Beiträge von Dirk.R

    Statt Nephrotrans 500 mg kannst du auf Bicanorm 1000 mg umstellen. Mich wundert es, daß sie dir das noch nicht angeboten haben. Ich selbst nehme tgl. 5 gr. (5x1 Tbl.) Natriumhydrogencarbonat zum Ausgleichen des BE ein. Anfangs war ich auch mit Nephrotrans eingestellt, mein Bedarf war aber hoch und so empfahl man mir in Bad Wildungen das Bicanorm. Damit sparst du dir tgl. die Einnahme von 10 Kapseln.

    Ich hab in Bad Wildungen zuerst auch Bicanorm 1000 geschluckt. Aber das war seltsamerweise so, dass die oft gar nicht aufgelöst wurden. Das gleiche mit den Nephrotrans 1000er Bomben... Mit den 500ern passiert es nur ganz selten, dass ich eine Kapsel im Beutel finde...

    Du warst in der Klinik am Kurpark, ja? Eigentlich hatte ich mich da auch hingewünscht. Die Klinik Wildental hatte gegenüber dieser recht modernen Klinik eher den biederen Charme eines Landgasthauses in den 80ern :)


    Tips zu Deiner derzeitigen Situation kann ich Dir nicht geben, aber aus tiefstem Herzen wünschen, dass Du mit ein bisschen Ruhe und Geduld zu einem schönen Lebensrhythmus findest und vielleicht ja auch die Sache mit dem Anus praeter in gangbare Wege geleitet werden kann.

    Der AP ist das große Problem, und das gibt mir einiges zu knabbern...


    Tja, für die Rückversetzung des Ileostomas wünsche ich dir das nötige Quäntchen Glück....aber prima, dass die Neoblase ein netter Geselle geworden ist nach den enormen Startschwierigkeiten :thumbup:

    Die Neoblase ist gar kein Problem. Die immer noch vorhandenen Harnleiterschienen kann ich auch ertragen, bzw. den 5-6 monatlichen operativen Wechsel. Im Moment scheine ich einen bakteriellen Infekt zu haben (dem Geruch nach zu urteilen) aber das bekomme ich in den Griff.

    Die "engmaschige Überwachung", die in den Arztbriefen angeraten wird, findet leider nicht statt. Mein Urologe hat nie so richtig Zeit für mich, bzw es geht immer alles hopplahopp bei ihm und schon stehe ich wieder am Empfang... Ich hab da wohl auch selbst dran schuld, denn im Moment sind mir Ärzte nicht unbedingt die liebste Gesellschaft.

    man, was bin ich froh, Dich hier im Forum wieder zu "sehen". Ich denke, damit hast Du schon mal den Anfang gemacht. Und die Menschen hier im Forum sind nicht mehr so in Sorge um Dich. Hau rein und werde dieses Stoma los.! Wir sehen uns in der Uniklinik!

    Danke, mein Freund :) es gibt allerdings Probleme (war irgendwie klar, oder?) Ich muss gleich aber erst nochmal mit der Uniklinik telefonieren, bevor ich mich hier lang und breit über einen weiteren Marathon auslasse...


    Danke für alle lieben Wünsche und Gedanken!

    Eine Freundin von mir hat wie du von jetzt auf gleich ein Kolonstoma bekommen müssen.

    Sie hat sich entschieden, es anzunehmen. Ob es nochmal verlegt werden kann ist ungewiss.

    Sie sagt, dass der Spruch "Lieber ein Beutel am Bauch als einen Zettel am Zeh" genau zu ihr passt.

    Klappt das vielleicht auch bei dir?

    Danke für die netten Worte :)


    Ich bin mir, wie gesagt, sicher, daß die Notoperation und das Stoma letztendlich das Leben gerettet haben. Aber mein Ileostoma bedingt ja auch ein "Kurzdarmsyndrom". Ich hab quasi seit der ersten Operation Dauerdurchfall. Ich hab auch das Gefühl, niemals so richtig satt zu werden - trotzdem nehme ich zu... ich verdrück halt Unmengen. 5 Mahlzeiten am Tag, davon mindestens 2 warm. Ein Colostoma hat sicherlich andere, negative Begleiterscheinungen, aber die Ausscheidung ist nicht flüssig. Es ist ganz einfach mehr und anderer Darm da, der verwerten kann. Ausserdem kann man ein Colostoma irrigieren (eine Zeitlang die Ausscheidung stoppen), sodass man bedingt auch wieder in öffentliche Schwimmbäder kann...


    Ich hab wirklich lange versucht, mich daran zu gewöhnen und bin zu dem Entschluss gekommen, dass der AP mein Leben über die Maßen stört. Das Ding muss weg!


    Liebe Grüße

    Hallo liebes Forum,

    ja, doch, ich lebe noch... und will erstmal eine Entschuldigung loswerden, weil ich mich so lange nicht gemeldet habe. Ich durchlebe schon seit längerem verschiedene Phasen von manischer Depression. Meist komm ich damit zurecht, oft nicht... dann verkrieche ich mich. Kurzum, entschuldigt bitte meine Abwesenheit...


    Was hab ich zuletzt geschrieben? Ich hatte mich kurz aus der AHB in Bad Wildungen gemeldet. Ich werde darüber irgendwann mal im Detail berichten, aber mit zwei Worten die AHB zu beschreiben wäre: "Yummy" und "Wachzimmer"... "Yummy", weil ich sehr selten derart hervorragend verköstigt worden bin, ohne dafür teuer zu bezahlen (was die an den Feiertagen sogar noch toppen konnten) und "Wachzimmer", weil ich mehr als die Hälfte der Zeit dort im Krankenzimmer (oder Wachzimmer, wie die das nannten) verbracht habe, weil ich ständig Infusionen bekam... alle zwei Tage eine Dröhnung mit Natrium-BiCarbonat; dafür wurde mir extra im örtlichen Krankenhaus ein ZVK verpasst, weil ich das über die Venen in den Extremitäten nicht tolerierte. Und zwischendurch immer wieder literweise Natriumclorid... dazu kamen tägliche Spaziergänge zur Schwesterklinik um dort eine BGA durchführen zu lassen...


