Beiträge von Jojo1961

    Hallo ottolot,


    Ich hatte 2016 meine "Totaloperation", im Mai das erste mal Blut im Urin, im Juni Tur-B und im Juli dann die Zystektomie. Ich habe das ganze jetzt ziemlich verkürzt.


    Damals gab es bei mir keine Diskussion bezüglich der Blasenentfernung, der Tumor war bereits muskelinvasiv, außerdem hatte ich ebenfalls noch ein Carcinoma in Situ.


    Ich wurde ebenfalls aufgeklärt über Stoma, Pouch und Neoblase. Ich habe mich für die Neoblase entschieden. Ich war damals 55 Jahre alt und in guter körperlichen Verfassung.


    Ich habe es nicht bereut. Das erste Jahr nach der Op war ich noch ziemlich daneben, jetzt aus dem Abstand heraus kann ich sagen das ich rd. ein Jahr gebraucht habe mich körperlich zu erholen.


    Es wurde jedoch immer besser, und jetzt führe ich ein relativ normales Leben. Ok, nachts muss ich zweimal raus, aber das macht mir nichts. Brauche noch nicht mal mehr ein Wecker, mein Körper hat das schon verinnerlicht.


    Jetzt aus den sechs Jahren Abstand heraus, habe ich begriffen das in meinem Fall der Krebs eine Chance auf ein glücklicheres Leben war. Ich hatte mich immer darauf gefreut, wenn ich mal in Rente bin ans Meer zu ziehen und meinen Hobbys nachzugehen. Habe das immer auf die lange Bank geschoben und mich nur auf meinen Beruf konzentriert. Die Krankheit hat mir gezeigt, das mein Körper von all der Schufterei die Nase voll hatte und jetzt Ruhe braucht.


    Also habe ich gekündigt, Erwerbsminderungsrente beantragt und bekommen und bin mit meiner Frau ans Meer gezogen. Und wir beide führen hier ein viel ruhigeres, glückliches Leben als noch mitten in Köln. Und vor allem ein viel billigeres.


    Weniger kann manchmal mehr sein und Lebe deinen Traum anstatt vom Leben zu träumen, das ist meine persönliche Erfahrung durch die Krankheit.


    Genug OffTopic: Ich bin froh das es in meinem Fall keine Option gab die Blase zu erhalten. So war die ganze Angelegenheit relativ schnell überstanden und ich konnte meine Kraft sammeln um mich auf mein neues Leben vorzubereiten. Ich kann nur dazu raten, ob es jetzt eine Neoblase oder ein Stoma wird ist dabei relativ egal.

    Hallo Hinderk ,


    ich habe in einem anderen Faden schon einmal meinen Fall geschildert, hier der Link dorthin, um nicht alles wiederholen zu müssen. ;)


    Wie ich dort geschrieben habe, wurde bei mir auch bei einer Neoblase nach 5 Jahren der GdB von 80 auf 40 abgesenkt. Dies ist auch gemäß Katalog dem die Amtsärzte folgen erstmal so vorgesehen. Im GdB 40 ist Impotenz, Verlust der Prostata/Blase und Inkontinenz bereits abgedeckt.


    Ich hatte in meinem speziellen Fall (eine Art von) Glück. Ich hatte nicht nur den Blasenkrebs (der ja einen befristeten GdB von 80 bedeutete) sondern war vorher noch in meinem Arbeitsleben einem schwerbehinderten Menschen mit einem unbefristeten GdB von 40 gleichgestellt. Dies hat in meinem konkreten Fall zu einem Gdb von 2016 - 2021 von 100 geführt.


    Ab 2022 wurde dieser GdB in meinem Fall vom Versorgungsamt auf 60 (unbefristet) reduziert. Hätte ich nur die Krebserkrankung gehabt, wäre ich kein Schwerbehinderter mehr.


    Jetzt kommt es darauf an wie Dein spezielle Fall aussieht und was Du willst. Gehst Du noch arbeiten? Dann würde der Zusatzurlaub sowie die Möglichkeit entfallen vorzeitig in Rente zu gehen.


