Beiträge von vitoatsea

    Wirklich , Rainer,


    dein Trainingsplan gefällt mir! Da macht vieles Sinn und offenbar kann man(n) damit auch sehr gut leben. Immerhin - du bist der Beweis dafür, dass dieses Trainingsprogramm offensichtlich erfolgreich angewendet werden kann! Aber einen Fehler habe ich gefunden: es fehlt der wöchentliche Ruhetag, an dem man sich von den Trainings-Anstrengungen erholt! Macht jeder Profi so!


    Aber Scherz beiseite - möchte dir einfach mal ein riesiges Kompliment machen für den tollen Job den du (eckhart11 und Balu) hier mit diesem Forum machst!!


    Gruss vitoatsea!

    Danke, Manny,


    für deinen Beitrag! Finde es interessant und hilfreich, dass wir offenbar auf etwa der gleichen Schiene laufen (im wahrsten Sinn des Wortes)!


    Habe dich natürlich auf der Starterliste des FRANKFURT MARATHONS ausgemacht und du kannst sicher sein - die Rangliste nach dem 26. Oktober schaue ich mir genau an! Das ergibt dann einen realistische Richtwert für "Neobläser" mit vergleichbaren, sportlichen Ambitionen - und Motivationsschub! Denke dabei natürlich auch an mich, wenn gleich ich mir noch lange keinen Marathon zumuten kann. Aber vielleicht schon mal ein "Halber" dieses Jahr?


    Wünsche eine beschwerdefreie, gute Vorbereitung und jetzt schon einen tollen Wettkampf! Natürlich lesen wir hier im Forum dann gerne einmal etwas über deine gemachten Erfahrungen und Eindrücke zu diesem Marathonlauf! Man(n) darf/muss dich beneiden! Allles Gute!


    ...und wie es in der deutsche Läufergemeinschaft so treffend heisst: "Lass die Sau raus Manny"!!

    Wie besprochen - hier ein Update und gemachte Erfahrungen im Anschluss zu meinem letzten Beitrag vom 9. Juni 2014:


    Bisher positiv sieht es aus bezüglich meiner zuletzt erwähnten "Baustelle": Nachoperation am 16.5.14 wegen einer Striktur 10 Wochen nach der Zystektomie. Diese habe ich in der Folge relativ schnell und problemlos überwunden. Vielleicht nicht zuletzt wegen meinem rigorosen(?) Sport- und Wiederaufbau-Training direkt im Anschluss an die Blasenoperation?


    Darüber haben wir ja unter diesem Beitrag <Laufen und Radfahren> eingehend diskutiert. Leider hat mich diese Striktur-Operation mit
    dem nötigen Spitalaufenthalt von einer Woche in meinem Wiederaufbau etwas zurückgeworfen. Hoffe natürlich, dass ich vor weiteren
    solchen Rückschlägen verschont bleibe.


    Seither bin ich aber wieder voll im Programm mit rund 2 bis 4 Stunden Training pro Tag (Radfahren, Schwimmen, Lauftraining, Mountainbiken, Krafttraining, Stretching). Dies nun seit einem Monat bereits auch schon wieder mit relativ erhöhter Intensität, selbstverständlich ohne jeglichen negativen postoperativen Erscheinungen. Formstand also bestens, mal ein erster Halbmarathon könnte so langsam ins Auge gefasst werden...!?


    Guten Bescheid gab es nun nach dem kürzlichen, grossen Check im Spital (Skelettszintigrafie, Computertomographie, Ultraschall, ect) - alles im grünen Bereich. Daher wurden nun die bisherigen dreiwöchigen Kontrollen ausgesetzt. Die nächste grosse Untersuchung (wie obenerwähnt) ist
    für Ende Oktober geplant. Gemäss meinem Urologen soll ich danach als "erledigt" aus dem Programm entlassen werden, sofern auch dieser Test gut verläuft.


    Aber zurück zum eigentlichen Thema <Laufen und Radfahren> mit einer Neoblase! Habe mir seinerzeit ja erhofft, hier im Forum Hilfestellung zu finden bezüglich sportlicher Aktivitäten nach dieser schweren Operation. Abgesehen von einigen allgemeinen hilfreichen Hinweisen fand sich aber im Forum kein "Sportskollege", von wessen Erfahrungen ich hätte entsprechend profitieren können. Daher gebe ich hier auch gerne meine ganze bisherige Geschichte weiter für den Fall, dass auch andere "Neobläser" an diesem ganzen Thema interessiert sind. Dazu auch die nachfolgende, wichtige Erfahrung und Information:


    Mein Urologe hat mit der Zystektomie bei mir offenbar gute Arbeit geleistet - aber er ist kein Radfahrer! Unklar ist geblieben, ob sich meine erlittene Struktur nach der Zystektomie deshalb entwickelt hat, weil ich sofort nach der Operation bereits mit einem entsprechenden Aufbautraining begonnen habe (Radfahren!?). Warnungen hat es diesbezüglich in diesem Forum gegeben. Mein Urologe ist allerdings der Ansicht, "dass so etwas einfach vorkommen kann". Er hat mir jederzeit sportliche Aktivitäten erlaubt, "solange es keine Schmerzen bereitet". Von einem
    andern Urologen war allerdings zu erfahren, "dass unter gewissen Umständen Radfahren durchaus einen negativen Einfluss gehabt haben
    könnte". Eine dritte Expertenmeinung lag irgendwo dazwischen. Was macht man(n) nun mit solchen Informationen?


    Hier die Antwort:
    http://www.dr-staudte.de/


    Wer sich für dieses Thema interessiert, klicke sich einfach durch diese interessante Page! Wenn es einer wissen muss, ob Radfahren praktikabel ist mit einer Neoblase, dann wohl dieser Urologe und Radexperte! Nach telefonischer Vorabklärung bin ich schliesslich vor wenigen Tagen zu Dr. Staudte nach München gereist für eine eingehende Beratung. Ergebnis: ich kann weiterhin mit dem Mountainbike trainieren, dies nach
    entsprechenden Änderungen bezw. Ergänzungen am Rad. Das Rennrad sollte ich allerdings zur Risikobegrenzung besser an den berühmten
    Nagel hängen. Damit kann ich leben, bleibt daneben ja auch noch Running, Schwimmen und anderes. Vor allem kann ich nun auch wieder eher unbeschwert und sogar "ärztlich verordnet" Rad fahren (Mountainbiketouren!) - viel Lebensqualität für mich sportlicher Neobläser! Kann
    interessierten Gleichgesinnten diesen kompetenten und erfahrenen Urologen/Radexperten nur empfehlen!!


