Beiträge von Jojo1961

    Hallo Bernd


    Mir ging es persönlich nicht so. Ich habe keinerlei Gedanken daran verschwendet ob denn die Total OP notwendig gewesen wäre. Will jetzt nicht esoterisch rüberkommen, aber in der Zeit zwischen TUR-B und Zystektomie habe ich gewusst (oder besser gesagt gespürt) das alles bei mir raus musste.


    Solche Gedanken ob das notwendig gewesen ist hätten mich nicht weiter gebracht. Meine Gedanken gingen ein halbes Jahr nach der OP sogar noch weiter. Ich habe auch gewusst, dass ich mein Leben komplett ändern und meinen Traum leben musste. Und nicht wie bisher von einem besseren Leben zu träumen. Und da bringen einen nur positive Gedanken weiter. Habe psychoonkologische Hilfe in Anspruch genommen und auch für mein weiteren Lebensweg ein systemisches Coaching durchlaufen.


    Du hast einen großen Schritt geschafft, es liegen noch einige vor Dir. Es lohnt sich.

    Hallo Stefan,


    Herzlich Willkommen hier im Forum. :thumbup:


    jetzt wo ich gerade deine Zeilen lese fühle ich mich zurückversetzt in meine Zeit kurz vor der Zystektomie damals.


    Ich war damals 55 und zwei Tage vor der OP irgendwie wie paralysiert. Aber irgendwie mit der inneren Gewissheit "jetzt wird mir geholfen" und "alles wird gut".


    Habe den letzten Monat vor der OP nur geschlafen, selbst wenn wir Ausflüge gemacht haben, konnte ich fast im Stehen einschlafen. Ein Verhalten dass ich so von mir bis dahin überhaupt nicht kannte. Ich denke einfach, mein Körper und mein Ich haben gespürt was auf mich zukommt und versucht mir durch Ruhe die notwendige Kraft zu geben.


    Versuche auch in die Ruhe zu kommen und sei Gewiss, wenn du wieder bei Kräften bist und schreiben kannst und willst, wirst du hier immer ein offenes Ohr finden.


    Wünsche dir das Allerbeste :thumbup:

    Hallo Bernd


    Neoblase war bei mir geplant, aber der Arzt sagte mir das man erst während der OP festlegen kann ob diese auch angelegt werden kann. Hat dann aber geklappt.


    Nach der OP lag ich zwei Tage auf Intensiv, drei waren geplant. Direkt am ersten Tag nach der OP sollte ich aufstehen, das hat auch ganz gut geklappt, ob wohl ich ziemlich wackelig war.


    Geplant waren bei mir insgesamt zwei, höchstens drei Wochen Krankenhausaufenthalt, aber ich hatte nach dem ziehen der Harnleiterschienen(?) eine Harnwegsinfektion, dann kurz nach der Entlassung eine weitere. Lag ingesamt fast sechs Wochen im Krankenhaus. Ich bin da aber wohl ein Einzelfall gewesen, normalerweise passiert das nicht so häufig mit den Harnwegsinfektionen kurz nach einer OP.


    Das erste Jahr nach der OP war ich etwas kraftlos, aber jetzt lebe ich (fast) ein normales Leben, stehe nachts zweimal zum urinieren auf. Die ersten drei Jahre nach der OP wurde jedes halbe Jahr ein CT mit Kontrastmittel gemacht, das 4. und 5. Jahr nur noch einmal. Seit zwei Jahren gehe ich lediglich alle sechs Monate zur Kontrolle beim Urologen.

    Hallo znoeff13


    Da hast ja eine volle EM Rente auf Dauer erhalten. Hier besteht im Normalfall in meinen Augen keine Notwendigkeit diese Rente in eine Altersrente für Schwerbehinderte Menschen abzuändern.


    Ich habe dies jedoch in meinem persönlichen Fall gemacht, weil ich während meiner Zeit in der vollen EM-Rente die Rente zweimal nur befristet bekommen habe. Bei jeder Verlängerung musste ich zum Amtsarzt und es gab beim zweiten Mal Probleme. Obwohl ich mich vorher mit Gutachten "bewaffnet" hatte. Dann die Monate des Wartens bis ich die Gewissheit hatte, dass mir die volle EM-Rente weitergewährt wurde. Dazu war ich nicht mehr bereit und habe deshalb die Altersrente für Schwerbehinderte Menschen beantragt.