    Als ich danach wieder zu Hause war, bin ich tatsächlich erstmal in ein tiefes Loch gefallen. Ich hab mich stellenweise tatsächlich zurück in irgendeine Klinik gewünscht. Den Tag wieder eigenverantwortlich vernünftig zu gestalten fiel mir sehr schwer. Dazu kamen noch persönliche und berufliche Maulschellen, die mir verpasst wurden.


    Aber... ich lebe! Und es könnte ein wirklich angenehmes Leben sein, wenn die Neoblase mein Problem wäre. Ist sie aber nicht, bzw nur sekundär. Ich kann theoretisch 400-500 ml über 4 Stunden halten (und wahrscheinlich auch länger). Ich bin, bis auf wenige Tropfen Schleim, die sich immer wieder durchpfuschen, auch kontinent. Vorsichtshalber trage ich Minivorlagen, aber wie gesagt, hier gehts hauptsächlich um den Schleim, den die Neoblase produziert (und das in nicht geringen Mengen). Ach, es gibt eine Ausnahme... ich darf keinen Alkohol trinken, denn sonst hab ich diesen einen Schliessmuskel nicht mehr unter Kontrolle und es gehen auch schonmal mehrere Tröpfchen ab...


    Ich habe auch noch die innenliegende Harnleiterschienen, die "vorsichtshalber" zunächst einmal dort belassen werden und alle 6 Monate gewechselt werden sollen. Einen solchen Wechsel hatte ich Ende April. Warum ich befürchte, auch noch einen zweiten Wechsel "vorsichtshalber" zu erleben, dazu komme ich noch...


    Mein grosses Problem ist der Anus praeter! Nicht nur, dass ich da immer noch nicht und wohl nie drauf klarkomme... nicht nur, dass es ein unangenehmes, nerviges Anhängsel ist... nicht nur, dass ich (mit Kurzdarmsyndrom) ständig an dem Stomabeutel rumfummle, weil ich seit Monaten Dauerdurchfall habe... nicht nur, dass das Stoma irgendwie meinen ganzen Tagesablauf bestimmt, weil ich ständig in der Nähe einigermassen hygienischer Toiletten sein muss, wenn ich schon mal längere Ausflüge plane (Arztbesuche, Einkauf)... nein, das Stoma beeinflusst auch direkt meinen Umgang mit der Neoblase!


    Ich verlier über das Stoma etwa zweieinhalb Liter Flüssigkeit. Durch das Kurzdarmsyndrom hat das Medikament Nephrotrans nicht viel Zeit, zu wirken (manchmal kommt es vor, dass tatsächlich eine Kapsel unbeschadet im Stomabeutel landet). Dadurch kommt die irrwitzige Menge von 10 g Nephrotrans täglich zustande (5x4x500mg).


    Zwei Blutwerte werden bei mir dadurch beeinflusst. Einmal der Kreatininwert. Den halte ich mich Unmengen Flüssigkeit im Griff (letzte Messung 1,1). Ich trinke täglich etwa 4-5 l Flüssigkeit (meist Wasser, aber auch Kaffee, Tee und Brühen) Der andere Wert ist der Base-Excess - das Verhältnis zwischen Sauer und Basisch (letzte Messung -2,2). Dafür nehme ich das Nephrotrans. Ausserdem soll ich auf Anraten der Nephrologen nicht länger als maximal 3 Stunden warten, um die Blase zu entleeren. Der immer noch aktive Dünndarm würde dem Urin zuviel an Schadstoffen entziehen, und auch den Base-Excess-Wert beeinflussen... Trotzdem gönne ich mir pro Nacht eine Tiefschlafphase...


    Tja, der Anus praeter... ein Segen aber auch ein Fluch! Wenn ich mich vorher mit der Möglichkeit eines künstlichen Darmausgangs hätte auseinandersetzen können, wenn ich meine Ängste durch rationale Erklärungen hätte bekämpfen können und mich mich ganz allgemein schonmal damit hätte beschäftigen können, dann wäre der vielleicht gar nicht so schlimm gewesen. Aber ich wache nach einer Notoperation, vor der mir das gesamte Personal den Eindruck vermittelte, hier ging es um Leben und Tod, auf und habe so ein Ding an mir kleben (anfangs ja noch als Klinikversion mit 4 Liter-Beutel und Elephantenschlauch)!


    Klar, es hat mir das Leben gerettet... ganz lieben Dank, aber jetzt muss das Ding weg!


    Ich werd mal eine kleine Pause machen... aber nicht bevor ich noch eine Sache losgeworden bin... Vielen lieben Dank für deine Einladung bzw dein Angebot, mich zu besuchen, Rio1957... ich hab das leider viel zu spät gelesen. Aber den Christbaum hab ich gesehen :)


    Liebe Grüße an alle

    Hallo liebes Forum,

    die paar Tage zu Hause vergingen viel zu schnell... kaum dass man ein paar Sachen erledigt hatte, den ein oder anderen Bekannten und Kumpel wiedergetroffen, schon war es Mittwoch mittag und der freundliche Herr Pauly vom Fahrdienst stand vor der Tür (jeder in Bald Wildungen und Umgebung scheint Herrn Pauly zu kennen). Und nur knappe 6 Stunden später erreichten wir die Rehakliniken im knapp 300 km entfernten Bald Wildungen - genauer gesagt, ein Nachbardorf namens Reinhardshausen, 34537 Bad Wildungen.

    An alle die an Bad Wildungen als Rehaklinik interessiert sind: insgesamt gibt es dort 37 medizinische AHB, Kur- und Rehazentren! Mindestens 3 davon urologische!


    Zwei davon befinden sich direkt gegenüber: Wildetal und Quellental. Beides Häuser aus den 70ern mit dem Charme der späten 80er. Beide arbeiten zusamen - Eine Blutgasanalyse wird im Quellental gemacht (das bedeutet 10 Minuten Fussmarsch).