    Ob dieses Thema <Laufen und Radfahren> hier im Forum nun abgeschlossen werden kann? Schön wär's, aber warten wir mal noch! Gerne melde ich mich jedenfalls noch einmal dazu, wenn ich den vorerst letzten(?) grossen Check in drei Monaten absolviert habe. Bis dann!

    Alles klar, rainer, eckhard,


    gerne melde ich mich hier also auch in Zukunft bezüglich meinen weiteren Erfahrungen! Danke für eure Beiträge!


    Tatsächlich habe ich mir diese von Eckhard geäusserten Überlegungen ebenfalls gemacht: kommt es möglicherweise wieder mal zu einem solchen Verschluss? Natürlich habe ich meinen Urologen danach befragt und ebenfalls, ob vielleicht mein sportliches Training einen negativen Einfluss gehabt haben könnte. Letzteres soll bestimmt nicht der Fall sein. Und (wenig ermutigend...) "eine erneute Vernarbung könne niemals
    ausgeschlossen werden". Hoffe aber schon, dass dies nicht zutreffen wird, bin aber nun doch etwas sensibilisiert bezüglich einer erneuten Harnröhrenstriktur. Will mich diesbezüglich jedenfalls beim nächsten Arzttermin in einer Woche noch genauer informieren.


    Du hast natürlich recht, rainer! Diese erwähnte schlechte Katheterisierung (und damit mögliche Ursache dieser Vernarbung?) erfolgte natürlich nicht 3 Tage nach der Zystektomie, sondern 3 Tage nach Entfernung des Harnröhren-Katheters. Sorry, da ist mir ein Fehler passiert! Womit übrigens auch bewiesen wäre, dass der Nachsatz in deinen Beiträgen (von wegen dem am PC...) zutrifft!


    Sobald ich also die Ergebnisse habe des bevorstehenden grossen Checks melde ich mich gerne wieder, um eure Einschätzungen (und gegebenenfalls Rat) einzuholen, ok? Nochmals vielen Dank für die Antwort und Gruss!


    vitoatsea

    Danke rainer,


    für die Nachfrage! Hier gerne ein grobes Update meiner Situation.


    Hätte mich demnächst ohnehin gemeldet, in 10 Tagen muss ich für den grossen Check ins Spital, der fällig ist wie du weisst 3 Monaten nach der Zystektomie. Bisher gab es ja nur die routinemässigen Checks alle 2 Wochen, um vor allem die Medikamente entsprechend einzustellen (Blutwerte, Urin, Ultraschall). Um es gleich vorweg zu nehmen - diese Checks verliefen alle positiv. Aber!


    Nach dem vorletzten Termin stellte der Urologe eine Vernarbung fest, welche sich nach knapp 10 Wochen seit der OP gebildet hatte und den Urindurchfluss zunehmend verengte. Dies auf der Nahtstelle zwischen Neoblase und Harnleiter. Deshalb musste ich am 20.5. nochmals für 6 Tage ins Spital, wo in einer Nach-Operation (unter Vollnarkose) diese Vernarbung korrigiert wurde. Grund unbekannt, "soll vorkommen sagt
    der Urologe", wobei ich allerdings eine (naive?) Vermutung habe. Drei Tage nach der Zystektomie wurde mir damals von einem Assistenzarzt
    eine Harnprobe aus der Blase entnommen. Der Umgang mit dem Katheter war offenbar nicht die Stärke dieses Arztes: ungewohnt schmerzhaft und für die nächsten 24 Stunden Blut im Urin. Wurde da vielleicht die frische OP-Nahtstelle entsprechend verletzt, so dass sich
    danach die erwähnte Vernarbung entwickeln konnte? Was denkst du, rainer? Schon von sowas gehört?


    Dieser neuerliche, einwöchige Spitalaufenthalt hat mich aber nur leicht in meinem Trainingsprogramm eingeschränkt und ist inzwischen auch bereits schon wieder kompensiert. Wie früher schon erwähnt, habe ich ja gleich nach dem Spitalaufenthalt im Anschluss an die Zystektomie mit etwas Jogging, Radfahren auf der Rolle und Kraft/Stretching begonnen. Am Anfang täglich zwischen einer und zwei Stunden (je nach Körpergefühl). Im Laufe der Wochen konnte ich dann dieses Training stufenweise ausbauen, was übrigens einherging mit dem Abbau der entsprechenden Medikamente. Schon vor der erwähnten, zweiten OP vor drei Wochen musste ich lediglich nur noch 4x1 Tablette <Nephrotrans> (gegen Blutübersäuerung) einnehmen und dies auch nur als "Vorsichtsmassnahme".


    Seit gut 6 Wochen bin ich (tagsüber) auch schon so weit "trocken", dass ich zusätzlich zur Erweiterung der vorerwähnten sportlichen Aktivitäten Schwimmtraining und Wasser-joggen aufnehmen konnte (3x pro Woche je 90 min). Das beste und wirkungsvollste Training!
    Natürlich gestalte ich die Tagesbelastungen unterschiedlich - immer nach einem "harten" Trainingstag folgt ein Tagesprogramm mit entsprechend gemässigter Belastung (Kontrolle mit Pulsmesser). Ein Tag pro Woche ist Ruhetag. Und so sieht es derzeit noch etwa aus:


    Beispiel gestern: 45 min Schwimmen, 45 min Wasser-joggen, 130 min (48 km und 680 Höhenmeter) mit dem Rennrad und 50 min Kraft/Stretching
    Beispiel heute: 40 km lockere MTB-Tour (820 Höhenmeter) auf Alp- und Waldwegen, anschliessend die täglichen 50 min Kraft/Stretching
    Morgen ist wieder Schwimmen und Radfahren (bei dem tollen Wetter!) auf dem Programm.


    Kann meinen Fitnessstand und Trainingswerte natürlich noch bei weitem nicht vergleichen mit denen vor der Operation. Tatsächlich fühle ich mich aber bereits schon wieder topfit! Bin wirklich auf sehr gutem Weg - Muskelaufbau und allgemeine Kondition macht überraschend schnelle Fortschritte. Fühle mich sehr gut und würde eigentlich gerne "noch mehr machen"... Wenn der grosse, erwähnte 3-Monats-Check in zehn Tagen positiv ist (was auch der Urologe erwartet), will ich mein Training wieder auf etwa das zuvor gewohntes Programm erweitern, einfach immer den nun veränderten Bedingungen angepasst. Demnächst absolviere ich in diesem Zusammenhang auch noch einen entsprechenden Belastungstest (Ergospirometrie, inkl. Laktatstufentest) bei einem Sportarzt, um das Training optimal, sicher und effizient zu gestalten (habe das schon früher jährlich gemacht).


    Um deine Frage also direkt zu beantworten, rainer:
    Ja, der zeitliche Aufwand für meine Sportaktivitäten sind bereits "fortgeschritten", aber natürlich bin ich auch immer wieder mal im Forum. Und wenn es interessiert poste ich auch gerne immer wieder mal ein Update, ok?


