Beiträge von Mandelauge

    Hallo Ralf,

    herzlich Willkommen, auch wenn der Anlass nicht schön ist.


    Leider ist es so, dass das Urothelkarzinom eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit hat wieder zu kommen, sprich Rezidive zu bilden. Das erfährst Du ja gerade am eigenen Leibe.


    Vielleicht magst Du noch schreiben welches Statium Du jeweils hattest und wie Du bis zum Rezidiv behandelt wurdest? Dann können wir Dir raten und Tips geben, oder einfach gucken, ob alles richtig gemacht wird.


    Ansonsten schone Dich, aber das weißt Du ja vermutlich schon aus der ersten TUR-B...


    Herzliche Grüße, Mandelauge

    Liebe Kerstin,

    ganz herzlich Willkommen :)


    Die TUR-B ist geplant, auf das Ergebnis kommt es dann eben an, wie weiter zu verfahren sein wird.

    Wenn ihr das Ergebnis habt, stellt es hier gern ein, Namen und persönliche Daten bitte schwärzen.

    Wir werden Euch mit Rat und Tat zur Seite stehen.

    Wir sind keine Ärzte, wollen diese auch keinesfalls ersetzen, haben aber als Betroffene oder deren Angehörige einen enormen Wissensstand um diese Erkrankung.


    Ansonsten lies Dich gern in den Foren ein und bewahre Geduld bis zum Ergebnis und Optimismus!


    Liebe Grüße vom Mandelauge

    Liebe Mausi,

    vor der OP brauchst Du keine Angst haben, Du wirst sehr sehr gut überwacht und betreut! Ich fand es ganz angenehm, weil ich sooo Hunger hatte, als die Narkose endlich langsam einsetzte... Ich habe mir auch gesagt: Hilft ja nix, musste leider durch :) Aber Angst hatten wir alle, riesige Angst vor allem was da so auch einen zurollt!


    An Untersuchungen im Vorfeld hatte ich auch nur CT Thorax und Abdomen + gynäkologische Untersuchungen, sonst nichts. Ich meine PET-CT wird nur bei Verdacht gemacht, daher sei doch froh, dass es bei Dir nicht notwendig erscheint. Manchmal wird auch im Vorfeld ein Skelettszintigramm gemacht. Frag einfach nochmal nach, was notwendig erscheint.


    Nun, jeder bösartige Tumor hat die Tendenz, irgendwann invasiv in benachbarte Organe einzuwachsen und auch in entferntere Gegend zu streuen. Das ist beim Blasenkrebs nicht anders. Wenn Du Dir die Lage der Blase und der Scheide einmal genauer anschaust, siehst Du dass die beiden im hinteren Bereich der Scheide ganz dicht beieinander liegen. Genauso nah liegt die Gebärmutter, die ja auch oft mit entfernt wird. Wenn hier die Gefahr der Tumorausbreitung gegeben ist, muss man da eben ran. Ein guter Operateur geht da aber mit Augenmaß ran, nicht wie vor einigen Jahren noch, als wir Frauen ziemlich großzügig ausgeräumt wurden und eben auch ziemlich zusammen gekürzt... Weißt Du, am Ende zählt, den Tumor loszuwerden! Weißt Du denn wo der Tumor sitzt? Gibt es einen Bericht den Du einstellen kannst? Aber bitte alle Namen und persönlichen Daten schwärzen.


    Alles Gute und liebe Grüße vom Mandelauge

    Liebe Mausi,

    ein pT2a G3 und R1? Das wirft leider ein ganz anderes Licht auf die Sache. Hier wird im Regelfall die Blase entfernt, wie Dir ja auch schon gesagt wurde.