    Warum? Weil ich dann nicht mehr zum Amtsarzt musste und somit keine Gefahr mehr bestand, dass mir die volle EM Rente nicht mehr weiter gewährt wird.


    In deinem Fall besteht jedoch die Notwendigkeit nicht, da du die volle EM-Rente auf Dauer erhältst.


    Ich habe die Altersrente jedoch erst beantragt, als ich von der Deutschen Rentenversicherung im Vorfeld schriftlich bekommen habe, dass meine Altersrente für Schwerbehinderte Menschen von der Höhe her nicht geringer ausfallen wird, als die gewohnte volle EM-Rente. Stichwort Besitzschutz.


    Das einzige was evtl. in deinem Fall für eine Umwandlung sprechen könnte ist der Umstand, dass die Deutsche Rentenversicherung selbst bei einer vollen EM Rente auf Dauer sich das Recht vorbehält, den Leistungsempfänger zu einer amtsärztlichen Untersuchung einzubestellen. Aber ich glaube, die Wahrscheinlichkeit ist eher gering, das dies gemacht wird.

    Hallo Bernd,


    ich drücke dir die Daumen für das entscheidende CT und wünsche alles erdenklich Gute für die bevorstehende Zystektomie.


    Es ist gut das der OP-Termin jetzt kurz bevorsteht, sei froh wenn die Blase raus ist. Verstehe mich recht, ich habe damals in dieser Zeit zwischen TUR-B -> CT -> Zystektomie so empfunden. Ich konnte es gar nicht abwarten, dass dieses lebensbedrohliche Teil aus meinem Körper raus war. Das waren damals mit die härtesten sechs Wochen meines Lebens, die Geduld und die Kraft aufzubringen, für alles was da noch kommen wird.


    Ich kann meine Situation in den Schilderungen von Barbara ziemlich gut wiederkennen, habe ja auch eine Neoblase. Wenn Du eine andere Ableitung erhältst, wird das bei dir anders aussehen. Alles in allem bin ich jetzt froh, bei mir hat ein komplett neues Leben begonnen.

    Das kannst du jetzt noch nicht sehen. Konnte ich damals auch nicht in der Situation und das ist auch verständlich. Mir hat damals geholfen: Freue dich an Kleinigkeiten, sei demütig darüber, dass du in einem Land leben kannst, wo dir geholfen wird, ohne das du oder deine Familie nachher verschuldet ist, biete dem Krebs die Stirn.

    Hallo Bernd,


    ich habe mich hingesetzt und die letzten Seiten des Threads durchgelesen, um zu verstehen und mitzufühlen, was in dir vorgeht.


    Es ist mir aufgefallen, dass du ein Mensch bist, der seine Emotionen offen zeigt. Du wendest dich an dieses großartige Forum und teilst deine Gefühle eindrucksvoll mit uns. Vergiss nicht, dass du hier stets Unterstützung finden wirst – das ist dir gewiss! Es scheint, dass die Krankheit aktuell dein Leben beherrscht und dich mit Fragen überhäuft. Was wird geschehen? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Dann dieses ständige Warten ... Du hast angedeutet, dass deine langjährige Partnerschaft durch die Krankheit auf die Probe gestellt wird. Dies alles lastet schwer auf dir.


    Jeder Mensch geht anders mit solchen Herausforderungen um. Lass mich kurz teilen, wie es emotional für mich war:


    Im Mai 2016 habe ich das erste Symptom bemerkt – Blut im Urin, so viel, dass es fast nur Blut war. Im Krankenhaus zeigte der Ultraschall einen Tumor. Bis dahin war ich nie ernsthaft krank.


    Im Juni 2016 folgte die TUR-B: ein niederschmetternder Befund – PT2G3 + CIS, die Blase musste entfernt werden. Ich werde nie den Moment vergessen, als der Chefarzt meiner Frau und mir die Diagnose mitteilte. Seine Worte "Wir müssen sofort handeln, wenn wir nicht umgehend die Blase entfernen, ist die Erkrankung tödlich. Wenn wir jedoch sofort handeln, haben Sie eine Überlebenschance von rund 50 % in den nächsten fünf Jahren." drangen gar nicht richtig zu mir durch. Emotional hatte ich mich abgeschottet. Ich wusste nur: Ich muss da durch. Über die Krankheit sprach ich mit niemandem; meine Frau kümmerte sich um alles, holte Informationen ein, während ich alles andere ausblendete.