    Gruss an alle
    vitoatsea




    Toll, Neo,


    nun sind wir schon zu dritt im <Neoblasen-Laufteam> - informativ für mich deine Zeilen! Der dritte Mann in diesem Fall ist übrigens Manny, mit welchem ich in gutem Kontakt bin. Prima, wenn wir uns gegenseitig austauschen können, wir haben ja auch die gleichen Anliegen! Und vielleicht gibt es ja noch mehr Zuwachs in unser "Team" durch dieses Forum?


    Interessant ist, dass wir die gleichen Erfahrungen machen und übrigens auch unsere Urologen etwa gleicher Meinung sind. Habe zwar früher als du mit dem Training wieder angefangen, aber lange nicht so mutig wie Manny. Etwa 4 Wochen nach der OP habe ich mit leichten Einheiten begonnen, allerdings erst mit dem Bike. Auch auf Grund der Meinungen hier im Forum war ich bezüglich Lauftraining vorsichtiger (Schläge beim laufen?). Habe dies lediglich auf der "weichen" Tartarbahn und mit gut gefederten Laufschuhen absolviert. Und du hast recht - das mit der Kontinenz war besser mit dem Bike als beim laufen.


    Nach 2 Monaten war ich dann bereits soweit, dass ich für sichere 2 Stunden kontnent war und somit das Lauftraining im Wasser aufnehmen konnte. Das beste was wir machen können - Joggen mit der Wetvest. Somit kann man entsprechend Abwechslung ins Training reinbringen: Laufen, biken (teilweise auf der Rolle) und täglich etwas Krafttraining plus Stretching (Muskelverkürzungen!). Beim Training im Wasser kann man auch relativ hoch belasten ohne Risiko. Habe damit grosse Erfahrung, schon als Spitzen-Marathonläufer waren diese regelmässigen, effizienten Wassereinheiten eine ideale Abwechslung und Ergänzung. Schon versucht? Habe mit diesem Programm bereits schon wieder ein relativ gutes Niveau erreicht. Die 2-wöchigen Checks beim Urologen sind bisher alle positiv verlaufen, alles im grünen Bereich. Hoffe, dass ich ab der 12. Woche wieder mit dem Rennrad unterwegs bin. Uebrigens sind es heute genau 10 Wochen seit der Operation.


    Auch bezüglich dem "Bedarfs-Zyklus" liegen wir offenbar gleich. Stelle allerdings schon fest, dass es nach den Sportaktivitäten jeweils etwas "weniger gut läuft". Beim wöchentlichen Ruhetag ist einfach alles besser im Lot, aber vielleicht ändert sich das ja noch!?


    Hinsichtlich Beckenboden-Muskulatur bin ich noch in einem reglmässigen Training bei einer Spezialistin. Aber auch diese ist nun der Ansicht, dass ich diesbezüglich nicht mehr sehr viel zusätzlich machen kann, da scheint alles schon optimal eingestellt zu sein (durch Messung bestätigt). Offenbar kann man auch in dieser Hinsicht zuviel machen. Bezüglich dem nächtlichen Interval geht es mir auch etwa wie dir, allerdings ist es aber auch immer etwas die Frage wieviel man(n) zuvor trinkt?


    Bleiben wir in Kontakt! Werde bei Gelegenheit auch noch Manny auf deinen Beitrag aufmerksam machen, auch seine Erfahrungen sind wirklich bemerkenswert. Bin gespannt wie es bei dir weiter geht! Nochmals vielen Dank für deinen informativen Beitrag!


    Mach's besser und Gruss!


    vitoatsea

    Danke, rainer!


    "Bewegung und Sport bei Krebs" (Blauer Ratgeber Deutsche Krebsliga)


    Das ist eine sehr interessante und informative Broschüre, die du hier ins Forum gestellt hast! Passt doch genau zu den hier behandelten Beiträgen der letzten Tage im von mir aufgeworfenen Thema "Laufen und Radfahren"! Hey, rainer, demzufolge liege ich doch überhaupt nicht so falsch...!


    Gruss vitoatsea

    Schon klar, eckhard,


    habe die Botschaft verstanden! Zudem - rackern und besonders so "Zeugs rumschleppen und hochstemmen" ist eh nicht meine Disziplin. Vermeide auch mit meinem Programm sehr wohl die Risiken, denn so einen Ausbruch wie du schreibst wäre ja der absolute Supergau! Als Ausdauersportler (der ich einmal war und gerne annähernd wieder werden möchte) bin ich ohnehin ein Fliegengewicht. Wenn es bei mir über 60 kg geht fühle ich mich schon fast "übergewichtig"... Denke, ich bin gut beraten mit meinem Arzt, ohne welchen ich eh nichts unternehme ohne dessen Einverständnis. Werde diesen Kontakt mit ihm (und dem Physio) auch über die obligatorischen Checks im Spital beibehalten, welche für die nächsten 6 Monate regelmässig geplant sind (3-Wochen-Rythmus). Immer vorausgesetzt alles verläuft wie erhofft und angestrebt.


    Gruss vitoatsea

    Ja klar, eckhard,


    Wochen nicht Monate! Da habe ich mich verhauen, ist ja aber auch leicht möglich bei deinem Tempo! Hab's ja gesagt - ein harter Hund! Da stelle ich einfach mal fest: da gibt's für mich noch Steigerungspotenzial!


    Mach's gut und Gruss!

    Bist ein harter Hund, eckhard! Vier Monate nach der OP bereits schon wieder auf dem Hochofen, abgesehen von den Kilos, die du da bereits herum gestemmt hast! Hut ab (in meinem Fall Radhelm...)! Da bin ich vergleichsweise noch fast bei "Null" gewesen aber es zeigt mir nun, dass ich bezüglich "Aktivitäten nach der Zystektomie" doch kein Exote bin... Deine Lebenseinstellung, wonach "du die Erkrankung als nicht mehr existent siehst" deckt sich völlig mit meiner Ansicht und bestärkt mich in meinem Vorgehen.


    Kein Problem, rainer, bezüglich deinen Hinweisen! Habe ich auch nie so aufgefasst, dass du mir etwa vorschreiben willst. Im Gegenteil - bin dir dankbar für die kritischen Anmerkungen. Du bist (zurecht!) auch kritisch hinsichtlich dem was uns die Ärzte so alles sagen (dein Beitrag vom
    26.4.). Dein Urologe war offensichtlich (zu?) vorsichtig, wenn er dir für das erste Jahr nach OP empfahl, nicht mehr als 5 kg zu heben. Siehe eckhard zum Vergleich! Und mein Arzt hat mir schon bei der ersten Kontroll-Untersuchung eine Woche nach der OP erlaubt, trainingsmässig
    "einfach alles zu machen was geht und nicht schmerzt". Also bin ich gleich auf das Rad gestiegen, zum Walken losmarschiert und ins Fitnessstudio gegangen - hat bisher alles bestens funktioniert! Aber natürlich sind wir alle ja auch verschieden "gewickelt" und kommen aus unterschiedlichen Verhältnissen. Schlussendlich zählen doch nur die Ergebnisse.