    Bitte sei so gut und gehe das zügig an. Du bist noch verdammt jung - ich war nur ein Jahr älter als Du - und ein befreundeter urologischer Chirurg sagte vor ein paar Tagen erst, bei jungen Frauen ist es immer fast eine Art Not-OP und das wir jungen weiblichen Nichtraucher die schlimmsten Kandidaten wären - das deckt sich auch mit meinen subjektiven Erfahrungen :(


    Ansonsten:

    Ob eine Neoblase möglich ist, entscheidet sich in letzter Konsequenz erst im OP. Das heißt, Du solltest Dich auch mit dem Urostoma vertraut machen. Wenn sich während der OP herausstellt, dass eine Neoblase nicht möglich ist, wird eben eine andere Ableitung gebaut. Man kann mit allen Ableitungen sehr gut leben, dessen kannst Du sicher sein und das hier im Forum auch verfolgen


    Ein Pouch scheint recht revisionsanfällig zu sein und wenn er überarbeitet werden muss, beispielsweise bei Verwachsungen, wird es ziemlich kompliziert. Den Pouch einmal bauen ist einfach, reparieren schwierig.


    Eine Neoblase ist natürlich eine feine Sache, wenn sie denn gut gelingt. Es besteht nämlich einerseits die Gefahr der Inkontinenz und andererseits der Hyperkontinenz, bei der man sich selbst katheterisieren muss. Andererseits sind die Erfahrungen gerade bei jungen Frauen gut und es gab viele Fortschritte im Bereich weibliche Neoblase. Recht neu gibt es auch den Beruf des Urogynäkologen, der sich bestens mit den Zusammenhängen des weiblichen Beckens auskennt und bei Neoblasen-OP#s zumindest dabei sein kann, wenn die Klinik denn einen hat.

    Letztendlich kommt es auf das Geschick und die Erfahrung des Operateurs an. Daher solltest Du unbedingt nach den persönlichen Fallzahlen fragen! Ein guter Chirurg wird immer ehrlich zu Dir sein und auch sagen, dass das alles nicht einfach wird und kein Spaziergang. Wenn da nur Optimismus verbreitet wird, würde ich schon misstrauisch werden. Letztendlich würde ich immer das Gespräch suchen und dann auf meinen Bauch hören. Vertrauen in den Operateur ist fast die halbe Miete :)


    Besprich bitte auch den eventuell möglichen Erhalt Deiner anderen Organe, hier wird aber immer onkologische Sicherheit nach vorne gestellt:

    Die Eierstöcke kann man, so augenscheinlich in Ordnung, etwas nach außen drücken und dort festbinden so dass man später noch gut rankommt. Die Scheide sollte nach Möglichkeit unangetastet bleiben. Die Gebärmutter ggfs. raus: an diese kommt man später nun wirklich nicht mehr ran, ohne alles wieder kaputt zu machen.


    Wenn die Gebärmutter entfernt wird, fehlt der Blase die Stützung und es besteht die Gefahr, dass die Blase nach unten rutscht und Du im Ergebnis entweder In- oder eben Hyperkontinent wirst. In Berlin baut man seit einigen Jahren sehr erfolgreich Seratom-Netze (textiles Gewebenetz) unter der Blase ein, die die Blase stützen sollen. Manche Operateure machen das sehr ungern, weil es ein Infektionsrisiko darstellt: wenn eine Infektion auftritt, muss das Netz wieder raus und es geht wieder alles kaputt.

    Mein Operateur hatte noch nie eine Infektion und verlässt sich da ganz auf sich selbst. Mein Netz sitzt prima, Blase funktioniert prima, alles ist bestens! Allerdings durfte ich auch meine Gebärmutter behalten, was ganz sicher einer gut funktionierenden Neoblase hilft!


    Was vielleicht bei Dir auch Sinn machen würde, ist eine genetische Untersuchung. Es gibt verschiedene Genfehler, die zu einem erhöhten Risiko von Karzinomen führen können. Ich wurde auch getestet und am Ende war alles gut was irgendwie mit dem Urothelkarzinom zusammen hängen könnte, es wurde aber eine BRCA2-Mutation festgestellt. In der Literatur gibt es erst einmal keinen Zusammenhang zum Urothelkarzinom, aber ausschließen kann man es nicht. Die Genetiker an der Charite in Berlin gehen auch beim Urothelkarzinom von einem genetische bedingten Geschehen bei mir aus... Gern können wir uns hier bei Gelegenheit noch näher austauschen.


