Hallo Andi,
ich glaube, Rainer und Barbara haben es auf den Punkt gebracht. Wahrscheinlich hat sich diese Fragen jeder am Anfang gestellt und man hat eine gewisse Angst, dass es bei dem Zustand bleibt und es sich nicht bessert. So deute ich Deine Aussagen.
Ich denke, die kleinen Erfolge bringen einen nach vorne. Wenn Du merkst es geht und Du hast eine gewisse Routine und Selbstsicherheit entwickelt. Ich hatte Dir vor ein paar Tagen folgendes geschrieben :
"Wie ich Dir am 29.01.2019 schon geschrieben hatte, war ich - genauso wie Du - nach zwei Monaten so gut wie trocken und nach drei Monaten bin ich ohne Vorlage klar gekommen. Seit dem Zeitpunkt gehe ich wieder arbeiten. Mittlerweile war ich wieder auf Konzerten, im Theater und beim Heimspiel des BVB im ausverkauften Stadion (81500 Menschen). Ich will damit sagen, dass man nach einer gewissen Zeit ein Gespür entwickelt, wann die Blase geleert werden muss und keine Angst vor großen Menschenmassen haben muss. Bei mir war die OP allerdings vor 8 Monaten. Da musst Du noch etwas Geduld mitbringen."
Genauso wie Du hatte ich Bedenken, dass ich am öffentlichen Leben nicht mehr wie früher teilnehmen kann. Aber das war für meine Frau und mich keine Option. Und ehrlich gesagt, wollte ich nicht unbedingt alleine zu Hause sitzen. Also habe ich es versucht und es hat geklappt. Meine Freunde und Arbeitskollegen wissen Bescheid und nehmen entsprechend Rücksicht. Aber Du musst wohl noch etwas warten, nach knapp zwei Monaten ist es wohl noch zu früh. Ich war gestern übrigens das erste Mal nach der OP schwimmen und hatte kein Problem, allenfalls mit der schönen Narbe auf dem Bauch. Radfahren geht auch ohne Probleme. Da ist der Druck auf die Blase und den Damm durch den Sattel permanent vorhanden, also ein guter Test. Radfahren soll im übrigen die Beckenbodenmuskulatur stärken.
Viel schlimmer als die volle Blase sind tatsächlich die Blitzdurchfälle, die mich ab Mitte Dezember beschäftigt haben. Vorher konnte ich fast alles essen und dann fast gar nichts mehr. Auch Rainers Blaubeeren halfen nicht mehr. Meine Hausärztin ist der Sache auf den Grund gegangen und hat eine Stuhlprobe an ein Speziallabor geschickt. Das erschreckende Ergebnis : Die komplette Darmflora zerstört.
Ursache war wohl die übermäßige Antibiotikazufuhr nach der OP. Jetzt muss ich eine langwierige Darmsanierung durchführen, d.h. ich muss die Darmbakterien von außen zuführen. Nach jetzt 6 Wochen hat es sich fast wieder eingespielt. Durchfälle sind die absolute Ausnahme.
LG
Martin