    Dein "Senf" (wie du schreibst) freut mich, Löwe! Vor allem grossartig, wie auch du mit der Situation zurechtkommst! Hast bewiesen, dass wir nicht Krebspatienten bleiben und darauf warten müssen, bis es uns vielleicht nochmals erwischt. Warum auch? Wie eckhard sagt: das Monster ist raus (in unserem Fall auch gleich noch die mit dem zunehmenden Alter krebsanfällige Prostata...) konzentrieren wir uns also
    wieder auf besseres, oder?


    Abschliessend noch diesen Hinweis: nach nun genau 2 Monaten seit OP im Kantonsspital Luzern bin ich (dank meinem Aufbauprogramm?) auf gutem Weg und im Soll. Praktisch schmerzfrei, Medikamente bis auf weniges (vorbeugend der Blutübersäuerung) abgesetzt und eigentlich bemerke ich fast täglich Fortschritte bezüglich Kraft, Beweglichkeit, Balance und Allgemeinkondition. Alle Werte im grünen Bereich. Ab jetzt nur noch Kontrollen im Spital alle 3 Wochen (anfänglich wöchentlich, im 2. Monat alle vierzehn Tage). Was Inkontinenz betrifft: wöchentliches Beckenboden-Training bei einer Spezialistin zeigt Wirkung. Am Tag funktioniert das alles schon überraschend gut, am "nächtlichen Problem" bin ich aber natürlich noch am arbeiten. Da rechne ich auch nicht mit schnellen Fortschritten.


    Aufbauprogramm (abgesprochen mit Arzt und Physio) nun seit Mai: täglich eine Stunde Radfahren, abwechselnd mit dem MTB auf der Strasse oder indoors auf der freien Rolle mit dem Rennrad. Dann täglich eine Stunde zügiges Laufen und abends jeweils eine knappe Stunde Kraft- und
    Stretching-Training im eigens dafür eingerichteten, hauseigenen "Folterkeller". Nach Lust und Laune geht es dann auch noch etwa zweimal wöchentlich zum Schwimmen. Alles locker und ohne jeglichen Übereifer. Bisher funktioniert es prima!


    Beste
    Grüsse an euch!

    Liebe Chris1965,


    So ist das wohl leider - auch mit entferntem Tumor bleibt man Krebspatient und in unserem Fall offenbar tatsächlich mit relativ hoher Rezidivrate(?).


    Aber wenn wir dies so annehmen - ist nicht genau das ein sehr wesentiches Argument für eine Lebensweisweise wie von mir angesprochen? Eine positive Einstellung, gesunde Lebensweise und(!) auf die gegebenen Umstände eingestelltes effizientes sportliches Training sind sicherlich mehr als nur hilfreich! Ein optimal trainierter und "gutversorgter" Körper ist sicherlich resistenter gegen Neuerkrankungen (welcher Art auch immer - Imunsystem!), als wenn ich z.B als Raucher, übergewichtig, kreislauf-geschwächt, mangel-ernährt und bewegungsfaul auf ein mögliches nächstes Desaster warte (könnte dann in höherem Alter ja auch was anderes sein als Krebs). Und das ist ebenfalls zu beachten: auch wenn "meine Theorie" nicht aufgeht - immerhin habe ich bis dahin ein interessantes, aktives Leben gehabt und muss mir hinterher nicht selbst auch noch den Vorwuirf machen, nicht alles versucht zu haben. Natürlich hat zurecht jeder seine eigenen Ansichten, wie das Leben "danach" gestaltet sein soll.


    Weiss nicht, weshalb du folgendem Schluss kommst - du schreibst mir: "Aber wenn du meinst, mit deinen sportlichen Aktivitäten um die dreimonatigen Kontrolluntersuchungen herumzukommen, täuschst du dich!" Da missverstehst du mich offenbar! Davon war doch nie die Rede - in meinem Fall trifft das Gegenteil zu! Meine anfänglichen Kontrollen im Spital waren im ersten Monat nach OP natürlich auch wöchentlich. Vor allem geht es dabei ja um die Blutwerte (Uebersäuerung), Ultraschall, "Ablegersuche" ect. Das kennen wir alle. Erst im zweiten Monat nach der OP hat man diese Checks neu auf den 2-Wochen-Rythmus festgelegt. Jetzt im dritten Monat muss ich (vorerst) nur noch alle drei Wochen zur Nachkontrolle. Alle diese Nachuntersuchungen sind überraschend gut verlaufen, alles "im grünen Bereich". Entsprechend positiv verläuft mein oft zitiertes "Rehabilitations-Programm"! Mehr noch - bei weiterhin positivem Verlauf und diesem <3. nach-OP-Monat> will ich mein Programm angemessen erweitern, wozu ich vorher einen sportartspezifischen Check (Berücksichtigung jetzt mit Neoblase!) absolviere. Uebrigens nicht neu für mich, habe das bisher schon jährlich zur Trainingshilfe gemacht. Habe dazu glücklicherweise die richtige Stelle in unmittelbarer Nähe:
    <@@fb12014dd212b95e2498093a4e95698686eb0a18@@>.


    Du siehst also: bin nicht ein sturer Narr, der sich in irgend etwas (übertriebenes) hineinstürzt... Obwohl mir der hier oftmals schon gelesenen Hinweis (auch von dir) nicht passt, wonach wir nun mit der Neoblase für immer Krebspatienten bleiben... Vergessen wir das doch endlich! Nur weil einer ein Gebiss trägt empfindet er sich doch wohl auch kaum als ewiger Kranker. Zugegeben, diesere Vergleich ist etwas weit hergeholt, aber du erkennst sicherlich was damit gemeint ist.


    Danke, Chris1965, für deine Nachricht und beste Grüsse!


    vitoatsea

    Hallo!
    Chris1965, Balu, Hilde1934,


    Wirklich, schon interessant eure Meinungen zu dem Thema! Natürlich kann man dazu verschiedener Meinung sein, eben auch immer eine Frage der Ausgangslage. Einige Hinweise in euren Beiträgen verlangen allerdings (aus meiner Sicht) nach einer Antwort, bezw. Richtigstellung!


