Beiträge von Gartenfrau

    Hallo liebe Mitglieder dieses Forums,


    ich bin neu hier und habe seit drei Wochen eine Neoblase. Die OP wurde im Marienhospital Herne gemacht und ich bin bis jetzt sehr zufrieden. Seit einer Woche bin ich zu Hause und komme bis jetzt gut klar. Die Inkontinenz hält sich in Grenzen und ist mit Einlagen gut zu händeln, die Neoblase lässt sich bis jetzt gut entleeren. Ich hatte einen muskelinvasiven Tumor pT3 G3.


    Es gab also zur Zystektomie keine Alternative. Das Krankenhaus in Herne kann ich zur Anlage der Neoblase nur empfehlen. Leider wurde bei der OP auch festgestellt das es bereits eine erbsengrosse Metastase im Darm gab, diese befand sich in der Nähe der Blase, allerdings im Darm und da wiederum dort, wo der Darm Kontakt zur Bauchdecke hat. Auf den CTs vorher war nix zu sehen, was ja aber leider nix heissen muss.Diese Metastase wurde auch mit entfernt. Bei einem muskelinvasiven Tumor keine Überraschung. Jedoch nach der TUR B war das Staging zunächst auf G2 gesetzt, das hat sich jetzt postoperativ geändert. Die Behandlung muss also weiter gehen. Eine neoadjuvante Chemo habe ich bereits hinter mir. Zunächst wurde wieder Chemo vorgeschlagen.


    Dann hat man die Metastase auf das Ansprechen der neoadjuvanten Chemo hin untersucht. Ergebnis: Sie hatte angesprochen aber nicht so wie es wohl wünschenswert gewesen wäre. Jetzt schlägt man mir eine Studienteilnahme mit einem sogenannten Immuncheckpointhemmer vor. Der Wirkstoff heisst Atezolizumab. Die Firma Roche will die Zulassung und führt momentan dazu eine Phase III Studie durch. Dieses Medikament (es gibt derartige noch mehr) soll das Immunsystem wieder auf die Krebszellen scharf machen. Wen es interessiert, es wird auf der Homepage der Urologischen Klinik, rechts der Isar, in München, unter klinische Studien,recht gut erklärt. Wer hat Erfahrung mit einer derartigen Behandlung? Das würde mich interessieren. Gerne berichte ich auch von meinen bisherigen Erfahrungen zum Thema muskelinvasiver Tumor, neoadjuvante Chemo und Neoblase bei Frauen.


    Ach ja, ich gehöre zu den Frauen, die schon immer unter chronisch rezidivierenden Harnwegsinfekten gelitten haben. Der letzte Urologe den ich hatte, hat das als Risiko für Blasenkrebs viel zu spät erkannt. Bin ziemlich sauer auf den, was aber ja nichts bringt. Ich hatte immer das Gefühl, dass diese Gruppe betroffener Frauen nicht wirklich ernst genommen wird von Urologen. Ausser Antibiotika fällt denen oft nix ein.


    Meine Erkrankung ist mir jetzt seit drei Monaten bekannt. Es war die reinste Achterbahnfahrt aber euer Forum hat mir dabei sehr geholfen mich zu informieren. Deshalb wirds jetzt Zeit mich auch anzumelden. Hier noch mal das komplette Staging: pT3b pN0 (0/2) pM1 (PER) L1 V1 Pn1 UICC Stadium IV, Grade: G3. Trotzdem wurde R0 klassifiziert, was bedeutet das der Haupttumor im gesunden Gewebe entfernt wurde. Soweit so gut, bin gespannt von euch zu hören, gehe jetzt aber erst mal auf die Matte zum Beckenbodentraining.


    Liebe Grüsse


    Gartenfrau