du die Diagnose T1G3 bekommen, allerdings ohne CIS. Da war bei uns der Weg klar, es mit BCG zu versuchen, und soweit läuft alles gut, er ist seit einem Jahr jetzt ohne Rezidiv. Wenn Du Dich für den blasenerhaltenen Weg entscheidest, dann ist BCG Mittel der Wahl. Aber auch eine RCT wäre denkbar, allerdings solltest Du auf jeden Fall in guter körperlicher und seelischer Verfassung dazu sein. Bei beiden Vorgehen wäre eine 0 Resektion wünschenswert, bei der RCT ist diese glaube ich sogar Voraussetzung.
Diese Diagnose ist leider immer ein Grenzfall und wird viel diskutiert. Bei einer Blasenentfernung werden sehr wahrscheinlich, auch wenn Sie nervenschonend durchgeführt wird, Probleme wie Inkontinenz und Potenzverlust/-Störungen auf Dich zukommen, wobei es dabei Mittel und Wege gibt, diesen Problemen entgegenzutreten. Wie erfolgreich, kann natürlich keiner sagen.
Bei einem T1G3 + CIS bleibt, wie Du sagst, bei einem blasenerhaltenen Ansatz immer die Angst, dass doch irgendwas zurückbleibt oder das dieses CIS irgendwann 'explodiert'. Bei der Blasenentfernung wirst Du als noch recht junger Mann mit Problemen zu kämpfen haben, die für einen Mann möglicherweise mental sehr schwer zu verkraften sind. Es gibt aber gute Beispiele von Leuten hier im Forum, wo schon in jungen Jahren eine Neoblase angelegt wurde und die ihr Leben in vollen Zügen weiterhin genießen. Die werden sich sicher auch noch zu Wort melden.
Ich hoffe, Du kriegst noch weiteres Feedback, das Dich bei Deiner nicht leichten Entscheidung unterstützt. Letztendlich wird Dir Dein Gefühl raten, was Du machen möchtest.
Alles Gute,
Anne