    Im Juli kam die Zystektomie – acht Stunden OP, glücklicherweise konnte eine Neoblase eingesetzt werden. Nach zwei Wochen im Krankenhaus, Fieber und erneuten Blaseninfektionen kam schließlich die Entlassung. Zu Hause folgte ein schwerer Fieberanfall, der mich zurück in die Notaufnahme zwang. Nach insgesamt sechs Wochen Krankenhausaufenthalt dann endlich die letzte Entlassung. Letztlich wurde eine Dauerantibiose notwendig, an die ich mich bis heute noch halten muss.

    Die Reha in Bad Wildungen verlief ohne Probleme und ich lernte, mit der Neoblase umzugehen.


    Diese Krankheit brachte meine Frau und mich dazu, unser weiteres Leben neu zu überdenken. Anstatt noch sechs Jahre zu arbeiten, beschlossen wir, unseren Traum für den Ruhestand sofort zu verwirklichen. Nach fast 40 Jahren im Beruf einigte ich mich mit meinem Arbeitgeber auf einen Aufhebungsvertrag, und wir zogen von Köln nach Papenburg, näher ans Meer.


    Ich habe mich erst angemeldet, als unser Umzug bevorstand, denn früher hätte ich das emotional nicht bewältigen können. Meine Frau war meine Stütze und gab mir Kraft. Ich musste "nur" kämpfen.


    Jetzt leben wir seit über fünf Jahren hier, haben Freundschaften geschlossen, und ich kann mich meinen Hobbys widmen und muss "nur" den Haushalt führen. Der ganze Stress ist weg, keine Vorgesetzten oder Zielvereinbarungen mehr, die belasten.


    Siehst du, mittlerweile kann ich fast nur die positiven Seiten der Krankheit sehen und bin sogar ein wenig dankbar für den neuen Weg, den sie uns gewiesen hat.


    Du wirst das auch meistern, Bernd. Nutze die "Zeit des Wartens" zwischen den Diagnosen und sei deiner Frau ein Partner, der sich nicht ausschließlich über die Krankheit definiert. Wir alle hier wissen um deine körperlichen Belastungen, doch sprich mit deiner Frau und versuche, nicht alles nur in düsteren Farben zu sehen.

    Ich wünsche dir und euch viel Kraft und Zuversicht!

    Hallo Bernd ,


    Den Link zum Antrag wurde dir ja schon mitgeteilt . Am besten, wie schon bereits erwähnt, sich vom VdK oder vom SOVD helfen lassen.


    Trenne bitte gedanklich die Krankengeschichte insgesamt von den aktuellen und dauerhaften Beschwerden.


    Das wichtigste: Bei der Antragsstellung alles worauf du den Antrag stützt sich von Ärzten/Therapeuten/Krankenhäusern etc. bestätigen lassen. Anders als bei der EM-Rente wird bei der Zuerkennung einer Schwerbehinderung nach Aktenlage entschieden. Hier entscheiden Ärzte (i.d.Regel Sozialmediziner) und keine Sachbearbeiter, wie irrtümlich angenommen wird. Eine persönliche Begutachtung findet nur im Widerspruch und dann meist auf gerichtliche Anordnung statt.


    Ich drücke die Daumen.

    Erst einmal sei herzlichst gegrüßt hier im Forum Andrea. :)


    Wow, da haben Dein Göttergatte und Du ja einiges hinter sich.


    Bei mir war es ähnlich, aber dann doch nicht ganz so schlimm wie bei euch nach der Zystektomie.


    Bei mir war die OP erfolgreich, nach 10 Tagen bekam ich Fieber > 41 Grad, 2 Tage Intensiv, wieder Normalstation, nach einer weiteren Woche immer wieder Temperaturen über 39 Grad, Antibiose, Fieber wieder runter, nach einer Woche wieder Fieber etc. nach 5 Wochen wurde ich entlassen. Der Sozialmedizinische Dienst im Krankenhaus hat den Termin zur AHB zweimal verschieben müssen.


    War zu Hause und zwei Tage später sollte ich zur AHB, dann bekam ich wieder Fieber > 40 Grad, Notaufnahme, bekam Antibiose und Fieber ging wieder runter. Wieder 10 Tage Krankenhaus, danach sollte ich von dort sofort zur AHB. Muss da ein Lob an den Sozialmedizinischen Dienst machen, der hat alles für uns geregelt. War dann zur AHB in Bad Wildungen, die sehr gut war. Ich muss übrigens bis heute (über sieben Jahre nach der Zystektomie) noch Antibiotika nehmen, weil ich ansonsten eine Blasenentzündung mit Blut im Urin und Fieber bekomme. Andere Neoblasenbesitzer haben das wohl nicht, bei mir ist das leider so.