    Ich würde mich in Deinem Fall einmal Rat beim VdK einholen was da noch zu machen ist. Evtl. auch mal mit Deinen Ärzten reden ob da nicht auf der gesundheitlichen Schiene nicht noch Möglichkeiten bestehen. Von Amts wegen ist es normal, dass der GdB von 80 auf 40 reduziert wird. X/

    Hallo Serkan,


    Ich kann meinen Fall kurz schildern:


    Blasenkrebs mit darauf folgender Zystektomie war 2016, daraufhin habe ich für diese Erkrankung einen GdB von 80 befristet für 5 Jahre erhalten.


    Nach den 5 Jahren wurde dieser GdB vom Versorgungsamt auf 40 in meinem Fall reduziert. Das war jetzt nur die Erkrankung für den Blasenkrebs! Der neue, unbefristete, GdB von 40 beinhaltet alle Einschränkungen für die Zukunft, die ein Neoblasen-/Stomabesitzer jetzt so hat.


    Ich hatte jedoch bevor ich die Diagnose Blasenkrebs erhalten habe noch andere Erkrankungen und war damals bereits mit einem GdB von 40 einem schwerbehinderten Menschen gleichgestellt. Dieser GdB von 40 war damals nicht befristet.


    Der neue Bescheid ab 2022 nach der Heilungsbewährung des Blasenkrebs meiner Schwerbehinderung wurde in meinem Fall mit einem GdB von 60 jetzt unbefristet bewertet. Ich habe nicht einen GdB von 80 erhalten, weil der GdB keine Prozente darstellt. Man könnte ja einfach denken: GdB unbefristet 40 von damals + reduzierter GdB vom Blasenkrebs 40 ergibt in Summe 80. Nein der Grad der Behinderung stellt für den speziellen Fall jetzt 60 dar. So habe es die Amtsärzte halt entschieden.


    Was ich damit sagen will:

    Es kann durchaus sein, das man die Eigenschaft schwerbehinderter Mensch (bedingt einen GdB von 50) verliert, wenn nur die Erkrankung Blasenkrebs betrachtet wird. Wenn jedoch andere Erkrankungen noch vorliegen wird immer die Gesamtsituation berücksichtigt.

    Danke für die Informationen PetAir:thumbup:


    Nach meinen Erfahrungen bei den Amtsärzten, könnte es da nicht vorkommen, dass die sagen: "Wie wir sehen haben Sie im letzten Jahr 15.000€ verdient, meinen Sie nicht auch das die Voraussetzungen für die volle Erwerbsminderungsrente noch gegeben sind?"


    Wenn die EM-Rente befristet ist, wäre ich mit dem Hinzuverdienst eher vorsichtig. Habe die Amtsärzte erlebt, du hast gute Erfahrungen gemacht, ich eher nicht.

    Muss mich auch noch einmal kurz hier melden.


    Auch für mich gab es heute ein Grund zu freuen: Kam heute aus dem Urlaub und mein Altersrentenbescheid für schwerbehinderte Menschen lag heute in der Post. :tanzen:


    Ich hatte ja, im Gegensatz zu dir PetAir, etwas Probleme die volle Erwerbsminderungsrente bzgl. des Blasenkrebs und meiner sonstigen gesundheitlichen Einschränkungen zu bekommen. Meine volle Erwerbsminderungsrente, die noch bis zum 31.03.2023 befristet war, ist nun in die vorgenannte Rentenart umgewandelt worden.


    Für mich bedeutet das eine enorme Erleichterung. Keine Gesundheitsprüfungen mehr und die Altersrente kann nicht mehr entzogen werden. Gleichzeitig bedeutet dies für mich auch, dass meine Betriebsrentenansprüche bis zu meinem Ableben weitergezahlt werden. Mein ehemaliger Arbeitgeber stellt als Bedingung für die Auszahlung der Betriebsrente lediglich, dass eine Vollrente aus der Deutschen Sozialversicherung gezahlt wird, und es ist schön das die nicht mehr befristet ist.


