Beiträge von Maddin64

    Werde ich beherzigen.


    Das mit dem einhalten bis es nicht mehr geht, ist bei mir so ein Problem. Wenn die Blase sich richtig gefüllt hat, bekomme ich schnell zunehmende Flankenschmerzen. Ich vermute, dass es sich in den Harnleitern oder in der Niere staut. Dann wird es höchste Eisenbahn.:(


    Aber ich habe Deinen Tipp schon vor der AHB befolgt und bin bei 240 ml gelandet. Also ich bleibe dran.


    Gruß

    Martin

    Hallo Rainer,


    ich wollte mich nach der erfolgreichen AHB in Bad Wildungen bei Dir (euch) zurückmelden. Also die 3 Wochen AHB hat mir wirklich gut getan


    Ich war in der Klinik Quellental in Reinhardshausen. Das Haus ist aus den 1970er Jahren und ein bißchen in die Jahre gekommen, aber die Zimmer sind zweckmäßig und sauber.


    Wenn man sich erst mal an den Massenbetrieb gewöhnt hat, kann man dort wirklich gut entschleunigen. Man fragt sich zunächst, warum welche Anwendungen etwas mit der Krankheit zu tun haben sollen (etwa Kneippgüsse, Wassertreten, Hydrojet-Rückenmassage), aber die Therapeuten haben da plausible Erklärungen (Stärkung des Imunsystems). Das Beckenbodentraining, wie ich es erwartet habe, also mit anspannen und loslassen, wird dort so nicht mehr praktiziert. Vielmehr soll man sich mehr geistig vorstellen den Muskel mir dem Gehirn anzusteuern, um ihn zu aktivieren.


    Viele Gruppenübungen betreffen die Lockerung und Beweglichkeit des Beckens, um Verklebungen und Verspannungenzu lösen. Nach einer Woche hat man die Übungen in den verschiedestens Variationen verinnerlicht. Bei jeder Anwendung bekommt man die 100-Tage-Regel eingebleut, also nicht anstrengen und nicht heben bzw. sich schonen. Mein Kondition hat sich auch merklich verbessert. Konnte ich bei der Ankunft nur 250 m laufen ; nach den drei Wochen war ich schon wieder in der Lage, längere, wenn auch langsame, Spaziergänge zu unternehmen.


    Leider waren in der Klinik ca. 98 Prozent der Patienten mit Prostata-Op und eine Handvoll mit Neoblase. Von den Neoblasenpatienten waren mindestens die Hälfte auf der Krankenstation (Hohes Fieber, Blase verschleimt), so dass ich mich leider mit diesen nicht oder wenig austauschen konnte. Bei mir war alles in Ordnung, was sicherlich auch daran liegt, dass ich die Blase immer fleissig selber gespült habe. Das haben die anderen Patienten wohl nicht gemacht bzw. man hat es ihnen nicht beigebracht. Lediglich in der letzten Woche ist mein Blutgaswert zu hoch gewesen, so dass ich jetzt Bicanorm nehmen muss.


    Meine Blase faßt jetzt 240 ml (gemessen auf dem Uroflow), ich bin tagsüber bis auf ein paar Tropfen kontinent und komme mit einer dünnen Vorlage aus. Nachts hat sich leider wenig verändert,. Ich stelle mir den Wecker alle 2,5 Stunden, was aber nichts nutzt, weil zwischendurch die Vorlagen schon voll sind. Muss die Vorlagen somit bestimmt drei mal pro Nacht wechseln. Ich hoffe auf Besserung. In der Reha ist es mir einmal gelungen, die Intervalle einzuhalten und es ist nichts in die Vorlage gegangen.


    Der leitende Chefarzt will mich relativ schnell wieder arbeiten schicken (War wohl eine Frage der Rentenversicherung). Ich denke aber, dass ich nach der AHB mindestens noch 2 Monate brauche, um wieder fir zu werden. Das Gewicht ist praktisch unverändert geblieben, weil ich artig die leichte Vollkost gegessen habe. Zuhause kann ich wieder zulegen (hoffe ich).