    Ansonsten lies Dich hier gern bei uns Frauen ein, stell Deine bestimmt vielen Fragen und heul Dich auch einfach aus. Du hast alles Recht der Welt sauer, wütend und traurig zu sein. Aber nimm auch mit: es gibt ein sehr sehr schönes Leben nach der Zystektomie!

    Wenn Du magst, meine Geschichte findest Du hier: Mandelauges Geschichte Wobei ich dazu sagen muss, ich hatte sehr sehr viel Glück, den passenden Operateur an seinem besten Tag und mir ist sehr viel erspart geblieben. Sagen meine Operateure und die müssen ja wissen :)


    Und nicht zu letzt, wenn Du telefonieren möchtest, lass es mich wissen, ich beantworte gerne alle Fragen nach bestem Wissen und Gewissen!


    Ganz liebe Grüß vom Mandelauge

    Hi Phrixos,

    wir drehen uns im Kreis im Austausch der immer gleichen Argumente. Macht wenig Sinn und so halte ich es mit Rainer:

    Empfindungen gegenüber Einrichtungen und / oder den darin arbeitenden Menschen sind immer subjektiv zu betrachten. Was der eine gut findet mag der andere überhaupt nicht.

    Und nein, das Ambiente vernachlässige ich keineswegs, wie Du meinen Beiträgen unschwer entnehmen kannst. Ich habe eben nur keine Ansprüche an die Eingangshalle, wenn ich oben eine Dachterrasse habe. Aber das ist jetzt nur mein persönliches Fazit und ihr könnt mich jetzt gern wieder Luxuspatient nennen, es war mir jeden Euro wert.


    Gute Ärzte gibt es nicht nur im Urban. Berlin hat viele große und gute Kliniken, auch dort arbeiten exellente Chirurgen.

    Hab ich nie behauptet, sondern in jedem meiner Beiträge zum Thema "wo in Berlin hin bei Blasenkrebs" immer und gern auf die Kollegen Weigert, Klopf und Kempkensteffen verwiesen, die ebenso gute Leistungen in der Urologie abliefern.


    Mandelauge

    Lieber Karl,

    Andreas hat Dir schon ausführlich zur Einordnung geantwortet. Ich sehe das ganz genauso wie er.


    Ich habe heute am Rande anderer Dinge mit meinem Operateur geplaudert und er hat nochmal bestätigt, dass ein Pouch schwierig ist durch die vielen Nachbearbeitungen die leider häufig notwendig werden. Diese sind einfach immer kompliziert.

    Eine ortothope Neoblase scheidet, wie Andreas schon sagte, wahrscheinlich wegen des Befundes CIS am Blasenboden aus.

    Bleibt das Urostoma. Mit diesem kann man ganz sicher ganz wunderbar leben, wenn man es denn einmal akzeptiert und angenommen hat. Da werden sich sicher noch Mitglieder melden, hier gibt es sehr schöne Beispiele! Unschlagbarer Vorteil: Du bist am schnellsten wieder fit für Deine Pläne :)


    BCG finde ich aufgrund der Nebenwirkungen und der sehr eingeschränkten Lebensqualität schwierig und schließe mich auch hier Andreas an.


    Das der Tumor so spät entdeckt wurde ist ärgerlich, sonst fällt mir drastisches dazu ein, lässt sich aber nicht mehr ändern. Insofern gilt es den Blick nach vorne zu richten und das Thema in Angriff zu nehmen.


    Sei getröstet und viele liebe Grüße,

    Mandelauge

    Lieber Rainer,

    das finde ich eine besonnene und reife Entscheidung, die auch gut begründet ist, insofern denke ich eine weise und richtige Entscheidung.