    Chris1965
    Nicht korrekt ist wohl in diesem Zusammenhang die Bezeichnung "Sportsucht"! Dazu sind meine geschilderten sportlichen Aktivitäten natürlich
    viel zu bescheiden. Eine Sucht liegt doch erst dann vor, wenn man sich mit bestimmten Aktivitäten selbst schadet. Ist in meinem Fall das Gegenteil! Hingegen wenn du schreibst, dass du trotz Diabetes (und Übergewicht?) dich zu reichlich (falsch?) ernährst, dann ist das doch eher als Sucht zu bezeichnen. Da stimmt der Zusammenhalt einfach nicht!


    Dem entgegen meine ich, dass Balu richtig argumentiert! Das ist genau so - Ihr habt vielleicht vor der Zystektomie alle schon entsprechende Probleme gehabt. Ich überhaupt nicht, bin tatsächlich unerwartet und in Hochform in den OP-Saal gelangt statt an die Startlinie eines wichtigen Ski-Marathons, für welchen ich mich seit Wochen intensiv vorbereitet habe. Noch 48 Stunden vor der Operation wusste ich überhaupt nicht, was eine Zystektomie und schon gar nicht was eine Neoblase ist! Bis dahin habe ich seit Jahren täglich bis zu 5 Stunden trainiert für Radrennen und Triathlon ohne jemals irgendwelche Probleme zu haben. Trainingspläne passt man den Umständen und angestrebten Zielen an.


    Die Meinung von Hilde1934, wonach "Krebs keinen Halt macht auch bei einer gesunden Lebensweise (inklusive Sport!)" teile ich nur bedingt! Da könnte man ja andererseits auch sagen: "ok, leben wir ungesund (und ohne Sport) , zählt wohl alles nichts". Denke, gerade als ehemaliger(!) Krebspatient sollte man doch alle Möglichkeiten nutzen, um aus dem physischen und psychischen Tief wieder möglichst gut herauszukommen. So wie das Balu auch beschreibt.


    Denke auch, Hilde1934, da irrst du dich mit der Ansicht, dass Krafttraining "denkbar ungeeignet ist"! Auf unsere Bedingungen eingestelltes Krafttraining ist sogar absolut notwendig und bei korrekter Durchführung auch durchaus risikolos! Nach Spital- und Kuraufenthalt plus Monaten der Regeneration baut die Muskulatur massiv ab und ebenso Beweglichkeit und Gleichgewicht. Das gilt sicherlich auch für das Herz-Kreislaufsystem, wenn wir dieses nicht (unseren Bedingungen angemessen) trainieren. Die Sportwissenschaft hat übrigens längst schon eindeutig nachgewiesen, dass sich alle diese lebensnotwendigen Fähigkeiten sehr wohl bis ins hohe Alter noch wirkungsvoll trainieren und entwickeln lassen! Mit oder ohne Neoblase.


    Abschliessend möchte ich einfach nochmals festhalten: es geht mir nicht darum, mit allen Mitteln die <vor-der-Operation-Leistungsfähigkeit> wieder zu erlangen und wieder Pokale an Wettkämpfen abzuräumen! Aber ich bin auch kein "Krebspatient" mehr (der Tumor ist erfolgreich entfernt), der nun mit der Neoblase sich körperlich schonend abwartet, was das Leben noch so bringen könnte und ob sich da vielleicht sogar wieder ein neuer Krebs entwickelt. Nein, ich will mit allen entsprechenden Möglichkeiten Einfluss nehmen, um ein Optimum an Lebensqualität
    zurückzugewinnen und möglichst frühere Fähigkeiten wieder zu erlangen. Seit 8 Wochen bin ich nun dabei, genau diesen Zielen alles
    unterzuordnen. Ein interessantes Unterfangen!


    Und wenn das vielleicht Chris1965 dennoch als "süchtig" bezeichnet, kann ich damit durchaus leben. Es ist doch eine positive Sucht, wenn
    man mit einer Neoblase und gut siebzigjährig noch locker mit dem Rennrad über Alpenpässe fahren kann, oder? Ich weiss - der Weg dahin ist nicht einfach, mühsam und verlangt recht viel Disziplin. Bin aber davon überzeugt, dass sich der Aufwand lohnt. Bin nicht der Ansicht, dass sich jenseits des 70. Geburtstages alles schon halb zu Ende ist. Die hier im Forum oftmals in diesem Zusammenhang erwähnten Risiken sind kontrollierbar, Urologe, Physio und Sportarzt begleiten das kritisch. Die Resultate jedenfalls nach diesen ersten 8 Wochen seit der OP übrigens sind alle durchwegs nur positiv! Fühle mich bereits schon wieder gut in Form! Falls hier im Forum Interesse besteht bezüglich gemachten Fortschritte und Erfahrungen berichte ich später gerne wieder einmal. Freue mich aber auch über jeden Beitrag im Forum zu diesem Thema!


    Grüsse an euch!

    Alles klar, rainer,


    Deine Betrachtungsweise ist sicher nicht falsch und vieles durchaus zutreffend! Bei der Aufzählung, was man uns da alles rausgenommen hat feltl allerdings nach meiner Erfahrung, dass wohl auch etwas von der Phsyche entfernt wurde...(?) Richtig durchaus, dass man(n) eben nicht vergessen soll, dass wir Tumorpatienten bleiben und nicht jünger werden. Auch dass nach einer totalen Zystektomie nicht der gleiche Leistungsstandard mehr erreicht werden kann als zuvor ist nachvollziehbar. Da sind wir einig. Denke jedoch, da habe ich so einiges erwähnt das offenbar missverstanden werden kann.


    Von "Hochleistungssport" wie du denkst, habe ich nie gesprochen. Auch nicht, dass ich "wie ein Wahnsinniger mit aller Gewalt trainierend durch die Gegend hetze". Hochleistungssport habe ich bis im vergangenen Februar noch betrieben. Dies allerdings (trotz Alter) auf höchstem Niveau an Internationalen Radrennen, Laufevents und Triathlon (fast durchwegs als Kategoriensieger). Klar, das ist nun vorbei, ich nehme inskünftig an keinen Wettkämpfen mehr teil. Mache aber nichts wie ein Wahnsinniger und schon gar nicht mit Gewalt, sonst nämlich wären vorerwähnte Aktivitäten überhaupt nicht möglich (gewesen) - Verletzungen und Ueberlastungsschäden würden nämlich sehr bald Einhalt gebieten! Belastung und Erholung muss im Gleichgewicht sein. Das gilt übrigens nicht nur für uns krebsbelastete Gruftis sondern selbst für Profis!


