Hallo liebe Britta,
am Mittwoch kommt er ins Krankenhaus und Donnerstag ist dann die OP. Eine Vorverlegung der OP hat es somit
nicht gegeben, sonst hätte ich mich schon längst gemeldet. Er solle möglichst stabil in die OP gehen und eine Vorverlegung
war nicht möglich.
Ihm geht es momentan eigentlich sehr gut. War letzte Woche noch mit ihm schwimmen - er sollte sich ja möglichst viel bewegen.
Mein Vater hat natürlich, wie wir alle, gehörigen Respekt vor der OP und mein Vater sagte, dass er die Vorstellung schlimm fände nun "sich gesund fühlend" ins Krankenhaus zu gehen und geschwächt oder was auch immer aufzuwachen. Auch die Vorstellung das man nicht genau sagen konnte ob nun Neoblase oder Beutelchen, sondern das während der OP entschieden wird und mein Vater erst nach dem Aufwachen damit konfrontiert ist, macht ein bißchen ein komisches Gefühl.
Nach dem schwimmen hatte er mal wieder Blut im Urin, er berichtet von dunklem Blut was auch Gewebefäden mit sich bringt. Inwiefern das wie einzuschätzen ist weiß ich nicht. Ob das noch die Ausschwemmungen von den TUR-B`s sind?
Auf jeden Fall starte ich diese Woche mit gemischten Gefühlen. Ich bin ein sehr positiv denkender Mensch, aber so ab und zu merke ich schon wie ich ins grübeln gerate was kann alles passieren, geht alles gut. Aber die Gefühle werdet ihr kennen. Ich melde mich sofort nach der OP und berichte weiter.
Wie geht es denn Deinem Papa eigentlich? Habe in Deiner Fußzeile was von Fatique gelesen. Ist er noch sehr erschöpft nach der Zystektomie im Mai?
Ich versuche halt ein wenig herauszufinden wie lange es dauert um wieder einigermaßen auf den Damm zu kommen, auch wenn das natürlich auch eher subjektiv zu sagen ist.
Ich wünsche Deinem Papa auf jeden Fall weiterhin alles Gute und Euch allen einen guten Start in die Woche
LG
Dine
Alles anzeigen
Hallo Dine,
schön von dir und euch zu lesen!
Ich kann wirklich sehr gut nachempfinden, wie es dir gehen muss. Es ist schrecklich, nicht zu wissen was in der nächsten Zeit kommt. ABER: Dein Vater scheint fit zu sein. Fitter als meiner vor der OP. Das ist schon mal sehr gut für die Genesung. Andreas hat ja schon Auskunft gegeben über das Blut-dazu hätte ich auch keine Antwort gehabt...
Ihr packt das gemeinsam. Wichtig ist, dass ihr sprecht. Und es ist super, dass du positiv denkst, auch wenn sich ängstliche oder traurige Gefühle einschleichen. Die gehören auch dazu.
Mein Vater war von der Chemo sehr schwach-die OP hat er relativ gut überstanden. Falls dein Vater keine Chemo benötigen sollte, könnt ihr danach zügig in die AHB-da wird er gut aufgepäppelt. Da es bei uns aber anders war, kann ich dazu nicht viel sagen. Mein Vater kommt jetzt demnächst in die REHA und die benötigt er auch dringend. Er war halt vor der OP auch nicht soooo der Fitteste.
Wie Andreas schon sagte, ist es schwer, seinen Vater (oder welchen Liebsten auch immer) an den vielen Schläuchen zu sehen. Man ist hilflos. Ich habe oft einfach nur bei meinem Vater gesessen und Händchen gehalten. Gespräch sind am Anfang mühsig. Die Ärzte und Schwestern werden schon alles Notwendige tun. Zumindest muss man darauf vertrauen, bis einem etwas anderes auffällt Vielleicht hat dein Vater ein iPad oder anderes Tablet mit Hörbüchern? Das lenkt nach ein paar Tagen gut ab. Jeden Tag werden es weniger Drainagen und Schläuche. Und jeden Tag geht es besser voran. Bis sich die "restlichen Organe" im Körper neu geordnet haben wird es dauern. Das ist bei meinem Vater jetzt noch teilweise ein unangenehmes Gefühl. Aber ist ja auch klar, es wird ein gutes Stück entfernt und die umliegenden Organe müssen sich neu sortieren.
Aber im großen und Ganzen wird die Erleichterung über die geschaffte OP und darüber, dass der Tumor entfernt wurde vieles überdecken. Mein Vater hat vor Kurzem gesagt: "Ja ok ich habe jetzt ein Beutel, aber ICH bin noch da!" Man gewöhnt sich an Vieles (da spreche ich auch aus eigener Erfahrung).
Achso, bitte wundert euch nicht FALLS die OP doch länger dauert als gedacht. Also die Zeit von Abholen bis zum zurück bringen.
Mein Vater wurde schon abgeholt und dann kam noch ein Notfall dazwischen und wir haben uns total kirre gemacht wo er denn bleibt. Dabei musste er im OP noch ca 2 Stunden ausharren.
Melde dich gern wieder (auch per PN wenn du magst).
Ich drücke euch die Daumen, dass alles nach Plan läuft und sich dein Papa schnell erholt.
Liebe Grüße
Britta