Hallo Frank,
ja genau, ich meine Mitomycin. Die Empfehlung sind tatsächlich 3 Jahre Therapie. Ich habe diese so durchgezogen, Start mit 6x wöchentlicher Instillation und danach 3 Jahre lang monatlich (das waren auch mal 5-6 Wochen Abstand) mit regelmäßigen Kontrollspiegelungen: in den ersten beiden Jahren alle 3 Monate, im dritten und vierten Jahr alle 4 Monate und seitdem sind wir bei halbjährlichen Kontrollspiegelungen geblieben, d.h. seit dem 3. Jahr kein Mito mehr, die Spiegelungen bleiben lebenslang. Die Leitlinien sehen ab dem fünften Jahr eine jährliche Kontrollspiegelung vor, aber ich fühle mich mit dem halben Jahr sicherer.
Ich habe mit den netten Schwestern der urologischen Ambulanz unserer Uniklinik in Halle immer darauf geachtet, dass zwischen Instillation und Spiegelung ein möglichst großer Abstand lag, damit die Entzündung in der Blase etwas abgeklungen ist und der Prof. "bessere Sicht" hat. Bei jeder Kontrollspiegelung entnimmt mein Prof. bis heute Proben = Mapping an verschiedenen Stellen der Blase und lässt diese histologisch untersuchen. Anfangs hatte ich diese Kontrollen mit Vollnarkose mit ambulantem Aufenthalt von 7 bis ca. 14 Uhr, seit dem 3. Jahr wird die Kontrolle "in sedo" durchgeführt = mit Dormicum werde ich kurz schlafen gelegt und kann nach dem Aufwachen und dem Arztgespräch ca. 12 Uhr wieder nach Hause. Ebenfalls in den ersten beiden Jahren erfolgte jede Kontrolle unter Hexvix und Blaulicht, seitdem nicht mehr, da auch die kleinen Mappingnarben leuchten. Nach dem ersten und nach dem vierten Jahr gab es außerdem ein Kontroll-CT (ab Hals abwärts auf meinen Wunsch = inkl. Lunge) sowie eine Kontrastmitteluntersuchung der ableitenden Harnwege (ich meine das heißt IVG oder so).
Zu den Nebenwirkungen:
wie gesagt ich hatte die Behandlung mit 20mg Mitomycin. Falls es mit 40mg zu heftig wird, dann kannst Du evtl. umsteigen?!
Die ersten beiden Male habe ich nach dem Toilettengang = Mito raus einen ziemlich starken Juckreiz im Intimbereich gehabt, dort wo das Mito Hautkontakt hatte. Hier im Forum gab es den Tipp: untenrum vor dem Auspinkeln gut eincremen - am besten eine richtige Fettcreme, dann gibt es wenig Hautkontakt. Danach ordentlich abwaschen / duschen und Toilettenbrille desinfizieren. Seitdem war mit Juckreiz Ruhe. Ich hatte das Problem der Bläschenbildung an Händen und Füßen nicht - hier würde Fenistilgel helfen.
Am Instillationstag war mir leicht übel inkl. aushaltbarer Kopfschmerzen. Ich war immer gegen 10 Uhr bei der Instillation (6 Stunden vorher nichts trinken), danach nach Hause, nach gut einer Stunde angefangen viel zu trinken, nach 2 Stunden Mito raus, etwas geschlafen und gegen 16 Uhr oft lange im Auto gesessen (400-600km) da ich im Außendienst arbeite. Am Instillationstag und an den nächsten 1-2 Tagen fühlt sich die Blase gereizt an, aber schmerzfrei und ohne sichtbare Blutungen. Ich musste häufiger auf Toilette. Täglich mind. 3 Liter trinken, dann wurde es schnell besser.
Ich war bis auf die jeweils 1 Woche TURB 1 und 2 nie krank geschrieben.
Vlt. hast Du die Möglichkeit, die Instillationen auf einen Freitag zu legen, dann kannst Du Dich über das Wochenende gut erholen.
Lieber Frank, das war die kompakte Version. Wenn du Fragen hast, dann her damit. Mir war wichtig, auch selbst etwas zu tun. Seit meiner Erkrankung laufe ich regelmäßig draußen an der frischen Luft und habe mich bis zur Halbmarathondistanz entwickelt. Sauerstoff und Vitamin D sind gute Begleiter. Außerdem viel gesundes essen und ich persönlich!! (bitte nicht schimpfen liebes Forum) schwöre auf meine Kanne grünen Tee in Bioqualität.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und dass es eine weitere Erfolgsgeschichte mit einem T1G3 geben wird.
Liebe Grüße
Melinda