Beiträge von fritz69

    Hallo Wolfgang, tja das hört sich jetzt nicht ganz so gut an. Ich denke aber es bleibt nur Geduld zu haben. Wie ich dir ja gesagt habe, hatte ich eine lange Phase, bis ich endlich ganz kontinent war. Zwar war ich tagsüber von Anfang an trocken, aber nachts dauerte es doch über ein halbes Jahr bis ich auch da endlich sagen konnte ich bin über den Berg. Allerdings kommen auch mal immer wieder Rückschläge (mal zu viel am Abend getrunken, oder nachts). Aber insgesamt kann ich sagen, dass ich nun tag- und nacht kontinent bin. Ich merke meine Neoblase eigentlich nur noch, weil ich tagsüber nach Uhrzeit (alle 2 Stunde) uriniere. Also lass den Kopf nicht hängen, das wird schon wieder. Ich habe dir ja schon gesagt, dass ich in dieser Phase in der du jetzt bist, auch manchmal sehr am Erfolg gezweifelt habe. Die immer wieder auftretende nächtliche Inkontinenz hat mir teilweise depressive Stimmungen gebracht; aber plötzlich ging es dann wieder aufwärts und nach etwa einem halben Jahr war es dann soweit; endlich auch nachts trocken, fast ein neues Leben.

    Alles Gute

    Fritz

    Hallo Wolfgang bei all dem Ungemach der Krankheit kann man dir wirklich nur gratulieren. Dass du jetzt schon wieder so gut auf den Beinen bist, keine Schmerzen hast und offensichtlich auch mental gut drauf bist ist schon phantastisch. Ich wünsch Dir jedenfalls eine schöne und erfolgreiche Reha. Wenn das so weiter geht, dann bist du im Sommer wieder auf die Beine gestellt. Weiter so, und lass wieder was von Dir hören, auch wenn es mal nicht so gut läuft. Ich bin sehr gespannt auf Dein weiteres Wohlergehen und freue mich wirklich mit Dir.

    Grüße aus München

    Fritz

    Hallo Wolfgang,

    das hört sich ja gut an. Dafür dass du erst wenige Tage nach deiner großen Operation am 16.4. schon wieder emailen kannst, darf man dir gratulieren. Ich glaube bei mir ging das nicht so schnell. Ich habe nach der OP fast 2 Wochen mehr oder weniger nur geschlafen. Ich wünsch dir das der weitere Verlauf ebenso gut sein wird. Im Augenblick bist du ja sicher noch voll katheterisiert an alle mögliche Schläuche angeschlossen. Sobald die entfernt sind, kommt vermutlich das Problem der Inkontinenz mehr oder weniger stark auf dich zu. Ich kann dich da nur ermutigen, das wird nach ein paar Wochen oder Monaten mit jedem Tag besser.

    Ich kann berichten, dass es für mich komplett gelöst ist. Ich kann heute Tag und Nacht so steuern, dass praktisch kein Unterschied mehr zu früher ist. Der einzige Unterschied ist, dass man Urinieren nach Uhr praktizieren sollte. In der Zwischenzeit mache ich eine Eigenkatheterisierung nur noch 2 mal pro Monat, d.h. ich fühle mich heute wieder ganz "normal" und "trocken". Seit ein paar Wochen mache ich auch meine alten Sportarten Schwimmen, Stockschießen und Radfahren wieder, wenngleich ich schon bemerkbar außer Übung bin und schneller kurzatmiger werde.

    In Sachen Ernährung habe ich eigentlich überhaupt keine Vorsorgen getroffen. Im Krankenhaus war das ja ohnehin geregelt. Nach der Klinik war ich dann 3 Wochen auf Reha und hatte auch dort keine eigenen Entscheidungen fürs Essen zu treffen. Danach habe ich wie früher gegessen. Einzig das Trinken sollte man nicht vergessen. Mir wurde in der Reha angeraten täglich mindestens 2-3 Liter zu trinken. Das war und ist für mich kein Problem, weil ich ohnehin gerne und viel Wasser und Fruchtsäfte trinke.

