Beiträge von rainer

    Folgendes aus der Medical Tribune


    Schwangerschaft ist kein Problem. Selbst Patientinnen, deren Harntrakt aufwändig
    chirurgisch rekonstruiert werden musste, können eine Schwangerschaft meist ohne erhöhtes Komplikationsrisiko austragen und oft sogar vaginal
    entbinden. Das hat ein britisches Team aus Urologen und Gynäkologen festgestellt.

    Die Experten vom University College Hospital haben die Daten von 22 Schwangerschaften bei 15 Frauen analysiert, die nach einer
    Harnwegsrekonstruktion schwanger geworden waren. Fast alle hatten eine aus Darmmaterial gebildete Neoblase, in der Regel kombiniert mit
    weiteren Rekonstruktionen.


    Schwangerschaftskomplikationen am Harntrakt kamen zwar vor, darunter fünf Harnwegsinfektionen und zwei Obstruktionen, die einen Stent nötig
    machten, berichtete Dr. T. J. Greenwell am Europäischen Urologie-Kongress. Die Nierenfunktion blieb jedoch unbeeinträchtigt, und
    alle Komplikationen waren beherrschbar.


    Neun Schwangerschaften endeten ganz normal mit einer vaginalen Entbindung. Weitere neun Babies kamen per elektivem und vier per
    Not-Kaiserschnitt zur Welt. In vier Fällen - alles Patientinnen, die an einer Blasenextrophie gelitten hatten - kam es zur Sturzgeburt. Keine
    der Frauen litt post partum an einer anhaltenden Inkontinenz.


    Auch nach komplizierter Harnwegsrekonstruktion ist eine Schwangerschaft sicher für Mutter und Kind, so das Fazit der Experten:
    Die Funktion von Nieren und unteren Harnwegen verschlechtert sich durch die Gravidität nicht, und die Rate an Geburtskomplikationen wird durch
    einen urologischen Ausnahmezustand auch nicht nennenswert erhöht.

    Eine Zusammenfassung aus einer Dissertation von Anja Hägele.
    Die komplette Doktorarbeit ist in unserem Info-Material / Broschüren Intern, dort Kategorie: Broschüren Blasenkrebs zu finden.


    Hier der Link dort rechte Seite auf Herunterladen klicken


    Zusammenfassung:
    Zwischen April 1986 und September 2003 wurden an der Urologischen Universitätsklinik Ulm 754 Zystektomien mit Anlage einer Ileum-Neoblase durchgeführt. Insgesamt wurden 654 Männer (86,7 %) und 100 Frauen (13,3 %) mit dieser Form der Harnableitung behandelt. Das mittlere Follow-up der Patienten betrug 58,1 Monate. Der maximale Nachbeobachtungszeitraum betrug 208 Monate. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Operation lag bei 61 Jahren (17 – 82 Jahre).

    Die orthotope Ileum-Neoblase wurde bei 66,7 % aller Patienten mit Zystektomie (754 von 1131 Patienten) angelegt. Es handelt sich bei diesem Patientengut entsprechend um eine Selektion:
    Patienten mit weit fortgeschrittenen Tumoren,Harnröhrenbeteiligung, hohem Alter, eingeschränkter Nierenfunktion oder schweren Begleiterkrankungen erhielten eher andere Formen der Harnableitung.

    Bei 754 Patienten traten in 437 Fällen (58 %) Frühkomplikationen, das heißt Komplikationen innerhalb der ersten 90 Tagen postoperativ auf.
    In 351 Fällen (46,6 %) kam es zu Spätkomplikationen, das heißt Komplikationen nach mehr als 90 Tagen postoperativ.

    Diese umfassen alle Komplikationen, die ausschließlich auf die orthotope Ileum-Neoblase als Harnableitung, nicht aber auf die Zystektomie, Lymphadenektomie oder Ausschaltung eines Darmsegments zurückzuführen sind.

    Die hier jetzt aufgeführten Komplikationen sind nicht zu verallgemeinern. Faktoren wie die Art der Neoblase (Hautmann, Studer ect.), das Alter der Patienten und andere Gegebenheiten sind zu berücksichtigen, hier aber nicht detailiert aufgeführt und nicht bewertet.


    Frühkomplikationen können sein:

    • Leckage (Undichtigkeit der NeoblaseStenosen im HarnleiterLeckage Harnröhrenanastomosen (Verbind. Neoblase / Harnröhre)
    • Neoblasendünndarmfisteln
    • Schleimtamponaden (Feste Verschleimung in der Neoblase)
    • Nachblutung aus einem Gefäß der Neoblasenwandfieberhafte
    • Harnwegsinfekte mit und ohne Schleimtamponaden
    • Urosepsis (Infektionskrankheit mit Bakterien aus dem Urogenitaltrakt)
    • Anurie
    • Darmatonie (Darmlähmung), seltenparalytischen Ileus (Darmverschluss)
    • Kurzdarmsyndrom (Durchfall, Diarrhoen)
    • Mucosafalte (Falte des Dünndarmsegments vor die Harnröhre),
    • Blutungen
    • Wundheilstörungen
    • Verletzungen und Komplikationen an Nachbarorganen (Rektumläsion, Milzläsionen
    • Verletzungen und / oder Durchtrennung von Nerven
    • Lymphabfluss-Störungen
    • Thrombosen des Venensystems
    • Herzinfarkt
    • Pneumonische Komplikationen (Ateminsuffizienz)
    • Lagerungsschäden durch die Lagerung auf dem Operationstisch
    • gastrointestinale Komplikationen
    • postoperativ lebensbedrohliche septische Komplikationen