    In welcher Hinsicht wir offenbar nicht mehr die gleichen Vorstellungen haben betrifft unser (sportliches) Leben nach unserer Zystektomie. Vielleicht irrre ich mich ja, du hast die längere Erfahrung in dieser Hinsicht. Trotzdem! Bin nicht der Ansicht, dass ich mich nun wie ein "Krebspatient verhalten muss und danach leben sollte"! Alles was angestrebt ist: mit den gegebenen Umständen eine maximale Lebensqualität zurückzugewinnen. Nicht mehr und nicht weniger. Und das bedeutet für mich eben auch mal wieder eine Radtour über Sustenpass oder Gotthard, nun einfach nicht mehr rennmässig, sondern in geniesserischem Tempo. So etwas ist aber nur akzeptabel, wenn der Trainingszustand entsprechend ist! Das heisst also: entspechendes körperliches Training kontrolliert und langfristig angelegt. Kontrolliert wird das durch den Urologen und den medizinischen Physotherapeuten. Zudem verfüge ich über Trainingserfahrungen von einem guten halben Jahrhundert, glaube mir, ich kenne meinen Körper und überziehe nicht. Man sollte doch möglichst realistische aber ambitionierte Ziele anstreben, kleine Schritte bringen auch kleine Fortschritte. Ein Trainingsprogramm kann gegebenenfalls jederzeit korrigiert und Ziele neu deffiniert werden - kein Problem.


    Für den von dir erwähnten ersten 5-km-Lauf nach der OP mochte ich allerdings nicht einige Monate zuwarten wie du meinst, das gelang relativ locker nach einem Monat. Auf ein 180-PS-Bike wie du würde ich aber tatsächlich auch heute nach 7 Wochen nicht steigen, für gute Beherrschung ist eine entsprechende Rumpfmuskulatur nötig, die wir nach einer Zystektomie ja erst wieder antrainieren müssen. Hingegen hat es bereits nach 5 Wochen problemlos gereicht mit dem Mountainbike bis zu zweistündigen Touren zu unternehmen. MTB allerdings angepasst mit extraweicher Federung, Spezialsattel und weich gepumpt und nur auf Strassen mit guten Belägen (hier im Emmental gut möglich auf Nebenstrassen).


    Fazit: gemäss wöchentlichen Checks beim Urologen/Physio alles im grünen Bereich. Lass dich nicht schockieren von meinem jetzigen Trainingsvolumen: täglich je eine Stunde Walken, Radfahren, Krafttraining (inkl. Beckenbodentraining) und soblad es funktioniert mit einer sicheren 2 Stunden-Kontinenz kommt dann auch wieder ein dreimaliges, wöchentliches Schwimmtraining dazu (ab nächster Woche?). Und das sollte eigentlich nur mein anfängliches Aufbautraining sein, sobald Testwerte und Befinden entsprechend sind, wird massvoll und angemessen neu geplant. Will es mal so versuchen, jedoch solche Gedanken wie von dir geäussert nicht vergessen. Danke für deinen Beitrag!


    Geniesse die Zeit in der Türkei! Habe übrigens in Finike auch noch immer mein Segelschiff liegen (nach Weltumsegelung vor 3 Jahren) und werde, wenn alles klappt wie erhofft, diesen Spätherbst dort für einige Wochen mein Rad-Trainingslager einrichten. Wäre interessent, wenn man(n) sich da mal treffen würde!


    Gruss vitoatsea!

    Danke Eckhard,


    für deine Ausführungen! Das kann einem ja Mut machen, wenn du sogar davon sprichst, dass auch einmal ein Marathon wieder möglich sein könnte! Die von dir angführten Gründe dazu sind nachvollziehbar. Werde mir dies sehr wohl merken im Zusammenhang mit dem weiteren Verlauf, bezw. Wiedereinstieg zu sportlichen Aktivitäten. Nach den bisher gemachten Erfahrungen bin ich eigentlich recht gut "aufgestellt" mit Radfahren (Rollentrainer und MTB im Freien), Walken und dem täglichen Krafttraining/Stretching im dafür zuhause eingerichteten "Fitnessstudio".


    Marathon muss nicht mehr sein, er Aufwand dazu ist auch schlicht zu gross. Meine Bestzeit letztes Jahr war übrigens noch 3:24 Std (Best-of-all-time war mal 2:28 Std). Um solche Zeiten zu erreichen, braucht es wöchentliche Laufumfänge von bis zu 150 km! Das kann wohl nicht unbedingt gut sein für eine Neoblase. Und entsprechend weniger trainieren um hinterherzulaufen macht keinen Spass. In diesem Zusammenhang frage ich mich sogar, ob dieses jahrelange Lauftraining nicht auch ein Grund sein könnte, dass es bei mir überhaupt zu einem Blasenkrebs gekommen ist? Das kennen Läufer: bei leerer Balse und hartem Laufen reiben sich die Schleimhäute in der Balse aneinander, was jeweils zu kleinen (harmlosen?) Blutungen führt. Solche Mini-Verletzungen der Blasenschleimhäute über Jahrzehnte könnten doch vielleicht sich tatsächlich einmal zu einem "grösseren Geschwulst" führen. Habe zwar keine solche Infos anderer, aber darüber nachdenken darf man ja. Dazu passend der Beitrag von Rainer vom Samstag 12:26! Aber vielleicht meldet sich ja noch jemand hier in der Diskussion dazu!?


    Deine Idee mit diesem "System" bei der Benutzung des Hallenbades ist ja schon bemerkenswert! Wenn es nicht "normal" hinhaut bis Ende dieser Woche, muss ich mir auch mal sowas überleben - danke für den Hinweis! Sieht derzeit allerdings nicht schlecht aus, dass ich noch diese Woche mit dem Aquafit-Programm im Hallenbad starten kann, so für 2 Std komme ich bereits zurecht. Hängt ja auch noch mit der entsprechenden Flüssigkeitsaufnahme zuvor zusammen und das lässt sich ja etwas steuern.


    Ueberraschend für mich in dem Zusammenhang die Infos von Cornelia, dass ihr Mann gleich nach der OP offenbar trocken war. Nach allen Infos, und das ist ja auch meine Erfahrung, die erste Zeit nach der OP war's doch in diesem Zusammenhang echt schlimm. Das "lief" einfach und von Kontrolle keine Spur! Aber wenn es so funktioniert schon ok! Allerdings sind für mich "Kontinenz" und "Sportliche Aktivitäten mit Neoblase" eigentlich zwei verschiedene Themen, auch wenn das schlussendlich alles doch zusammenhängt. Danke Cornelia für die Info!


    Das mit dem langsamen angehen, Eckhard, mache ich und denke schon, dass ich damit auf dem rechten Weg bin. Muss deshalb schon langsam vorgehen, weil mich halt auch immer noch Bauchschmerzen (OP war am 10.3.14) plagen. Vielleicht auch deshalb, weil ich bereits schon sehr zurückhaltend geworden bin mit den einzunehmenden Schmerzmitteln. Aber das grosse Ziel ist es natürlich schon, noch diesen Sommer mit dem Rennrad entsprechend in Form wieder zurück auf die (Alpenpass-)Strecken zu kommen! Wohne da mittendrin! Die gesamten Sportaktivitäten nun sind darauf ausgerichtet. Hoffe auch, mit dem Focus auf so ein Ziel das ganze mit diesem Krebs etwas besser zu verarbeiten... Wenn der von dir zitierte Kollege mit Neoblase reiten kann, Eckhard, sollte es doch auch auf dem "Karbonesel" funktionieren.