    Wenn man den langen Bericht von Moppel genau liest und von Emotionen und Sarkasmus befreit, so kann man unschwer feststellen, dass es ihm gar nicht um die Urologie geht. Schade dass er diese nicht bewertet, obwohl er dort Patient war, denn genau dies wäre interessant für die Mitglieder in diesem Forum für urologische Karzinome, die ja hier Entscheidungshilfe bezüglich urologischer Probleme suchen:

    Vorweg aber für künftige, urologische Patienten: Ich kann über die dortige Urologie nichts negatives sagen [...]


    Die Urologie kann ich kaum beurteilen, keine neg. Erfahrungen mit der Uro im Urban, dafür viel Gutes gehört und das nicht nur von Mandelauge, sondern Nachbarn (hier verstorben am Prostatakrebs) und anderen Neoblasen (männl.).

    So schließe ich aus seinen Worten: nichts negatives heißt eventuell auch für ihn war es wohl positiv. Schade dass das nicht ausgesprochen wird und insofern Spekulation bleibt.


    Kann es sein, dass das vorwiegend auch daran lag, dass es die Komfortstation war?? Dort kostet ein EZ immerhin fast 5000.- /mtl. und die haben einen ganz anderen Personalschlüssel und wie mir noch Anfang dieser Woche gesagt wurde geht es auch ums Betüddeln.... Hotelatmosphäre eben. Wer's mag..... und es ist ja auch trotzdem so nett!!


    Zur Komfortstation:

    Ja Komfortstation, lieber @Moppel, das habe ich auch mehrfach offen an anderer Stelle gesagt und kann daran auch nichts verwerfliches finden. Du aber glaube ich eigentlich auch nicht, auch wenn Dein Kommentar erst einmal so klingt: denn Du wolltest Dich dort ja auch Einbuchen und hast Dich bei mir noch erkundigt, ob es auf der Komfortstation wohl auch eine Klimaanlage gibt. Kann ich mich leider nicht erinnern, glaube aber nicht (altes Haus, unsaniert)


    Natürlich gibt es dort einen anderen Personalschlüssel, wäre bei dem Preis ja auch irritierend wenn nicht. Das sind aber, soweit ich das gesehen habe, vor allem Service-Kräfte, die sich um alles außer medizinisches kümmern. Nachts und über die Feiertage war eine Schwester auch hier alleine für zwei Stationen auf zwei verschiedenen Etagen zuständig. Die ärztliche Behandlung ist natürlich gleich!


    Zur Info: in dem Preis von 153€/Nacht, ich denke Tagessätze sind aufschlußreicher, ist ja keine Mietwohnung, waren damals noch erweitertes Buffet, Kuchentafel, Tageszeitungen, freies W-Lan, jederzeit Joghurt, frisches Obst und Getränke usw. inbegriffen. Wenn man das alles mal durchrechnet und mit dem Einzelzimmer auf Normalstation vergleicht, relativiert sich der Preis sehr sehr schnell.


    Nachteil der Komfortstation: auf dieser interdisziplinären Station ist grundsätzlich erst einmal kein Arzt, der muss im Notfall erst gerufen werden.

    Nach einer Zystektomie kommen aber eh drei bis vier mal am Tag Ärzte vorbei: Visite, Schläuche spülen, später wieder Schläuche spülen und bei mir der Chefarzt der mich operiert hat - nein, ich bin kein Privatpatient und habe auch keine Chefarztbehandlung dazu gebucht. Bei einer Zystektomie operiert aber im Regelfall sowieso der Chef.


    Normalstation

    Von anderen Patienten die ich kenne, weiß ich aber auch wie die Normalstation ist und sie ist absolut in Ordnung.

    Vorteil: immer ein Arzt auf Station und urologisch geschultes Personal.


