Beiträge von Kristina

    Ich bin überwältigt von den vielen lieben Worten! Herzlichen Dank für eure Anteilnahme!

    Christina, wir haben tatsächlich auch schon ähnliche Vermutungen gehabt. Es kamen von Tag zu Tag irgendwie immer mehr "Baustellen" im Körper hinzu. Er hat außerdem geträumt, dass er in einem Wartezimmer ist, und nirgendwo mehr einen Platz findet. Ich bin überhaupt nicht abergläubisch, aber irgendwie scheint er sich auf alle Fälle im Unterbewussten und auch real mit einem Abschied auseinandergesetzt zu haben.

    Hallo,

    ich habe lange nicht geschrieben... Mein Vater ist am vergangenen Dienstag verstorben und der Vollständigkeit halber möchte ich seine Krankengeschichte noch zu Ende erzählen.

    Nach dem Krankenhausaufenthalt (mein Vater hatte die OP erstaunlich gut verkraftet und auch mit dem Stoma kam er schnell zurecht), sind er und meine Mutter für drei Wochen zur AHB nach Bad Wildungen gefahren. Dort wurde nicht viel mit ihm gemacht, weil er durch falsch dosierte Entwässerungstabletten (Wasser in den Beinen und Pleuraerguss) sehr schwach und antriebslos war. Wieder zurück in Berlin, hat ihn die Onkologin in ein Krankenhaus überwiesen, damit für die geplante Chemotherapie ein Port gelegt, das Wasser in der Lunge entfernt und die Lungenflügel verklebt werden (um eine erneute Wasseransammlung zu verhindern). Bei dieser OP hat man leider auch im Brustraum viele Metastasen entdeckt. Außerdem waren die Lungenflügel in einem solch schlechten Zustand, dass die Verklebung nicht durchgeführt werden konnte. Stattdessen hat man eine Art Pumpe gelegt, die die Flüssigkeit aus dem Bereich herauszieht. Ein paar Tage später hat sich gezeigt, dass mein Vater nicht abführen kann, weil ein Darmverschluss vorliegt. Er wurde seitdem intravenös ernährt. Des Weiteren hatte er eine große Unruhe, wechselte ständig seine Position und nestelte an seiner Kleidung. Am letzten Sonntag hatte ich so ein Bauchgefühl und habe meinen Mann und meine beiden Kinder mit ins Krankenhaus geschleppt (bin sonst total ängstlich wegen der Keime dort und lasse die Kinder immer zu Hause). Am Montag sagte mein Vater, er müsse alle seine Sachen in einen Plastikbeutel packen. Als meine Mutter bei den Schwestern nachfragte, meinten die, dass das keiner gesagt habe. Außerdem hat er wohl alle seine Geschwister angerufen und sich verabschiedet. In der Nacht hat er meine Mutter angerufen und ihr gesagt, er hätte Probleme beim Stomawechsel. Als meine Mutter fragte, warum er das mitten in der Nacht machen würde, meinte er, es sei doch schon hell. Am Dienstag, als meine Mutter bei ihm war, war er wie immer guter Laune, und sprach sogar davon, einen Spaziergang nach draußen unternehmen zu wollen. Er hatte nur Probleme beim Atmen. Ganz plötzlich hatte er nach einem Toilettengang Schwierigsten, das Gleichgewicht zu halten, und nicht umzukippen. Sofort kamen die Ärzte zur Hilfe, die zufällig vor der Tür waren. Er musste sich dann wohl heftig übergeben und ist erstickt. Wir sind unendlich traurig und können es immer noch nicht richtig realisieren. Wahrscheinlich ist ihm aber ein langer Leidensweg mit noch mehr Schmerzen erspart geblieben und es scheint uns so, als hätte er es vielleicht schon geahnt. Er stand bis zur letzten Stunde mit der ganzen Familie in fröhlichem und regen Kontakt und hatte am Ende meine Mutter an seiner Seite. Trotzdem ist es schwer zu akzeptieren...

    Ich wünsche allen Forums-Mitgliedern nur das Beste und bedanke mich von Herzen für die tolle Unterstützung!

    Liebe Christina, ich Danke dir von Herzen für deine liebe Nachricht und bin ganz gerührt, dass du meinen Vater in deine Gebete einschließt. Es tut mir leid, dass ich erst so spät schreibe, aber durch meine zwei kleinen Kinder habe ich tagsüber meist keine freie Minute.

    Momentan liegt mein Vater noch auf der Intensivstation, macht aber schon wieder seine Späße und hat etwas Langeweile, weil die Besuchszeit mit täglich 2 1/2 Stunden recht knapp bemessen und das Zeitunglesen etwas mühsam ist und es in seinem Zimmer natürlich keinen Fernseher gibt... Er wurde von den Ärzten wohl ein wenig über den Stand der Dinge informiert, scheint sich aber der Tragweite der Situation nicht bewusst zu sein. Wir warten nun auf die Ergebnisse der Gewebeproben, die vermutlich Ende der Woche vorliegen. Ich werde dann sicherlich berichten und wünsche allen bis dahin eine gute Zeit.

    Gestern war die OP, bei der man nun tatsächlich einen Primärtumor im Blinddarm entdeckt hat. Der Krebs scheint weit fortgeschritten und wenn wir es richtig verstanden haben, wurde auch metastasiertes Gewebe im/am (?) Bauchfell entdeckt. Wir machen uns große Sorgen, hoffen nun aber erst einmal, dass er sich schnell von der langen Operation erholt und gut mit seinem Stoma zurechtkommt.

    Beste Grüße aus Berlin.

    Guten Abend, ich habe in den vergangenen Tagen viel im Forum gelesen und mich nun entschlossen, mich auch zu registrieren. Ich heiße Kristina und schreibe wegen meines 69jährigen Vaters, der an Blasenkrebs erkrankt ist. Vor acht Jahren hatte er einen Herzinfarkt, bei dem er insgesamt elf Mal reanimiert werden musste. Durch den Sauerstoffmangel im Gehirn leider er seitdem an Epilepsie, ist aber momentan sowohl was das Herz, als auch die Epilepsie betrifft gut medikamentös eingestellt. Anfang 2017 hat man nun per Zufallsbefund bei einem MRT eine unklare flächige Raumforderung der Harnblasenwand diagnostiziert. Des Weiteren wurde ein Harnstau in der rechten Niere festgestellt, der inzwischen mithilfe einer Schiene behoben wurde. Es folgten eine Biopsie (seltsamerweise wurde anscheinend kein "grading" des Tumorgewebes vorgenommen) und weitere Unersuchungen (erneutes MRT, Magenspiegelung, CT Lunge, Pankreas-Schall, Blasenspiegelung). Es ist wohl sehr untypisch, dass der Tumor nicht in der Blase liegt und man war lange auf der Suche nach einem (anderen) Primärtumor, weil man den Tumor an der Blase für metastasiertes Gewebe hielt. Es wurde aber bisher nichts anderes gefunden, außer, dass wohl ein Harnleiter und auch die Prostata verändert sind. So ganz genau blicken meine Familie und ich da allerdings nicht durch... Es ist nun für den kommenden Freitag eine Zytektomie geplant. Die Harnableitung soll danach über ein Stoma erfolgen. Wir sind sehr besorgt, dass die Operation seinen Köper sehr belastet (Herz und Epilepsie) und er danach vielleicht nicht mehr den guten Zustand erreicht, in dem er sich jetzt befindet. Außerdem fragen wir uns, ob bei seiner Diagnose die komplette Entfernung wirklich alternativlos ist. Ich freue mich über Hinweise.