    Mortalitätsanalyse: 23 von 754 Patienten verstarben innerhalb der ersten 90 Tage postoperativ nach radikaler Zystektomie und Anlage einer orthotopen Ileum-Neoblase (3,1 %).


    Spätkomplikationen


    Insgesamt traten im späteren Verlauf nach radikaler Zystektomie und Anlage einer Ileum- Neoblase 299 Komplikationen (40 %) auf, die als neoblasenspezifisch zu werten sind.
    Mit insgesamt 109 Spätkomplikationen (14,5 %) machen die Komplikationen der ureteroneovesikalen Anastomose den größten Anteil der neoblasenspezifischen Komplikationen aus.

    • Stenose bzw. Harnstauungsniere
    • funktionelle Blasenentleerungsstörungen (auch Mukosafalte und Verwachsungen)
    • Neoblasendünndarmfistel
    • Neoblasensteine, wobei hier Nahtmaterial in der Neoblase als Kristallisationskern diente.
    • vorübergehenden oder dauerhaften Einschränkung der Nierenfunktion
    • dialysepflichtige terminale Niereninsuffizienz
    • entgleiste metabolische Azidose
    • Harninkontinenz
    • Hyperkontinenz
    • Komplikationen der Darmsegmentausschaltung wie Darmverschluss, Darmstenosen, chronisch rezidivierende Diarrhoen
    • therapiebedürftiger Vitamin-B-12-Mangel
    • Narbenhernie
    • Nervenschmerzen
    • Lokalrezidiv mit Infiltration der Neoblase
    • Fisteln zwischen Darmsegmenten und der Neoblase

    Kontinent, Inkontinent, teilweise inkontinent , kann man vorher alles nicht sagen. Das ist bei jedem anders, der eine ist sofort Kontinent, der andere erst nach 3 Monaten, Tags und Nachts, der andere nur tagsüber, wieder andere sind Hyperkontinent, (dauerdicht, da geht nur mit Katheder was).
    So einfach kann man das nicht beantworten, völlig individuell bei jedem.
    Radikale Zystektomie hört sich schon wie Köpfen an, es gibt aber Unterschiede zwischen Radikal und Radikal, mehr Radikal bei einem pT3, weniger Radikal bei einem pT1.
    Ich hab die Inkontinenz nach dem Motto erlebt "so wie man es oben reinschüttet läuft es unten raus". Bei mir hat es so 4 bis 5 Monate gedauert bis ich es einigermaßen im Griff hatte. Nach ca. einem Jahr war ich völlig Kontinent (wasserdicht) , tagsüber zu hundert Prozent, nachts passiert gelegentlich mal was.


    BLASENENTFERNUNG ist nicht wie eine Mandelentzündung, das ist ein riesen Eingriff der dein Leben verändern wird. Sprech auf jeden Fall die Nervenschonende OP an, eine Methode die bei einem pT1 auf jeden Fall sinnvoll erscheint.


    gruss Rainer

    Hallo Tommi
    bist ja verdammt jung für eine solche Geschichte. Kein Raucher, ? keine Risikogruppe ? wo kommt das Ding her ?


    Nun, ein pT1 G3 + CIS ist eine haarige Angelegenheit. Ich würde eine weitere TUR machen lassen und dann schauen ob bei der 3. TUR ein Rezidiv zu erkennen ist. Wenn ja, Blase raus. Solche Behandlungen mit 20 und mehr BCG Instillationen würde ich nicht mit mir machen lassen. Der Schuss geht meist nach hinten los.


    Was ist den die Ulmer Methode ? von der habe ich hier noch nie gehört.


    Strahlentherapie mit Chemo.. ? dazu müßte eine R0 Resektion vorliegen, das heißt alles müsste entfernt worden sein ? wenn das der Fall ist und du bereit bist diese Qualen auf dich zu nehmen.. das wäre eine Möglichkeit mit der schon einige wenige klar gekommen sind.


    Langfristige Neoblase.. mit 25 Jahre Neoblase haben wir hier noch keinen. Meine ist jetzt etwas über 10 Jahre drinnen, bisher ohne Komplikationen.
    Trotzdem, Komplikationen können immer auftreten, von Stenosen über Hyperkontinenz.
    Was alles postoperativ mittel und langfristig passieren kann ist detailiert Hier klicken beschrieben. Gleich die erste Broschüre, hab ich heute erst eingestellt.


    Gruß Rainer

    Makrohämaturie bezeichnet das mit dem bloßen Auge erkennbare Vorhandensein von Blut im Urin, im Gegensatz zur Mikrohämaturie, die lediglich durch weitergehende diagnostische Methoden (Urin-Stix, Mikroskopie) diagnostizierbar ist.