    Träger der AHB ist die Rentenversicherung. Wenn Du sagst das jetzt bei einer weiteren AHB der Träger die Krankenversicherung sein soll kann ich mir das nur so vorstellen, dass die neue AHB (oder Kur) nicht mehr aufgrund der Krebserkrankung durchgeführt wird, sondern um den Gesundheitszustand Deines Mannes generell zu stabilisieren. Aber selbst dann bin ich etwas verwundert, weil Kostenträger einer Rehabilitationsmaßnahme ist normalerweise die Rentenversicherung.


    Zu Bad Reichenhall kann ich leider nichts sagen.

    Du hast das schon richtig erkannt, du könntest abschlagsfrei mit 64 Jahren und 8 Monaten (also in Deinem Fall der 01.02.2027) die volle EM Rente erhalten. In diesem Fall würdest Du (rein theoretisch) auch bis zum Beginn Deiner regulären Regelaltersgrenze (01.02.2029) auch noch Zurechnungszeiten erhalten.


    ABER:


    Sei Dir bewusst, die volle EM-Rente lässt sich nicht so steuern wie eine normale Altersrente. Es kommt auf die begutachtende Ärzte, deren Einschätzung Deiner Leistungsfähigkeit und insbesondere auf den Rentenbeginn an. Den Rentenbeginn legt in diesem Fall die Rentenversicherung fest. Im Falle einer positiven Entscheidung kann es sein, dass der Rentenbeginn auf das Datum der Antragstellung, oder - wie bei mir - auf einen späteren Zeitpunkt (7 Monate nach Anerkennung der Rente) gelegt wird. Ich habe in der Zeit beispielsweise von Ersparnissen gelebt.


    Solltest Du zum 01.02.2027 jedoch die Altersrente für Schwerbehinderte Menschen beantragen hast du auch keine Rentenabschläge. Du bekommst auch keine Zurechnungszeit, das ist richtig. Aber diese Zurechnungszeit beträgt ja in dem Fall nur 24 Monate. Geht man beispielsweise davon aus, das Du einen Entgeltpunkt im Durchschnitt verdient hast, wäre der Rentenverlust 75,20€ im Monat. Aber das wichtigste ist: Du bist auf keine Meinungen von Ärzten angewiesen, die Voraussetzungen sind 35 Jahre Wartezeit, das notwendige Alter und die Schwerbehinderteneigenschaft. Das ist alles.


    Weiss ich nicht, ob ich dafür das Risiko eingehen würde die volle EM-Rente zu beantragen. Im Falle der Ablehnung kannst Du zwar immer noch die Altersrente für Schwerbehinderte beantragen, aber all die Unabwägbarkeiten wären es mir nicht wert.

    Meine Daumen sind für Dich gedrückt angesichts der Schilderung der Nebenwirkungen. :thumbup:


    Da Du über das Thema Frührente nachdenkst:


    Anhand der Angaben in Deinem Profil sieht das für Dich so aus:


    1. Du könntest ohne Gesundheitsprüfung die vorgezogene Altersrente für Schwerbehinderte Menschen mit Vollendung des 61. Lebensjahres und 8 Monaten in Deinem Fall also zum 01.02.2024 beantragen. Voraussetzungen: Zum gewünschten Renteneintritt muss eine Schwerbehinderung mit einem GdB von 50 vorliegen und eine Wartezeit von 35 Jahren muss vorhanden sein.

    Von der Rentenermittlung her hat dies zwei Nachteile:

    a) Du hättest dann jedoch einen Rentenabschlag von 10,8%.

    b) Es werden nur die Versicherungszeiten bis zum Renteneintritt berücksichtigt.



    2. die volle Erwerbsminderungsrente.

    Hier wird eine Gesundheitsprüfung seitens des Rentenversicherungsträgers durchgeführt und die "5 5 3 Regel" muss versicherungsrechtlich erfüllt sein. Das bedeutet es müssen 5 Jahre (60 Monate) Beiträge in die RV entrichtet worden sein, und davon innerhalb die letzten 5 Jahre, mindestens 3 Jahre (36 Monate).


