Beiträge von Pamira

    Dann ist das vielleicht falsch rübergekommen.


    Natürlich ist mir klar, dass das Urostoma mein Lebensretter sein wird, wenn es dazu kommt.
    Aber wenn ich aussuchen dürfte, wäre es Kandidat Nr. 3.
    Mir wäre halt einfach lieber gewesen, ich wüsste vorher, welche Harnableitung gemacht wird und könnte mich darauf einstellen.


    Diese Warterei und die Ungewissheit machen mich verrückt. Na ja, die Warterei hat ja bald ein Ende.


    Und natürlich danke für Eure lieben Wünsche!!!!!

    Ich melde mich noch mal zurück. Ganz seltsam, wie die vergangenen 2 ½ Wochen vorbeiliefen; manchmal dachte ich, die Zeit bis zur OP geht überhaupt nicht rum, aber im nachhinein ist die Zeit wie im Flug vergangen.


    Allmählich bekomme ich richtig kalte Füße – und das wird wahrscheinlich noch schlimmer werden. Morgen ist der letzte Tag, an dem ich noch wichtige Dinge erledigen kann. Freitag geht es dann in aller Frühe nach Köln zu den Voruntersuchungen/Gesprächen.


    Welche Art Harnableitung gemacht wird, entscheidet sich nun tatsächlich erst während der OP. Vergangene Woche Mittwoch habe ich endlich meinen histologischen Befund bekommen. Nach drei Wochen!! Allerdings muss ich dazu sagen, dass die Klinik, in der am 10.02. die TUR gemacht wurde, eine der Kliniken in NRW war, die von dem Virus betroffen waren. Dieses Krankenhaus hatte es besonders übel erwischt; mehr als zwei Wochen lang ist dort überhaupt nichts geschrieben worden. Alles Meckern half nicht!!!!
    Der Prof. in Köln teilte mir mit, dass anhand des Befundes eine Neoblase möglich sein sollte, schränkte aber gleich ein, dass sich manchmal während der OP ein anderes Bild ergibt. Es läuft dann wirklich darauf hinaus, dass ich im Aufwachraum erst mal tasten muss, was mit mir gemacht wurde. Und davor habe ich richtig Angst!!!!


    Letzte Woche habe ich die Gelegenheit genutzt, ein Treffen der SHG Blasenkrebs in der Nachbarstadt zu besuchen. Dort habe ich zwei Frauen mit Neoblasen kennengelernt. Die eine hat leichte Probleme mit Inkontinenz. Da sie aber schon 73 ist, trägt sie es mit Fassung und meinte, das könnte ihr auch ohne Neoblase passieren. Die andere hat überhaupt keine Probleme. Das lässt mich ein bisschen hoffen.

    Ich möchte mich noch einmal bei Euch allen ganz herzlich für die freundliche Begrüßung und die vielen Mut machenden Worte bedanken.


    Barbara und Hibiskus: von Euch beiden hatte ich schon ganz viel gelesen, was mich wirklich hoffen lässt.


    Löwe, Deine Beiträge werde ich auch noch lesen - einfach damit ich über das Thema Pouch besser informiert bin (dass ich damit als Frau im Stehen pinkeln kann, habe ich letzte Woche auch zu einer Freundin gesagt - manchmal geht es nicht anders als mit schwarzem Humor :D ) .

    Nochmals danke für Eure lieben Worte.



    @ Ricka
    Was ich wegen meiner Entscheidung geschrieben habe, klingt sicher viel abgeklärter als es tatsächlich ist. Es sind viele, viele Tränen geflossen bis ich soweit war.



    Aber entscheiden musste ich mich.
    Bei der Neoblase hoffe ich auf ein "normales Leben". Äußerlich ist nichts zu sehen. Ich weiß, dass ganz viele Frauen Probleme mit Inkontinenz haben, aber ich will einfach nicht vom ganz Negativen ausgehen. Warum soll ich nicht auch mal Glück haben und zu denen gehören, die wenig Probleme haben.
    Immer vorausgesetzt, die Neoblase ist machbar.
    Wenn nicht das, dann hoffentlich der Pouch - und somit das "zweitkleinste" Übel.



    @ Marion
    Ich versuche ja, mich abzulenken. Aber immer geht es nicht. Es gibt Tage, da rattert es nur in meinem Kopf.
    Ich denke aber, dass das ziemlich normal ist.

    Hallo Wolfgangm,


    danke für die nette Begrüßung.
    Ich dachte, wenn ich den Befund angebe, würde das automatisch übernommen. Hab es nun so geändert, dass es in der Signatur erscheinen sollte.


    Es ist mein eigener (niedergelassener) Urologe, der kein "Neoblasen-Freund" ist, weil er in der Praxis häufig die Probleme - gerade bei Frauen - sieht. Er rät eher zum Pouch. In der Uniklinik war es umgekehrt. Das alles hat mich ja umso mehr verwirrt.


