Beiträge von Igor

    Lieber Igor


    Schön von Dir zu lesen. Auf jedenfall weiter machen mit dem Kontinenztraining. Ich bin überzeugt, dass alles seine Zeit braucht. Bei jedem ist es ein Bisschen anders. Wünsche Dir eine besinnliche Weihnachtszeit und liebe Grüsse nach Panama.


    Gruss river

    Guten Tag, nach langer Zeit wieder einmal kurze Meldung. Hatte diese Woche gerade den Jahrescheck in Bern. Alles gut. Reise wieder wie gewohnt (dieses Jahr schon 160.000 Flugmeilen), nur Schlaftabletten nehme ich nicht mehr, weil ich alle 4-5 Stunden pinkeln sollte ohne ueberzulaufen, 600ccm scheint etwa die maximale Blasenfuellung. Klagen koennte ich allenfalls ueber Muedigkeit, aber das kann auch mit den jetlags zu tun haben. An seniler Bettflucht leide ich jedenfalls nicht. Druecke allen die Daumen hier. Hasta luego.

    Update:

    auch die 3-Monatsuntersuchung erbrachte nichts Negatives (im positiven Sinne). Nicht happy sind die Docs, dass ich nach wie vor alle 2-2.5 Std. leicht inkontinent werde (Schleimtropfen) und nachts hat sich nichts gebessert. Wenn ich nicht alle 2 Std. aufstehe, laufe ich, ohne es zu merken, aus. Also ohne Vorlage geht da nichts in den Naechten. Tagsueber erinnert mich mein Phone alle zwei Stunden an den bald notwendigen Gang zur Toilette.

    Positiv: ich fliege laengst wieder (auch Langstrecken von 10, 12 Std) ohne irgendwelche Probleme. Zur Sicherheit lege ich mir eine duenne Vorlage in die U-hose, die blieb aber immer trocken. In Meetings schaffe ich auch drei Stunden (mit vielleicht ein paar Troepfchen in der Einlage), laenger ist man ja eh selten ohne Pause.

    Erektil tut sich nach wie vor ueberhaupt nichts. Aber das stoert mich zu meiner Verwunderung noch nicht uebermaessig. Prof. Thalmann meinte, ich solle ganz entspannt weiterhin meine Viagras einwerfen in den naechsten Monaten, zur Not koenne man dann immer noch mit Skat etc weiterhelfen. Vor Entdeckung von Viagra und Co sei das ja das einzige Mittel gewesen. Mich schaudert jedoch beim Gedanken, mir etwas in den Schniegel zu spritzen. Finde das nicht erotisch :( Aber zZt nicht ein Problem. Meine Freundin ist ja vor Jahresfrist in einem Unfall verstorben und eine neue Partnerin ist noch nicht in mein Leben getreten.


    An dieser Stelle moechte ich allen hier ein schoenes Weihnachten wuenschen und vor allen jenen viel Kraft wuenschen, bei denen der Heilungsprozess etwas schwierig und langwierig ist. Und Dank an alle hier, die mir hier mit ihren Ratschlaegen und Erfahrungen geholfen haben. Seid umarmt!


    Gruesse aus Panama


    Igor

    Hallo an alle Interessierten,

    kurzer Bericht über die ersten beiden Monate, die heute vorbei sind.

