Hallo Irmi ,
von einem Führungsdraht würde ich dringend abraten, das ist ein Instrument, was nur von einem Arzt benutzt werden sollte. Da dieser Draht nicht sehr flexibel und hart ist, kann sehr leicht der Stomaeingang oder die Pouchblase durchstoßen werden. Diese Perforation hat weitreichende Folgen wie z.B. eine Peritonitis (Bauchfellentzündung) - also Finger weg
Was kannst du tun?
Oftmals liegt eine Verklebung des Stomaeingangs durch eingetrockneten Schleim/Verkrustungen vor, bei mir kommt das gelegentlich vor.
Da hilft nur Geduld beim Einführen des Katheters. Dabei solltest du darauf achten, daß die Katheterspitze nicht abrutscht. Manchmal hilft es, wenn du die Katheterspitze mittels einer Klemme stabilisierst.
IMG_20180428_192654_autoscaled.jpg IMG_20180428_192748_autoscaled.jpg
Ich halte den Stomaeingang geschmeidig und weich, indem ich ein rundes Reinigungspad mit z.B. Bepanthensalbe/Vaseline auflege.
Vielleicht versuchst du es bei Problemen zunächst mit einem kleineren Katheter und läßt ihn 5 Minuten im Eingangsbereich liegen, das dehnt den Stomaeingang auf und du kommst dann problemlos mit einem größeren Katheter rein. Dieses Vorgehen hat mein Urologe ausprobiert, nachdem er mit dem DK (14CH) nicht reinkam.
Hilfreich ist auch Kathetergleit-Gel, welches mittels einer Spritze direkt eingeführt wird. Mit dem Konus der Spritze weitest du vorsichtig den Eingang. Vielleicht solltest du dir welches verschreiben lassen.
Häufig hilft auch ein Lagewechsel - Sitzen, Stehen, in Seitenlage
Manchmal ist es auch sinnvoll, den Kathetervorgang abzubrechen und in 30 Minuten nochmals probieren.
Mein Stomaeingang ist auch sehr eng und immer wieder setze ich kleine Blutungen im Inneren des Eingangs bedingt durch die Granulombildung. Häufig passiert es beim Zurückziehen des Katheters, die Augen der Katheterspitze bleiben da hängen. Gerade wenn ich es eilig habe und meine, schnell mit dem Kathetervorgang fertig zu werden, passiert mir das. Ich hatte gerade in den ersten 2 Jahren Probleme mit dem ISK, konnte aber zum Glück mir bisher immer selbst helfen und benötigte keinen Arzt oder Notaufnahme.
Deshalb wirklich - Ruhe bewahren, geduldig sein - meist gelingt es dann auch mit dem Katheterisieren, so zumindest meine persönlichen Erfahrungen.
LG Gabi