Beiträge von Danielo

    Hallo,


    das Forum ist sehr gut und übersichtlich aufgebaut - dennoch weiß ich nicht, wo ich Tipps für die Blasenspiegelung einbauen kann.


    Ich schreibe sie schon einmal auf:


    Nach der Ausschabung meines Tumors ging ich über drei Jahre alle drei Monate zur Blasenspiegelung.
    Anfangs ein sehr unangenehmer Termin, vor dem ich mich stets graulte wie vor dem Zahnarzt.
    Doch nach und nach fand ich heraus, wie es ohne Schmerzen geht.


    Zunächst landete ich bei einem Urologen, der von mir als Kassenpatient für die Spiegelung mit einem flexiblen Instrument 40 Euro extra haben wollte. Andernfalls würde er ein inflexibles Rohr benutzen. Eine Frechheit. Ich wechselte den Urologen.


    Das Unangenehmste war das Brennen in der Eichel nach der Spiegelung, verbunden mit dringenden Bedürfnis, Harn abzulassen.
    Als ich meinem Urologen davon berichtete, empfahl er mir, vorher viel zu trinken.
    Das half.


    Und nachdem ich zusätzlich vor dem Besuch beim Urologen 30 Tropfen Novalgin nehme, geht die ganze Prozedur so gut wie beschwerdefrei über die Bühne. Ausschließlich der Moment, in dem das Instrument die Prostata passiert ("bitte tief Luft holen!), ist nicht angenehm, aber der kurze und nicht wirklich starke Schmerz ist gut auszuhalten.


    Last not least: Mein Urologe ist einfach ein Traum. Ein unglaublich angenehmer Mensch. Wie gut er fachlich ist, kann ich nicht beurteilen.
    Wer also in Berlin auf der Suche sein sollte, mag an meiner Empfehlung interessiert sein: Dr. Bloedow in der Urologie in der Heerstraße.
    Ich wohne in Zehlendorf, nehme aber die weite Fahrt gerne auf mich.


    Ein weiterer Pluspunkt: Man muss nicht lange warten. Negativ: Meist ist besetzt,, wenn man anruft. Bitte nicht entmutigen lassen.


    So weit.
    Ich hoffe, der eine oder andere Tipp hilft anderen.


    Danielo

    Bald nach meiner ersten Blasenspiegelung musste ich dringend Wasser lassen - doch ich schaffte es nicht mehr bis zur Toilette. Das wiederholte sich in den folgenden 24 Stunden: Ich war nicht mehr Herr über meinen Schließmuskel.


    Nun frage ich mich, wie das dann mit den Mito Spülungen funktionieren soll. Wie kann ich die Flüssigkeit 2 Stunden halten, wenn sie von selbst herauslaufen will. Ich könnte höchstens 2 Stunden Kopf stehen. :)


    Hat jemand da Erfahrungen oder Rat oder Idee?

    Danke Blasius für die hilfreiche Information!
    Aber auch allen anderen herzlichen Dank für die vielen Beiträge, die mir enorm geholfen haben, in die Materie einzudringen.


    Nach wie vor ein Rätsel ist es mir, warum der Hersteller von Mitomycin schreibt:


    "Ein ungeschützter Geschlechtsverkehr sollte nach der Behandlung für 6 Monate unterbleiben."


    Mal abgesehen davon, dass dies dann logischerweise auch für die Dauer für die Behandlung gelten müsste - welches potentiellem Risiko soll hiermit begegnet werden?


    Außerdem: Wie verhält es sich dann in punkte Frühinstilation? Das Risiko müsste doch analog bestehen.

    Inzwischen war ich beim Urologen.


    Es gibt ganz interessante Antworten zu meinen Fragen - soweit es hier interessiert ...


    1. Ja, HEXVIX wäre bereits bei der ersten TUR-B sinnvoll gewesen. (Da war ja mein erster Urologe anderer Ansicht gewesen). Bei der Nachresektion sollte ich darauf bestehen, dass eine Untersuchung mit HEXVIX durchgeführt wird.


    2. Ja, es ist sinnvoll, vorab eine Röntgenuntersuchung der Niere mit Kontrastmittel durchzuführen. Hier also folgte er nun der Meinung meines ersten Urologen.


    3. Während mein erster Urologe die Meinung vertrat, es sollte nach der Nachresektion mit einer Instillationstherapie begonnen werden (zunächsst 8 Wochen), hält dies mein jetziger Urologe nur dann für angezeigt, wenn bei der TUR-B bzw. beim nachfolgenden Befund etwas gefunden wird, was für eine Instillationstherapie spricht.


    4. Auf meine Frage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr innerhalb von 6 Monaten nach der Instillationstherapie lachte er. Wo ich denn das her hätte. Es mache keinen Sinn, zumal man beim Sex keinen Urin ausscheiden würde. Man solle lediglich nach dem Ausscheiden des Mitomycin darauf achten, dass nichts an die Schleimhäute gerät und man keine Toilette benutzt, die von Kindern frequentiert werden.
    (Danke für die Info von Blasius. Ich sehe nun, dass die 6-Monatswarnung direkt vom Mitomycin-Hersteller stammt.)


    5. Ob ich denn vor und nach der Nachresektion wieder Antibiotika bekäme? Dies sei von Krankenhaus zu Krankenhaus unterschiedlich. In den USA wird es generell gemacht (Haftungsrisiko), in Deutschland nicht.