    Seit ich zuhause bin ruft mich das care team aus Bern einmal an pro Woche und gibt mir Anleitungen. Erst alle 2, dann alle 2.5 und jetzt alle 3 Stunden auf die Toilette. Inzwischen bin ich tagsüber etwa 2.5 Stunden kontinent, dann tröpfelt es leicht schleimig in die Vorlage, was ich aber zulassen solle, damit sich die Blase dehnen kann. Ich versuche ca. 6x täglich das Muskeltraining zu machen (je 10x zusammenkneifen). Nachts liege ich noch im Nassen, aber einmal war es sozusagen trocken nach dem 3 Std.-Rythmus. AHB empfahlen sie überhaupt nicht, lehnen sie sogar ab. Seit 2 Wochen nehme ich jeden 2. Tag eine halbe Viagra. Erektil tut sich noch garnichts, aber bisher war auch (komischerweise) meine Libido am Nullpunkt. Das solle mich aber nicht beunruhigen und wäre ganz normal zum jetzigen Zeitpunkt. Ich hoffe sie haben recht. Schwer tue ich mich mit trinken: zu den empfohlenen 2.5-3 Liter pro Tag muss ich mich richtig zwingen, 3 schaffe ich nie. Dafür kann ich alles essen, worauf ich Lust habe: es gab noch nie ein Problem in die eine oder andere Richtung. An Medikamenten nehme ich jetzt (ausser der erwähnten Viagra) nur 3x täglich je 2 Gramm Natriumhydrogenkarbonat (Backpulver) ein (und eine Tablette zur Blutverdünnung, weil ich eine Thrombose hatte). Leider brauche ich noch immer sehr viel Schlaf. Alles in allem aber bin ich recht zufrieden und ich hoffe dass die Kontrolluntersuchung in 4 Wochen gute Resultate zeigen wird.

    Grüsse

    Igor

    ricka: mit Sicherheit werde ich hier weiter berichten. Vielleicht kann ich ja anderen, die die OP noch vor sich haben, mit meinen Erfahrungen etwas helfen. So wie mir zB river mit seinen positiven Berichten unglaublich geholfen hat.

    Euch allen eine gute neue Woche

    Grüsse

    Igor

    Hier einmal ein Zwischenbericht über den ersten Monat nach OP.

    Nach einigen Beiträgen hier hatte ich im Vorfeld der OP ziemlich Angst, was auf mich zukommen könnte. Das erste war, dass hier behauptet wurde, die “Beutelvariante” sei die einzige gangbare Lösung für mich (anhand der Histologie). Keiner der von mir konsultierten Ärzte hat das aber auch nur im Ansatz in Erwägung gezogen und ausnahmslos alle haben für eine Neoblase votiert, was eine bedeutend bessere Lebensqualität bedeuten würde. Ich kann das absolut nachvollziehen heute. Das zweite war, dass hier von einer extrem langen und belastenden OP berichtet wurde (im Gegensatz zur Stoma-Variante). Laut OP-Bericht dauerte meine OP genau 5 Stunden. Obwohl ich dann ja nochmals operiert werden musste wg einer geplatzten Vene im Bauchraum, kann ich nicht sagen, dass ich extrem mitgenommen war. Natürlich hatte ich auch exzellente Pflege zunächst auf der Intensive Care Station, wo ich quasi eine Pflegeperson nur für mich hatte, und wo Ärzte regelmässig vorbeischauten, vielleicht der Vorteil eines Privatpatienten. Aber auch danach auf der normalen Station war die Betreuung einfach super. Ich bin am ersten Tag nach der OP bereits auf dem Flur gelaufen (allerdings mit drei Pflegerinnen, links, rechts je eine und eine hinter mir mit Rollsessel, damit ich weich falle, falls ich umkippe) und ab dem dritten Tag spazierte ich bereits im Park (Beutel in einer Hängetasche bzw am Galgen, der Rollen hatte).

    Negativ war, dass ich eine Infektion und dann noch eine Thrombose bekam. Das hielt mich dann noch ein paar Tage länger in der Klinik, die ich eigentlich nach 12 Tagen hätte verlassen können.