    Micro.jpg

    Die im Dezember 2012 von der AUA publizierte überarbeitete Leitlinie zur Diagnostik, Evaluierung und Nachbetreuung
    von Patienten mit asymptomatischer Mikrohämaturie gibt den behandelnden Urologen einen relativ strengen Algorithmus vor.
    So sollen Patienten nach dem vollendeten 35. Lebensjahr bei durch Mikroskopie des Harnsediments verifizierter Mikrohämaturie
    einer kompletten Diagnostik inklusive Zystoskopie, Beurteilung der Erythrozytenmorphologie und Kontrastmittelcomputertomographie
    zugeführt werden.


    Bei Vorliegen von Proteinurie und/oder dysmorphen Erythrozyten ist die Konsultierung eines Nephrologen anzustreben,
    es sollte jedoch keinesfalls auf die urologische Diagnostik verzichtet werden.


    Der Standpunkt der Renal Association weicht von dem oben genannten ein wenig ab, da bei einer isolierten Mikrohämaturie
    ab einem Patientenalter von 40 Jahren eine urologische Vorstellung empfohlen wird und bei gleichzeitigem Vorliegen von Proteinurie und Mikrohämaturie
    eine alleinige nephrologische Abklärung als ausreichend postuliert wird.


    Im Gegensatz zu den strengen Vorgaben der AUA steht die Realität der täglichen Praxis. In einer in Cancer im Jahr 2010
    publizierten Studie wurden retrospektiv die Krankengeschichten einer Patientenkohorte, die in eine NMP-22-Screeningstudie eingeschlossen wurden,
    aufgearbeitet.
    Es handelte sich dabei um langjährige Raucher beziehungsweise um Patienten, die in der Färbemittel- oder Petroleumindustrie tätig waren. Hierbei zeigte sich bei einer
    Hämaturie-Rate von 14,9 % (164/1099 Patienten), dass 42,1 % der Patienten keinerlei weitere Abklärung erfahren haben und eine Zystoskopie lediglich
    bei 12,8 % der Patienten durchgeführt wurde.
    Es konnte somit gezeigt werden, dass selbst bei Hochrisikopatienten die Abklärung nur zu einem geringen Prozentsatz leitlinienkonform stattfindet.


    Der rezent von der Mayo Clinic publizierte Hämaturie-Risikoscore könnte eine interessante Möglichkeit bieten, um die Lücke zwischen den strengen
    Leitlinien und der klinischen Realität zu verkleinern. Ziel ist es, jene Patienten zu identifizieren, bei denen trotz Vorliegen einer Mikrohämaturie auf eine Diagnostik
    mittels Zystoskopie und CT ge-Asymptomatische Mikrohämaturie: fahrlos verzichtet werden kann. Es konnte gezeigt werden, dass die stärksten
    positiv prädiktiven Faktoren für das Vorliegen eines Tumors des Harntraktes das Alter und eine Makrohämaturie- Anamnese sind. Die Autoren kommen
    basierend auf ihren Daten zu dem Schluss, dass die Wahrscheinlichkeit, einen Tumor der Blase zu diagnostizieren, bei Patienten < 50 Jahre und ohne
    Makrohämaturie in der Anamnese beinahe null ist.


    Quelle: J UROL UROGYNÄKOL 2013; 20 (Sonderheft 5)

    Nun Helmar,
    geh nochmal Tennis spielen, trink Dir noch ein paar gute Weine, mach nochmal einen Gang durch die Botanik , Mittwoch rein, Donnerstag OP.. Freitag, Samstag und Sonntag hängst Du wohl in den Seilen.. ich denke das ich dann am Dienstag / Mittwoch mal vorbeikomme..
    Gruß Rainer

    neoadjuvante Chemotherapie = Chemo vor dem operativen Eingriff


    Der potenzielle Nutzen einer neoadjuvanten Chemotherapie wurde in zahlreichen randomisierten Phase-III-Studien untersucht,
    mit zum Teil inkonklusiven oder sogar konträren Ergebnissen. Die meisten Patienten in diesen Studien waren
    < 70 Jahre alt, hatten einen guten WHO-Performance-Score von ≤ 2 und – als Vorbedingung für die Cisplatin-hältige Therapie
    – eine gute Nierenfunktion mit einer GFR von ≥ 50 ml/ min. Das heißt, die Studienpopulationen repräsentierten nicht den durchschnittlichen Patienten mit invasivem Harnblasenkarzinom
    der zum Teil älter ist, einen höheren Performance-Score und zu 40–50 % bereits eine eingeschränkte Nierenfunktion aufweist. Trotz dieser zahlreichen Studien blieb die Frage, ob eine neoadjuvante Chemotherapie in der Lage ist, eine Überlebensverlängerung herbeizuführen, ungeklärt..