    Grüsse an euch!
    vitoatsea

    Euch allen vielen Dank für die Beiträge! Die Meinungen von "Leidensgenossen(innen)" helfen doch sehr ein Allgemeinbild zu bekommen. Möchte da gerne noch einiges anfügen:


    Das trifft tatsächlich etwas zu, Maggi, dass man mich eher bremsen muss hinsichtlich Wiedereinstieg, bezw. Traininbgsaufbau. Und weil ich das natürlich sehr wohl weiss, achte ich darauf nicht zu überziehen. Dein Tipp bezüglich "Kur" habe ich befolgt, immerhin wurde mir nun nachträglich ärztlicherseits eine bezahlte Unterstützung verschrieben. Beginne diese Woche bei einer Beckenboden-Spezialistin ein entsprechendes Trainingsprogramm. Bin seit meiner OP vor gut einem Monat allerdings in dieser Hinsicht nicht untätig geblieben. Mein mir dazu selbst auferlegtes Uebungsprogramm hat sich bereits positiv ausgewirkt.


    Nein, Cornelia, die von deinem Mann gemachten Erfahrungen möchte ich schon vermeiden! Habe mir sehr wohl die früheren Hinweise von rainer (die du zitiert hast) hinter die Ohren geschrieben. Mit ein Grund, weshalb ich inskünftig auf den Laufsport endgültig verzichte. Schade zwar, habe aber immerhin meine Laufkarriere kürzlich noch einmal mit einem Marathon-Kategoriensieg abgeschlossen... Würde mich interessieren, Cornelia, welche Sportarten dein Mann denn ausprobiert hat mit den nachfolgenden negativen Erfahrungen? War beispielsweise Radfahren, Schwimmen oder Walken auch nicht gut? Mein Uro sagt immer: "ausprobieren und wenns funktioniert ist es ok" - hoffentlich irrt er nicht!


    Und dazu passen natürlich genau deine Anmerkungen rainer! Tatsächlich ist dies etwa gar nicht so weit hergeholt, habe ich in etwa auch so gehört bevor man mir eine Neoblase verpassen musste! Du zitierst damit fast schon meinen damaligen Hausarzt, der es dmals vermasselt hat, mich rechtzeitig zum Urologen zu schicken. Aber diese Geschichte muss ich verdrängen.


    Bin mit auf deiner Welle, Han-San! Genau diese Ueberlegungen habe ich natürlich auch angestellt und mit Urologe/Physio besprochen. Kein Sport ist auch in meinem Fall kaum die Lösung. Auf das was du hinweist bezüglich Belastung macht Sinn! Kein Problem habe ich mit der von dir erwähnten Trainingsplanung, bezw. Umfang/Intensität, dessen bin mir sehr bewusst. Wie du schreibst, Sportarten ohne Erschütterungen, Pressatmung oder Ueberdehnungen ect sind wohl die Lösung. Schwimmen und Aquajogging durchaus, nur da muss ich leider noch etwas zuwarten bis ich "entsprechend trocken" werde. Bin ja bisher schon für mein Triathlontraining jeweils 5x die Woche im Schwimmtraining gewesen. Walken scheint tatsächlich eine geeignete Variante zu sein, betreibe das nun auch täglich seit der Entlassung aus dem Spital vor einem Monat. Auch Radfahren scheint (in meinem Fall zumindest) eine Möglichkeit zu sein. Jedenfalls hat mir offenbar die tägliche Stunde auf dem (voll-gefederten) Mountainbike bisher nicht geschadet, betreibe ich bereits auch schon seit einigen Wochen. Halte uns doch auf dem laufenden, Hans, wie es so weitergeht bezüglich deinen Erfahrungen mit Neoblase und sportlichen Aktivitäten, ok?


    Und abschliessend noch einmal ein Aufruf an alle! Wie gut geht das zusammen: regelmässiges, sportliches Radfahren und Neoblase?


    Dank und Gruss an euch alle!


    vitoatsea

    Danke Eckhard,


    für die Schliessung meiner Wissenslücke! Wie ich schon geschrieben habe: man(n) lernt hier viel!


    Bei uns in der Schweiz ist das leider nicht so optimal gelöst wie offenbar bei euch. So eine ergänzende Nachbehandlung ist hier nur möglich, wenn du als "gut betuchter Versicherter" eine recht kostenspielige Zusatzversicherung abschliesst. Auch bei uns ist das Krankensystem und damit die "kranken Kassen" auch etwas im argen. Allerdings gibt's Hoffnung!? In einem Monat wird bei uns eine Volksabstimmung durchgeführt für ein neues, verbessertes (?) Krankengesetz. Allerdings geht es dabei nach meiner bescheidenen Meinung eher um eine Gewinnoptimierung für diesen ganzen Industriezweig (Aerzte, Spitäler, Krankenkassen, Apotheken usw.). Aber das ist ja schon wieder ein anderes Problem.


    Morgen geht es wieder in die wöchentliche Kontrolle ins Spital, mal schauen, was dabei rauskommt.


    Gruss Jean-Pierre

    Herzlichen Dank - Hans, Christina, Eckhard, Rainer,


    für eure prompten Rückmeldungen! Ihr gebt mir wirklich einige interessante Hinweise, die mir aber auch zu denken geben!


    Die treffende Anmerkung von Hans wird mich wohl für die kommende Zeit begleiten, wonach ich es nun mit dem stärksten Gegner meines Lebens zu tun habe, der sich an keine Regeln hält...! Da muss ich mich wohl tatsächlich drauf einstellen!


    So hatte ich mir das in der Vergangenheit auch immer vorgestellt, Christina, jeglichem Krebs einfach davonrennen?! Es hat nicht funktioniert, obwohl ich bisher noch nie ernsthaft krank war und schon immer intensiv Ausdauersport betrieben habe. Abgesehen von einer vernünftigen Lebensführung und gesunder Ernährung (kein Fleisch - aber vielleicht auch falsch...?). Die auch von dir angeratene <Geduld und Vorsicht> ist zwar nicht meine starke Seite, aber ich habe mir diesen Rat "hinter die Ohren geschrieben"!