    Nur noch mal so als Tipp: Wie ich in meinem Beitrag hier in diesem Faden bereits am 31.05.22 geschrieben habe:


    Wenn man bereits eine volle EM-Rente bezieht, und die Voraussetzungen *) für die Altersrente wegen Schwerbehinderung erfüllt, so kann man die vorgezogene Altersrente wegen Schwerbehinderung in Anspruch nehmen, ohne Gefahr zu laufen, dass die Schwerbehindertenrente geringer ist. Denn beide Rentenarten, die EM-Rente und die vorgezogene Altersrente für schwerbehinderte Menschen haben einen Rentenabschlag von 10,8%. Bei der Schwerbehindertenrente gibts aber keine Zurechnungszeiten, von daher ist diese Rente geringer als die volle Erwerbsminderungsrente. Aber nicht, wenn die EM-Rente in die vorgezogene Schwerbehindertenrente unmittelbar umgewandelt wird.


    Hier noch einmal die Voraussetzungen*) für eine vorgezogene Schwerbehindertenrente:


    1. Erreichen der Altersgrenze

    2. mindestens 35 Versicherungsjahre

    3. ein Grad der Schwerbehinderung von mindestes einem GdB von 50.


    Punkt 3 ist etwas Tricky: Der GdB hat nichts mit Prozenten zu tun. Ein Amtsarzt beim Versorgungsamt stellt fest, wie weit die einzelnen Beeinträchtigungen zu bewerten sind. Ich bin aufgrund des Blasenkrebs von einem GdB von 80 auf 40 nach fünf Jahren zurückgestuft worden, war aber bereits aufgrund einer anderen Erkrankung einem schwerbehinderten Menschen gleichgestellt. Die andere Erkrankung hatte einen GdB von 40. Jetzt werden nicht einfach die GdB Werte wie Prozente addiert, sondern es wird begutachtet inwieweit sie in Ihrer Gesamtheit die einzelne Person beeinträchtigen. Bei mir kam der Amtsarzt auf einen GdB von 60. Nicht 80 wie man meinen könnte, aber es reichen ja mindestens 50. ;)


    Der VdK-Mitarbeiter bei dem ich mich beraten ließ hat mir übrigens geraten auf keinen Fall die Rentenart zu wechseln. Aber die können ja auch nicht alles wissen.

    PetAir


    Du hast sehr gut aufgezeigt, wie man den Weg in die Erwerbsminderungsrente umsichtig vornimmt.


    Ich hatte mir seinerzeit auch überlegt, direkt die AHB zu benutzen um die Erwerbsminderungsrente zu bekommen, habe mich aber dagegen entschieden. Ich wollte noch arbeiten, obwohl ich es eigentlich gar nicht mehr konnte. Aber das hat sich halt ein Jahr später erst rausgestellt hat.


    Hätte ich es so gemacht wie Du, hätte ich mir die schlimme Erstbegutachtung ersparen können, was ich dort alles zu hören bekommen hatte war demütigend: "Wieso haben Sie denn gekündigt?", "Warum haben sie sich nicht einfach immer weiter krank schreiben lassen?" , "Sie sind ja gar nicht als krank dokumentiert, und jetzt wollen sie Rente bekommen aufgrund einer Krebsop, bei der sie rein körperlich soweit wieder hergestellt wurden, das hunderte andere in Ihrer Situation einfach weiter arbeiten?" Und dann wurde später noch ein psychologisches Gutachten vor Ort gemacht, um zu sehen ob ich einen an der Waffel habe. Ich glaube die haben gedacht, wie kann man so verrückt sein Rente zu beantragen und vorher bei seinem Arbeitgeber kündigen bei dem man 39 Jahre und 7 Monate gearbeitet haben, der muss ja nicht normal sein.


    Ich hätte mir das wohl alles sparen können hätte ich es so gemacht wie Du.