    Negativ auch, dass ich unglaublich müde war/bin. 90 Minuten arbeiten und ich muss für drei Stunden ins Bett. Aber natürlich stehe ich brav alle 2 Stunden auf, um zu pinkeln bzw die Vorlagen zu wechseln. Die Inkontinenz ist mein grosses Problem zZt. Aber das Care Team meint, das müsse so sein im Augenblick. Ich hoffe, sie haben damit recht und hoffe meine (nicht ausgeprägte) Geduld wird nicht so sehr strapaziert. Gegen meine Flüge nach Südamerika, die ich jetzt auf Anfang Dezember verschoben habe, gab es keine Einwände. Und mein erster “Testflug” vor zwei Tagen nach Lissabon (morgens hin, abends zurück) verlief problemlos: jeweils einmal Windelwechsel am Airport und im Flieger. Und zum Glück waren die meetings nicht länger als zwei Stunden, also Windelwechsel ging auch dort problemlos. Bei den Fernflügen wird die Logistik dann wohl etwas komplizierter. Ende November habe ich dann den etwas vorgezogenen 3-Monats-Check, der 10-Tage-Check (nach Entlassung) verlief auch gut: alles wie es sein soll.

    Allen hier nochmals ein grosses Danke für die guten Wünsche und Tipps.

    Grüsse

    Igor

    So, endlich back home seit gestern. Schnell die neue Blase entleert (das geht 100%) Vorlage gewechselt und dann mit Vorfreude in den Supermarkt. Aber dort machte mich nichts an, habe keinen Appetit. Und bin unglaublich schlapp (trotz biologischem Alter von 55 fühl ich mich wie 80), muss glaube ich erst einmal wieder die 7 verlorenen Kilos auf die Rippen bekommen.

    Danke für die Genesungswünsche!!! Sana: was ist D-Mannose?

    Grüsse

    Igor

    vielen Dank für eure Genesungswünsche!!!

    Michèle: ich drücke deinem Mann die Daumen für die OP. Ich kann das gut nachvollziehen, auch ich hatte ziemlich Schiss davor. Aber dann war alles halb so schlimm. Die Umstellung von epidural zu oral, war einen Tag schwierig, aber ansonsten war das Schmerzmanagment sehr gut. Nach knapp zwei Wochen hab ich auch ohne Schmerzmittel keinerlei Schmerzen mehr. Hoffe dein Mann hat dann ähnliche Erfahrungen. Ihm alles Gute.

    Grüsse Igor

    Hier einmal ein Zwischenbericht, Montag soll ich entlassen werden. Gestern wurde als letztes der Katheder gezogen, jetzt muss ich tagsüber alle 2 Stunden, nachts alle 3 Stunden Blase entleeren. Die Vorlagen sind sehr nass und ich bin durch die Weckerei heute ziemlich müde. Bisher ging aber alles super gut, nur mag ich garnicht daran denken, dass diese Plackerei vielleicht 3-6 Monate anhält. Mache brav die Beckenbodenübungen. Prof. Thalmann meint ich solle sofort mit Sexualtraining beginnen (if you don’t use it, you loose it), will mir dazu Viagra verschreiben. Wichtiger ist mir aber, dass ich als Interkontinentalflieger wieder kontinent werde. Muss jetzt erst einmal zur Ruhe kommen. Und dann wird mein Leben wohl einige Änderungen erfahren. Die positiven Berichte hier haben mir unglaublich geholfen. Überhaupt wüsste ich garnicht, wo ich wissensmässig heute stünde, gäbe es dieses Forum nicht. Einen herzlichen Dank an alle, die sich hier beteiligen. Eines Tages kann ich hoffentlich etwas von eurer Hilfe zurückgeben.

    Liebe Grüsse aus Bern und ein schönes Wochenende

    Igor

    Liebe Anja: Na klar kriegst du das hin mit dem Stoma. Ich hatte mich ja auch schon abgefunden damit nach den Meinungen hier und viel gelesen, geschaut. Auf youtube hatte ich einige spots gesehen, die mir geholfen haben. In Lausanne ist gerade ein Urologen-Kongress, deshalb sind die Stationen hier in Bern eher wenig besetzt. Mir wird schon langweilig, weil mit entspannt lesen/arbeiten ist nicht soviel.