    Aus diesem Grund wurden bisher insgesamt 3 Metaanalysen durchgeführt: In der rezentesten Metaanalyse aus dem Jahr
    2005 mit einem Update individueller Patientendaten von 11 randomisierten Studien (3005 Patienten) konnte, wie auch in
    den beiden vorangegangenen 2003 und 2004, ebenfalls ein Overall Survival- (OS-) Benefit zu Gunsten der neoadjuvanten
    Chemotherapie gezeigt werden. Die Ergebnisse bestätigten die zuvor publizierten Daten mit einem 5%igen absoluten
    OS-Vorteil nach 5 Jahren. Dieser Überlebensvorteil konnte jedoch nur für Cisplatin-hältige Therapien mit mindestens einem
    weiteren Kombinationspartner gezeigt werden. Die untersuchten Chemotherapieregime waren MVA(E)C, CMV,
    CM, Cisplatin/Adriamycin, Cisplatin/5-FU und CarboMV (M = Methotrexat, V = Vinblastin, A = Adriamycin, E = Epirubicin, C = Cisplatin). Derzeit ist es aufgrund mangelnder
    Daten noch unklar, ob derselbe Effekt/Benefit mit anderen, zum Teil auch moderneren und weniger toxischen Chemotherapie- Kombinationen erzielt werden kann. Bei Patienten mit T4-Tumoren sieht man in Serien von OP-Präparaten bereits häufiger Makrometastasen. Das Problem ist also das immanente klinische Understaging. Diese Patienten profitieren mehr durch einen „Downstaging“-Effekt und der dadurch besseren potenziellen Operabilität, weniger durch verlängertes Überleben.


    In der größten der randomisierten Studien (MRC/EORTC, Lancet 1999) konnten 80 % der geplanten Chemotherapiezyklen verabreicht werden. Nur 0,7 % der Patienten wurden aufgrund von Toxizität der Chemotherapie nicht der geplanten Zystektomie zugeführt.


    Zusammenfassend gibt es also klare Evidenz, dass eine neoadjuvante, Cisplatin-hältige Kombinationschemotherapie (3 Kurse in 9–12 Wochen, gefolgt von der sofortigen Zystektomie) das Überleben von Patienten mit muskelinvasivem Harnblasenkarzinom mäßig, jedoch mit gesicherter statistischer Signifikanz und unabhängig von der angestrebten definitiven Therapie (Zystektomie, Radiotherapie) verlängert.


    Nicht empfohlen werden kann die neoadjuvante Chemotherapie für Patienten mit schlechtem Performance-Score (WHO ≥ 2) und/oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 50– 60 ml/min) oder internen Kontraindikationen für Cisplatin, die dadurch nicht fit für eine Cisplatin-hältige Therapie sind.

    Für die adjuvante Chemotherapie des muskelinvasiven Urothelkarzinoms, Tumorstadien pT3–4 und/oder Lymphknotenbefall
    (N0/+) ohne klinisch fassbare Metastasierung (M0) gibt es keinen internationalen Konsens. Derzeit liegen zu diesem Thema 5 publizierte randomisierte Studien und
    eine Metaanalyse vor. Selbst mithilfe dieser Metaanalyse, für die Überlebensdaten von nur 491 Patienten zur Verfügung
    standen, konnte keine ausreichende Evidenz für einen Einsatz adjuvanter Chemotherapie beim muskelinvasiven Harnblasenkarzinom gefunden werden.


    Dies liegt an den zum Teil erheblichen Mängeln aller 6 (eine davon unpubliziert) in die Metaanalyse eingegangenen Studien (zu geringe Patientenzahlen, Verwendung inadäquater Chemotherapie. Fehlerhaftes Studiendesign, Fehler in der statistischen Planung und Auswertung, vorzeitige Beendigung aufgrund eines vermeintlichen Vorteils eines Studienarms u. a.).


    Insgesamt konnte bisher also nicht geklärt werden, ob eine sofortige adjuvante Chemotherapie der Chemotherapie zum Zeitpunkt des Rezidivs in Hinblick auf den primären Endpunkt Überleben vorzuziehen ist, oder ob beide Optionen ein identes Gesamtüberleben gewährleisten. Diese Frage muss auch vor dem Hintergrund rezenter Daten betrachtet werden, die ein Langzeit-krankheitsfreies Überleben nach Cisplatinhältiger Kombinationschemotherapie auch bei metastasierter Erkrankung zeigen konnten.


    Patienten mit extravesikaler und/oder Lymphknoten-positiver Erkrankung nach radikaler Zystektomie sollten unbedingt – wann immer möglich – im Rahmen von klinischen Studien behandelt werden. Patienten, die für ein Studienprotokoll nicht in Frage kommen, können in Ausnahmefällen (z. B. junge/r Patient/in mit unbedingtem Behandlungswunsch) mit Cisplatin-hältiger Kombinationschemotherapie behandelt werden, vorausgesetzt, sie werden ausführlich über die mangelhafte Datenlage und die daraus resultierende Unsicherheit bezüglich des Therapieprofits informiert. Die Verantwortung sowohl für passagere, aber auch für bleibende Nebenwirkungen sowie eine prinzipiell mögliche letale Toxizität einer solchen Chemotherapie, ohne wissenschaftlich gesicherten Benefit bei einem potenziell bereits gesunden Patienten, muss vom behandelnden Arzt bewusst getragen werden.


