Beiträge von Engelchen62

    Ihr Lieben,


    vielen Dank für Eure Anteilnahme, das tut sooooo gut.
    Da meine Mutti nicht die erste war die ich auf dem letzten Weg begleiten durfte, wusste ich zumindest um den Frieden der sich dann breit macht. Und friedlich ist es im Moment der Erlösung immer. Ich habe eine sehr gutes und liebvolles Umfeld und es ist unglaublich schön aufgefangen und unterstützt zu werden, die Trauer zulassen zu können und auch zu dürfen.
    Eines möchte ich noch anmerken, ich wollte eigentlich meiner Mutter den letzten Weg zu Hause gönnen, aber ich bin im Nachgang froh das sie auf der Palliativstation war. So konnten wir ganz für sie da sein, konnten die Verantwortung der Pflege abgeben. Es war immer sofort jemand da, es wurde alles versucht ihr es ein wenig zu erleichtern. Leider haben wir unserer Gesetzte und auch auf der Palliativstation sind die Mittel begrenzt. Aber die Ärzte und Schwestern gaben nicht auf immer wieder neue Kombinationen zu probieren um sie irgendwie schmerzfrei zu bekommen. Ich hoffe nicht das jemand in die gleiche Situation kommt, aber vielleicht mag der eine oder andere die Kombination Tavor, Buscopan, Haldol, Paracetamol und Morphin im Gedächtnis behalten.
    Herzliche Grüße
    Barbara

    Death is nothing at all


    Death is nothing at all.
    I have only slipped away into the next room.
    I am I and you are you.
    Whatever we were to each other,
    that we still are.


    Call me by my old familiar name.
    Speak to me in the easy way
    which you always used.
    Put no difference in your tone.


    Wear no forced air of solemnity or sorrow.
    Laugh as we always laughed
    at the little jokes we enjoyed together.
    Play, smile, think of me, pray for me.


    Let my name be ever the household word
    that it always was.
    Let it be spoken without affect,
    without the trace of a shadow on it.


    Life means all that it ever meant.
    It is the same that it ever was.
    There is absolutely unbroken continuity.
    Why should I be out of mind
    because I am out of sight?
    I am waiting for you,
    for an interval,
    somewhere very near,
    just around the corner.
    All is well.


    Von Henry Scott

    Gestern ist meine Mami eingeschlafen und es war ein Kampf der 1 Woche dauerte, kein BTM hat angeschlagen, letztendlich half nur Tavor, Buscopan. Sie hatte bis zum Schluß immer wieder das Bedürfnis sich entleeren zu müssen und hatte Krämpfe. Sie war 87 hatte eine gute Konstituion und ich kann aus meiner Erfahrung nur abraten in diesem Alter irgendeine Therapie bei dieser Diagnose durchzuführen, die Bestrahlungen haben ihr den Rest gegeben. Sie hatte so unendlich viel Schmerzen. Die letzten 24 Std. waren dank Tavor erträglich. Ich selber bin eine Raucherin und werde im Nachgang alles versuchen damit aufzuhören. Versöhnt hat mich nur der Friede der sich letztendlich breit gemacht hat.
    Vielen Dank liebe Ricka, liebe Sylvi und liebe Christina für die lieben Gedanken bzw. Worte. Das tut gut und ich finde dieses Forum wirklich wichtig und werde es auch weiterhin unterstützen.

    Heute hätte meine Mutter eigentlich nach Hause entlassen werden sollen. Wir hatten einen Rundumpflege organisiert, damit sie sich von den Folgen der Bestrahlung erholen kann. Aber der Zustand hat sich in den letzten 2 Tagen rapide verschlechtert, die Nieren versagen nun und es ist nur noch eine Frage von ein paar Tagen bis sie erlöst ist. Wir sind rund um die Uhr abwechselnd bei ihr.
    Im nachhinein betrachtet war die Strahlentherapie bei einem Patienten wie meiner Mutter nicht ratsam. Aber was wäre, wenn, hätte ist jetzt sowieso egal. Wäre sie jünger und von der Konstitution besser gewesen, dann hätte es vielleicht noch ein wenig gute Lebenszeit gebracht. Es ist das Problem des abwägens und man darf nicht vergessen sie ist 87. Wäre sie jünger und stabiler dann hätte es vielleicht eine kleine Erfolgschance gegeben.
    Wir werden nun versuchen ihr einen würdigen und liebevollen Abschied zu geben.