    Deinen Vorschlag werde ich beherzigen und mir die Erfahrungsberichte durchlesen.

    Hallo liebes Forum,


    auch ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin weiblich, 59 Jahre alt.


    Wegen häufiger Blasenentzündungen wurde bei mir am 20.01. eine Blasenspiegelung gemacht. Da ganz eindeutig ein Tumor zu sehen war, hat der Urologe mich ins Krankenhaus eingewiesen – Verdacht auf Blasenkarzinom.


    Termin für die TUR habe ich leider erst für den 09.02. bekommen. Zumindest wurde die Zwischenzeit genutzt, ein CT zu machen, was aber keine Metastasen zeigte. So konnte ich wenigstens in diesem Punkt beruhigt sein.


    Ganz ehrlich, ich hatte zwar Angst, aber so richtig große Sorgen habe ich mir nicht gemacht. Meine Mutter lebt seit 2011 mit Blasenkrebs (aber immer pT1), so dass ich das Prozedere gut kenne. In ihren schlimmsten Zeiten ging sie alle 3 Monate ins Krankenhaus zur TUR. Nicht schön, aber man kann damit leben.


    TUR verlief gut. Am nächsten Morgen sagte mir der Oberarzt, Katheter solle den Tag drauf gezogen werden, danach könnte ich nach Hause gehen. Allerdings müssten wir natürlich noch den histologischen Befund abwarten. Ich war ziemlich überrascht, weil man vorher von einem längeren Krankenhausaufenthalt gesprochen hatte. Auf meine Frage, warum die geplante Frühinstillation nicht gemacht wurde, sagte er "das hat der Kollege, der Sie operiert hat, nicht für nötig gehalten." Mag ja dumm von mir gewesen sein, aber das habe ich positiv gesehen.
    Umso mehr hat es mich umgehauen, als ich den Oberarzt am Nachmittag, als ich gerade meinen Besuch verabschiedet hatte, auf dem Flur traf und er mich ansprach "Ihr histologischer Befund ist schon da. Wir müssen wegen einer Neoblase reden". Zu keinem Zeitpunkt habe ich damit gerechnet.
    Das Gespräch danach zu beschreiben, würde ins Uferlose führen.
    (Befund war mind. pT2 G3)


    Die nächsten Tage fühlte ich mich wie in einem Alptraum gefangen. Dass ich während der Zeit überhaupt an Informationen kam, habe ich zwei Freundinnen zu verdanken, die das Internet für mich durchforsteten und mir alles "gefiltert" mitteilten. Wann immer ich mein Glück versuchte, stieß ich auf Horrorberichte und habe es schnell wieder aufgegeben.


    Am 15.02. hatten mein Mann und ich ein sehr langes Gespräch mit meinem Urologen, der uns so umfassend wie möglich über die Möglichkeiten und Risiken informierte. (Dabei stellte sich heraus, dass er kein Freund von Neoblasen ist und eher zu Pouches rät). Als er über den OP-Ablauf sprach, hatte ich zum ersten Mal so etwas wie Todesangst.


    Am darauffolgenden Tag hatten wir einen Termin in der Uniklinik Köln, den wir mit ganz viel Glück so kurzfristig bekommen haben.
    Am Abend desselben Tages habe ich fast eine Stunde mit jemandem der ortsansässigen SHG Blasenkrebs gesprochen.


    Und nach all diesen Gesprächen wusste ich gar nichts mehr. Ich hatte das Gefühl, je mehr ich erfahre, desto weniger weiß ich, was zu tun ist. Jede der Lösungen hat Vor- und Nachteile, die ich als Laie überhaupt nicht wirklich einschätzen kann, wobei es natürlich auch so ist, dass letztlich der Arzt bei der OP erst sieht, was gemacht werden kann.


    Vorgestern kam der Anruf aus der Uniklinik, in dem man mir den OP-Termin mitteilte. Seitdem geht es mir etwas besser.
    Die Entscheidung ist getroffen. Ich gehe nicht in die Klinik "vor Ort" sondern nach Köln. Auch weil ich weiß, dass man dort viel mehr Erfahrung hat.


    Was die "Lösung" angeht, so ist meine "Wunsch-Reihenfolge": wenn irgend möglich eine Neoblase, falls das nicht Pouch – und im schlimmsten Fall Ileum Conduit. Ich werde auch damit leben lernen. Tun andere auch – und letztlich geht es nur darum weiterzuleben!!!!!


    Ich habe immer noch schreckliche Angst bzw. sie kommt schubweise. Das wird sich wohl auch bis zum OP-Termin nicht ändern.
    Ich bin froh, dass ich dieses Forum gefunden habe, weil ich hier ganz viele positive Berichte gelesen habe, die mich aufbauen. Und deshalb habe ich mich entschlossen, jetzt so ausführlich zu schreiben. Ich befürchte, ich brauche Eure Hilfe / Euren Zuspruch in der nächsten Zeit noch öfter.