    Es gibt zwar noch eine unsanierte urologische Station, die überhaupt nicht in Ordnung ist.... Aber nach Zystektomie o.ä. kommt man sowieso auf die bessere Normalstation, allein weil man mit den Beuteln ein vernünftiges Bad benötigt. Vor einer TUR-B würde ich daher wirklich nachfragen wo man hingelegt wird! Ich bin damals nach der TUR-B auf die Komfortstation, weil auf der besseren Station kein Zimmer frei war. Und da bin ich dann aus alter Gewohnheit geblieben.


    Ich hoffe ich konnte die Punkte ein wenig sortieren und einordnen, ansonsten einfach fragen.

    Herzliche Grüße, Mandelauge



    P.S.

    Ich werde mich jetzt hier wieder aus dem Forum zurückziehen

    Schade und für mich persönlich unverständlich.

    Lieber Karl,


    auch von mir ein ganz herzliches Willkommen hier bei uns, auch wenn es kein guter Anlass ist.

    Andreas hat Dir schon viele Fachinformationen und hilfreiche Infos gegeben. Jetzt muss man eben abwarten was der Abschlussbericht sagt. Stell gerne die Ergebnisse hier ein, Namen und Adressen unbedingt schwärzen. Wir werden versuchen Dir zu helfen und mit Rat und Trost zur Seite zu stehen.


    Ansonsten geht es mir im Moment mit dieser Diagnose nicht so gut, da für mich alles zusammengebrochen ist.


    Ja, lieber Karl, es ist erst einmal ein richtig schlimmer Schreck und es geht einem wirklich schlecht, ist verzweifelt.

    Aber, auch wenn Du Dir das jetzt wahrscheinlich noch nicht vor richtig vorstellen kannst, es wird besser. Es dauert ein bisschen und ist wirklich keine schöne Zeit. Aber mit der jetzt kommenden Auseinandersetzung mit den möglichen und notwendigen Therapien, dem Wissenserwerb um die Erkrankung und dem Austausch mit anderen Betroffenen, wirst Du merken, dass alles machbar ist. Hier sind so viele Mitglieder mit ganz unterschiedlichen Geschichten und Ergebnissen und die allermeisten, die ihre Behandlung erst einmal hinter sich haben, leben heute sehr gut und wieder fröhlich vor sich hin.

    Das wollte ich Dir noch als Mutmacher mitgeben.


    Ansonsten lies Dich ein und stell all Deine Fragen, heul Dich auch einfach aus, wüte herum.... Wir werden Dich unterstützen, wo wir können :)

    herzliche Grüße vom Mandelauge

    Liebe Emilia,

    Hallo Mandelauge wie lange hast du deine neoblase hast Problem am tag oder Nacht bist ganze Kontinent auch nachts, ich werden operiert aber mein Arzt sagen mit einer neoblase bist Inkontinenz und brauche eine Kateter zu ausleer und das hat mich geschockt aber jetzt lesen ich sind Leute aben ein neoblase 20 J und sind Glückliches. Werden mir sch wer zu entscheiden welche besser für mich ist. Danke und Schöne grüße

    also ich habe meine Neoblase jetzt 1 Jahr und 1 Woche. Ich hatte sehr viel Glück: Tags war ich sofort kontinent, Nachts zu 90% nach 7-8 Wochen und heute vollständig. Sehr sehr selten, bisher an die etwa sieben mal, geht es Nachts ein bisschen schief, daher habe immer eine Unterlage unter dem Laken im Bett. Meistens ist es nur der Schleim, den die Blase produziert.


    Natürlich besteht die Gefahr, dass die Neoblase nicht so funktioniert wie gewollt. Daher ist ein erfahrener und guter Operateur das allerwichtigste! In den letzten Jahren gab es einige Fortschritte bei uns Frauen, die aber noch nicht in allen Kliniken angekommen sind:

    In Berlin wird die sogenannte Berliner Neoblase gebaut. Hier unterstützt ein eingelegtes textiles Netz (Seratom-Netz) die Lage der Blase. So muss ich weder zu Kathetern greifen, noch bin ich inkontinent.