    Interessant dass deine OP länger dauerte als meine. Hier im Forum war man ja der Meinung, dass eine Stoma-OP viel kürzer und weniger belastend ist. Das konnte mir am Inselspital keiner der Doktoren bestätigen, die mich seit der OP besucht haben. Dass man hier keine Schnellschnitte macht, verkürzt natürlich die OP. Dafür, so interpretiere ich das, macht man kurz vor der OP noch eine TUR-B für Biopsien wie bei mir oder river. Fairerweise müsste man wohl diese 20 Minuten noch zur OP-Zeit hinzurechnen.

    Danke Jürgen, habe die beiden OPs super gut verkraftet. Und kann kaum glauben, dass ich mit Pflegerinnnen in Sichtweite schon am ersten Tag über den Flur gelaufen bin.... und heute allein.

    Super Anja, das freut mich zu hören. Wie lange ging deine da Vinci OP?

    Einige Probleme, die jetzt wohl auf mich zukommen, hast du mit deinem Stoma natürlich nicht.

    Aber nachdem alle konsultierten Ärzte mir zu einer Neoblase geraten haben, bin ich umgeschwenkt.

    Drücke dir die Daumen für eine volle Rekonvaleszenz.

    Liebe Grüsse in den Norden

    Igor

    Vielen Dank river, du bist ja verantwortlich, dass ich jetzt in Bern liege. Ich glaube das war die beste Entscheidung, wenn auch nicht die billigste. Die Leute hier sind superfreundlich und kompetent. Und ich bin guten Mutes, dass die nächsten Schritte schnell gelingen. Im Augenblick schreite ich im leeren Intensiv Care Raum mit 8 Schläuchen herum, ich bin der einzige Bewohner, und schaue auf die Berge.

    Hallo zusammen, erster OP Bericht. Eigentlich ging alles gut, Dauer der OP knapp 5 Stunden. Ohne Schmerzen aufgewacht: gutes Schmerzmanagement. Dann aber eine Vene geplatzt also zurück in den OP, nochmals Bauch aufschneiden und nochmals 1 Stunde Operation, wo die Vene zusammengenäht wurde.

    In der Nacht wegen Dutzend Schläuchen kaum Bewegung möglich, jetzt tut mir natürlich der Rücken weh, auch weil die Matraze ziemlich hart ist :(

    Arzt war gerade hier, meint, sie konnten die Nerven vollständig erhalten. Die Pflege ist absolut super, insbesondere hier auf der Intensivstation, sehr viel Personal.

    Das war also der erste Schritt, viele werden folgen müssen.

    Danke nochmals an alle hier: eure guten Wünsche für die OP haben geholfen.

    Grüsse

    Igor

    Liebe Sana, lieber river,


    vielen Dank für eure Wünsche. Ich habe (den Erfahrungen von river entsprechend) ein ganz gutes Gefühl mit den Bernern. Aber ein bisserl mulmig ist mir schon. Werde heute Abend nach Bern reisen, weil die TUR-B schon morgen früh um 7 h ist. Werde berichten sobald es geht.


    Grüsse an alle hier im Forum, die sich bisher um mich gekümmert haben. Bin wirklich sehr berührt von eurer Hilfe.

    Danke river, du hast mich ja zu Prof Thalmann „gebracht“ und zum Glück hat er nach seinem Urlaub Zeit für mich gehabt und auch relativ schnell einen OP Termin gefunden. Was ich nicht so ganz verstehe, warum er einen Tag vorher, also Montag, nochmals eine TUR-B macht. Das ist bei dir ja auch gemacht worden. Davon haben die anderen Kliniken, bei denen ich vorstellig wurde, nichts erwähnt. Er will da wohl nochmals Biopsien machen.

    Grüsse

    Igor

    OP Termin in Bern am 4.9. am 3.9. will Prof Thalmann noch Biopsien ziehen. Ärzte in HH, M, Basel und Bern haben unisono zu einer Neoblase geraten. KH Aufenthalt veranschlagen sie mit 2 Wochen. Werde berichten, sobald ich wieder schreibfähig bin. Grossen Dank an alle hier.