    Aber Schlussendlich hat ja alles geklappt. Zu guter letzt auch Dank meines Schwagers, einem Rechtsanwalt für Sozialrecht, der mich ab dem zweiten Termin beim Amtsarzt (damals noch in NRW) immer begleitet hat und den gesamten Schriftverkehr in meiner Sache erledigt hat. Ich glaube sonst hätte ich die Erwerbsminderungsrente erst gar nicht bekommen.

    ........


    Abschläge auf die EM-Rente weil vor dem 63ten habe ich nicht bzw. gibt es nicht. Diese Abschläge kenne ich nur bei den anderen Rentenarten wie der Rente wegen Schwerbehinderung und der regulären Altersrente. Der Vorteil bei der EM-Rente im Vergleich zur Rente wegen Schwerbehinderung ist ja genau der, das man die sog. Rentenpunkte hochrechnet d.h. man tut so, als würde man zu den zuletzt bestehenden Konditionen bis zur Altersrente arbeiten und von dieser Summe aus wird dann wiederum die EM-Rente berechnet. Man geht ja nicht freiwillig in die EM-Rente ...


    .........


    Bei all Deinen Ausführungen kann ich nicht glauben das Du keine Rentenabschläge hast. Du musst einen Abschlag von 10,8% im Rentenbescheid eingerechnet haben.


    Hier ein Link zum Expertenforum der Deutschen Rentenversicherung.


    Auf den ersten Blick ist das nicht besonders ersichtlich, Schau mal in Deinem Rentenscheid unter "Anlage - Berechnung der persönlichen Entgeltpunkte " unter Zugangsfaktor nach. Da müsste stehen "Ihr Zugangsfaktor beträgt 1,0 und darunter werden Rentenabschläge ermittelt. Bei Dir müsste da ein Zugangsfaktor von 0,892 stehen.

    Hallo PetAir ,


    Herzlichen Glückwunsch zur unbefristeten vollen EM-Rente auf Dauer ! Das meine ich ganz ehrlich!


    Ich wünsche Dir außerdem alles Gute für deinen CT-Termin, wir alle wissen wie gespannt man dabei ist.


    Als ich diesen Faden das erste mal gelesen habe, hatte ich mir gedacht, ob das gut geht? Aber ich bin sehr erfreut zu sehen, das es in Deinem Fall so gut funktioniert hat. Du hast es ja ausführlich und sehr gut dargelegt.


    Ich gebe aber zu Bedenken: Das kann so funktionieren, muss aber nicht.


    In meinem Fall war es so, das ich noch gearbeitet hatte als ich damals von der AHB entlassen wurde. Ich wollte es versuchen, hat aber nicht mehr funktioniert. Meine Ärzte haben mir damals nach einem Jahr geraten mich berenten zu lassen. Da ich ohnehin nach fast 40 Jahren die Schnauze voll von meiner Arbeit hatte habe ich gekündigt, und drei Wochen später habe ich den EM-Rentenantrag gestellt.


    Bei der darauf folgenden amtsärztlichen Untersuchung wurde mir gesagt: "Wieso wollen sie Rente? Wegen des Blasenkrebs und der Neoblase alleine bekommen Sie die nicht, mit einer Neoblase gibt es sehr viele Beispiele dafür, das man noch arbeiten kann." Da ich bereits vor der Krebsoperation wegen anderer Erkrankungen Schwerbehindert war, haben die Amtsärzte noch diverse Atteste und Stellungnahmen angefordert um festzustellen ob ich eine EM-Rente bekommen soll. Es wurde sogar ein Idioten-Test gemacht. Dann kam das warten und nach 5 Monaten bekam ich dann meinen Bescheid über die volle EM-Rente, die aber auf 15 Monate befristet war.