    Wenn man im Internet auf Suche nach "rehal bad wildungen" geht, dann landet man automatisch bei der "Klinik im Kurpark" die um einiges neuer und morderner erscheint. Darum war ich bei Ankunft erstmal ein wenig enttäuscht. Bis jetzt will ich mich mit Beurteilungen zurückhalten, bin aber jetzt schon freudig überrascht von dem Personal der Klink WILDETAL insgesamt!


    Hauptsache für mich: es fühlt sich normaler an als die Krankenhäuser... :)


    Jetzt bereite ich mich erstmal auf die Weihnachtsfeier vor, die gleich stattfindet. Später mehr...

    Hallo liebes Forum,

    wieder ein neuer Versuch.. ich bin jetzt gerade eben (naja, gegen 13:00 Uhr) wieder zuhause angekommen. Nach einem kleinen Streit mit dem Taxifahrer, der zuerst nicht mit mir einkaufen gehen wollte :) bin ich dann mit Sack und Pack angekommen. Mit Hilfe meines tollen Mitbewohners hab ichs dann auch in die 3. Etage geschafft.. die Wohnung stand noch :D ... jetzt erstmal auspacken, sortieren, ein bisschen mit den Nachbarn klönen - und ankommen.


    Am Mittwoch gehts dann (wahrscheinlich) auf in die AHB nach Bad Wildungen. (Ich bin der Meinung auch nach Reinhardshausen zu kommen, aber ich lass mich überraschen) Dort bin ich schon mit mindestens 2 Leidensgefährten aus der Klinikzeit verabredet! Ob ich mir schnell noch ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Forum-Blasenkrebs.net" zulege?


    Vorgeplant sind wie üblich 3 Wochen AHB. Sobald mir ein Arzt vorschlägt, zu verlängern, sage ich *sofort* zu, ist doch klar. Ich weiss von anderen AHB's, das dies auch ein toller Urlaub sein kann. Naja, bis auf die erste Woche - solange dauert es, die Ärzte und Physios zu "erziehen" :) Ich will nur hoffen, das die dort nicht allzu sehr belegt sind - ich hätte schon gerne ein Zimmer mit Balkon und Kühlschrank - bisschen Komfort darf jetzt schon sein.


    Schwimmen und Sauna kann ich mir abschminken. Wenn auch das Stoma "dusch- und schwimmfest" ist, so werden die mich als Inkontinentzler wohl eher nicht in den Pool lassen. Aber das hole ich einfach nach. Ich werde jetzt schon meinen Hausarzt daraufhin anspitzen, mir vor Jahresablauf danach eine REHA zu bewilligen. (Hab ich dooferweise bei den letzten beiden AHB's total aus den Augen verloren)


    Nach meinen Hüft-OP's gab seinerzeit noch eine "IRENA" (intensive Reha Nachsorge). Das waren, wenn ich nicht irre, 100 Stunden in einer Rehabilitationsanlage (MedicoReha) und das hat mir nachhaltig weitergeholfen. Gibts sowas immer noch?


    So, grad ist der Kaffee fertig... und ein leckeres Abendessen.. selbstgekauft und selbst zurechtgemacht.. so muss das. Später mehr...


    Lieber Grüße

    Hallo liebes Forum :)


    Heute habe ich zufällig mal wieder einen Rechner unter den Fingern, mit dem ich offensichtlich problemlos aufs Forum zugreifen kann. Seltsamerweise kann ich mit meinem Handy nicht schreiben, allerdings alles lesen...


    Ich möchte mich zuersteinmal bei allen bedanken, die mir so nette gute Wünsche und Durchhalteparolen haben zukommen lassen. Und Carlo - nochmal ganz lieben Dank auch hier nochmal... Deine Besuche und deine Aufmunterungen waren Gold wert, ebenso wie die Tatsache, dass du lange Zeit mein "Verbindungsmann zum Forum" warst/bist.


    Tja... inzwischen gehts mir soweit so gut, dass die Ärzte hier tatsächlich in Erwägung ziehen, mich noch diese Woche zu entlassen, damit ich nächste Woche Mittwoch (20.12.) dann nach Bad Wildungen einrücken kann. Ich steh dieser Entscheidung eher kritisch gegenüber, aber ich lasse mich überraschen...


    In diesem Zusammenhang eine Frage in die Runde: wie lange geht die AHB denn in der Regel? 3 Wochen? Eventuell mit Option auf 1 Woche Verlängerung? So kenne ich das von meinen Hüft-OP. Und - an die die schon mal dort waren - was gibts dort, was ich unbedingt gesehen/gemacht/mitgenommen haben muss?


    Die Revision meines Anus Praeter ist jetzt endgültig erstmal auf die lange Bank geschoben. Unter 6 Monaten will da keiner ran. Ich soll mich Anfang Februar mit meinem Hausarzt zusammensetzen und einen Termin in einer Chirurgie ausmachen. Dabei weiss ich gar nicht, ob ich das in der Uniklinik machen lassen soll oder im Franzikus MG. Mal sehen.


    So, jetzt erstmal bisschen entspannen.. Eben war die Physio da und hat mich Treppen hoch- und runtergescheucht :)


    Liebe Grüße

    Hallo Forum!

    Das Unfassbare ist geschehen - ich wurde entlassen und sitze jetzt zu Hause an meinem Laptop! Wirklich unglaublich und im Moment für mich noch total surreal!


    Ich wurde am Mittag aus Golzheim in die Freiheit entlassen. Oberarzt Herr Krein, der sich wie so viele Ärzte, die ich in jüngster Zeit kennenlernen durfte, nicht mit einem "Dr." schmückt, entliess mit einigen Bedenken sein "Sorgenkind 2017". Mein Kreatininwert ist immer noch auf wackligen 2,3 und der ph-Wert auf "sauren" 7,2 - aber keiner von denen brachte es übers Herz, mich nochmal zu enttäuschen.