    Sollte man die volle EM Rente zuerkannt bekommen, hast Du - von der Rentenberechnung her - einen Vorteil:


    Du erhältst Zurechnungszeiten bis zum 66. Lebensjahr. Für Dich würde das bedeuten, dass die Rentenversicherung so tut, als wenn Du 40 Monate lang weitergearbeitet hättest. Das ist der Zeitraum von 61 Jahren und 8 Monaten bis zum 66. Lebensjahr. Einen Rentenabschlag hast Du bei der vollen EM-Rente in jedem Fall aber auch. Geht man davon aus, dass du einen Entgeltpunkt als persönlichen Durchschnitt hättest und von dem aktuellen Rentenwert von 2023 aus, würde die volle EM-Rente mtl. ca. 125,00 € höher sein als die Altersrente für Schwerbehinderte Menschen.

    Ich bin kein Arzt, aber ich interpretiere das in deinem Fall einfach so:


    Wenn man seine Blase verliert erhält man bei den Graden des Tumors bis T3a einen GdB von 60.


    Wird einem eine Neoblase eingesetzt, was bedeutet das die Operation einen auch ca. 75cm Darm kostet und die Operation erheblich schwieriger ist, erhält man darüber hinaus einen erhöhten GdB von 80. Der fehlende Darm beeinflusst das weitere Leben ja ebenfalls. Ob das bei einem Stoma ebenfalls so ist weiß ich nicht, aber eigentlich schon, ist ja auch eine künstliche Harnableitung.


    Ob jetzt ein Grading des Tumors mit der Klassifizierung T3b eine höhere Einstufung zu bedeuten hat, weiss- aber glaube ich nicht.


    Zur Orientierung:


    Ich habe die Schwerbehinderteneigenschaft nur behalten weil ich bereits vor meiner Krebserkrankung einem schwerbehinderten Menschen mit einem GdB von 40 gleichgestellt war. Ich hatte damals bereits unbefristet einen GdB von 40. Während der Heilungsbewährung hatte ich einen GdB von 90. Der GdB von 40 vorher wurde auf 10 reduziert.


    Jetzt könnte man meinen, ich müsste nach meiner Heilungsbewährung einen GdB von 80 erhalten (GdB 40 für die Neoblase nach Heilungsbewährung) sowie die alten GdB 40, die ja ohnehin unbefristet waren. Aber so funktioniert das Versorgungsrecht nicht, und das hat man ja auch während der Heilungsbewährung gesehen, wo man mir die 40 auf 10 gekürzt hat.


    Es wird jedes mal eine Gesamtbetrachtung vom Antragsteller gemacht. In meinem Fall wurde mir Mitte 2022 ein GdB von 60 zuerkannt. Die alten Krankheiten wurden jetzt heraufgestuft (von 10 auf 20) und der Blasenkrebs (von 80 auf 40) herabgestuft. Ich war auch ziemlich verstört deswegen aber ein unabhängiger Sozialmediziner hat mir das so erklärt, dass man nicht einfach GdB-Werte addieren kann. Es könnte dann ja leicht sein das man insgesamt einen GdB über 100 erhalten würde und das gibts im Versorgungsrecht nicht. Ist ja auch klar, dann hätte ich ja während meiner Heilungsbewährung einen GdB von 120 haben müssen.


    Wenn das Thema Rente für Schwerbehinderte Menschen ein Thema sein sollte, bitte aufpassen. Sollte die befristete Schwerbehinderung über die Vollendung der notwendigen Altersgrenze für diese Rentenart gehen, ist alles in Ordnung. Man kann die Schwerbehindertenrente beantragen, auch wenn man die Schwerbehinderteneigenschaft nachher verliert. Sollte sie aber vorher auslaufen, würde ich vorsichtshalber von einem GdB unter 50 ausgehen. Es sei denn, der Urologe stellt einem einen Nachweis aus das man permanent Inkontinent ist. Und das wird eher schwer.

    Geht gar nicht.

    Ich habe mich mit dem Thema noch nicht ernsthaft beschäftigt. Aber Neoblase und unr 50% GdB geht doch gar nicht?

    Leider Doch.


    Nur wenn Du nachweisen kannst, dass du unter völliger Inkontinenz leidest wird einem ein GdB von 50 zugewiesen. Hier ein Auszug aus den entsprechenden Richtlinien nach denen bei den Versorgungsämtern entschieden wird:


    Bildschirmfoto 2023-09-27 um 22.34.23 Kopie.png


    Die Quelle ist hier.

    Meine Gedanken hierzu, immer vor dem Hintergrund meines eigenen Krankheitsverlaufs und meiner persönlichen Situation:


    Ich war 55 als mich der Harnblasenkrebs ereilte und ich eine Neoblase bekam. Damals bekam ich aufgrund des Harnblasenkrebs einen GdB von 80 befristet bis Mitte 2022 zugesprochen.