    In den oben genannten randomisierten Studien wurden 3–4 Zyklen folgender Chemotherapie-Regime appliziert: CMV (Cisplatin, Methotrexat, Vinblastin), CISCA (Cisplatin, Cyclophosphamid, Adriamycin), MVA(E)C (Methotrexat, Vinblastin, Adriamycin oder Epirubicin, Cisplatin) und CM (Cisplatin, Methotrexat). Über „modernere“ oder Carboplatinhältige Therapien liegen keine Daten vor, so dass Patienten, die nicht fit für Cisplatin sind, keine adjuvante Chemotherapie erhalten sollten.


    Zusammenfassend gibt es also aufgrund fehlender guter randomisierter Studien keine ausreichende Evidenz für eine routinemäßig angewandte adjuvante Chemotherapie des Harnblasenkarzinoms.


    Quelle: Zeitschrift Urologie und Urogynäkologie

    Einleitung
    Etwa 30 % der Blasenkarzinome sind bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung muskelinvasiv. Je nach pathologischem
    Stadium des Primärtumors und dem Lymphknotenstatus rezidivieren die Hälfte dieser Tumoren nach radikaler
    Zystektomie, 30 % mit Lokalrezidiv im kleinen Becken, in den meisten Fällen jedoch werden Fernmetastasen diagnostiziert.
    10–15 % der Patienten sind bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung metastasiert.


    Diagnose und Staging
    Hauptsymptom ist die schmerzlose Hämaturie. Zusätzliche Symptome können Dysurie, Drangsymptomatik und Pollakisurie
    sein, sowie beim fortgeschrittenen Blasenkarzinom auch Schmerzen im kleinen Becken.
    Das primäre diagnostische Vorgehen unterscheidet sich im Wesentlichen nicht gegenüber dem nicht-invasiven Blasenkarzinom:

    Transurethrale Resektion/Bimanuelle Palpation


    Während der transurethralen Resektion (TUR) kann der Operateur die Tumorausdehnung im Bereich der tiefen Muskelschichten bzw. des perivesikalen Fetts beurteilen.
    Die Biopsie (TUR) der prostatischen Harnröhre des Mannes sowie des Blasenhalses bei der Frau dient zum Ausschluss einer Harnröhreninfiltration. Mit der bimanuellen Palpation
    vor und nach jeder TUR lässt sich eine Fixation des Tumors im kleinen Becken ausschließen.


    Bildgebende Verfahren


    Zum Ausschluss einer Hydronephrose, die meist eine deutlich schlechtere Prognose zur Folge hat, ist die Sonographie der Nieren bei allen Patienten vor einer TUR angezeigt
    (Evidenzlevel 3). Die Frage der Organüberschreitung wird präoperativ mit einer Computertomographie (Abflussbild) bzw. Magnetresonanz des Abdomens (65–80 % Korrelation bzgl. Organüberschreitung) abgeklärt. Zum Ausschluss einer pulmonalen Metastasierung ist ein CT-Thorax obligatorisch.


    Therapie


    Die radikale Zystektomie mit pelviner Lymphadenektomie ist Goldstandard der Behandlung des muskelinvasiven Harnblasenkarzinoms ohne erkennbare lymphogene oder
    hämatogene Metastasen. Die Operation erfolgt in erster Linie unter kurativer Zielsetzung.
    In einigen besonderen Fällen steht jedoch die Erhaltung bzw. Verbesserung der Lebensqualität bei tumorbedingter Beeinträchtigung der Blasenfunktion, rezidivierenden Blutungen oder
    tumorbedingten Schmerzen im Vordergrund.


    Radikale Zystektomie


    Indikation (kurativ)

    • BCG-resistentes Cis
    • T1-Blasenkarzinom mit schlechten Prognosefaktoren (High-Grade, multilokulär, +Cis, Tumor > 3 cm)
    • Therapie- (intravesikal) resistentes T1-Blasenkarzinom

    Technik

    Regionale Lymphadenektomie +

    – beim Mann: Zystoprostatektomie mit Entfernung der Samenblasen. Urethrektomie bei Befall der prostatischen Harnröhre bzw. massiver Infiltration der Prostata
    – bei der Frau: Zystektomie und Entfernung von Uterus und Adnexen. Urethrektomie bei positivem Absetzungsrand bzw. Primärtumor am Blasenhals


    Harnableitung

    • – Orthotope Darm-Ersatzblase
    • – Supravesikale Harnableitung

    ● Kontinent
    ● Inkontinent
    oder Ureterokutaneostomie (palliativ)


    Die orthotope Darm-Ersatzblase sollte sowohl beim Mann als auch bei der Frau bei tumorfreier Harnröhre bzw. keinen zusätzlichen Kontraindikationen die 1. Wahl der Harnableitung nach
    radikaler Zystektomie sein.