    Mir wurde in den letzten Tagen von mehreren Seiten eingeimpft, schon bei einem kleinen Schwächeanfall die 112 zu wählen, und mich "zurück nach Hause" (Zitat Krein,der sich die letzte Zeit täglich um mich kümmerte) bringen zu lassen. Aber ich hoffe, dass ich das vermeiden kann...


    Am Mittwoch morgen werde ich von einem Transportunternehmen hier in MG-Rheydt abgeholt und dann gehts nach Bad Wildungen! Bin ziemlich happy, dass wir diesen (vor Wochen noch viel zu späten) Termin einfach haben stehengelassen. Zwischendurch war ja Bad Nauheim angesagt. Aber da verpasste ich ja 2 Termine. Wenn man es mir anbietet, werde ich gerne 4 anstatt 3 Wochen bleiben. Heiligabend und Weihnachten in der Reha - irgendwie hat das was. Und wenn ich im neuen Jahr immer noch da bin solls mir auch recht sein.


    Ich fühl mich recht schlapp. Theoretisch soll ich 4 Liter Flüssigkeit zu mir nehmen, um die Nieren am Laufen zu halten. (heute hab ich bis jetzt nicht mal 2 geschafft) Mir wird viel durch den Anus praeter entzogen, aber den muss ich wohl oder übel noch eine ganze Weile ertragen. Herr Krein hat mir dahingehend nochmal eindringlich den Kopf gewaschen. Ich bin nun wirklich Gevatter Tod glücklich von der Sense gesprungen. Die Anastomose zu früh zu belasten sei tatsächich zu leichtsinnig. Sollte wieder etwas schiefgehen, wäre mein Bauchraum mit all den OP-Narben und Verwachsungen einfach nicht stabil genug. Und ich solle jetzt endlich aufhören, über den "Kackbeutel" zu jammern! Auch wenn ich jetzt seit über 10 Wochen quasi Dauerdurchfall habe, durch den ich endlos Flüssigkeit verliere, sei das im Moment das kleinere Übel. Schliesslich muss der Mensch ausscheiden wenn er leben will!


    Vom Kopf her komm ich mit diesem Stoma nicht klar. Ich leere die Ausstreifbeutel zwar mehrmals am Tag (zeitweise im Stundentakt, weil sich viele Gase ansammeln), aber ein Auswechseln des Beutel (sollte täglich geschehen) oder gar das Anbringen der Haftplatte (2 x die Woche) krieg ich einfach nicht hin. Wenn ichs mache, liege ich ziemlich sicher kurz drauf in meinen Exkrementen - eklig! Ich will mich an das Ding gewöhnen - akzeptieren bzw. annehmen kann ich es nicht.


    Ich hatte mich am Mittag erstmal nach Hause fahren lassen, um meine Klamotten abzuladen (da hatten sich zu meinem Koffer noch ein Rucksack und mehrere Beutel dazugesellt) Mein Mitbewohner hat die Sachen dann hochgeschleppt (3. Etage, ohne Aufzug) während ich mich zu allererst ins Städtchen fahren liess und als allererstes meinen türkischen Lieblingsfriseur angesteuert. Eine halbe Stunde später fühlte ich mich auch fast wieder wie ein normaler Mensch :)


    Dann zu McDonalds... nicht unbedingt die erste Adresse für lukullische Genüsse, so hab ich doch monatlich ein- zweimal einen oder mehrere Big Macs und Viertelpfünder verdrückt. Diesmal reichte ein Biss. Ich bekam das Zeug nicht runter. Dann rüber zum Backwerk: ein Käse-Börek und eine Frikandel mit Käse im Teigmantel gekauft. Das gleiche Ergebnis, aber wenigstens hab ich den Börek ganz verdrücken können. Den Gang zu meinem Lieblings-Chinesen hab ich mir dann gespart. Ich hab einfach keinen Appetit auf nix. Joghurt kann ich noch vertragen - aber allein davon werde ich mich nicht ernähren können. Auch was Trinken angeht... Kamillentee kann ich noch trinken. Alle süßen Limonaden sind mir ein Greuel. Selbst Mineralwasser krieg ich nur mit Widerwillen runter.


    Mal sehen wie das mit nem Fischfilet (morgen) und/oder Speckpfannkuchen mit Salat aussieht. Selbst gemacht ist schliesslich noch das beste... Ach, und gleich werde ich mir nach langer Zeit mal wieder einen RICHTIGEN Kaffee kredenzen. Es wäre mehr als tragisch wenn ich keine Lust mehr auf mein liebstes Getränk hätte.


    So, jetzt gehts weiter ans Auspacken. Dabei muss ich dran denken, dass mir zuerst gesagt wurde, ich solle mich auf 14 bis 20 Tage Aufenthalt in Golzheim einrichten. 20 Tage! Das kam mir so unheimlich lang vor. Aber daraus wurden dann insgesamt 89 Tage, davon 61 Tage in der Uniklinik. Der Verlauf war derart überraschend komplikationsreich, dass man in Golzheim nicht mehr von "Murphy's Gesetz" redet wenn etwas unerwartet mit den größtmöglichen Komplikationen schiefgeht, sondern von der "Richartz-Regel" :)


    Es gibt noch soviel zu erzählen, aber das muss warten. Ich kann mit meinen Pampers nicht so lange sitzen und werd mich jetzt mal anders beschäftigen müssen. Ich bin jedenfalls froh, auch wieder hier im Forum schreiben zu können. Und da möchte ich mich recht herzlich für eure Anteillnahme und guten Wünsche bedanken. (Lesen konnte ich hier ja)


    Schönen Abend noch!


    btw... ich habe fast 36 kg abgenommen...


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    Hallo liebes Forum,


    ok, Carlo, ich behalte das mal im Hinterkopf... Danke an alle für ihre guten Zusprüche und Wünsche!


    Ich melde mich hier jetzt erstmal ab. Wenn ich wieder zu Hause bin, hört ihr von mir...


