Hallo Sabell
willkommen im Forum, wenn auch aus bescheidenem Anlass.
Ich kann dir antworten, denn ich war 59 als ich meine Blase verabschieden musste.
Auch wegen nicht funktionierender BCG Therapie.
Das Cis war davon unbeeindruckt, also musste es mit der Blase zusammen raus.
Ich hatte damals 2 Wochen, um mich auf die OP einzustellen und mir eine Ableitung auszusuchen.
Das war ein wenig heftig, hat aber geklappt.
Neoblase kam wegen Cis in der Harnröhre nicht infrage, also blieben Pouch und Stoma.
Ich habe mich sehr schnell für ein Stoma entschieden, weil es mir wichtig ist, Nachts nicht aufstehen zu müssen.
Ich schnalle mich da an meinen Nachtbeutel an und kann dann völlig ungestört schlafen.
Das ist prima!
Die OP war lange. Weil ich im Jahr vorher an einem sehr seltenen, sehr agressiven Blasenkrebs erkrankt war,
haben sie mir bei der Gelegenheit noch 60 Lymphknoten rausgepult. Alle Gott sei Dank ohne Befund.
Die OP selbst hat mich ziemlich mitgenommen, es hat gedauert, bis ich wieder auf die Füße gekommen bin.
Mein Darm hat mir alles übel genommen und sich sehr angestellt.
Doch das ist alles Vergangenheit.
Mir geht es sehr gut, ich komme mit meinem Stoma meistens gut klar, manchmal entstehen Leckagen, aber nicht so furchtbar oft.
Blöd ist, dass durch die fehlenden Lymphknoten zu Lymphödemen in meinen Beinen gekommen ist. Die Folge ist, dass ich ständig Kompressionsstrümpfe tragen muss.
Damit habe ich sehr, sehr, sehr gehadert. Es hat lange gedauert, bis ich mich damit abgefunden habe, dass Barfußlaufen die Ausnahme ist, Sommerkleider in Kombi mit den Kompressionsstrümpfen beschi..... aussehen und ich also nur noch Hosen trage.
Es hat mich mehr Akzeptanz gekostet als die Tumorerkrankung.
Merkwürdig, aber dennoch.
Insgesamt führe ich sehr gutes Leben. Ich hadere mit gar nichts mehr, bin sehr zufrieden und vergnügt.
Das wünsche ich dir auch!
Habe ich beantwortet, was du wissen wolltest?
Viele Grüße
Martina