Guten Abend allerseits,
zunächst einmal Dank an annek72 und AndreasW für die Antworten oben. Ich habe mir wie von Andreas beschrieben einiges an Desinfektionsmitteln gekauft und eine unserer zwei Toiletten im Hause für mich reserviert. Außerdem habe ich viel mit den Kindern und meiner Frau unternommen, man weiß ja nie. Daher melde ich mich auch erst jetzt wieder zurück.
Besonderen Dank an annek72, ist immer wieder gut von dir zu lesen. Dein Tipp mit den Terminen am Morgen ist leider bei uns nicht möglich. Sie Buchen dich sechs Wochen im Voraus. Du fängst Nachmittags mit der ersten Instillation an. Der zweit Termin ist dann eine Stunde eher. Die letzten beiden Instillationen dann morgens. Denke sie wissen auch, dass die Nebenwirkungen mit zunehmender Zeit stärker werden. Finde ich gerecht so, passt für mich.
CT und Zystoskopie:
Am vergangenen Freitag war ich im Krankenhaus und hatte mit meiner Urologin den Behandlungsplan besprochen. Zunächst einmal wurde mit mitgeteilt, dass mein am Mittwoch der Woche erstelltes CT ohne Befund sei, soweit so gut. Nur ein ca. Erbsengroßer Punkt auf dem CT meiner Blase könnte ein Rest des Tumors sein, den man mir im Mai entfernt hat. Um sicher zu gehen wurde an Ort und Stelle dann auch gleich eine Zystoskopie durchgeführt. Sieht nicht wirklich gut aus die Stelle wo mein Tumor mal saß, aber einen Tumor (neu oder alt) konnten sie zum Glück nicht finden. Irgendwie hätte mich das auch schon ganz schön gewundert, da ich erst vor vier Wochen die Nachresektion R0 hatte. Fühlt sich auf jeden Fall gut an zu wissen, dass noch alles sauber ist.
BCG:
Heute war mein erster Tag BCG. Verlief bisher alles sehr undramatisch. Um 15:50 war die Instillation in meiner Blase und um 17:50 auf die Minute exakt wieder draußen. Bisher spüre ich keinerlei Wirkung oder Nebenwirkung. Ich bilde mir ein meine Narbe in der Blase etwas zu spüren, ist aber kaum wahrnehmbar. Da ich wegen einer Blasenentzündung aktuell noch mit Antibiotika behandelt werde, könnten die fehlenden Nebenwirkungen auch daran liegen. Auf meine Nachfrage vor Start der Behandlung wurde mir gesagt, ich soll die Packung Trimethoprim zu ende nehmen, es hätte keine Auswirkungen auf die Therapie.
Laut meiner Krankenschwester ist es durchaus normal bei den ersten zwei Instillationen nichts oder nur sehr wenig zu verspüren. "But don't you worry, this is going to change soon."
Meine Urologin ist übrigens der Meinung, dass es nicht zu starken Nebenwirkungen kommen muss, bzw. dass ihr ausbleiben nicht bedeutet die Therapie wirke weniger effektiv.
Vergleich NHS mit Deutschland? Ein heißes Eisen was du da ansprichst. Sicherlich nicht ganz einfach zu beantworten. Das NHS ist schon so ein Sache, auch immer wieder Thema im gerade vergangenen Wahlkampf gewesen, wie du sicherlich mitbekommen hast. Ich habe bisher nahezu ausnahmslos positive Erfahrungen gemacht. Als Krebspatient bist du ein Notfall und ich wurde bisher auch so behandelt. Alles lief extrem zügig von statten, kein langes warten auf OPs oder dergleichen in meinem Fall. Auch im Krankenhaus läuft alles sehr zügig ab. Kaum Wartezeiten vor den Scans oder bei Besprechungen. Die mich behandelnde Uro-Krankenschwester ist super und kümmert sich ausgesprochen gut um mich.
Die Stationen im Krankenhaus sind nicht so mein Ding. Du liegst mit 8 Personen auf engstem Raum in einem großen an den Flur angeschlossenen Saal. An Schlaf ist kaum zu denken und ich fand die Krangenschwestern bzw. Pfleger nicht wirklich gut ausgebildet. Das würden sich glaube ich nicht viele in Deutschland bieten lassen.
Die Wartezeiten auf die Histologie war sehr lang. Auch habe ich erst sehr spät in meiner Behandlung mit einem Urologen gesprochen. Das war sehr anstrengend für mich. Sie haben alles medizinisch erdenkliche getan, nur gesprochen hat niemand mit mir. Ich bin dann zwischenzeitlich auf dieses Forum gestoßen und konnte mit viel Lesearbeit dann auch bald die meisten Fragen selber beantworten.
Wenn du magst kannst du mir eine PN schicken und ich schicke dir meine Telefonnummer. Über das NHS können wir besser etwas telefonieren. Es würde hier den Rahmen sprengen alles nieder zu schreiben was das NHS betrifft. Es gibt aber auch Vorteile, wenn ich so lese und vergleiche, was manch einer in diesem Forum in Deutschland so erlebt. Grundsätzlich glaube ich, dass die meisten Deutschen gar nicht zu schätzen wissen wie gut es ihnen geht. Da würde ich das Deutsche Gesundheitssystem auch mit einbeziehen.
Grüße,
Thommy