    Liebe Grüße

    Na, ich denke mal das die auch ohne große Probleme ein Stoma hinbekommen. Wer hat dich den da beraten, war das eventuell so ein Jung-Spunt-Urologe der noch einer werden will und einfach mal das einfachste angekreuzt hat. ?


    Gruß

    Nein, Rainer, ganz und gar nicht... die mich aufklärende (etwas jüngere) Ärztin Dr. Rollmann zog sehr schnell den Oberarzt Dr. Puzik hinzu (hauptsächlich wohl wegen meiner Lungenprobleme)... lt. dem was ich recherchieren konnte, durchaus ein Fachmann auf seinem Gebiet...


    Und wie gesagt, das Pouch kommt nicht in Frage weil es in dieser Klinik grundsätzlich nicht gemacht wird.


    Irgendwie weiss ich auch gar nicht, wann ich wohl den Anschein erweckt habe, noch eine Spätkarriere als Model zu starten, Wolfgang. Ich hab mal eine Nacktaufnahme von mir angehängt, die das eigentlich bestätigt :D


    Und nochmal... ich bin im Reinen damit, zum Beuteltier zu werden, wenns nicht anders geht. Wenn das Urostoma dicht bleibt, scheint das ja wirklich die "angenehmste" Form zu sein (kein Selbstkatetherisieren, keine Inkontinenz zumindest während der Trainingsphase etc). Aber wir haben hier im Forum den Fall ( raphael ) wo das Urostoma durch Bauchfalten undicht wurde. Ich habe einen ähnlichen Körperbau, und das gibt mir natürlich zu denken. Auch wenn Dr. Puzik sagt, er sähe da kein Problem, wenn es nicht zu einem Bauchdeckenbruch oder Bildung einer Hautschürze kommt... d.h., wenn mein Bauch so prall bleibt wie jetzt...


    Ich fahre morgen früh wie gesagt mit gepacktem Koffer und einem unguten Gefühl dahin. Ich habe das Gefühl, mich viel bewegt, aber nicht viel erreicht zu haben. Auch wenn man mir versichert hat, dass ich immer die freie Wahl habe mich dort operieren zu lassen und man mir notfalls bei der Suche nach einem schnellen anderen Termin anderswo zu helfen...


    Liebe Grüße

    Hallo liebes Forum,


    ich glaube, ich hab einen schrecklichen Fehler gemacht... ich habe nach den besten Ärzten gesucht, und die wahrscheinlich auch gefunden... aber deren Vorzeigestück ist die Neoblase, die bei mir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit flachfällt. Die Hautfistel ist offenbar deren Plan B. Als Erklärung kann ich mir nur denken, dass sie dabei den Darm gänzlich in Ruhe lassen...


    Ich habe ausserdem nach dem schnellstmöglichen Termin gesucht... mit dem Risiko, jetzt dazustehen und bei erneutem Suchanlauf Zeit zu verlieren anstatt zu gewinnen.


    Meine anfängliche Aversion gegen ein Urostoma halte ich für normal und menschlich - Neoblase oder Pouch scheinen soviel "natürlicher" gegenüber dem Beutel. Aber dass das Leben mit Beutel nicht lebenswert sei habe ich nie behauptet. Ich bin inzwischen soweit, das als Lösung für mich zu akzeptieren...


    Ich bin die Suche falsch angegangen. Ich weiss zB nichteinmal, was für eine Ableitung das Franziskushaus ("heimatnah") bevorzugt bzw im Schlaf beherrscht.


    Ich sehe dem morgigen Gespräch in D'dorf mit großer Sorge entgegen...


    by the way, Harald... es geht um eine Harnleiterhautfistel, nicht um eine Nierenfistel (oder versteh ich da was falsch?) es scheint hier hauptsächlich darum zu gehen, keinen Darm benutzen zu müssen...


    Beunruhigte Grüße...

    Lieber Dirk,

    ja, du hast recht - vorrangig muss der Krebs raus - lass es rankommen. Ich denke, solltest du wirklich die hautfistel bekommen und damit nicht zurecht kommen, kann man das immer noch in ein Stoma umbauen - an alle - korrigiert mich, aber ich denke, das geht!

    Jetzt packen und dann ein bisschen zur Ruhe kommen - wir halten die Daumen!

    Lieben Gruß von Barbara

    Ja, Barbara... ich lass es auf mich zukommen... aber warum zwei aufwendige OP? Ich will einfach keine Hautfistel... so werde ich das kommunizieren. Wenn die kein Stoma hinbekommen (was ich inzwischen für völlig abwegig halte) dann muss ich mich entscheiden.


    Danke liebe Elbfrau, Prof Steffens in Eschweiler oder Prof Roth in Wuppertal - hab ich mir notiert.


    Danke für die Grüße und fürs Daumendrücken...

    Hallo liebes Forum,


    Ja, Rainer, wir reden hier von der Klinik Düsseldorf Golzheim. Die wird von vielen Seiten hochgelobt - allerdings vorrangig für ihre Neoblasen. Dass das Haus nicht sehr modern ist und die Ausstattung zu wünschen übrig lässt (davon konnte ich mich während und nach dem Gespräch überzeugen) sollte an sich mit der Kompetenz (und Empathie) des Personals kompensiert werden.


    Ich werde mich am Montag überraschen lassen, fahren aber eher mit einem unguten Gefühl dahin...


    Und ja, Harald, im Grunde genommen hab ich mich mit einem Urostoma schon so weit abgefunden, dass nur mein Bauchgefühl noch hin und wieder ästhetische Vorbehalte hat. Ich will vor allem den Krebs loswerden. Nur hilft mir das nix, wenn ich mit dem angewandten Verfahren nachher nicht zurechtkomme. Wenn schon Beutel, dann bitte schmerzfrei... und möglichst problemfrei...


    Ich werde jedenfalls schonmal den grossen Koffer packen...


    Liebe Grüße

    Hallo liebes Forum,

    ein Nachtrag nach einer unruhig verlaufenen Nacht...