    Blasenerhaltende Therapie


    Eine blasenerhaltende Therapie beim muskelinvasiven Blasenkarzinom ist nur dann gerechtfertigt, wenn die Überlebensrate im Vergleich zur primären Zystektomie nicht verschlechtert ist
    und eine hohe Wahrscheinlichkeit einer lokalen Heilung mit funktionell nicht eingeschränkter Harnblase besteht.


    Transurethrale Resektion


    Eine alleinige TUR stellt in den meisten Fällen keine kurative Therapie-Option dar.

    Strahlentherapie


    Die alleinige Strahlentherapie ist weniger effektiv als die radikale Zystektomie.


    Multimodale Therapie (TUR + Radio- + Chemotherapie)


    Diese Therapieform stellt eine Alternative für hochselektionierte Patienten dar bzw. bei denen eine radikale Zystektomie nicht möglich ist.


    Blasenteilresektion


    Nur bei hochselektionierten Patienten, ohne begleitendem Cis oder positiven Lymphknoten angezeigt. Mit dieser strengen
    Indikationsstellung sind die 5-Jahre-Überlebensraten vergleichbar mit jenen der Zystektomie.


    Palliative Therapie


    Die Indikation zur palliativen supravesikalen Harnableitung (Conduit, Ureterokutaneostomie, PCN) mit oder ohne palliative Zystektomie ergibt sich primär aus der tumorbedingten
    Beeinträchtigung (rezidivierende Blutungen, Schmerzen) der Lebensqualität.


    Nachsorge


    Die Nachsorge von Patienten mit muskelinvasivem Urothelkarzinom der Harnblase ist abhängig vom histologischen Tumorstadium und von der Wahl der Harnableitung nach radikaler
    Zystektomie bzw. von der „alternativen“ Therapieform. Derzeit wird von der EAU folgendes Nachsorgekonzept vorgeschlagen. (Siehe Bild)


    Nachsorge.jpg

    Na denn mal Toi Toi Toi.
    Wenn du mir per PN noch mal Deinen Nachnamen verräts komm ich dich mal so um den 4 / 5 Tag besuchen. Das Letter kannst Du mir gerne zukommen lassen, hab ich nich nicht.
    Gruß Rainer

    Kurzfassung: Hintergrund: Die orthotope Neoblase hat sich in den vergangenen Jahren zur häufigsten
    Form der Harnableitung nach radikaler Zystektomie entwickelt. Sie offeriert dem Patienten einen weitestgehend
    normalen Alltag. Ein Rezidiv in der Neoblase kann aber nicht nur zu einem tumorspezifischen,
    sondern auch funktionellen Problem führen.


    in einer Klinik wurden über einen bestimmten Zeitraum 122 Zystektomien durchgeführt , bei 67 Patienten erfolgte dabei die Anlage einer orthotopen Ileumneoblase.
    In 2 Fällen kam es nach 5 bzw. 6 Monaten zu einem Rezidiv in der Ileumneoblase (1,3 %). Beim ersten Patienten handelte es sich um einen 71-jährigen
    Mann mit einem pT4 G4 N2 V1 R1 Urothelkarzinom der Harnblase und einem simultanen Gleason9-Prostatakarzinom. Nach primär unkompliziertem
    Verlauf nach Zystektomie und simultaner Rektosigmoidresektion stellte er sich 6 Monate später unter dem Bild einer Neoblasentamponade notfallmäßig
    vor. Intraoperativ zeigte sich eine große Raumforderung, die transurethral nicht komplett reseziert werden konnte. Noch vor Induktion einer palliativen
    Chemotherapie verstarb er innerhalb von 2 Wochen an seinem Tumorleiden. Der zweite Patient (71 Jahre) wurde ebenfalls wegen eines pT3 G3 N0 V0 R0
    Urothelkarzinoms der Harnblase zystektomiert. Nach protrahiertem Verlauf und mehreren stationären Aufenthalten wegen eines entgleisten Säure-Basenhaushaltes
    stellte er sich wegen eines Harnverhalts erneut vor. Nach erschwerter Kathetereinlage wurde auch in diesem Fall zystoskopisch ein intraneovesikales
    Rezidiv diagnostiziert. Bei beiden Patienten wurden computertomographisch Lymphknoten bzw. Organmetastasen ausgeschlossen.


    In der Literatur wird die Häufigkeit des Lokalrezidivs mit 1,7–7 % angegeben. In einem großen Teil der Fälle wird die Neoblasenfunktion
    nicht beeinträchtigt. Als Therapie werden palliative Chemotherapieansätze, transurethrale Resektionen bis hin zu Komplettresektionen beschrieben. Das
    lokale Rezidiv in der orthotopen Neoblase nach Zystektomie stellt ein eher seltenes Ereignis dar und geht wahrscheinlich von der verbliebenen
    Harnröhre aus. Es beeinträchtigt die Neoblasenfunktion selten und wird mittels Chemotherapie und Resektionen therapiert. Angesichts seines seltenen
    Auftretens sollte es kein Argument gegen einen orthotopen Blasenersatz darstellen.


