Hallo Carmen,
auch oberflächliche Tumoren können streuen = Metastasen bilden, ansteigende Raten nach Grading (G1 bis 3) und Eindringtiefe (Ta bis T1). Ich habe die Zahl nicht im Kopf, aber die Raten sind niedrig, aber eben nicht null. Bei Deinem Papa war ja erst ein T1G3 vorhanden, bei der 2. TURB das cis. Wenn der Urologe es bei der ersten TURB nicht übersehen hat, war es also noch nicht lange da = Pluspunkt.
Jetzt mal eine positive Sicht:
Bei mir wurde ebenfalls ein Urogramm gemacht (T1G3 unilokulär, über 3cm groß, ostiumnah), nachdem Verdacht auf einen Harnleitertumor wegen ostiumnahen Befundes bestand (nahe der Einmündung in den Harnleiters). Bei diesem Urogramm bekommt man ein Kontrastmittel, das den Weg von Nieren bis zur Blase zeigt und damit auch durch die Harnleiter. Das kann man als Patient auf dem Bildschirm ganz gut mit verfolgen und sehen. Aus meiner Sicht ist das sehr verantwortungsvoll, die komplette Harnableitung zu durchleuchten. Harnleitertumore sind sehr sehr selten. Ob etwas gefunden wurde, weißt Du erst, wenn Du den Befund in der Hand hältst. Da heißt es abwarten.
Das CT Lunge und das Knocheszintigramm ergänzen aus meiner Sicht ebenfalls eine genaue Diagnostik. Aus meiner Sicht hat die Überweisung nicht unbedingt mit dem Urogramm zu tun. Ich plädiere ja ohnehin dafür beim obligatorischen CT Abdomen um die Mitaufnahme der Lunge zu bitten, auch wenn es nicht bei allen Befunden den Leitlinien entspricht. Aber der Aufwand ist minimal, man liegt ja eh im CT und die Sicherheit danach fand ich persönlich gut. Was ich sagen will: hat der Arzt etwas im CT Urogramm gesehen, will er weiter schauen, hat er nix gesehen, vervollständigt er die Diagnostik. So lange wie Du nichts anderes weißt, würde ich vom positiven Fall eines sehr gewissenhaften Urologen ausgehen.
Liebe Grüße
Melinda