    In aller Früh habe ich heute in Golzheim angerufen. Die Ärztin, die hauptsächlich mit meiner "Aufklärung" beschäftigt war, hatte dienstfrei. Ich sprach mit einem Assistenzarzt der Station auf die ich am Montag kommen soll.


    Frage: Sie sind spezialisiert auf Neoblasen, und dahingehend haben sie mich gründlich aufgeklärt. Aber bei einer CiS pu fällt diese Möglichkeit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weg. Ist dann grundsätzlich die Hautfistel Ihr Plan B?


    Antwort: Ja.


    Frage: Ich hielt den Begriff "Hautfistel" für ein Synonym für die Hautaustülpung generell. Ich werde dann auf ewig zwei Harnleiterschienen tragen müssen. Ein Pouch wird ja generell bei Ihnen nicht gemacht - wie sähe es denn mit einem Conduit aus?


    Antwort: Man könnte theoretisch auch ein Conduit anlegen, das würde der Operateur entscheiden (war eh klar). Ein Pouch würde u.a. auch nicht gemacht, weil die Ärzte damit kaum Erfahrung haben (???).


    Ich dazwischen: Nein, ich habe mich gar nicht auf ein Pouch versteift. Ich möchte nur nicht mein Leben lang mit Harnleiterschienen herumlaufen müssen...


    Antwort: Man kann wie gesagt auch ein Conduit anlegen... nur muß der Operateur mit dieser Methode auch vertraut sein (???)


    Frage: Was soll ich machen? Ich stehe hier in heller Aufregung und frage mich, ob meine Entscheidung für Golzheim richtig war oder nicht...


    Antwort: Diese Aufregung ist nur menschlich und er versteht das. Ich soll zuerstmal wie geplant am Montag auftauchen. Dann findet ein weiteres Gespräch statt, bei dem auch der operierende Arzt dabei ist. Dann könne man das nochmal in aller Ruhe besprechen. Sollten dann Zweifel meinerseits bestehen, und ich die OP nicht in Golzheim durchführen lassen will, könne man "zeitnah" eine alternative Klinik finden. Ich solle mir aber am besten den Kopf freimachen und den Montag auf mich zukommen lassen...


    Das Gespräch verlief sehr angenehm, und ist hier verkürzt dargestellt - er benutzte mehr Worte als ich. Sympathisch war, dass mich jeder den ich am Telefon hatte schon zu kennen schien... "Ach, der Herr Richartz, wir erwarten sie hier schon auf Station 2..."


    Mich verwirrt ein bisschen, dass die offensichtlich standardmässig die Hautfistel als Plan B nehmen. Und wieso sollte ein Operateur, der eine Neoblase basteln kann, kein Conduit basteln können?


    Ich versuche erstmal ein bisschen runterzukommen... Ich werde einen Spaziergang machen...


    Ach, by the way... ich habe immer noch ein leichtes Brennen beim Wasserlassen. Das scheint aber niemanden zu interessieren. Eine Erwiderung war in Golzheim "ach ja, die Harnröhre..."


    Liebe Grüße


    ach, doch noch ein Nachtrag... Golzheim hat keine eigene Pathologie. Die schicken alles nach Viersen, und zwar per Taxi. Inklusive der Untersuchung hat das OP telefonisch nach etwa 40 - 60 Minuten ein Ergebnis...

    Nein, Rainer... von einer ausgeprägten Adipositas kann auch keine Rede sein. In den Augen des Oberarztes bin ich ein "recht schlanker Dicker". Das kam auf, als die Sprache darauf kam, dass unter Umständen zwei separate Beutel engeschlossen werden müssten, wenn der Fall aufträte, dass zB der linke Harnleiter nicht bis zur geplanten Öffnung rechts reicht. Aber das würde sehr selten nur bei ausgesprochen dicken Patienten vorkommen (was ich definitiv nicht sei)


    Den Pouch machen die grundsätzlich nicht (überholt, unsicher, Komplikationen - nicht unbedingt bedingt durch Fettleibigkeit)


    Die Zeit... ja, genau das ist es...


    und nein, ich denke nicht, dass mir da grundlegendes entgangen ist. Ich hielt dummerweise nur "Harnleiterhautfistel" für ein Synonym allgemein für die Ausstülpung. Und auch als die Schienen angesprochen wurden, war ich der Meinung, dass die als unterstützung während der Krkhs-Zeit gelegt werden und evtl. kurze Zeit danach...


    Ja, Barbara... das werde ich morgen ab 7:30 machen... und... leider zu spät... ich stehe hier in heller Aufregung...


    Das mit der Zweitmeinung, Mandelauge, kostet mich mindestens eine, eher zwei Wochen... und das, wo ich happy über die 2-3 Wochen war, die ich mit meiner Entscheidung, in Golzheim eine Meinung einzuholen, zu gewinnen erhofft hatte...


    Irgendwie läuft das nicht so wie ich das geplant hatte...

    Es ist ein Aufklärungsbogen, in dem die Klinik auf die möglichen Ableitungen hinweisen muss, die genau in dieser Klinik auch operiert werden können, in dem Fall halt Neoblase, Urostoma, Conduit und wenn gar nichts mehr geht eben die Hautfistel.

    Die Anlage der Ableitung bestimmt der Arzt während der Operation.

    LG Gabi

    Ja, aber auf diesem Aufklärungsbogen findet man auch Pouches und die Ableitung über den Darm - die werden in Golzheim offenbar übrhaupt nicht gemacht. Angekreuzt sind Neoblase und Hautfistel. Nach all den Informationen aus dem Forum hier (und auch dem ersten Gespräch im Franziskushaus MG) fällt eine Neoblase bei einem CiS pu schonmal weg...


    Elbfrau ... ja, das war meine erste Reaktion... Die Ärzte des Franziskushaus MG würde auch eine Neoblase versuchen können, sehen aber als realistische Möglichkeit eher das Conduit... Aber mit der Wahl einer anderen Klinik würde viel Zeit verloren gehen...


    Ich fühle mich im Moment sehr, sehr unsicher...