    Ich habe bei meinem Hausarzt das Gutachten eingesehen, dort stand, dass der Amtsarzt festgestellt hatte, dass ich noch 3-6 Stunden arbeiten konnte, und somit nur eine teilweise EM-Rente bekommen würde. Aber aufgrund der Probleme auf dem Arbeitsmarkt wurde diese Rente für 15 Monate in eine volle EM-Rente (bis zu 3 Stunden arbeitsfähig) umgewandelt.


    Innerhalb dieser 15 Monate haben meine Frau und ich ein neues Leben begonnen und sind nach Norddeutschland gezogen. Ich habe 4 Monate vor Beginn des Ablauf der EM-Rente einen Antrag auf Verlängerung gestellt und wurde im Dezember 2019 wieder neu begutachtet. Diesmal gab es kein Problem, hatte im Vorfeld von all meinen Ärzten Atteste besorgt, und wurde bis Februar 2023 als diesmal richtiger EM-Rentner (bis zu 3 Stunden arbeitsfähig) eingestuft. Das war alles noch vor Corona.


    Im Februar nächsten Jahres steht die erneute Begutachtung an. Das habe ich keine Lust mehr drauf, insbesondere auch wegen Corona. Ich kann ab November 2022 die Altersrente wegen Schwerbehinderung in Anspruch nehmen, weil ich zu diesem Zeitpunkt die hierfür notwenige Altersgrenze erreiche. Keine Begutachtung und Demütigung mehr, keine Rennerei zu den Ärzten damit man Atteste bekommt.


    Normalerweise ist die Altersrente wegen Schwerbehinderung geringer als die volle EM-Rente, in meinem Fall aber nicht, weil ich ja vorher die volle EM-Rente bekommen habe. Dies habe ich mir vor Antragstellung von der deutschen Rentenversicherung schriftlich bestätigen lassen. Ich warte jetzt - wie Du bisher - auf meinen Rentenbescheid.

    Hallo PetAir,


    sehr schön dargelegt die Informationen bzgl. der Erwerbsminderungsrente. :thumbup:


    Ich habe 2018 als 57jähriger - unter anderem - mit der Diagnose Blasenkrebs die volle Erwerbsminderungsrente bekommen. Diese Rente wurde mir zuerst 15 Monate lang gewährt, bevor ich Ende 2019 noch mal begutachtet wurde und die Rente um weitere drei Jahre verlängert worden ist.


    Mittlerweile bin ich 61 Jahre und habe jetzt die Vorraussetzungen für die vorgezogene Altersrente wegen Schwerbehinderung. Voraussetzung für diese Altersrente ist das vorliegen der Schwerbehinderteneingenschaft, 35 Versicherungsjahre sowie - in meinem Fall - das erreichen der Altersgrenze von 61 Jahren und 6 Monaten. Dies ist bei mir zum 01.11.2022 der Fall.


    Meine volle Erwerbsminderungsrente wurde mit einem Rentenabschlag von 10,8% berechnet. Dies passiert auch bei der vorgezogenne Altersrente wegen Schwerbehinderung. Das Problem bei der Schwerbehindertenrente ist jedoch, dass man nicht wie bei der Erwerbsminderungsrente die Zurechnungszeiten erhält.


    Wenn jedoch die Erwerbsminderungsrente vor der Schwerbehindertenrente besteht, wird die Höhe der Erwerbsminderungsrente bei der Altersrente für schwerbehinderte Menschen garantiert.


    Ich drücke Dir ebenfalls die Daumen. :thumbup:

    Hallo @Chris 40,


    Die Krankheitsdaten klingen (fast) wie bei mir, nur dass ich damals bei der TUR-B mind PT2a + CIS diagnostiziert bekommen hatte und im Jahr 2016 55 Jahre alt war.

    Das Krankenhaus und der Chefarzt der mich operiert hatte sowie der Urologe bei dem ich in Behandlung waren unisono der Meinung das die Blase raus mußte. Also hatte ich gar keine Wahl.


