So, nochmal ein Update, wie versprochen
Mir geht es wieder gut, hin und wieder zwickt es noch ein bißchen im re. Unterbauch, ja und so richtig weiß man doch nicht, was da jetzt los war.
Ich will mal kurz beschreiben, was ich dazu für ärztliche Aussagen bekam:
Nachdem der Hausarzt ja einen Infekt ausgeschlossen hatte, der diensthabende Urologe in der Notaufnahme jedoch auf einen Pouchinfekt (Leucos im Urin) tippte und mir Antibiotika verordnete, war ich vergangenen Montag erst mal zur Gynvorsorge - eine Eierstockentzündung schloss sie aus (ich habe noch meinen re. Eierstock), aber hier kam erstmal der Hinweis, daß ja auch Verwachsungen dahinter stecken könnten !!!!!!
Also ich gleich nach nebenan zu meinem Hausurologen. Dieser war auch nicht so ganz von einem Infekt überzeugt, hat lange meine rechte Niere geschallt, sowohl in Rücken- als auch in li.Seitenlage, um zu sehen, ob der Urin aus dem erweiterten Nierenbecken abläuft. Das war soweit in Ordnung, also kein Abflusshindernis. Nachdem ich ihn auf evtl. Verwachsungen ansprach, meinte er nur, daß wenn die Schmerzen weiterhin andauern oder schlimmer würden, er die Niere fisteln (Nierenfistelanlage) möchte, um zu sehen, ob der Schmerz dann nachlässt, dies würde dann auf einen Infekt hindeuten, bleibt der Schmerz, wäre das ein Hinweis auf eine Verwachsung.
Mmh, klang zunächst logisch, aber, so will er die Diagnose stellen ?
Ich will keine Nierenfistelung, da dann erneut Nierengewebe geschädigt wird, und ich habe nur noch diese Niere.
Nach kurzem Überlegen telefonierte ich dann mit meinem Operateur, der mir damals den Pouch bastelte. Dieser gab mit eindeutig zu verstehen, daß eine Nierenfistelung absolut nicht notwendig sei, da meine Urinausscheidung und die Nierenwerte völlig in Ordnung seien (man macht hier mehr kaputt als....) Er glaubt auch, daß da Verwachsungen dahinter stecken könnten. Oftmals verkleben Darmwände miteinander, es bilden sich Narbenstränge sog. Briden und das betreffende Darmstück ist nicht mehr so frei beweglich. Kommt es dann z.B. zu Verdauungsstörungen oder Entzündungen in diesem Teil, so kann ein Zug auf das Bauchfell ausgeübt werden, daß dann solche Schmerzen auslöst. Manchmal dauert es Tage, oder auch 2-3 Wochen, bis diese Schmerzen wieder ganz weg sind. Sollten diese Schmerzen aber länger als 4 Wochen andauern, müsste man gezielte MRT- oder auch CT-Aufnahmen machen und letztendlich bleibt dann nur noch eine Operation, um diese Narbenstränge wieder zu lösen - ob es dann besser wird, kann niemand sagen.
Zu guter letzt musste ich dann am Mittwoch noch zum Onkologen. Dieser war vollkommen der gleichen Meinung wie mein damaliger Operateur und schließt ebenso die Nierenfistelung aus.
Ausserdem erhielt ich noch den bakteriologischen Befund
@Moppel, und was soll ich sagen, tatsächlich fand man einen Keim (Pseudomonas aeruginosa - Krankenhaus- und Wasserkeim), der zum Glück auf Ciprofloxacin ansprach.
Puh - ein Ärztemarathon diesen Monat. Wichtig für mich war aber die erneute Erfahrung, daß man nicht alles glauben sollte, was einem ein Arzt erzählt. Es ist immer von Vorteil, sich eine Zweit- oder Drittmeinung einzuholen um dann für sich abwägen zu können, was der richtige Weg ist.
Lange Rede kurzer Sinn: Da ich weder Fieber noch Schüttelfrost noch Entzündungsparameter hatte, waren es offensichtlich Verwachsungen, die sich durch gereizte Darmabschnitte bemerkbar gemacht haben.
Eine neue Erfahrung für mich - Schmerz ist nicht gleich Schmerz - die Angst saß mir da ordentlich im Nacken - und das nächste Mal kann ich es zumindest besser einordnen und dann auch dementsprechend reagieren ohne gleich in Panik zu verfallen.
Das war jetzt ein langer Bericht, mir war es einfach wichtig, so meine Erfahrung mit dem Pouch hier in meinem Thread niederzuschreiben. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen Mitstreiter. Wir sind nicht allein.
LG Gabi