    Nachtrag: mein eigentlicher Urologe ist erst am Montag wieder in der Praxis...

    Ohjemineh... eure spontanen Reaktionen lassen mich ein wenig zweifeln, ob ich das Richtige gemacht habe, mir genau diese Klinik (wegen des angesehen Fachpersonals und auch wegen des schnellen Termins) auszusuchen...

    Was bleibt mir zu tun?


    Beunruhigt

    Dirk

    Hallo liebes Forum,


    gestern hatte ich ja meinen Termin in Golzheim zum Vorgespräch. Erster Eindruck... ja, das ist kein modernes Gebäude.


    Die Aufnahme verlief bei gut gefüllter Anmeldung reibungslos. Es wurden Untersuchungen gemacht (Urin und Blut abgeben, EKG, Ultraschall etc). Ausserdem hatte ich drei interessante und sehr informative Gespräche mit drei ÄrztINNen.


    Die Urologin Dr. Rollmann zog während des Gesprächs noch den Oberarzt Putzik hinzu, die mir sehr ausführlich Vor- und Nachteile von Neoblase und Urostoma erklärten. (Ein Mainz Pouch wird in Golzheim übrigens überhaupt nicht gemacht... "zu unsicher, zu aufwendig und zuviele mögliche Komplikationen")


    Vorbehaltlich der aktuellen Beschau durch den Operateur und der pathologischen Schnelluntersuchung könne man in vielen Fällen eine Neoblase fertigen. Dazu wird ein 60 - 80 cm langes Stück des Darms benötigt - diese Größe hatte ich nicht erwartet. Entsprechend würde sich die OP um diesen Akt verlängern. Eine OP Zeit von bis zu 10 Stunden wäre da nicht selten.


    Auf die Frage, wie er denn das Risiko bei meiner Statur und meinem Alter sähe, meinte er, in meinem Alter sähe er kein Problem, mein allgemeiner Zustand wäre auch "durchaus ok" - nur mit meiner Lungenfunktion wäre er nicht zufrieden. (Dazu würde mir der Anästhesist aber auch noch etwas sagen)


    Dann kam für mich der eigentlich Hammer, den ich bis dahin gar nicht so gesehen hatte. Die Entnahme des Darmstücks und daraus Formung der Neoblase, würde meinen Aufenthalt auf der Intensivstation locker auf 6 - 10 Tage ausdehnen können, wo dann bei radikaler Schonkost ("schonmal ein Schluck Wasser in den ersten Tag" und "dann ganz langsam löffelweise Suppe") mein Darm wieder an seine Aufgabe herangeführt wird und man sicher sein kann, dass die Nahtstellen im Darm dichthalten...


    Die Narbenheilung sähe er auch nicht ganz so einfach, da "Fettschichten einfach schlechter zusammenwachsen". Insgesamt könne ich bei einer Neoblase mit bis zu 20 Tagen Krkhs-Aufenthalt rechnen...


    Dagegen wäre das Anlegen einer "Hautfistel" ein sehr viel schonenderer Eingriff für den Patienten. Intensive Beobachtung wäre 2-3 Tage nötig, allerdings wäre die Narbenheilung abzuwarten. Ich solle mich auf 14 Tage einstellen, wenn ich diese Ableitung wählte.


    Auf die Undichtikeitsprobleme eines Urostoma bei meinem (eher hängebauchschweinartigem, aber prallem) Bauch angesprochen, meinte er, er sähe da kein Problem, wenn nicht durch übermässiges Abnehmen eine Hautschürze entstünde. Oder ein Bruch. Er sah an meinem derzeitig prallen Bauch einige sehr gute Stellen für eine Hautfistel.


    Der Anästhesist Dr. Ringele überraschte mich zunächst mit einem flammenden Plädoyer für "Dampfer" anstatt Rauchen, nachdem ich ihm sagte, ich wolle so vom Tabak weg. Er selbst dampfe auch schon seit längerem. Zum Thema OP schlug er mir ein kombiniertes Anästhesieverfahren vor. Einmal die Stilllegung des Schmerzempfindens über eine Periduralanästhesie und die Allgemeinbetäubung über einen Tubus mit Narkosegas. Über den PDA-Zugang können auch nach der OP Schmerzmittel gegeben werden. Dies Verfahren sähe er auch für mein Lungenproblem als vorteilhaft an.


    Vom Krkhs. bekam ich auch noch eine kleine Tasche mit Waschlotion und Nasensalbe ausgehändigt, mit einem Gebrauchshinweis, wie ich mich 4 Tage vor OP reinigen soll. Eine Maßnahme gegen multiresistente Erreger. In der Hinsicht fand ich es etwas seltsam, dass durch den ganzen Bereich der Anmeldung und Labor, in dem sich nicht MRE-getestet Menschen aufhielten, die ganze Zeit auch Patienten in ihren Krankenbetten von einem Trakt zum anderen gefahren wurden.


    Das wars dann auch schon. Kurz nach 12:00 Uhr klatschte ich mit den beiden jungen Damen an der Anmeldung ab und verabschiedete mich bis Montag.


    Jetzt bin ich wieder bei meiner anfänglichen Frage.


    Neoblase? Vorteile: klassischer Urinabgang und somit kein Beutel. Nachteil: erheblich längere OP und Verweildauer im Krkhs., oft schwierige Gewöhnungsphase an die Neoblase, verbunden mit dem Risiko der Inkontinenz und Verwachsungen...


    Hautfistel? Vorteil: schonendere und kürzere OP, bei Dichtigkeit problemloses Durchschlafen in der Nacht, Nachteile: nun ja, der Beutel (bei dem psychische Problem auch eine grosse Rolle spielen), Risiko der Undichtigkeit bei Bauchdeckenbruch oder Bildung einer Hautschürze bei Adipositas, auch hier könnten Verwachsungen entstehen, aber bei regelmässigem Wechsel der Schienen sei das Risiko gering...