    Liebe Grüße
    Engelchen

    Ich habe meine Mutter nun heute auf die Palliativstation gebracht um sie im Bezug auf Morphin richtig einzustellen. Der behandelnde Strahlenarzt hatte das angeregt und es war auch ein Bett frei. Sie hatte in den letzten Tagen unerträglich Schmerzen und ich hoffe ihr wird diesbezüglich dort geholfen. Zumindest ist das eine Station wo man sich für Patienten Zeit nimmt. Sie muss noch 1 Woche bestrahlt werden und dann sehen wir weiter. In ca. 5 Wochen erfahren wir ob die Bestrahlungen eine Wirkung bzw. einen Aufschub gebracht haben. Meine Mutter lehnt ein Chemo, auch wenn sie palliativ ist ab. Aber ich bleibe weiter dran. Ich habe hier ziemlich viel nachgelesen und ich kann nur DANKE sagen für die Einrichtung dieses Forums, danke den Betreibern und an alle Mitglieder die sich hier einbringen, viel Privates von sich geben, Mut machen und wertvolle Tips geben.
    Euch allen ein schönes Wochenende!
    Herzliche Grüße
    Engelchen

    Liebe Chris,


    vielen lieben Dank für lieben Worte und uns Mut zuzusprechen. Es ist alles nicht einfach, irgendwie ist es in unserer Familie seit 2003 wie verhext. Letztes Jahr hatten wir das erste Mal keine Beerdigungen. Das Wort Krebs wollte ich eigentlich aus meinem Wortschatz streichen. Ich hasse es inzwischen zusehen zu müssen und nichts tun zu können.
    Blasenkrebs war aber mal etwas ganz neues, bisher haben ich nur Erfahrungen mit Kehlkopfkrebs, Leberkrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs, Brustkrebs und Leukämie gemacht, aber man lernt ja leider nie aus. Nur meine beste Freundin, die an Brustkrebs erkrankt war ist seit 6 Jahren ohne neuen Befund. Alle anderen haben den Kampf nicht geschafft. Sorry, dass ich mich jetzt hier auskotze, aber es ist einfach nur noch deprimierend. Wobei alle anderen nicht an dem Krebs gestorben sind, sondern letztendlich an der Behandlung und deren Folgen. Meine Vater (54 Jahre), mein Bruder (53 Jahre), meine Schwägerin (42 Jahre Leukämie - trotz 100%igem Knochenmarkspender) sind an Krebs gestorben, meine andere Schwägerin (52 Jahre)an Herzversagen, mein Neffe an Muskelschwund (18 Jahre). Bei meinem anderen Bruder (Prostatakrebs) - sieht es im Moment gut aus. Der Freund meiner Mutter hat es auch nicht geschafft. Sie hadert sehr und hat gehofft noch ein paar schöne Jahre zu haben. Ich hoffe jetzt einfach, dass die Bestrahlungen bei meiner Mutter Erfolg haben, oder das es einfach schnell geht, aber das ist wohl ein Wunschdenken. Meine Oma hat immer gesagt, so schnell stirbt es sich nicht und sie ist zumindest 104,5 Jahre alt geworden, hat 2 Weltkriege erlebt und über 3 Jahrhunderte gelebt. Sie ist an Altersschwäche gestorben, war nur 1 Tag wirklich bettlägerig und hat bis zu ihrem 101 Geburtstag getanzt und gekocht und hat den Zeitpunkt ihres Todes bewusst gewählt. Daran ziehe ich mich hoch.
    Natürlich gebe ich nicht auf, aber es fällt manchmal ziemlich schwer und ich habe einfach Angst, dass ich meiner Mutter zuviel zumute. Sie weint die meiste Zeit und ist überhaupt nicht belastbar.
    Ich werde mich bzgl. einer palliativen Chemo erkundigen, vielleicht ist das wirklich ein Option.
    belastbar.
    Danke für das gedanklich bei uns sein und für die Gebete, das gibt doch ein Stück Kraft.