    Besprich mit dem Operateur auch, was alles entfernt werden soll. Ich habe außer der Blase alle Organe behalten. Je nach Situation wird die Gebärmutter mit entfernt, gleiches gilt für die Eierstöcke. Bei beiden gilt: wenn es onkologisch geboten ist, raus damit. An die Gebärmutter kommt man später kaum noch ran, deshalb wird sie oft mit entfernt. Die Eierstöcke werden in Berlin ein wenig nach außen gedrückt, damit sie später besser behandelt werden können, wenn es sein muss. Ansonsten versucht man sie drinnen zu lassen, was gynäkologisch auch die richtige Herangehensweise ist.


    Wichtig ist noch: Sollte eine Chemo- und/oder Strahlentherapie sehr wahrscheinlich sein, baut mindestens mein Operateur keine Neoblase. Da diese aus Darm gefertigt ist, dessen Eigenschaft ein Resorbieren der Stoffe aus dann dem Urin ist, und dazu aus sehr empfindlichem Gewebe, würde das aus seiner Sicht bei einer weitergehende Therapie nur Probleme bringen.


    Ebenfalls von großer Wichtigkeit zu wissen:
    Du wirst mit allen Ableitungen gut und glücklich leben können! Dafür gibt es hier zahlreiche Beispiele im Forum! Denn was möglich ist, entscheidet sich endgültig erst im OP, wenn der Operateur sieht, wie es in Dir aussieht und welches Ausmaß der Krankheit sichtbar, bzw. vermutet ist.


    Das in Kürze, weil unterwegs, zur Neoblase.

    Meine Geschichte kannst Du hier lesen Mandelauges Geschichte


    Alles Gute!!

    Liebe Grüße, Mandelauge

    Liebe Co.co,

    darum geht es ja nicht, sondern um eine fachlich qualifizierte Bewertung. Wir sind ja nicht bei schöner Wohnen oder der Urlaubsbuchung an der Côte d‘Azur ;)

    Dir drücke ich in erster Linie die Daumen, dass die Augmentation gelingt und Du diese schwere OP gar nicht erst über Dich ergehen lassen musst!

    Danke Deiner Nachfrage, mir geht es bestens und mein Neobläschen tut was es soll - habe gerade 8,5 Stunden durchgeschlafen :saint:

    Liebe Grüße, Mandelauge

    Hallo Phrixos,


    Alle Verständnis für deinen Operateur aber den findest du sicherlich auch in besseren Kliniken, in denen du dich befreiter fühlst als in dieser Schreckenanstalt.

    Das mag für Dich und Dein Urostoma zutreffen. Wenn Du als Frau eine funktionierende Neoblase möchtest, kann Dich die Auswahl nach schickem Eingangsbereich im Ergebnis den Rest Deines Lebens mit Windeln rumlaufen lassen. Nichts für ungut, aber DAS ist Horror.


    Das Urban als Schreckensanstalt zu bezeichnen finde ich ehrlicherweise ziemlich unfair und in der Sache auch nicht richtig, kurz daneben:

    Du beurteilst entlang Ambiente, nicht entlang Inhalten (Ärzte, Pfleger, Erfolg). Du magst das Ambiente und die brutalistische Architektur nicht, das ist Geschmacksache, aber unerheblich für eine OP.


    Neben der Erleichterung über die so gut gelungene komplizierte OP, war für mein persönliches Wohlfühlen und meine Rekonvaleszenz, der ungemein nette, freundliche und fürsorgliche Umgang der Ärzte entscheidend. Eine menschlich ganz ganz nette Betreuung durch den Chefarzt persönlich mit regelmäßigem Besuch alle ein bis zwei Tage und wirklichem Interesse bei der Frage wie es mir geht, damit hatte ich als Kassenpatient nicht gerechnet. Das scheint auch bei Klopf und Weikert so zu sein, vielleicht gehört es ja bei der Berliner Neoblase standardmäßig zur Buchung dazu, oder bar65 :D