    Mehr kann ich dir im Augenblick nicht sagen, ich wünsche dir gute Genesung. Gib Bescheid, wenn du weiter was wissen, oder einfach nur reden willst.

    Also Good Luck, wir Oldies schaffen auch das.

    Fritz

    Hallo Wolfgang, ich habe die Selbstkatheterisierung anfangs alle 2-3 Tage einmal vorgenommen, bin dann allerdings bald auf 1* pro Woche umgestiegen. Es gibt da viel unterschiedliche Meinungen über den Wert dieser Maßnahme. Anfangs jedenfalls sicher gut, weil die Blase sauber entleert wird. Seit 3 Monaten habe ich diese Maßnahme aufgegeben, weil ja auch immer eine gewisse Infektionsgefahr dabei besteht. Es ist aber wertvoll zu wissen, wenn etwas auftritt (z.B. ein Harnstau) dann bist du in jedem Fall in der Lage zunächst mal eine Selbsthilfe durchzuführen.

    Viel Glück für die OP

    Grüße

    Fritz

    Hallo Wolfgang,

    ja ich habe jetzt fast auf den Tag genau mein 1-jähriges mit der Neoblase. Es war eine lange Zeit. Nach 3 Wochen Klinikaufenthalt und 3 Wochen Reha versuchte ich mein früheres Leben wieder aufzunehmen. In den ersten Monaten nach der OP hatte ich manche depressiven Perioden. Es ging mir zwar mit jeder Woche besser, aber die nächtliche Inkontinenz hat mich lange beschäftigt. Andererseits kam es wie mir mein Arzt vorher gesagt hatte. Nach einigen Monaten wurde es mit jedem Tag besser. Ich ging nach Uhrzeit zum Urinieren (alle 2 Stunden, auch nachts). Und obwohl es immer wieder zu Rückschlägen kam, mal mehr oder weniger nächtliche Inkontinenz, war zumindest die tägliche Wachzeit ohne jede Probleme.

    Heute (seit ca. 3 Monaten) kann ich endlich befreit sagen, es ist überstanden. Ich bin wieder vollkommen "trocken". Ich kann auch nachts durchschlafen (Wecker um 6 Uhr, da beginnt die Blase zu arbeiten). Mittlerweile hat sich meine Blase so eingestellt, dass ich fast den Zustand vor der OP erreicht habe. Ich habe mein 2. Leben aufgenommen und kann aus meiner Sicht nur raten; mach das mit der Neoblase, aber sei auch darauf eingestellt, dass es schon eine lange Zeit ist, bis du den Zustand von "vorher" erreicht hast. Ich wünsche Dir dazu alles gute.

    Lass mal was hören nach deiner OP, wie es dir ging und geht. Wenn du weiter einen Rat haben willst, dann kannst du mich jederzeit kontaktieren.

    Grüße und viel Glück :):):)

    Fritz

    bisher fast ohne Komplikationen. Mit Ausnahme der frühmorgentlichen Inkontinenz habe ich meine Blase im Griff. Ich möchte nun gerne mein früheres Leben wieder aufnehmen und dazu zählt auch das Sommer(eis)stockschießen und das Radfahren. Gibt es da allgemeingültige Ratschläge, wie lange man sich mit solchen Sportarten nach der OP zurückhalten sollte?

    Ich bin nun seit 2 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen. Die OP verlief problemlos, jetzt muss ich mich an mein neues Leben gewöhnen. Noch 2 Tage, dann gehe ich in Reha in die Klinik Prof. Schedel nach Thyrnau/Kellberg. Die ersten Selbstkatheterisierungen funktionieren ganz gut. Ich hoffe aber trotzdem, dass ich irgendwann darauf auch mal wieder verzichten kann. Ansonsten fühle ich mich ganz gut, vor allem weil sich die ursprüngliche Befürchtung auf Metastasen nicht bewahrheitet haben (vorläufig). Ich bin nun dabei mein weiteres Leben neu zu organisieren und mit der Neoblase zu leben. Die vorerst nach Wecker durchzuführenden Blasenentleerung (nachts alle 2 Stunden) sind sehr anstrengend. Ein erholsamer Schlaf kommt da nicht zustande. Naja, ist ja wohl nur für ein paar Wochen.

