Beiträge von Tagtraeumer

    Hallo Creati


    am Ende meiner BCG-Behandlung musste ich alle 20-30 Minuten auf die Toilette. Auf meine Radtouren wollte ich nicht verzichten, daher musste ich meine Routen entsprechend planen, damit ich nicht gerade dann einen plötzlichen Harndrang bekomme wenn ich mitten in einer Ortschaft bin. Das hat ganz gut geklappt, auch wenn es manchmal ziemlich knapp war.


    viele Grüße

    Jürgen

    klassik64 eine Aussage wie "er hatte schon 1930 ein Mittel gegen Krebs entdeckt" sollte dich stutzig machen. Gegen welchen Krebs denn? Gegen alle Formen von Krebs von Hautkrebs über Lungenkrebs bis Knochenkrebs? Hm, das klingt nicht sehr glaubwürdig.


    Was passiert, wenn man sich beim Thema Krebs nur auf die Naturheilkunde verlässt bekomme ich gerade bei meiner Schwester mit. Sie hat inzwischen Krebs im Endstadium und befindet sich im Hospiz. Ihrer Heilpraktikerin hat sie mitgeteilt, dass sie sich in einem Hospiz befindet und seither ist Funkstille. Wenn es dich interessiert, dann kannst du das auch in meinem Blog nachlesen. Den ich mal wieder aktualisieren sollte, fällt mir gerade ein.


    viele Grüße

    Jürgen

    Link: https://www.klinikum-karlsruhe…niken/urologische-klinik/



    Da es hier noch eine Lücke bei den Kliniken im Badischen Raum gibt stelle ich mal meine Erfahrung mit dem Städtischen Klinikum Karlsruhe ein:


    Im Städtischen Klinikum (Urologie) war ich schon mehrmals, 2x wegen Hodenkrebs, einmal wegen Blasenkrebs und anschließender Nachresektion. Die behandelten Ärzte meinten bei meinem letzten Aufenthalt schon, dass ich doch nicht alle urologischen Diagnosen ausprobieren müsste ^^


    Die Aufnahme erfolgt in zwei Schritten:

    1) Prästationäre Diagnostik: hier werden einige Vorunterschungen durchgeführt (Ultraschall, Urinprobe,... ), außerdem wird die Narkose in der Narkosesprechstunde besprochen, EKG, usw. Das findet in verschiedenen Gebäuden statt und ist jedes Mal mit etwas Wartezeit verbunden. Hier wird auch der Termin für die stationäre Aufnahme genannt.

    Je nachdem wie viele Untersuchungen/Gespräche durchgeführt werden müssen hat das auch mal einen kompletten Vormittag gedauert. Aber danach konnte ich noch für ein paar Tage das Leben genießen.


    2) Die eigentliche stationäre Aufnahme

    Bei der stationären Aufnahme musste ich manchmal noch einige Zeit im Flur warten bis mein Bett dann frei wurde. Es gibt nur ein Einzelzimmer und einige Zweibettzimmer, Kassenpatienten wie ich bekommen in der Regel ein Dreibettzimmer. Davon haben manche eine Toilette bei den anderen muss man die Toiletten auf dem Fiur benutzen, die sind aber auch nicht allzu weit entfernt. Auf jedem Zimmer gibt es einen Fernseher dessen Benutzung kostenlos ist. Der Vorteil verkehrte sich in einen Nachteil als mein Zimmergenosse Morgens beim Frühstück den Fernseher einschaltete und erst am Abend wieder ausschaltete als er schlafen wollte. Den ganzen Tag liefen dann irgendwelche Sendungen auf RTL II: Irgendwas mit Hausumbau, Frauentausch und sowas.

    Pro Etage/Station gibt es nur ein geräumiges Badezimmer und wenn ich mit Handtüchern und Duschzeug bewaffnet dorthin ging war es oft besetzt. Aber da ich dort schon auf verschiedenen Station war ging ich frecherweise einfach ein Etage tiefer oder höher und konnte so noch ein freies Badezimmer finden.


    Der Tag beginnt gegen 4:30 Uhr wenn eine gutgelaunte Nachtschicht bei allen Patienten die Temperatur misst. Danach wäre auch eine gute Zeit das Badezimmer aufzusuchen weil es in dieser Herrgottsfrühe bestimmt noch frei ist. Gegen 7:30 Uhr kam dann die Visite mit den Oberärzten und dem Stationsarzt/der Stationsärztin. Einmal stand die Stationsärztin wohl unter ziemlichem Zeitdruck, dann als sie mir ihre Kollegen vorstellte ging das so schnell, dass es sich wie ein Wort anhörte. Sie kamen nicht schnell genug dazu zu nicken als ihr Name genannt wurde und ich konnte gar nicht so schnell schauen. Das war aber die Ausnahme. Meine Fragen wurden geduldig beantwortet.

    Danach gab es das Frühstück mit frischen Brötchen, das gibt es bei mir zu Hause nur selten. Das Mittagessen ist typisch für ein Krankenhaus oder eine Kantine, ich fand es ganz OK. Als Abendessen gibt es Brot mit Wurst, etwas Gemüse und Käse. Beim Käse handelt es sich meist um Brie, Camembert oder Schmelzkäse die für mich alle gleich nämlich nach gar nichts schmeckten.


