Liebe Paula,
stimmt, bisher gab es kein Rezidiv bei meinem Mann. Da haben wir bis jetzt einfach riesengroßes Glück gehabt. Doch Blasenkrebs ist unberechenbar und wir sind auf der Hut und wissen, dass jederzeit ein Rezidiv auf der Bildfläche erscheinen könnte. Bei jeder Blasenspiegelung hab ich ein mulmiges Gefühl, wenn der Urologe schweigsam die Blase meines Mannes begutachtet. Ich warte immer in der Umkleidekabine nebenan. Die Schiebetür ist zwar geschlossen, ich kann aber hören, was gesprochen wird, wenn im Flur auf der anderen Seite der Kabine gerade keine Patienten vorbeigehen und reden. Und jedes Mal fürchte ich, „jetzt kommt was“, aber dann hieß es – bisher – immer: „Alles in Ordnung. Die Blase sieht super aus.“
Mein Mann ist wohl einer der wenigen Blasenkrebspatienten, die in diesem Stadium keine Instillationstherapie machen. Das ist allerdings völlig unüblich und liegt ausschließlich daran, dass er wegen einer Autoimmunerkrankung neben hochdosiertem Morphium eben auch dauerhaft Cortison einnimmt, was eine Kontraindikation zu BCG darstellt. Im Herbst 2014 hatten 5 Ärzte vorerst von einer BCG-Therapie abgeraten – mal ganz davon abgesehen, dass Ende 2014 sowieso ein Lieferengpass für BCG bestand.
Du kannst dir sicherlich vorstellen, welche Ängste ich seitdem hatte/habe. Wie geht es dir denn derzeit? Schläfst du auch so schlecht? In der Akutphase hab ich wenig Schlaf abbekommen; immerzu kreisten die Gedanken. Wochenlang konnte ich nachts nur 3-4 Stunden schlafen. Und das sah man mir im Büro dann auch deutlich an! Dieser Schlafmangel war vor zweieinhalb Jahren echt ein Problem.
Dein Mann sollte auf jeden Fall eine Instillationstherapie machen!!! Das entspricht bei pT1 G3 den Leitlinien. Und man sollte auch jede Chance nutzen, um der Rezidivbildung entgegen zu wirken.
Ernährungsmäßig
hat mein Mann nichts umgestellt. Abends nach der Arbeit koche ich
sowieso meistens. Es gibt vielleicht ein bisschen mehr Gemüse als
früher und eher Naturjoghurt mit frischem Obst anstatt Eis, aber das
stellt ja nun keine Ernährungsumstellung dar. Und Sport macht mein
Mann quasi gar nicht, weil er halt tagtäglich starke Schmerzen hat.
Er ist momentan leider eh etwas mutlos und ich kann ihn zu nichts
motivieren.
Aber
die Hauptsache wäre, wenn der Krebs sich fernhält. Und genau das
wünsche ich auch Euch! Bitte berichte weiterhin. Andere Fälle
nehmen mich nämlich immer mit und ich mache mir Gedanken.