Mit 39 Jahren an Blasenkrebs zu erkranken ist schon heftig. Derzeit erkranken immer häufiger junge Menschen an diesen heimtückischen Krebs, es gibt sogar noch
wesentlich jüngere hier im Forum. Mich hatte es mit 54 erwischt (pT2a G3) , damals hieß es, "sie sind für diesen Krebs viel zu jung"..
Nun zu Deinen Fragen.
Aus deiner Antwort lese ich "mindestens pT2a G3" , und dieses mindestens bedeutet auf jeden Fall das sie bei der letzten TUR-B nicht alles an Tumor entfernen
konnten. Man kann also davon ausgehen das es gegebenenfalls auch ein T3 sein könnte. Im CT hat man keine vergrößerten Lypmhknoten feststellen können, das heiß aber nicht,
das keine befallen sein könnten. Vergrößerte Lymphknoten weisen aber darauf hin. Keine Fernmetastasen im CT festgestellt, ist eigentlich auch nur eine Beruhigungspille, in einem
CT kann man erst ab einer bestimmten Größe was sagen. Lassen wir das ganze mal so stehen und hoffen das beste. Aussagekräftig wird auf jeden Fall die Histologie nach der
Operation. Wenn dort festgestellt wird das keine Lypmphknoten befallen waren, das alles entfernt werden konnte, das es noch kein T3 war, das noch kein Venenanschluß vorhanden war,
das noch keine Krebszellen im Blut nachzuweisen waren, dann, dann ist das schon mal mehr als die halbe Miete.
Auf eine Zweitmeinung würde ich verzichten, dazu drängt die Zeit zu sehr. Mit 10 Tagen Wartezeit seid ihr sehr gut bedient, den Termin würde ich auf jeden Fall wahrnehmen.
Solch eine OP kann bis zu 9 Stunden oder noch länger dauern, so etwas will und muß geplant und gut vorbereitet sein. Schließlich ist dann so ein OP Saal
fast den ganzen Tag belegt.
Welche anschließende Harnableitung überhaupt möglich ist, kann und wird auch erst während der OP entschieden. Es kommt ganz darauf an wie und wo der Tumor liegt, ob die Harnröhre,
die Harnleiter befallen sind oder nicht .. Hier kann man vor der OP Wünsche äussern, erst das, wenn das nicht geht dann das, und wenn das nicht geht zuletzt jenes..
Einer so jungen Frau sollte nach Möglichkeit eine kontinente Neoblase bekommen, eine Harnableitung mit natürlichem Ausgang. Sollte das nicht gehen, dann wäre ein Pouch (Mainz Pouch 1)
eine weitere gute Möglichkeit, zuletzt sollte das Stoma anstehen.
Welche Harnableitungen es gibt, hier ein paar Links aus unserem Lexikon.
Harnableitungen
Berliner Neoblase für Frauen
Welche Harnableitung auch gewählt wird, es wird eine harte Zeit werden. Bis Deine Frau wieder auf dem Damm ist vergehen ein paar Monate. Eine anschliesende AHB
Anschlussheilbehandlung ist unbedingt anzuraten. (3-4 Wochen)
Mit Kinder berufstätig, Frau im Krankenhaus, mindestens 14 -16 Tage, danach AHB, sprecht mit der Krankenkasse und bittet um Hilfe. Es gibt da sicherlich Möglichkeiten,
das sollte man nutzen.
Falls ihr weitere Fragen habt, stellt sie ein.
Jetzt vor der OP, möglichst viel an die frische Luft, ein paar Spaziergänge täglich, nach Möglichkeit gut was anfuttern, (nach der OP verliert man so um die 8-12 KG),
möglichst fit ins Krankenhaus.
Gruß Rainer