    Und das Pflegepersonal: in keiner anderen Klinik habe ich nach Rückkehr aus dem OP, bzw. von der Intensivstation, ein vom Pflegepersonal liebevoll dekoriertes Willkommenszimmer bekommen:

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    Ja, der Eingang, die Aufzüge, sind, auch bedingt durch die anderen Patienten, nicht schön. Aber die betritt man als Patient genau zwei mal. Bei An- und Abreise. Und im Gegensatz zu Charité und Klinikum Westend, hatte ich hier die Gelegenheit, ein Einzelzimmer zu buchen und damit den schrecklichen Mitmenschen aus dem Weg zu gehen. Meine erste Nacht nach der OP in der schicken Charité war trotz Ohrstöpseln der Horror wegen einer Mitpatientin. Da nützt mir ein frisch saniertes Zimmer auch nix. Gleiches im Westend.

    Wo ich Dir recht gebe: ich würde niemals auf die Normalstation gehen. Allerdings in so gut wie keinem Krankenhaus. Aber immer würde ich das Haus nach Operateur wählen. Es gibt zu viele schlimme Geschichten über misslungene Neoblasen bei Frauen. Und ein Kondomurinal ist bei uns als Notlösung nunmal nicht möglich...

    Grüße Mandelauge

    Liebe CoCo,


    Phrixos Erfahrungsschatz beruht auf dem Jahre 2013 und ausdrücklich nur auf dem optischen Bild des Eingangs (zugegebenermaßen unschön, ähnlich der Charité vor der umfassenden Sanierung). Hinein ist er ja nicht gegangen.


    Moppel ist unglücklich mit Teppichboden in den Fluren (nicht Zimmern), findet die anderen Patienten abstoßend (oder warum erzählt er von dem jämmerlichen randalierenden Patienten? Wo soll er denn hin? Was soll da eine Krankenschwester tun, außer Verstärkung holen?) und befürchtet dass die ihm entgegengebrachte Freundlichkeit gespielt ist. Naja.


    Den bemängelten OP-Bericht finde ich im übrigen überhaupt nicht unklar: Zystoskopie angefangen, Striktur gefunden, diese inszidiert und weiter konnte es gehen.


    Die Entlassungswut von Moppel ist legendär, macht er immer und überall so, ist aber auch nicht zur Nachahmung empfohlen.


    Ich habe das Urban ganz anders erlebt, außer das nun mal unsanierte Gebäude. Aber vor allem habe ich eine Neoblase, die wie das Original funktioniert und bis heute nicht eine einzige Infektion. Eine Bekannte wurde im Februar operiert, gleiches gutes Ergebnis. Ich würde mich dort jederzeit wieder dort operieren lassen.

    Aber ehrlicherweise ist mir ein guter Operateur nunmal wichtiger, als ein schickes Haus. Urlaub mache ich lieber in wirklich schönen Häusern und Gegenden, dort, wo im Regelfall nicht operiert wird.


    Muss jeder selbst wissen, welche Priorität er für so eine Operation setzt.

    Liebe Grüße vom Mandelauge

    Lieber Dirk,


    ehrlicherweise habe ich mich zuallererst mal sehr darüber gefreut von Dir zu hören :) Hast eine schwere Zeit hinter Dir! Aber Du lebst!

    Tips zu Deiner derzeitigen Situation kann ich Dir nicht geben, aber aus tiefstem Herzen wünschen, dass Du mit ein bisschen Ruhe und Geduld zu einem schönen Lebensrhythmus findest und vielleicht ja auch die Sache mit dem Anus praeter in gangbare Wege geleitet werden kann.


    Dafür drücke ich Dir die Daumen und wünsche Dir alles alles Gute,

    Mandelauge

    Liebe Ulrike,

    das klingt doch positiv! Alles Gute für die Nachsorgeuntersuchungen, weiterhin wieder gute Laune und einen schönen Urlaub, wünscht Mandelauge