    Zu den typischen Komplikationen nach Anlage einer Ileumneoblase gehören:

    • – die vordergründig nächtliche Inkontinenz,
    • – die Stenose der ileoureteralen Anastomose,
    • – der Harnverhalt durch eine Schleimtamponade,
    • – der Reflux in den oberen Harntrakt,
    • – die Störung des Säure-Basenhaushaltes sowie
    • – Malabsorptionsphänomene

    Unter Malabsorption versteht man eine gestörte Aufnahme und / oder einen gestörten Abtransport von zuvor
    aufgespaltenen Nahrungsbestandteilen durch Enterozyten.
    Ein Rezidiv des Urothelkarzinoms in der Ileumneoblase tritt unserer Erfahrung nach selten auf, wenn es auch laut Literatur in bis zu 7 % der Fälle beschrieben wird.

    Vinflunin (Javlor ®), ein in superazidem Milieu erzeugtes Vinca-Alkaloid der dritten Generation, ist zurzeit als einziges Medikament für die Zweitlinientherapie bei metas-
    tasierendem Harnblasenkrebs zugelassen.


    Derzeit ist der Standard der First-line-Therapie des metastasierenden Urothelkarzinoms Gem/Cis, MVAC.

    Die Kombinationen sind wirksam. Selbst bei Patienten mit viszeralen Metastasen liegt die 5-Jahres-Überlebensrate immer noch bei 6,8


    MVAC = Chemotherapiekombination aus Methotrexat (M), Vinblastin (V), Adriamycin (A) (=Doxorubicin) und Cisplatin (C). Oft wird Adriamycin mit Epirubicin ersetzt.


    Problem Cisplatin
    Allerdings sind viele Patienten nicht „fit“ für eine Cisplatin-Therapie. Als einige „Tricks“, um die Patienten für Cisplatin „fit zu
    machen“, nennt De Santis das Messen statt dem Berechnen der Kreatininclearance, da ersteres bei älteren Patienten zu
    einer besseren Einschätzung führt, Ureterstents und perkutane Nephrostomien sowie Hydratation, sofern sie nicht reine
    Kosmetik ist.
    Dennoch bleibt die Frage nach der Therapie für jene Patienten, bei denen Cisplatin kontraindiziert ist. Derzeit ist Vin-
    flunin als einzige Substanz für eine Zweitlinientherapie beim metastasierenden Urothelkarzinom zugelassen.
    In der Phase-III-Studie von Bellmunt et al. [1] wurde an 370 Patienten BSC mit BSC plus Vinflunin verglichen. Für den
    primären Endpunkt – die Gesamtüberlebensrate – waren die Ergebnisse für die ITT-Population trotz eines durchschnittli-
    chen Gewinns an 2,3 Monaten Lebenszeit nicht signifikant.


    Nebenwirkungen
    Die Nebenwirkungen von Vinflunin halten sich dabei durchaus im Rahmen. Unter jenen vom Grad 3/4 stand Neutropenie mit
    50 % im Vordergrund, wobei nur 6 % febrile Neutropenie hatten. Anämien und Thrombozytopenien traten zu ca. 19 bzw.
    5,7 % auf, Asthenie/Fatigue zu 19,3 %. Auch Obstipation ist mit 16,1 % sehr häufig. De Santis:
    „Die Patienten brauchen sieben Tage nach der Therapie eine Obstipationsprophylaxe.“
    „Diese Studie war eine sehr ehrliche“, erklärt De Santis. Die Differenz zwischen der ITT- und der „geeigneten“ Population
    entsteht dadurch, dass nach den strengen Kriterien der Studie z. B. Patienten, die eine adjuvante oder neoadjuvante Thera-
    pie erhielten, ebenso exkludiert wurden wie jene, bei denen nach der vorangegangenen platinhältigen Therapie keine Pro-
    gression nachgewiesen werden konnte. „Es wurden also hier ‚gute‘ Patienten herausgerechnet“, erklärt De Santis


    Quelle: In teilen aus Journal für Urologie 2013

    Heee, heee, nicht per PN, alles in Ernährung .. Ich möchte auch mal ein Rezept über eine leckere Kräutersuppe.
    Gruss Rainer

    Guten Morgen,
    Ich kann mir gut vorstellen das bei der Größe Eckes Neoblase eine erhöhte Resorbtion stattfindet. Ich denke das eckes Neoblase sicherlich groß gebaut wurde aber bestimmt nicht für 2,5 Liter Inhalt. So eine Neoblase muss ja dünnwandiger sein und ermöglicht so auch eine vermehrte Resorbtion.
    Eine erhöhte Resorbtion bedingt aber auch erhöhte Blutgaswerte. Diese kann man feststellen lassen. Ecke, wie sieht es damit aus?


    Gruss

    Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, beim Essen ganz buchstäblich. Für viele NET
    Patienten kann das zu einer echten Herausforderung werden, wenn sie durch „richtige“ Ernährung auf
    die eigene Lebensqualität und im Idealfall auf den Krankheitsverlauf Einfluss nehmen möchten.
    Nach fast zwei Jahren, in denen diese Ernährungsbroschüre auf dem Markt ist, haben wir viel positive
    Resonanz von Patienten bekommen. Ihre Tipps und Anregungen haben wir in dieser zweiten, durch-
    gesehenen Auflage aufgegriffen und berücksichtigt. Als Besonderheit stellen wir Ihnen im Mittelteil ein
    Ernährungstagebuch vor, das Sie ganz einfach benutzen können, um z. B. herauszufinden, welche
    Nahrungsmittel Ihnen gut bekommen.