    Zu dem Zeitpunkt damals, hatte ich von Blasenkrebs keine Ahnung. Ich war so von der Diagnose geschockt, dass ich nur eins wußte, nein nicht wußte, gespürt habe: Ich wollte überleben. In der Zeit bis zur Operation habe ich nur geschlafen, in mich reingehört und gespürt das sich alles ändern muss wenn ich eine weitere Chance haben will.


    Ich habe sie bekommen.


    Das Jahr 2016 und auch noch bis Mitte 2017 dienten fast nur der Rekonvaleszenz. Danach wurde alles besser.


    Von daher: Ich kann mich ricka nur anschließen !!!

    Hallo @Signalblack ,


    mich persönlich stört Deine lockere Art nicht, ist der Jugend geschuldet, insbesondere deine Gedanken an die Potenz. ;)


    Ich kann das wirklich sehr gut verstehen, obwohl ich mit >60 in deinen Augen vielleicht ein "alter Sack" bin.


    Ich persönlich bin jetzt seit 13 Jahren in dritter Ehe verheiratet, zwischen den Ehen hatte ich wirklich viele lockere Partnerschaften. Habe nichts anbrennen lassen wie man so sagt. ;)


    Aus deiner Sicht kann ich dir keinen wirklichen Rat geben. Ich persönlich hätte mit Ende dreissig/Anfang 40 auch ein viel größeres Problem damit gehabt als mit Ende 50. Damals habe ich auch geglaubt das Geschlechtsteil sitzt zwischen den Beinen. :)


    Letztendlich kommt alles auf die Partnerin/Partner an. Sexualität ist wichtig, auch wenn man älter wird, darum sollte man unbedingt mit seinem Partner*in sprechen. Das Wichtigste in unserer Situation ist jedoch, dass man überlebt hat, da sind wir uns wohl einig.


    Ich habe damals den Sexualtherapeut den wir damals aufsuchten damit überrascht, dass ich ihm nach zwei Sitzungen im Prinzip gesagt habe, "ich werde jetzt lesbisch". Wenn Du das einmal verinnerlichst wirst du sehen das viele Probleme eigentlich gar keine mehr sind. ;)


    Wie gesagt, es kommt darauf an, ob man in einer Partnerschaft lebt oder ob du alleine bist. In beiden Fällen muss der Partner mitspielen und offen sein. Man kann sich auch vormachen, das Sexualität nicht mehr wichtig ist, aber für mich war das einfach nicht so.


    Ich hoffe sehr, dass ich nicht gegen die Netiquette hier verstoßen habe, wenn ja, bitte ich um Verständnis.

    Ich hatte überhaupt keine Symptome. *) Damals vor meiner Zystektomie war ich 55 Jahre alt und noch Stehpinkler und plötzlich pinkelte ich etwas Rot. Habe mir da nichts bei gedacht, hatte es meiner Frau erzählt und die hat mich sofort zum Hausarzt geschickt. Der hat mich untersucht, ich hatte keine Schmerzen, bekam ein Breitbantantibiotika und fertig. Blut war weg, wie gesagt, ich hatte keine Schmerzen. Der Hausarzt hat aber einen Termin beim Urologen für mich gemacht, zwei Wochen später, zur Sicherheit wie er sagte.


    Zum Urologen kam ich aber gar nicht. Nach ungefähr zehnt Tagen war ich bei einem Burgerking, wollte essen, aber davor mußte ich unbedingt pinkeln. Ich stand da so vor dem Pissoir und plötzlich pinkelte ich........ Blut. reines Blut. Mehr weiss ich nicht mehr. Mann, wie ich war, bin ich bei dem Anblick zusammengebrochen, wurde ohnmächtig. Wurde im Notarztwagen abgeholt und stationär aufgenommen. Ein Blasenspiegelung vier Tage später ergab das ich einen Tumor habe, weitere drei Tage später die TUR-B dass ich einen PT2a Tumor und meine Blasenwand CiS hatte. Blase mußte also raus.


    Konnte mich also gar nicht so richtig verrückt machen (lassen). Wurde aus dem Krankenhaus entlassen, drei Wochen später kam die Blase und die Prostata raus. Danach direkt in die AHB.