    Um trotz des Sägewerks im Nachbarbett oder irgendwelchen lärmenden Überwachungsgeräten ruhig schlafen zu können empfehle ich Ohrstöpsel mitzunehmen. Ich war ganz überrascht als ich die vergessen hatte und auf Nachfrage von der Nachtschwester auch welche bekommen habe.


    Am Tag der Entlassung wurde der Blasenkatheder entfernt und nachdem ich gepinkelt hatte sollte ich den Arztbericht abholen. Mein Bett sollte ich aber gleich frei machen weil schon die nächsten Patienten im Flur warteten. Da ich nicht noch zwei Stunden im Flur warten wollte bis ich wieder Pinkeln kann "vergaß" ich diesen Schritt, holte den Arztbericht und ging dann in Ruhe zur Toilette als ich wieder zu Hause war.


    Insgesamt finde ich die Ärzte und das Pflegepersonal sehr nett und sehr kompetent. ich wollte schon schreiben "immer wieder gerne" aber kam dann doch in's Stocken...na ja...Krankenhaus...wenn es sich vermeiden lässt dann doch lieber nicht...ihr versteht bestimmt was ich meine ;)


    Erreichbarkeit:

    Das Städtische Klinikum ist gut per Straßenbahn zu erreichen:

    Linie S1/S11 Haltestellen Knielinger Allee oder Städtisches Klinikum

    Linie 2 Haltestelle Städtisches Klinikum

    Für diejenigen die nicht abgeholt werden und ihren Koffer nicht selbst tragen dürfen ist der Taxistand auch nur einen Katzensprung entfernt.

    Hallo Call_me_Al

    das sehe ich genauso wie Micky nach einigen Blasenspiegelungen wirst du gelassener damit umgehen. Einer meiner Kollegen hat mal gescherzt, dass sich durch die vielen Blasenspiegelungen bei mir schon Hornhaut gebildet hätte :)


    viele Grüße

    Jürgen

    Hallo Alle,


    hier ist mal wieder ein Update von mir:

    Die Blasenspiegelung war ohne Befund, Weihnachten kann kommen :tanzen:


    Inzwischen kam sogar der Bescheid vom Versorgungsamt, ich bin nun offiziell nur noch zu 20% schwerbehindert. Eigentlich ist meine Heilungsbewährung ja schon vor über einem Jahr abgelaufen, warum der zugehörige Bescheid so lange gebraucht hat ist mir schleierhaft.


    viele Grüße

    Jürgen

    Hallo Lotzi ,

    mit meinem Urologen hatte ich besprochen, wegen der Strahlenbelastung MRT Untersuchungen machen zu lassen. Für die gesetzliche Krankenkasse wäre es wohl kein Problem gewesen. Dann wurde es mir während der MRT Untersuchung schlecht und jetzt mache ich doch wieder CT Thorax und Abdomen.


    viele Grüße

    Jürgen

    Hallo Bernd

    schau doch mal in's Unterforum Installationstherapie, dort wirst du viele Erfahrungsberichte dazu finden.


    Bei mir war es so, dass ich spätestens nach 30min pinkeln musste, auch in der Nacht. An einen erholsamen Schlaf war in dieser Zeit nicht zu denken. Erst anderthalb Wochen nach der letzten Instillation wurden die Intervalle dann langsam wieder länger. Da die BCG Therapie schon ein Jahr lief und die Mindestdauer damit erfüllt war habe ich sie in Absprache mit dem Urologen beendet.


    Eine weitere Nebenwirkung bei mir war der plötzliche Harndrang. Das bedeutet, von dem Gefühl "ich muss pinkeln" zu "es läuft" bleiben nur wenige Sekunden um die Toilette zu erreichen. Ganz alltägliche Dinge wie Einkaufen waren während dieser Zeit für mich nicht möglich.


    viele Grüße

    Jürgen

    @michi1234 bitte sei vorsichtig, mit dem was man im Internet lesen kann. Das Internet an sich ist keine vertrauenswürdige Quelle! Dort findet man auch Seiten von Leuten die felsenfest davon überzeugt sind, dass die Erde flach ist. Nur als Beispiel :)

    Hallo Karina,

    wie Wolfgang schon geschrieben hat, sollte es beim Radfahren keine Probleme geben. Als Nebenwirkung der BCG-Instillationen musste ich alle 30min zur Toilette, wollte während dieser Zeit nicht auf das Radfahren verzichten, sonst wäre mir die Decke auf den Kopf gefallen. Ich habe die Radtouren dann so geplant, dass ich im Wald pinkeln konnte und nicht innerorts einen Blumenkübel zweckentfremden musste.


    viele Grüße

    Jürgen

    Hallo Birgit54

    dann versuche ich das mal mit meinen Worten zu erklären:

    Durch jede BCG-Instillation wird der Schutz vor einem Rezidiv besser. Nach der Mindestdauer von einem Jahr ist der Schutz schon mal gut und durch jede weitere Instillation lässt er sich noch etwas verbessern. Irgendwann beginnt dann die Abwägung ob die Zunahme des Schutzes die starken Nebenwirkungen noch wert sind. Ob dein bisher erworbener Schutz bzw. die Fortsetzung mit Mito dich vor einem Rezidiv bewahren wird, kann dir im voraus leider niemand sagen.