    Aufgrund meines Geburtsdatums konnte ich die frühestmögliche Altersrente mit 61 Jahren und 6 Monaten leider erst zum 01.11.2022 in Anspruch nehmen. Knapp daneben ist eben auch vorbei. :(


    Es kam also darauf an, wenigstens einen GdB von 50 bei der Rentenantragsstellung zu haben. Der GdB aufgrund des Blasenkrebs wurde auf 40 reduziert. Ich hatte jedoch Glück aufgrund des Umstandes, das ich vor der Blasenerkrebserkrankung bereits einem schwerbehinderten Menschen gleichgestellt war. Somit habe ich die Schwerbehinderteneigenschaft behalten und habe die Altersrente für Schwerbehinderte Menschen bekommen.


    Was ich damit sagen will:


    Ich würde, wenn es in der Hauptsache nur darum gehen soll Rentenansprüche zu sichern, keinen Widerspruch gegen den Bescheid über die GdB 50 einlegen. Dieser Widerspruch wird von Amts wegen wie ein Verschlimmerungsantrag behandelt. Während dieser Zeit hat man für die Rentenversicherung keine Schwerbehinderteneigenschaft und somit nicht mehr die Anspruchsvoraussetzung für die Altersrente für Schwerbehinderte Menschen.


    Lieber erst einmal die GdB 50 und die Schwerbehinderteneigenschaft behalten, die Rente bekommen und erst dann einen Verschlimmerungsantrag stellen. Sicher ist sicher. Die Differenz zwischen GdB 60 und GdB 50 macht 300€ jährlich aus, ob sich dann das Risiko lohnt?

    Walfisch :


    Rentenfrage Schwerbehinderung:


    Vorausgesetzt Du hast 35 Versicherungsjahre könntest Du zum 01.02.2027 mit einem Rentenabschlag von 10,8% die Altersrente für schwerbehinderte Menschen bekommen. Ich gehe jetzt davon aus, das das Geburtsdatum in Deinem Profil zutrifft.


    Wenn Du keine Rentenabschläge haben willst, erhöht sich dieses Datum um 3 Jahre auf den 01.02.2030.


    Beide Renten ohne jedwede Gesundheitsprüfung.


    Rentenfrage Erwerbsminderung:


    Du brauchst keine 35 Versicherungsjahre als Voraussetzung für die Erwerbsminderungsrente. Du musst in den letzten fünf Jahren vor Antragstellung lediglich 36 Pflichtbeiträge eingezahlt haben. Diese Rente kann sofort ab Antragsdatum gewährt werden, aber du hast auch hier Rentenabschläge von 10,8%. Aber Du bekommst anderseits auch Zurechnungszeiten. Dies bedeutet, es wird ein persönlicher Durchschnitt aus den Entgeltpunkten deiner Versicherungszeiten genommen und bis zur Vollendung Deines 65Jahre Lebensjahres zuzüglich 11Monate zugerechnet. Dies gilt für einen Rentenbeginn in 2022.


    Ich war zum Beispiel voller Erwerbsminderungsrentner und bin jetzt, weil ich das notwendige Alter erreicht habe, jetzt Schwerbehindertenrentner. In diesem Fall wurde die Erwerbsminderungsrentne in die Schwerbehindertenrente umgewandelt.


    Die Erwerbnminderungsrente ist in jedem Fall höher als die Altersrente für schwerbehinderte Menschen, weil die vorgenannten Zurechnungszeiten von der Umwandlung hinzukommen. Im Rentenrecht heißt das sinngemäß, wenn Anspruch auf zwei Renten zur gleichen Zeit besteht, hat der Anspruchsteller das Recht auf die höhere Rente.


    Die Gesundheitsprüfung steht i.d.R. bei einer Gewährung einer Erwerbsminderungsrente an. Es kann problemlos laufen wie bei PetAir, oder etwas komplizierter wie bei mir. Beide Fälle sind in diesem Faden hier beschrieben.

    Hallo Mopri


    Wie bereits erwähnt, es gibt bei dem histologischen Ergebnis der TUR-B von PT2a + CiS keine blasenerhaltene Therapie. Ich hatte haargenau das gleiche Ergebnis vor 6 Jahren.