    Hier der Link:
    Ernährung bei Neuroendokrinen Tumoren

    Das kleinzellige Blasenkarzinom (SCCB) ist ein sehr seltener, wenig differenzierter, neuroendokriner epithelialer Blasentumor und klinisch durch Hämaturie und/oder Dysurie und einen hoch-aggressiven Verlauf gekennzeichnet.


    Das SCCB ist mit einer Jahresinzidenz von weniger als 1-9/1.000.000 extrem selten. Seit 1980 wurden weniger als 1.500 Fälle identifiziert. Das demographische Profil des SCCB ähnelt dem des Übergangszell-Karzinoms der Blase (TCC). Die meisten Patienten sind männlich, das Geschlechtsverhältnis beträgt im Mittel 5:1 (Bereich 1:1-16:1). Die publizierten Fälle kommen überwiegend aus Populationen mit europäischem Hintergrund.


    Die meisten Informationen über das SCCB resultieren aus retrospektiven Untersuchungen und einigen wenigen prospektiven Studien. Das mittlere Diagnosealter ist 67 Jahre (Bereich 32-91 Jahre). Die klinischen Merkmale des SCCB ähneln denen des Blasen-TCC und folgen aus der Anwesenheit einer Tumormasse. Das Hauptsymptom ist eine massive Hämaturie (63-88 % der Fälle), mit Dysurie als zweithäufigstem Symptom. Gelegentliche Symptome sind Obstruktion der Harnwege, Leibschmerzen, Harnwegsinfektionen und Gewichtsverlust. Das SCCB tritt oft zusammen mit anderen Karzinom-Typen auf und ist häufig mit anderen histologischen Formeln von Blasenkrebs kombiniert: TCC, Adenokarzinom und Plattenepithelzell-Karzinom. Allgemein wird angenommen, dass das SCCB ein hohes metastatische Potential hat. Berichtet wurde über seltene Fälle paraneoplastischer Syndrome, z. B. ektope ACTH-Sekretion und Hyperkalzämie.


    Die Ätiologie der Krankheit ist nicht bekannt, als wahrscheinlicher Mechanismus wird die Anomalie einer multipotenten Stammzelle angenommen. In der Vorgeschichte wird in 65-79 % der Fälle Rauchen angegeben.


    Der Tumor ist histologisch und immunhistochemisch nicht vom kleinzelligen Lungenkrebs (SCLC; s. dort) zu unterscheiden. Die Diagnose eines SCCB basiert hauptsächlich auf den histopathologischen Befunden nach Zystoskopie und transurethraler Resektion des Blasentumors. Hilfreich für die Sicherung der Diagnose sind immunchemische Färbungen. Lichtmikroskopisch zeigt der Tumor enggepackte, zytoplasmaarme Zellen mit wenigen Organellen. Der Tumor ist zusammengesetzt aus Nestern runder maligner Zellen mit pyknotischen, runden bis ovalen Kernen und gleichmäßig verteiltem ''Pfeffer-und-Salz-Chromatin''. Mehr als 95 % der Fälle von SCCB werden im Stadium TII mit Invasion des Muskels oder später diagnostiziert.


    Differentialdiagnosen sind die direkte Invasion der Blase durch SCC der Prostata, metastatische SCC anderen Ursprungs (in der Regel Lunge) und primäre Lymphome der Blase.


    Die Einstufung des Tumors erfolgt mit dem TNM-Staging des Übergangszell-Karzinoms. Die Art der Behandlung ist von der Behandlung des SCLC übernommen. Jedoch werden die Tumoren vieler Patienten mit SCCB radikal resiziert, was beim SCLC selten erfolgt. Patienten mit chirurgisch resizierbarer Erkrankung sollten multimodal chemotherapeutisch, chirurgisch und/oder radiologisch behandelt werden. Die wirksamste Behandlungssequenz ist neo-adjuvante Chemotherapie mit 4 Chemotherapie-Zyklen, gefolgt von radikaler Zystektomie. Patienten mit nicht-resizierbarer Erkrankung sollten, wie bei neuroendokrinen Tumoren, palliativ chemotherapisch mit einem Platin-Medikament (Cisplatin bei kräftigen Patienten) behandelt werden. Bei Blasen-SCC des Stadiums TIII/IV ist eine prophylaktische kraniale Bestrahlung zu erwägen.


    Die Prognose ist ungünstig, vor allem im Fall eines rein kleinzelligen Karzinoms.

    Nu mach erst mal Frankreich. Wassenberg, kurz hinter Heinsberg, keine Strecke. Gerne können wir uns nächste Woche mal treffen, kein Problem. Sag bescheid und ich geb dir die genaue Adresse und Telefonnummer.