    Herzliche Grüße
    Engelchen

    Lieber Han-San,


    vielen Dank für Deine Antwort!
    Inzwischen geht es meiner Mutter mit der Bestrahlung ziemlich schlecht. Sie hat permanente Schmerzen und verträgt die Opiate nicht. Sie geht tagsüber alle 30 Min zur Toilette und Nachts jede Stunde. Das zehrt natürlich zusätzlich an Ihren Kräften und ich kann sie kaum aufbauen. Sie isst wenig, ich koche ihr nur Lieblingsgerichte und bringe ihr auch ansonsten nur das auf was sie Appetit hat. Sie hat inzwischen noch 46 kg und einen sehr aufgeblähten Bauch. 2 Wochen Bestrahlung hat sie nun noch vor sich. Unseren Urlaub haben wir abgesagt, das ist garkein Thema, nur weiß ich überhaupt nicht wie ich ihr noch helfen soll. Die Ärzte meine, es wäre so wichtig, dass sie die Bestrahlung durchzieht. Das will sie auch selber immer noch, mit der Hoffnung dannach wird alles gut. Eine Operation lehnen die Ärzte definintiv aufgrund ihres Allgemeinzustandes ab und eine Chemo lehnt sie ab. Wir haben eine Patientenverfügung, aber ich bin mir nicht sicher ob das eine differenzierte ist. Gibt es hier im Forum mehr Info dazu? Oder aber einen externen Link?
    Ich emfinde Eure Arbeit und den Austausch hier als ausgesprochen gut und hilfreich. Wie schön, dass es so etwas gibt. DANKE
    Es gibt vieles im Netz auf das jeder verzichten kann und so vieles das unglaublich vielen Menschen hilft.


    Herzliche Grüße
    Engelchen :saint:

    Lieber Han-San,


    vielen lieben Dank für Deine Antwort.
    Ich muss noch anfügen, meine Mutter ist 87 und war bis vor zwei Jahren noch sehr fit, ging 3 x in der Woche ins Fitnessstudio. Dann hatte sie eine Entzündung im Iliosakralgelenk, das wurde erst nach 1 Jahr entdeckt, viele Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte sowie eine Opiattherapie musste sie vorher ertragen. Aber dann ging es bergauf. Sie ist geistig noch sehr fit und ansonsten inzwischen körperlich stabil, kommt mit normalen Schmerzmitteln aus. Sie hatte wieder Lebensmut und freut sich noch auf ein paar schöne Jahre. Sie hadert jetzt sehr mit dem Blasenkrebs und die von einem Tag auf den anderen totalen Inkontinenz und kommt auch nur sehr schlecht damit zurecht. Sie ist wenig belastbar und im Moment sehr schwierig. Eine Aufmunterung oder Mut machen geht nur bedingt. Sie hat in ihrem Leben schon sehr viele Unterleibsoperationen gehabt und entsprechende Verwachsungen. Aufgrund der körperlichen Konstitution lehnen die Ärzte eine OP ab. Der Tumor ist auch innerhalb der 4 Wochen (1. - 2. OP) ziemlich gewachsen. Hat einer von euch Erfahrungen, was passiert, wenn die Bestrahlung nicht anschlägt und wie der weitere Verlauf sein könnte. Wir haben unseren Urlaub abgesagt um für sie da zu sein. Es ist mir natürlich klar, wie schwierig irgendwelche Prognosen sind.
    Herzliche Grüße
    Engelchen

    Nun habe ich auch den Weg hierher gefunden und hoffe auf ein paar Tipps und evtl. Prognosen.
    Meine Mutter ist zwar schon 87 Jahre alt, aber bis vor 1 Jahr noch im Fitnessstudio aktiv gewesen und keine typische 87 jährige. Vor 10 Wochen wurde ein Blasenkarzinom diagnostiziert einhergehend mit einer plötzlich auftretenden Inkontinenz. Inzwischen erfolgten zwei KH-Aufenthalte
    1. Diagnosen Blasenkarzinom, Therapie:TUR-B Freiresektion Ostium rechts und DJ Einlage rechts.
    2. nach 4 Wochen Diagnose Invasives Blasenkarzinom, Harnleiterenge bds. Therapie Tur-Blase und Harnleiterschienenwechsel beidseitig
    Histologie Harnblasenschleimhaut-Biopsat mit fokal weiterer Formation eines vorbefundlichen gesicherten invasiven Urothelkarzinoms
    Therapie: Strahlentherapie zur palliativen Radiation 6 Wochen


    Es gibt momentan keine Metastasen!


    Nach der 4. Strahlentherapie hat sie bereits Schmerzen in der Blase.


    Meine Mutter ist keine Kämpfernatur und hadert mit ihrem Schicksal. Bedingt durch viel OP´s und einer lädierten Bandscheiben nimmt sie seit Jahren Schmerzmittel. Was kann ich für sie tun und sie unterstützen und wie sieht der weitere Verlauf aus. Was passiert, wenn sie die Strahlentherapie absetzt und der Tumor weiter wächst?


    Herzliche Grüße
    Engelchen62