    Sehr gut das die Zystektomie so schnell erfolgt. In meinem Fall war das auch der Fall, die Zystektomie erfolgte knapp vier Wochen nach der TUR-B und das war gut so. Aus dem PT2a war nämlich schon ein PT2 geworden, sprich, der Tumor war bereits etwas tiefer in die Blasenwand eingedrungen.


    Lasst euch im Krankenhaus über den sozialmedizinischen Dienst in jedem Fall direkt einen Termin zur AHB geben. Das klappt i.d.R. ziemlich reibungslos.


    Wünsche euch viel Kraft!

    Bis zu meiner Krankheit ging es mir (uns) finanziell gesehen sehr gut. Ich hatte einen gut bezahlten Job, meine Frau war seit 10 Jahren erfolgreich selbstständig in Köln mit einem Institut für Sprache und Hören in Köln, das Leben meinte es gut mit uns. Es waren da aber auch sehr hohe Ausgaben, eine Privatmiete, eine Geschäftsmiete, Gehälter für Angestellte etc. (fixe Kosten im 5stelligen Bereich monatlich) und hinzu das Leben in einer Millionenstadt mit einem gewissen Lebensstandard.


    Dann kam das Schicksalsjahr 2016. Nicht nur gesundheitlich gab es da zu kämpfen, es durfte auch der finanzielle Aspekt mittelfristig nicht außer acht gelassen werden. Ich versuchte (u.a. auch der finanziellen Zwänge wegen) wieder zu arbeiten, meine Frau arbeitete natürlich auch weiter, aber der zeitliche Spagat zwischen meiner Krankheit und dem notwendigen Arbeitseinsatz für Ihr Institut war für sie sehr kräftezehrend. Mit ging es zwar langsam körperlich besser, aber es machte mich traurig das meine Frau und das Institut jetzt so in Schieflage geriet, dass sich etwas ändern musste.


    Also volles Risiko, die Flucht nach vorne. Also in 2018 folgender Schritte:


    Punkt 1: meine Arbeit kündigen

    Risiko: Wovon Leben? Die volle Erwerbsminderungsrente war nur 55% so hoch wie mein Einkommen, aber ich bekam Gottseidank noch eine gute Betriebsrente, die mir aufgrund meiner langen Unternehmenszugehörigkeit eine Absicherung auf 75% meines ruhegeldfähigen Diensteinkommens garantierte. (sogenanntes Gesamtversorgungssystem). Für mich persönlich war das OK, damit kamen wir hin.


    Punkt 2: Umzug in eine Kleinstadt in Norddeutschland

    Eine Neuanfang auch für meine Frau. Das größere Risiko!

    Gibt es genug Klienten? Bekommt sie noch andere Aufträge? Meine Frau hat in ihrem früheren Leben einmal bei der EU gedolmetscht , nahm gelegentlich noch Übersetzung- und Dolmetschaufträge an.


    Was soll ich sagen? Es hat sich gelohnt, aber sowas von.


    Die fixen Kosten (insbesondere für die beiden Mieten) haben sich insgesamt auf 40% reduziert!

    Das Leben in einer Kleinstadt ist bedeutend günstiger.

    Neue Klienten sind gekommen, zwar langsam, aber sie kamen, nach und nach. Wir brauchen auch nicht mehr soviel wie früher, weil die Kostensituation günstiger ist.

    Wir brauchen nur noch ein Auto, weil wir dort wohnen wo meine Frau arbeitet.

    Die Zufriedenheit steigt, weil wir viel mehr Zeit miteinander verbringen können.


    Wenn wir in Köln geblieben wären, hätte es finanziell nicht geklappt, da bin ich mir sicher. Alleine schon wegen Corona. Die Restriktionen aufgrund Corona hätten meiner Frau finanziell das Genick gebrochen, jetzt hier in Niedersachsen können wir locker schon mal zwei/drei Monate überbrücken. Lockdowns soll es ja nicht mehr geben, von daher sehen wir diesbezüglich noch etwas optimistischer in die Zukunft.


    Was ich damit eigentlich sagen will lieber @Matze64 :


    Beurteile immer die Situation aus der Gesamtperspektive. Stell alles in Frage und versuche mit allen beteiligten Personen in Deinem Umfeld Lösungen zu finden. So unterschiedlich sind die Situationen, die Möglichkeiten, auszuloten welche Möglichkeiten man hat, braucht Zeit. Nicht nur das negative sehen, jedes Ding hat immer zwei Seiten!


    Klinge vielleicht wie ein Glückskeks, aber meine Erfahrung in den letzten Jahren waren bei all den Schwierigkeiten - die insbesondere uns Langzeitkranke ereilt haben - eher positiv.