    Ich persönlich finde den Vorschlag deines Urologen gut.


    Bei mir wurden die BCG-Instillationen auch schon nach einem Jahr beendet, weil die Nebenwirkungen zu stark wurden. Wenn ich alle 30min zur Toilette flitzen muss ist an einen erholsamen Schlaf nicht zu denken. Aber Vorsicht, unsere Fälle sind nicht ganz vergleichbar.



    gute Besserung und viele Grüße

    Jürgen

    Hallo sfloeffel ,


    was bedeutet denn "auf fünf Jahre strecken"? Werden dabei die Intervalle zwischen den Instillationen vergrößert um die Nebenwirkungen zu verringern? :/


    In der S3 Leitlinie wird eine Dauer von mindestens einem Jahr und höchstens 3 Jahren empfohlen.


    viele Grüße

    Jürgen

    Hallo Melanie*


    die Nebenwirkungen der BCG Instillationen sind so verschieden wie die Patienten. Ich habe die Instillationen immer am Donnerstagvormittag bekommen, diesen Tag und den Freitag habe ich mich dann krank gemeldet. Für zwei Tage kann ich das formlos machen, wobei ich meinen Teamleiter vorher über die Therapie informiert hatte. Ich hatte dann das Wochenende um mich zu erholen und war am Montag der Folgewoche dann wieder einsatzbereit. Zumindest am Anfang der Therapie. Später musste ich alle 30 Minuten zur Toilette flitzen und an ein erholsamer Schlaf war in dieser Zeit nicht möglich.


    Zum Thema Urlaub:

    Die Infektionsgefahr für andere ist das eine, das andere ist der bei vielen auftretende plötzliche Harndrang (bei mir auch). Das heißt, wenn du den Harndrang fühlst dann bleiben dir nur noch wenige Sekunden um eine Toilette zu erreichen sonst geht das in die Hose. In dieser Phase war mein Aktionsradius erheblich eingeschränkt. Und als diese Phase endlich vorbei war, hatte ich noch lange mit der Angst zu kämpfen, doch plötzlich auf die Toilette flitzen zu müssen.


    Schau dich doch mal hier im Unterforum Instillationstherapie BCG / Mitomycin um, dann wirst du noch viele ganz unterschiedliche Erfahrungsberichte finden.



    viele Grüße

    Jürgen

    Hallo Uwe23


    brauchst du für zwei Tage schon eine AU-Bescheinigung? Für zwei Tage kann ich mich formlos krank melden, eine AU-Bescheinigung brauche ich erst ab dem dritten Krankheitstag. Während der BCG Behandlung habe ich diese Möglichkeit oft genutzt, vorher hatte ich nur meinen Teamleiter darüber informiert, dass ich mich in Zukunft häufiger krank melden werde.


    Hast du dir denn schon Gedanken über Einlagen für die Zeit nach der Blasenspiegelung gemacht? Wenn du zuhause bist ist das vielleicht nicht unbedingt nötig, mit der zusätzlichen Sicherheit habe ich mich aber besser gefühlt.


    Auch für dich und alle anderen frohe Weihnachten!


    viele Grüße

    Jürgen

    Hallo Uwe23


    für ein paar Stunden nach einer Blasenspiegelung ist das Pinkeln für mich ziemlich schmerzhaft, der Urin brennt stark in meiner Harnröhre. Als ich noch in's Büro musste habe ich mich für den Tag der Blasenspiegelung krank schreiben lassen. Heute arbeite ich von zuhause und kann mich nach der Blasenspiegelung am Vormittag noch etwas hinlegen. Nach dem Mittagessen arbeite ich dann noch ein paar Stunden.

    Inkontinenz nach einer Blasenspiegelung kam bei mir bisher noch nicht vor.


    viele Grüße
    Jürgen

    Hallo Alle,


    in dieser Woche fand wieder die routinemäßige Blasenspiegelung statt die ohne Befund war. Dasselbe gilt für die Blut- und die Urinprobe. Hurra :tanzen:


    Im August wurde ich vom Versorgungsamt darüber informiert, dass im September die Heilungsbewährung abläuft und ich bei Bedarf Widerspruch einlegen kann. (Die fünf Jahre Heilungsbewährung beziehen sich auf die Diagnose Hodenkrebs 2017.) Da ich inzwischen wieder gesund bin habe ich keinen Widerspruch dagegen eingelegt. Als ich im Oktober noch keinen Bescheid erhalten hatte den ich meinem Arbeitgeber vorlegen konnte, habe ich nochmal nachgefragt. Leider habe ich bis heute noch keinen Bescheid über den reduzierten Grad der Behinderung bekommen. Seltsam, dass so gar keine Reaktion vom Versorgungsamt kommt.


    viele Grüße

    Jürgen