    Das ist jetzt 6 Jahre her. Mittlerweile bin ich stolzer Besitzer einer Neoblase, habe meinen damaligen Job gekündigt, wurde Rentner, lebe jetzt am Meer und bin glücklich. Von daher..................hätte schlimmer kommen können.


    *) Aus heutiger Sicht betrachtet hatte ich schon im Vorfeld andere Symptome. Andauernd nachts raus müssen wegen Pinkeln beispielsweise. Aber dafür geht man doch nicht zum Arzt. ;)

    .........

    Insgesamt haben dann Bestandsrentner 5,5 Jahre eine Rente nach altem Recht bekommen.

    In meinen Augen wird hier kein Geschenk verteilt, sondern eine soziale Ungerechtigkeit, nachträglich halbwegs korrigiert,

    ohne den wirklichen Verlust auszugleichen.

    ........

    Wem sagst Du das.


    Ich selber habe zum 01.11.2018 die Rente wegen voller Erwerbsminderung erhalten und bekam ein Zurechnungszeit von 62 Jahren und 3 Monaten. Ab dem 01.01.2019 wurde diese Zurechnungszeit auf 65 Jahre und 8 Monaten erhöht. Mir gingen also 41 Monate Zurechnungszeit verloren.


    Das dies - in meinem Fall - "nur" mit einer Erhöhung der Rente von 4,5% beglichen wird ist nicht gerecht. Und bestimmt kein Geschenk.


    Ich wollte dies hier nur mitteilen, weil diese Meldung angesichts der aktuellen Rentenerhöhung zum 01.07.2022 untergegangen ist.

    Falls jemand von euch EM-Rentner ist, hier ein interessanter Link:


    https://rentenbescheid24.de/75…erwerbsminderungsrentner/:


    Für alle EM-Rentner, die zwischen dem 01.01.2001 und 31.12.2018 berentet worden sind. Selbst wenn die ursprüngliche EM-Rente mittlerweile in eine Altersrente umgewandelt wurde.


    Ist noch nicht 100% in trockenen Tüchern, und wird erst ab dem 01.07.2024 eingeführt, aber man will für die Erwerbsminderungsrentner etwas tun.

    Moin Ruddi,


    wie wolfgang bereits erwähnt hat, die bevorstehende OP ist jetzt das Wichtigste.


    Der Hinweis mit dem VdK ist ein sehr guter. Einen Rechtsanwalt zum jetzigen Zeitpunkt einzuschalten wäre verfrüht. Eine Rechtsschutzversicherung würde die Kosten nur dann übernehmen, wenn ein Schadensfall vorliegt, wie z.B. ein abgelehnter Rentenbescheid.

    Ich drücke Dir Kema1978 und Deinem Lutz ganz dolle die Daumen. :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Meine Zystektomie ist 5 1/2 Jahre her, seit Juni gelte ich offiziell als krebsfrei. Ich weiss sowas genau ihr beiden euch jetzt fühlt liebe Kerstin.


    Gehe nicht vom schlimmsten aus. Seit dem ich Neoblasenbesitzer bin, hatte ich insgesamt vier mal eine Makrohämaturie, und jedes mal kam diese Zustande, wenn ich meine Dauerantibiose "Urotablinen" (Wirkstoff Nitrofurantion) abgesetzt oder reduziert habe. Mit einem Breitbandantibiotika wurde das dann bekämpft und alles war ok.


    Ich bekomme das nur in den Griff wenn ich abends eine Urotabline nehme und darauf achte mindestens 3 Liter Flüssigkeit am Tag zu mir zu nehmen. Ich Kontrolle meinen Urin zweimal wöchentlich mit dem Combur_Test, eine Microhämaturie haben "wir" Neoblasenträger sowieso meistens.


    Der "normale" Patient hat ja bei einem Harnwegsinfekt schmerzen, wir Neoblasenbesitzer nicht. Darum ist es ja paradoxerweise so schlimm.