    Nachdem mir im Januar Blasenkrebs mit der Klassifizierung UICC 2010, pT2, Rx; G3 (high grade) diagnostiziert wurde (siehe auch meine Vorstellung im Begrüßungsforum), steht nunmehr die OP zur Entfernung der Blase an. Das Indikationsgespräch in der Klinik Bogenhausen in München ist für 22. März geplant. Ich habe die letzten Tage alle Röntgenuntersuchungen, Knochenszintigramm, etc. hinter mich gebracht. Dabei wurde festgestellt, dass in den Lymphknoten erste Metastasen vorhanden sind. Es kommt also noch ein Problem hinzu. Jetzt muss ich noch Herzechokardiographie und Lungenfunktion machen lassen.

    Langsam habe ich mich auch mental an die zu erwartende Zeit vorbereitet. Was mir noch unklar ist; mein Urologe spricht davon, dass ich künftig Selbstkatheterisierung vornehmen muss. Ich habe aber mit anderen Leuten Kontakt, die eine Neoblase seit Jahren haben, und die haben noch nie selbst einen Katheder einführen müssen. Gibt es da unterschiedliche Lösungen, oder ist das ganze einfach nur eine Möglichkeit die auftreten kann?

    Ich bin fast 70 Jahre, Rentner und war mein Leben lang in der IT-Branche tätig. Ich war 35 Jahre verheiratet und habe 2 erwachsene Töchter. Seit fast 10 Jahre lebe ich alleine.
    Ich bin viel gereist, kenne die halbe Welt und bin eigentlich positiv und humorvoll.
    Der Humor ist mir vergangen, als ich im Jan. diesen Jahres über Nacht und völlig unerwartet Blut im Urin vorfand. Die anschl. Untersuchung und eine Blasenspiegelung ergab dann den ersten Befund: Blasenkrebs. Nach dem Schock hat mich der Urologe dann sofort in die Klinik überwiesen, dort wurde eine Endoskopie mit folgendem Ergebnis gemacht: (siehe vorl. Arztbericht im Anhang).
    Schon bei Entlassung aus dem Krankenhaus deutete der Arzt an, dass die Sache damit nicht ausgestanden ist, aber es muss der Befund des Pathologen abgewartet werden. Der lieg nun ebenfalls vor (siehe Histol Befund im Anhang).
    Ich will nicht sagen dass die Welt für mich zusammen gebrochen ist, aber der Schock war riesig. So wie es aussieht muss ich mich in nächster Zeit mit einer OP zur Entfernung der Blase abfinden. Mein jetziger mentaler Zustand ist gefasst, aber immer noch in Schockstarre.
    Wie es das Schicksal so will, habe ich vor vielen Jahren das Buch von Peter Noll "Diktate über Sterben & Tod" gelesen, das sich genau mit dieser Krankheitssituation befasst. Ich glaub zwar schon, dass sich in der Zwischenzeit medizinisch viel getan hat, trotzdem gehen mit die Gedanken von Peter Noll nicht aus dem Kopf.
    Eine Neoblase, Selbstkathetrisierung, mögliche Inkontinenz und die zu erwartenden schmerzhaften Therapien gehen mir im Kopf rum.


    Tja, das ist mein aktueller Zustand, ich könnte Rat und Trost gut vertragen.


    fritz69


    Klinik Bogenhausen vorl Arztbericht_geschwärzt.pdf
    Klinik Bogenhausen Histol Befund_geschwärzt.pdf