    Jetzt hab ich doch bei der ganzen Informationsflut eine Sache nicht angesprochen oder überhört. Bei einer "Hautfistel" würden zwei Harnleiterschienen gelegt, die regelmässig ausgetauscht werden müssen. Werde ich dafür dann auch nach Golzheim müssen oder macht das mein Urologe dann in seiner Praxis?


    Tja, soweit erstmal das.

    Liebe Grüße

    Hallo liebes Forum


    ich hab jetzt meine Termine. 23.08. Vorgespräch, 29.08. OP... Die Dame hat zügig und nett weitergeholfen und dann auch wie versprochen zeitnah zurückgerufen...


    Als ich mir die Einweisung abholen ging -mein behandelnder Urologe ist ja im Urlaub, der Praxisleiter half mir dann weiter- meinte der Arzt, "das hätte er aber auch noch nicht gehabt, dass der Patient einen OP-Termin klarmacht vor dem Gespräch mit seinem Arzt. "


    Ich war mir ja im unklaren, ob und welche Initiativen ich ergreifen muss... aber ist wie immer: wenn man will, dass es gut wird, muss man es selbst machen. Dadurch hab ich etwa 1 Woche verloren...


    Ich sprach den Arzt auch auf die Harnableitungsform an (klar)... und fragte, ob Adiposidas unbedingt gegen einen Bauchnabelausgang spräche. Seine Antwort: "Adiposidas ist fast immer unvorteilhaft, aber das gilt auch für alle anderen Formen..." und, klar, "das müssen die Operateure entscheiden..."


    Ich hab mal den Befund des CT angehängt. Da geht es unter anderem um einen 1,4 cm grossen hypervaskularisierten Herdstruktur, die "am ehesten einem FHN entspricht"... was ist denn ein FHN?


    Auf bzw. an der Leber hätte ich jetzt eigentlich nix erwartet...


    Liebe Grüße

    Hallo liebes Forum,


    merkwürdig... irgendwie scheine ich hier nicht richtig rüberzukommen. Es ist nicht so, dass ich hier gemütlich sitze und überlege und abwäge. Ich sitze auf heissen Kohlen und grüble aus reiner Verzweiflung...


    Alles lief recht zügig, bis zu dem Gespräch über die Histologie nach der TuR-B. Das wurde von einem Oberarzt im Franziskus-Krkhs geführt. Der eröffnete mir kurz und knapp, dass das Ergebnis eine Zystektomie unumgänglich macht. Das hat mich mehrfach schlucken lassen und warf mich auch ein paar Tage in eine depressive Stimmung. Aber ok, was muss das muss...


    Dann verging fast eine Woche, bis ich das Gespräch mit meinem Urologen hatte. Eigentlich hatte ich hier mehr erwartet als nur eine Wiederholung des Gesprächs im Krkhs. Aber mehr war da nicht... "man müsse auf das Ergebnis der CT warten" und "das mit der prostatischen Harnröhre sei kritisch"... und "gegebenenfalls werde der Harn durch die Bauchdecke in einen Beutel abgeleitet..." Dann warf ich ein, dass ich mich in Golzheim operieren lassen möchte - was er denn davon hielt. Was er sagte, hab ich ja schon geschrieben. Dann fragte ich nach einer Alternative zu einem Urostoma. Auch da kamen eigentlich keine klaren Antworten ausser "das sehen die Operateure dann...". Ich fragte ihn, ob denn schon klar sei, dass auch die Prostata raus müsse und sagte auch, dass mich ein Urostoma abschreckt. Aber da ging er gar nicht drauf ein. Der Beutel schien beschlossene Sache. Und wie es denn nun weiterginge... Ja, die CT sei ja zuerst zu machen und die Darmspiegelung, dann sähe man weiter...


    Also, im Grunde suche ich keine Zweitmeinung, denn ich hab ja nicht mal eine klare erste. Und wie gesagt, offenbar stehe ich jetzt in einer Warteschleife bis der Urologe aus dem Urlaub zurück ist.


    Jetzt am Montag spreche ich im Krkhs Neuwerk vor wegen der Darmspiegelung, die dann am Freitag durchgeführt wird.


    Ich werde auf jeden Fall mal versuchen, zeitnah in Golzheim zu einer Sprechstunde zu kommen um zu fragen, wann und wie die mich operieren würden. Ist das keine gute Idee?


    Ich denke ja selbst, dass da eine Uhr laut tickt... deshalb fragte ich ja zwei Postings vorher, ob das normal ist, jetzt solange zu warten? Wenn ich das nicht selbst anleiere, dann gehts erst am 28.8. weiter... mit einer wahrscheinlichen Wartezeit auf die OP von 2-3 Wochen.


    Bitte, liebes Forum, ich hab nur euch, mit denen ich darüber reden kann, was mir im Kopf umgeht - und das ist nunmal wann und wie es passiert. Macht mir bitte keinen Vorwurf weil ich möglichst ein Urostoma vermeiden möchte. Ja, ich werde damit leben wenn es denn sein muss - lieber wäre mir, es gäbe eine Alternative.


    Hier nochmal meine Fragen:

    Ist der Zeitrahmen ok, der mir da grob gesteckt wurde? (Offensichtlich nicht...)

    Soll, bzw. kann ich das ganze irgendwie pushen indem ich in der Klinik vorstellig werde, in der ich mich behandeln lassen will?

    Wenn die prostatische Harnröhre befallen ist, dann kommt auch die Prostata sofort mit raus, richtig?

    Ob die befallen ist, stellt sich während der OP raus, ja? Wie wird das festgestellt? Schnelltest? Beschau? Labor?

    Ist nicht gerade in dem Fall dann ein Ausgang über den Bauchnabel eine Alternative? Was spricht dagegen? Und wieso finden das alle in dem Zusammenhang bedauerlich, dass ich keinen Blindarm mehr habe?

    Ich hab noch mehr Frage, zB bezüglich der Sexualität, aber die schieb ich im Moment erstmal von mir... ich könnte sie momentan auch gar nicht so richtig formulieren.


    Liebe Grüße