    Hallo LennartC ,


    Das Ergebnis der Nachresektion ist erst einmal beruhigend.


    Mit dem Thema Blasenkrebs konfrontiert zu werden ist erst einmal heftig, sehr heftig. Das ganze Leben wird auf den Kopf gestellt. Das tückische an dieser Erkrankung ist, dass man kaum Symptome hat, und plötzlich hat man Blut im Urin und die dann notwendigen Untersuchungen ergeben die wohl böseste Diagnose die man sich erst einmal vorstellen kann.


    Sieh es in deinem Fall einmal so, es wird dir bei allem weiteren helfen:


    Sei froh, dass - warum auch immer - Blut im Urin zu so einem frühen Stadium bereits sichtbar war. Bei vielen hier im Forum - wie auch bei mir - kam das Symptom "Blut im Urin" erst dann, als der Krebs bereits muskelinvasiv war. Für dich stehen die Chancen auf Heilung von der Krankheit ohne Verlust der Blase zur Zeit sehr gut.


    Es klingt vielleicht etwas vermessen, das Folgende jetzt zu erwähnen, ich mache es aber trotzdem: Ich Denke in allem steckt ein tieferer Sinn. Dein Körper hat Dir gezeigt, das etwas geschehen muss, und dies zu einem frühen Zeitpunkt. Du hast eine sehr gute Chance auf vollständige Genesung wenn du dich jetzt engmaschigen Kontrollen unterziehst. Weiterhin steht dir jetzt mit der Schwerbehinderteneigenschaft die Möglichkeit offen vorzeitig in die Altersrente wechseln zu können. Ich sehe du bist 1962 geboren, so müsstest du Anfang 2024 bereits die Altersrente für schwerbehinderte Menschen beantragen können. Die Schwerbehinderung muss hierfür nicht unbefristet erteilt sein, es reicht, wenn sie bei der Antragstellung der Altersrente feststeht.


    Ich hoffe das alles Gut wird.

    Hallo Prinzessin22


    Als "Mann" kann ich mich gut in deinen Lebensgefährten hineinversetzen. Um des Verständnis willens will ich mal aus jetzt sechs Jahren Abstand heraus schildern wie ich mich gefühlt habe.


    Bei mir kam die eigentliche Diagnose relativ schnell nach den ersten Symptomen. Mir wurde unverblümt gesagt das die Blase raus musste, die Prostata, die Samenleiter und die Totaloperation auch die Potenz in Mitleidenschaft ziehen würde. Hinzu kam, das der nette Arzt uns gesagt hatte, das trotz der OP meine Überlebenswahrscheinlichkeit für die nächsten fünf Jahre bei rd. 50% liegt. Das war schon starker Tobak.


    Was ich damals gemacht habe, ich habe zu jedem Arzttermin meine Frau mitgenommen. Dein Mann ist da eher zurückhaltend, kann ich auch verstehen. Er will dich vielleicht nicht zu sehr belasten. Jeder ist da anders. Mir hat es immens geholfen das ich mit meiner Partnerin gesprochen habe, das war unter anderem der Punkt warum ich heute noch lebe. Weil sie mich so unterstützt hat.


    Naturgemäß wollte ich alles Wissen was es über Blasenkrebs zu wissen gibt, aber wir hatten eine Aufgabenteilung. Ich habe mich ausschließlich über die psychischen Aspekte und Folgen der Krankheit gekümmert und sie hat mich bei allem unterstützt , was die physischen also körperlichen Aspekte anbelangt.


    Hier im Forum liest man öfters, das Frauen sich für ihre Männer anmelden. Mag sein das Frauen einfach kommunikativer sind, aber viele Männer können halt nicht über Gefühle und insbesondere Ängste sprechen. Gibt irgendwie ihre Prägung nicht her. Ausnahmen bestätigen - wie immer - die Regel.


    Ich selber habe mich erst zwei Jahre nach meiner Zystektomie hier angemeldet. Zu dem Zeitpunkt hatte ich 1 1/2 Jahre psycho(Onko)logische Betreuung bereits hinter mir. Erst da war ich in der Lage gewesen selbstreflektiert über alle Aspekte der Krankheit zu sprechen.


    In so jungem Alter an Blasenkrebs zu erkranken ist schon Elementar. Dein Mann (Lebensgefährte) steht unter Schock, gib ihm Zeit und sei bereit für ihn immer Da zu sein.