Ihr Lieben,
wir hatten gestern eine kleine Grillparty bei uns - meine Schwägerin war auch da. Sie ist sehr positiv gestimmt - da haben ihr auch die Ärzte einfach entsprechend Sicherheit vermittelt. Nach der Op hat sie ein Zeitfenster von 2 Wochen bis 3 Monate um die 7 Wochen Bestrahlungen anzugehen, aber sie möchte das - verständlicherweise - möglichst schnell hinter sich bringen.
Liebe Chris1965 , du hast darauf hingewiesen, dass die Bestrahlungen unterschiedlich verlaufen. Danke nochmal für deine ausführliche Info!!!! Meine Schwägerin hofft natürlich auf nur geringe Nebenwirkungen, aber auch das wird sich zeigen. Jetzt konnte sie erstmal mit der Familie den geplanten Urlaub antreten, der ihnen sehr gut tun wird und danach ist dann auch gleich die Op. Also beste Ablenkung! Angst hat sie keine vor der Bestrahlung. Sie hat auch keine sehr empfindliche Haut.
Meine große Nichte, fast 9, war, als ich an Krebs erkrankte, 4,5. Sie war immer wieder mal im Krankenhaus auf Besuch, hat in dem Alter wohl auch schon ziemlich viel von den Ängsten mitbekommen. Aber jetzt ist es eine kleine Hilfe, weil sie sieht, dass man wieder gesund werden kann, auch wenn erst alles unsicher ist und man oft Angst hat. Aber das Wort Krebs wird so oft umgangen und vermieden... Das ist mir damals schon extrem aufgefallen, dass es allen schwer fällt das Wort Krebs zu verwenden. Und auch meine Schwägerin sagt immer wieder: Als ich die Brustdiagnose bekommen habe. Aber das schützt vielleicht auch. Gänsehaut bekomme ich nach wie vor, wenn ich das Wort ausspreche... Meine Tochter weiß, dass ihre Tante ins Krankenhaus kommt. Als ich ihr erklärt habe, warum, habe ich auch mit mir gerungen und das Wort Tumor verwendet... und es mit dem Tumor in meiner Blase verglichen, der auch raus musste, damit er sich nicht weiter ausbreiten konnte. Hat sie gut verstanden und so akzeptiert.
Als unsere Tochter gerade mal ein paar Tage im Kindergarten war, hat sie zu Hause erzählt, dass sie heute im Kindergarten den Krebs gemalt hat. Ich bin so erschrocken, weil sie den Begriff eigentlich nicht kannte und ich aber einfach sofort an die Erkrankung denken musste. Im Gespräch mit der Erzieherin hat sich dann aber herausgestellt, dass sie ihr Sternzeichen Krebs angemalt hat...
Ich bin für eine kindgemäße Aufklärung, wenn nahe Angehörige erkranken. Unwissenheit schürt oft noch größere Ängste. Aber wenn ich daran denke, wie oft erzählt wird, wer an Krebs gestorben ist, wie schrecklich das war, wie schnell das ging - ziemlich oft leider auch, wenn Großeltern aufeinander treffen und dann die Kinder im Hintergrund spielen, dann bin ich jedes Mal froh, dass meine Tochter mich nicht mit Krebs in Verbindung bringt. Ich finde das sehr schwierig. Vielleicht kann das der ein oder andere nachvollziehen. Vielleicht mach ich mir da auch nur zu viel Gedanken.
Alles Liebe
Mila