    Interessante Hinweise von Dir Eckhard! Macht für mich Sinn was du schreibst, bin eigentlich zu gleichen Erkenntnissen gelangt. Entsprechend habe ich daher auch das Regenerations-Training geplant (zusammen mit Arzt und Physiotherapeut). Allerdings sind mir die hier geäusserten Tipps dazu sehr wichtig, ihr alle habt immerhin die Erfahrungen! Deshalb an Dich, Eckhard, auch noch eine ergänzende Frage! Natürlich beschäftigt mich auch immer noch: warum Blasenkrebs? Gemäss heutigen Wissen waren bei mir überhaupt keine Risiken (wie z.B. Rauchen) vorhanden, abgesehen vielleicht vom Alter. Was denkst du, könnte an folgender Ueberlegung "etwas dran" sein?


    Von einigen Marathonläufern unseres Alters weiss ich, dass oftmals nach einem harten Training oder Wettkampf vorübergehend geringe Blutspuren im Urin erkennbar sind (wie bei mir). Dies, weil offenbar bei einer leeren Blase durch die Schläge beim laufen die Blasenwände sich gegenseitig "scheuern" und somit der Schleimhaut kleine Schädigungen zufügen. Ist es denkbar, dass sich daraus über Jahre hinweg ein Tumor entwickeln könnte? Gibt es vielleicht noch andere Kollegen, die ähnliche Vermutungen/Erfahrungen germacht haben?


    Auch noch eine Ergänzung, Eckhard, bezüglich dem erwähnten Mountainbiking! Selbstverständlich bleibe ich damit auf befestigten "glatten" Nebenstrassen, wo Schläge eigentlich kein Thema sind. Zudem habe ich das Rad entsprechend angepasst mit einem speziellen Sattel, weicher eingestellter Federung und höher montiertem Lenker, um möglichst aufrecht radeln zu können. Und du hast recht - das bekommt mir auch tatsächlich besser als ein noch so leichtes Lauftraining (lediglich auf der weichen Unterlage einer Tartan-Sportanlage mit speziellen Laufschuhen). Sobald es die Kontinenz wenigstens für eine knappe Stunde zulässt, will ich dann aber hauptsächlich das Lauftraining mit der WETWEST ins Wasser (Hallenbad) verlegen. Hat übrigens vielleicht jemand Erfahrungen damit? Und noch dies, Eckhard: was bedeutet AHB?


    Wenn ich oben geschrieben habe, dass mir an all euren Hinweisen doch so einiges zu denken gibt - dann vor allem dein Eintrag, Rainer! Das wäre für mich schon fast so etwas wie ein Supergau - kathedern wegen Lauftraining?! Guter Hinweis, Rainer, das will ich beim nächsten Besuch beim Urologen ansprechen! Macht Sinn was du da erwähnst und deckt sich übrigens auch durchaus mit den Aeusserungen von Eckhard. Gute Sache zudem, Rainer, dass du Mannyb aktivieren willst, sicher interessant was dieser zu der Thematik zu sagen hat! Danke!


    Abschliessend auch noch zu deiner Frage, Rainer, was sich hinter meinem Namen "vitoatsea" verbirgt? Wie du sicherlich schon festgestellt hast, ist dies einfach der englische Ausdruck für "VITO auf See". Bin seit 1974 (mit wenig kurzen Unterbrüchen) und bis vor 4 Jahren mit meinem Segelschiff VITO auf den Weltmeeren unterwegs gewesen, mit an Bord Schiffskater CHICO und Lebenspartnerin. Dabei haben wir jeweils auf verschiedenen Routen auch viermal die Welt umsegelt. War für die letzten gut 40 Jahre also einfach "vitoatsea" unter Freunden, Schiffsfunk oder im Internet und so weiter, also lass ich es einfach mal so stehen wie gewohnt.


    Nochmals vielen Dank an euch alle und Gruss!

    Hallo!


    Gehöre seit dem 10. März 2014 nun auch zum "Neoblasen-Club" und habe in diesem Zusammenhang hier im Forum zahlreiche interessante und Hilfreiche Beiträge gefunden. Gut für einen Neueinsteiger - Danke! Allerdings habe ich zu folgenden Aspekten keine hinreiochenden Beiträge gefunden und hoffe nun, dass ich mit dieser Nachfrage vielleicht einige informative Hinweise dazu bekomme.


    Vorgeschichte: Bin bis wenige Tage vor der OP (Harblasen-Karzinom) ohne Beschwerden gewesen(!) und auch mit 72 sportlich noch immer sehr aktiv (Radrennen, Triathlon, Langlauf). Tägliches Training (Laufen, Rad, Schwimmen, Langlauf) von zwischen 3 und 5 Stunden täglich waren bisher seit Jahren Standard. Wettkampfmässig sehr erfolgreich, im letzten Jahr noch zahlreiche Spitzenplätze an Radrennen, Langstreckenläufen und Triathlon. OP und die wenigen Wochen Erholungszeit danach alles gut verlaufen, wöchentliche Nachkontrollen bisher problemlos. Belastend nur die erwartete und "normale" Inkontinenz. Auch eine ungewohnte, relativ starke Empfindlichkeit an der einen Hode (nicht aussergewöhnlich?).


    Zu den Fragen:


    1. Was kann abgesehen von regelmässigem Beckenbodentraining sonst noch gemacht werden, um möglichst bald ein "akzeptables" Harnverhalten zu erlangen? Bewege mich diesbezüglich derzeit noch im 2-stündigem Tages- bezw. im 3-stündigen Nachtrythmus (mehr oder weniger erfolgreich), will aber natürlich baldmöglichst dieses Zeitfenster entsprechend verlängern.


    2. Bin seit Entlassung aus dem Spital am 18. März 2014 (2 Wochen nach der OP) wieder in einem angemessenen Aufbautraining: Physiotherapie, leichtes Joggen, Radfahren auf Hometrainer. Seit kurzer Zeit auch bereits wieder täglich mit dem Mountainbike unterwegs. Alles problemlos. Interessant dabei ist, dass beim Walken/Joggen Harnverhalten praktisch unmöglich ist. Dementgegen Radfahren: auch bei einer längeren Ausfahrt (1 Stunde und mehr) praktisch kein Harnverlust! Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Was können die Gründe dafür sein? Und - ist Radfahren vielleicht wirklich die bessere Sportaktrivität als Laufen/Joggen für uns Neoblasianer?


    3. Langfristig möchte ich wieder ein möglichst hohes Konditions-Niveau erreichen, auch wenn ich in Zukunft auf Wettkämpfe verzichten werde. Alllerdings würde ich mit dem Rennrad gerne wieder lange Passfahrten unternehmen, was nur "funktioniert" mit einem entsprechend guten Trainingszustand. Wer hat Trainings-Erfahrung bezüglich Radfahren, Laufen, Langlauf, Schwimmen, wer hat entsprechende Tipps dazu? Bedanke mich im voraus für alle Kommentare!