    Das so in Kürze die Erlebnisse in der AHB.


    Viele Grüße:)

    Martin

    Hallo Rainer,


    vielen Dank für die Info von einem "alten Hasen". Das mit der Blase habe ich mir auch gedacht und ich habe den Fehler gemacht, wenn es anfängt zu laufen, dass ich direkt zur Toilette gerannt bin und den Rest rausgedrückt habe. Konnte anschließend beim Katherisieren feststellen, dass die Blase leer war. Beim Aufstehen und Herumlaufen fängt es meist an zu töpfeln bzw. zu laufen, werde jetzt versuchen es zu halten. Wahrscheinlich ist die Muskulatur noch zu schlapp. Werde deine Übungen mal durchfühen.


    Sind mit den zehn Tagen die Entlassung aus dem Krankenhaus gemeint oder in der AHB ?


    Gruß

    Martin

    Hallo Rainer,


    da bis zu meiner AHB noch knapp eine Woche Zeit ist, wollte ich Dir meine Erfahrung mit meiner neuen Blase schildern.


    Das Volumen scheint auf wenige ml beschränkt zu sein. Bedingt durch die Inkontinenz geht wohl viel in die Vorlagen, so dass sich wohl nicht viel an Volumen aufbauen kann. Ich mache artig meine Übungen zur Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur, die man mir am letzten Tag (!) im Krankenhaus gezeigt hat. Gestern hatte ich das Gefühl, dass der Urinverlust beim Aufstehen und Laufen etwas besser wird. Das hängt wohl aber auch mit der Trinkmenge zusammen. Wenn viel über die Nieren produziert wird, ist wohl auch der Druck größer. Nachts habe ich mir den Wecker auf 2 Stunden eingestellt, was aber nicht viel bringt, weil das meiste in die Vorlagen geht. Dann zur Toilette und den Rest rausdrücken. An Schlaf ist nicht wirklich zu denken. Meine Frau, die arbeiten muss, ist ins Kinderzimmer umgezogen. Das Selbstkatherisieren, vor dem ich echt Manschetten hatte, klappt auch. Spüle die Blase im Moment zwei mal am Tag. Habe wohl Glück, dass meine Blase (war auch im Krankenhaus so) wenig Schleim produziert. Mein Darm hat nach dem Krankenhausaufenthalt mit übler Verstopfung reagiert. Ich musste mit Abführmittel nachhelfen. Nachdem ich wieder mehr bewege und das Essen meiner Frau bekomme (auch mit Gemüse und Rohkost) hat sich mein Darm wieder beruhigt und ich habe ganz normale Verdauung.


    Körperlich bin ich halbwegs wieder fit, bis auf die 12 KG Gewichtsverlust in knapp 3,5 Wochen, die es wieder aufzuholen gilt. Bin schon mit dem Auto gefahren, kleine Besorgungen erledigen, zum Urologen etc. Kurz um, man ist wieder halbwegs im Leben zurück, wenn auch im Moment mit der Einschränkung der Inkontinenz. Die macht mir doch zu schaffen. Habe immer das Gefühl, dass es mal durchschlägt. Aber ich habe deine Zeilen noch mal gelesen, nach der AHB wird es besser sein.


    Viele Grüße

    Martin

    Hallo Rainer,


    hast sicher Recht. Innerhalb kurzer Zeit ändert sich das halbe Leben. Das muss man auch erst mal realisieren.


    Habe zwei Arbeitskollegen, denen "nur" die Prostata radikal entfernt wurde und die haben es mit der Inkontinenz auch wieder hinbekommen. Deshalb bin ich da guter Dinge. Aber klar, jeder Mensch ist anders, wie Carlo auch schon treffend feststellte.


    Gruß

    Martin

    Hallo Carlo,


    hast sicher Recht.


    Jeder Mensch ist anders. Das Krankenhaus ist leider sehr zurückhaltend mit Informationen und deshalb wollte ich auf die Erfahrung der Forummitglieder setzen.