    Hallo,


    wie gut, dass es dieses Forum gibt. So fühlt man sich nicht so allein ...


    Ich bin 65 Jahre alt und vor ca. 4 Wochen wurde wegen Zellen im Harn bei einer Blasenspiegelung ein Blasenkarzinom gefunden ("Cysto: gestilter unifokaler aber rel. großer TM der linken HB Seitenwand bis in den Blasenauslass flottierend.")


    14 Tage später erfolgte die OP im Berliner Auguste Victoria Krankenhaus.


    Bei der Voruntersuchung sagte man mir, mir würde ca. 1 Stunde vor der OP ein Kontrastmittel gespritzt werden, so dass man während der OP ggf. andere Tumore leichter erkennen könne.


    Doch am Morgen der OP war davon keine Rede mehr. Die Pfleger meinten, davon stünde in meiner Akte nichts, auch hätte man das Kontrastmittel nicht vorrätig. Doch man könne dies WÄHREND der OP machen.
    Das kam mir zwar merkwürdig vor - doch was sollte ich tun?
    Einige Minuten später schlief ich.


    Ich erhielt eine Mitomycinstilation und wurde nach 2 Tagen entlassen.
    Im "Vorläufigen Arztbrief" stand: "... Intraoperativ findet sich ein ca. 2cm durchmessender, papillärer, gestilter Blasentumor oberhalb des linken Ostiums, der reserziert wird. Es erfolge die Mitomycinfrühinstilation."


    Nach einigen Tagen kam der pathologische Befund: pTa Grad 2; Low grade 1
    "... kein Anhalt für ein invasives oder destruierendes Tumorwachstum, kein urothetiales Carcinoma in situ. Wesentliche Anteile der Muscularis propria sind nicht erfasst."


    Erst einmal Aufatmen...


    Da ich das Gefühl hatte, bei dem Urologen, der den Tumor gefunden hatte, nicht in guten Händen zu sein, nahm ich die Empfehlung meiner Internistin an und konsultierte einen anderen, Dr. Wegener.
    Er erklärte mir die Situation: Bei einem so großen pTa G2 müsse 4-6 Wochen nach der TUR-B eine Resektion erfolgen. Danach alle 3 Monate eine Spiegelung, nach 2 Jahren dann halbjährlich.


    So weit, so gut.


    Dennoch konsultierte ich auch meinen ersten Urologen, der inzwischen den pathologischen Befund bekommen hatte.


    Zunächst berichtete ich darüber, dass man offenbar während der OP nicht gleich mit Hilfe von HEXVIX nach anderen Tumoren geschaut habe.
    Nein, HERVIX sei nicht indiziert gewesen, deshalb habe er es auch nicht verordnet. Das Mittel sei teuer.


    Er gratulierte mir. Ich hätte großes Glück gehabt. Eine Resektion sei nicht notwendig bei einem G1pTa Tumor.
    Ich sah ihn fragend an und sagte ihm, dass mir ein befreundetet Arzt gesagt habe, es müsse sehr wohl eine Resektion erfolgen.
    Doch er verneinte.


    Nun machte ich ihn darauf aufmerksam, dass er wiederholt von "G1" spräche, obwohl ich doch einen "G2" Tumor habe. Er schaute nach. "Oh ja, Sie haben Recht! Das tut mir leid. Alles zurück. Jawohl, dann muss eine Resektion erfolgen. Und danach über 8 Wochen wöchentlich Mitomicin, dann monatliche Auffrischungen mit Mitomicin C."


    Aha.


    Hier sind die beiden Urologen wohl unterschiedlicher Meinung.


    Beim Hinausgehen zitierte ich einen Infostext der Urologischen Klinik München, wo ich folgendes fand:
    "Zur Beurteilung des Befalls der oberen Harnorgane (Nieren, Harnleiter) ist eine
    Ultraschalluntersuchung (Sonografie) und eine Röntgenuntersuchung der Nieren mit
    Kontrastmittel (Infusionsurorgramm) unbedingt zusätzlich erforderlich."


    Ja, meinte er. Die Röntgenuntersuchung der Nieren solle tatsächlich gemacht werden. Entweder bei ihm vor der OP oder auch im Krankenhaus.
    Dafür bräuchte er dann vom Hausarzt die gesunden Nieren- und Schilddrüsenwerte.


    Aha.


    Auch hiervon hatte mir der Urologe meines Vertrauens nichts gesagt.


    Für morgen habe ich bei ihm einen Termin gemacht, um ihn mit den Empfehlungen des anderen Urologen zu konfrontieren.


    Vielleicht gibt es auch aus dem Forum qualifizierte Meinungen zu meinen Fragen:


    1. Hätte eine photodynamische Diagnostik mit HERVIX während der ersten TUR-B erfolgen sollen?
    2. Soll ich ich bei der Aufnahme im Franziskus Krankenhaus, wo die Resektion erfolgen wird, auf einer HERVIX Untersuchung bestehen?
    3. Sollte JETZT eine Röntgenuntersuchung der Nieren erfolgen - oder im Krankenhaus?
    4. Wie geht es nach der Resektion weiter? Kontrollen alle 3 Monate - oder wöchentliche Behandlung mit Mitomicin?


    Ich werde weiter berichten.


    Mit herzlichem Dank
    Danielo