    Wollte mich einmal zurückmelden. Mache keinen eigenen Faden auf, weil ich hier in diesem Faden ja bereits berichtet habe.


    Die Überprüfung des Grades meiner Schwerbehinderung ist abgeschlossen. "Sie" (Versorgungsamt in Niedersachsen) haben mir einen Anhörungsbogen zugesendet, in dem angegeben wurde, dass wenn ich mich nicht melde, von Amts wegen nachstehender neuer Schwerbehindertenbescheid ausgestellt wird:


    1. Mein Gesamt-GdB wird von 90 auf 50 reduziert. Ich gelte weiterhin als Schwerbehinderter Mensch.


    2. Meine Neoblase wird hierbei von GdB 80 auf GdB 40 reduziert.


    3. Meine ursprüngliche Erkrankungen, wegen der ich einen unbefristeten GdB von 30 hatte und einem Schwerbehinderten Menschen gleichgestellt war, werden weiterhin mit einem GdB von 30 beurteilt.


    Die Erkrankungen zusammen ergeben jetzt nicht summarisch einen GdB von 70, sondern wurden ingesamt mit 50 bewertet. Kann ich "irgendwie" verstehen. Wenn man mehrere Leiden hat, die summarisch einen GdB von 140 ergeben würden, werden die ja auch nur mit 100 bewertet, 8o


    Mein Fazit:


    Ich bin froh, dass ich weiterhin als Schwerbehinderter Mensch gelte. Das garantiert mir als "Rückfalloption" die Möglichkeit, ab November 2022 die Rente wegen Schwerbehindeung in Anspruch zu nehmen. Zumal die Steuerfreibeträge für Schwerbehinderte Menschen für 2021 verdoppelt wurden, sodass ich rein finanziell auch mit einem GdB von 50 fast keinen Nachteil im Vergleich zu den Vorjahren haben werde.


    Ich hätte nicht gedacht, dass eine so schwere Erkrankung wie Blasenkrebs, der zu einer Blasenresektion führt, alleine nicht ausreicht um nach fünf Jahren Heilungsbewährung eine Rente wegen Schwerbehinderung zu erhalten. Darüber bin ich wirklich ein wenig geschockt. :(

    Ich stehe vor dem gleichen „Problem“ Caro,


    mein SWB-Ausweis läuft in 07/22 ab, und ab November 2022 kann ich Schwerbehindertenrente beantragen.


    Ich habe einen GdB von 90, der jedoch von einer Heilungsbewährung abhängig ist.


    Seit letzten Mittwoch weiß ich, das ich offiziell krebstechnisch als „Gesund“ eingestuft werde, von daher ist davon auszugehen das ich eigentlich nicht mehr in einem Jahr als Schwerbehinderter eingestuft werde.


    Aber:


    Ich war schon vor der Krebsdiagnose einem Schwerbehinderten gleichgestellt aufgrund anderer Erkrankungen. Hinzu kommt, dass ich seit dem 01.04.18 eine volle Erwerbsminderungsrente aufgrund all meiner Erkrankungen erhalte.


    Ich werde mich nächsten Monat darum kümmern, das mein Schwerbehindertenstatus verlängert wird, ein GdB von 50 würde reichen. Hoffe mal das klappt.


    LG Jürgen

    Hallo ihr Lieben,


    Gottseidank, die Zytologie hat nichts schlimmes ergeben. :)


    Habe - wie immer eigentlich -, nur leicht erhöhte Leukos und eine leichte Mikrohämaturie, aber sonst nichts schlimmes. Mein Stammurologe hat mich eben angerufen, er hat extra im Labor angerufen, fand ich sehr nett.


    Da war der Vertretungsarzt wohl etwas übereifrig, ihr hattet vollkommen Recht, ein Antigen Test macht bei uns Neoblasen genau so viel Sinn, wie die Prostata abzutasten, nämlich gar keinen.


    Vielen Dank Barbara und Mandelauge :*