    Habe meinen Urologen schon kontaktiert.


    Viele Grüße

    Martin

    Hallo Rainer,


    danke für die schnelle Rückmeldung.


    Im Krankenhaus hatte ich schon Kontakt mit einer Vertreterin, die die Hilfsmittel vertreibt. Die werde ich mal ansprechen.


    Ich werde euch weiter berichten.


    Gruß

    Martin

    Hallo Barbara,

    hallo Rainer,


    ich fasse meine Geschichte hinsichtlich der Op zur Neoblase mal kurz zusammen. Am 02.03.2018 hatte ich Blut im Urin und wahrscheinlich in diesem Zusammenhang extrem hohe Blutdruckwerte. Also mit meiner Frau in das nächste Krankenhaus, da es an einem Samstag war. Dort erst mal stationäre Aufnahme für eine Woche und in diesem Zusammenhang durch bildgebendes Verfahren Verdacht auf Blasentumor. Da dort keine Urologie vorhanden war, Überweisung in die Fachklinik. Dort wurde eine TUR-B durchgeführt. In der Blase zwei Tumore, die folgende Diagnose hatten :


    Blasentumor (Erstbefund) T2 (Boden/SW links) T1 (Dach/Boden) G3 high grade


    Danach Entlassung aus dem Krankenhaus mit Empfehlung der radikalen Zystoprostatektomie und Harnableitung mittels Illeum-Neoblase.


    Den Schock musste ich erst mal verdauen, zumal ich in meinem Leben ernsthaft krank gewesen. Habe immer viel Sport getrieben, nie geraucht, halbwegs gesund ernährt etc. Ich denke, dass trifft auf viele zu. Danch habe ich mir eine Zweit- und Drittmeinung eingeholt. Diese haben mir ebenfalls zu der OP geraten, um den Krebs zu besiegen. Ich hatte zunächst noch eine Bestrahlungstherapie gedacht. Davon hat man mir wegen der Nebenwirkungen der Bestrahlung abgeraten. So ist es am 02.Mai 2018 zur OP gekommen. Kein Befall der Lymphknoten und des umliegenden Gewebes.


    Jetzt bin ich auf Kurzurlaub und muss übermorgen wieder ins Krankenhaus.


    Eine Frage ergibt sich für mich noch, da das Krankenhaus doch recht spärlich mit Info´s umgeht. Welchen Zeitabstand habt ihr euch für nachts eingestellt, um die Blase zu entleeren (Kommt ja doch jetzt schnell auf mich zu) ?


    Lieben Gruß

    Martin

    Hallo Rainer,


    schon mal vielen Dank für die schnelle Antwort und die hilfeichen Tipps.


    Ich denke, es werden bestimmt noch viele Fragen aufkommen. Habe gerade in der Post meine Bewilligung zur AHB in Bad Wildungen gefunden. Dort wird man sicherlich auch noch geschult.


    Gruß

    Martin

    Liebe Forum-Mitglieder,


    ich habe seit dem 02.Mai 2018 eine Neoblase und bin heute quasi auf Pfingsturlaub aus dem Krankenhaus. Am Dienstag muss ich wieder ins Krankenhaus zum Dichtigkeitstest und zum Ziehen des Katheters. Anschließend werde ich entlassen. Mich würde interessieren, wie ihr das mit der Ernährung handthabt. Im Krankenhaus habe ich "Schonkost" und vorher "Pankreas-Kost"bekommen. Habe damit kein Durchfall, sondern normale Verdauung gehabt. Ein Patient auch mit Neoblase, den ich im Krankenhaus kennengelernt habe, erzählte mir, ich soll auf langfaserige Lebensmittel (Spargel, Ananas etc.) verzichten, um einen Darmverschluss an der Nahtstelle zu vermeiden. Der behandelnde Arzt im Krankenhaus sah das eher locker.


    Meine Frage wäre, ob es eine Ernährungstabelle oder Empfehlung gibt, an der man sich orientieren kann.

    Das Krankenhaus kann mir da nicht helfen.


    Beste Grüße

    Martin