Beiträge von Kape

    Hallo in die Runde!

    Der hoffnungsvolle Eindruck, von dem ich am 16.11. berichten konnte, hat sich bestätigt. So wurde am Montag 26.11.entschieden, dass am Dienstag 27.11.mit der ersten BCG-Behandlung begonnen wird.

    Mir ist der Schreck in alle Glieder gefahren, denn die Beschreibung von AndreasW, was an Nebenwirkungen alles mühevolles zu erwarten ist, hat bei mir sehr nachhaltig Eindruck gemacht.

    Der Arzt bestätigte meine Frage, ob es stimmt, dass bei gut 50% der Patienten die Behandlung abgebrochen werden muss in der Form, dass er sagte, dass es eigentlich fast 100% wären. Irgendwann wäre es jedem Körper zu viel, und dann würde man einfach aufhören....er schilderte es so, als wäre das gar keine so große Katastrophe.

    Mein Mann bekam dann noch ein Antibiotikarezept, da er sechs und 12 Stunden nach der Installation je eine Tablette nehmen sollte.

    Jetzt, ca. 36 Stunden später geht es ihm gut. Kein Brennen beim Wasserlassen, keine Schmerzen, vielleicht ein wenig Müdigkeit am Abend. Wenn es so bleibt, dann sind wir beide glücklich und sehr erleichtert. Aber ich weiß ja aus dem Forum, dass man damit rechnen muss, dass jede Behandlung dann mehr Nebenwirkungen macht.

    Jetzt bin ich erst einmal froh, dass es mit der Behandlung überhaupt weiter gehen kann. Und hoffe sehr, dass es nachfolgend ebenfalls so ruhig bleibt an der Nebenwirkungsfront. Ich werde weiter berichten.


    Einen lieben Gruß an alle die mitlesen 😊

    Kape

    Hallo miteinander,

    jetzt will ich mich doch wieder einmal melden. Wenn sich auch leider am Status nichts geändert hat.

    Nach wie vor ist mein Mann nicht in der Immun-Therapie, weil der Heilungsprozess in der Blase nur in winzigen Schritten vorangeht. Noch immer ist Blut im Urin und noch immer reagiert die Blase überaus gereizt. Viele verschiedene Medikamente zur Beruhigung der Reizblase wurden inzwischen ohne Erfolg ausprobiert, und mein Mann hat erst seit ganz wenigen Tagen den Eindruck, dass das letzte Medikament nun eine Veränderung bringt. Nachts nur noch 2-3 Mal raus und tags nur noch etwa alle 1,5 bis 2 Std. zur Toilette. Das ist ein großer Fortschritt, denn das war bisher schon sehr anders, da waren 30 Toilettengänge am Tag die Norm.


    Jetzt will der behandelnde Arzt noch bis über das Wochenende abwarten, und dann soll ein Zeitplan entworfen werden, wie das mit der BCG-Behandlung laufen soll.

    Nach der Histologie der zweiten TUR-B waren wir ja ziemlich besorgt, da eben dieser Befund nicht absolut ohne Krebszellen war, doch der Chirurg meinte, dass dies kein Rezidiv gewesen wäre, sondern noch Reste von der 1. OP. Er habe um ganz sicher zu gehen über die Ränder der ersten TUR-B hinaus noch Gewebe entfernt, und an einer Stelle wäre bei der speziellen Tiefenuntersuchung noch letzte CA-Zellen entdeckt worden, aber auch, dass die daran anschließenden Ränder sauber wären.

    Wir müssen es glauben und hoffen, dass es so ist.


    Von einer Blasen-Entfernung spricht im Moment niemand. Die BCG-Behandlung scheint für den sehr erfahrenen Urologie-Chirurgen ( Platz auf FOCUS-Ärzteliste) und den ebenfalls erfahrenen Hausurologen zur Zeit die Behandlung der Wahl zu sein. Beide haben wir gefragt nach den Nebenwirkungen, beide bestätigten, dass die ersten 48 Stunden bei fast allen Patienten elend wären, aber beide sagten auch, dass sie sehr viele Patienten hätten, die sich durch diese Behandlung durchgekämpft hätten, und heute als gesund bezeichnet werden können. Diese Chance will sich mein Mann nicht entgehen lassen, zumal die Totalentfernung von Blase und Prostata ja auch kein Sonntagnachmittag-Spaziergang sein soll.


    Nun warten wir weiter ab, haben unsere Ernährung umgestellt, versuchen unsere Stimmung positiv zu halten, leben so gut es geht unser normales Leben - und halten an unserem Motto fest: Schritt für Schritt!


    An alle ein schönes Wochenende - bei uns scheint immer noch die Sonne :)

    kape

    Hallo in die Runde!

    Heute, nach über drei Wochen kam nun die Histologie: Es ist nicht das, was wir uns gewünscht haben:

    pTa g1 low grade.

    Jetzt stehen wir erst mal etwas betröppelt in der Gegend herum. Denn wir hatten uns inzwischen mit der BCG -Therapie angefreundet und waren darauf eingerichtet, nun steht wohl erst mal TUR-B Nummer drei an. Haus-Urologe und Chirurg wollen nochmal telefonieren.

    Aber wir sind zumindest mal bei low grade angekommen. Ich fürchte nur, dass dies in diesem Fall nicht unbedingt ein Grund zur Freude ist.

    Hallo miteinander,

    am Dienstag, den 18.09. war mein Mann mit der 2. TUR-B dran. Die OP hat er gut überstanden, es hat auch nur wenig nachgeblutet, alles sah klasse aus, doch leider tat die Blase nicht das was sie soll, als gestern der Katheter gezogen wurde. Er musste innerhalb weniger Stunden so häufig zur Toilette, wie andere in drei Tagen nicht, dennoch bleib eine große Restharnmenge in der Blase. Daraufhin bekam er Medis, welche die Blase beruhigen sollten, mit dem Ergebnis, dass dann gar nichts mehr ging. :( Jetzt hängt er also wieder am Katheter - und morgen soll der 2. Versuch gestartet werden, ohne Katheter zu sein.

    Das Problem soll durch die Position der OP-Wunde entstehen. Der Tumor saß ganz unten im Blasengrund am Rand zum Harnleiter. Dort würden sehr viele Nerven sitzen, die den Harndrang auslösen würden, durch die OP wären diese nun so gereizt, dass sie bei jedem Tröpfchen einen Drang anmelden, die Blase selbst dann aber nicht richtig entleert werden kann.

    Wir sind sehr gespannt, wie viele Versuche er wohl benötigt, bis sich die Blase wieder eingekriegt hat.


    Ansonsten sagte der Chirurg, dass sich nach seiner Sicht nichts Neues gebildet habe. Nicht aus der OP-Stelle heraus und auch nicht irgendwo sonst. Das werten wir erst einmal als erstes gutes Zeichen, die Histologie kommt aber erst noch.


    Lieben Gruß an die Mitlesenden

    kape

    Liebe Irina,

    Ich freue mich mit dir, dass es bei deinem Mann gesundheitlich wieder aufwärts geht. Schmerzen in den Griff zu bekommen, hat aus meiner Sicht immer erste Priorität. Wie gut, dass die Ursache für die Afterschmerzen so einfach zu erklären war!

    Weiterhin viel Gutes für die nächste Zeit

    kape

    Hallo Andreas,

    die Vorstellung, dass es meinem Mann bis Weihnachten wieder gut geht und er fit und unbeeinträchtigt wieder die Dinge tun kann, die ihm Freude machen und die ihn motivieren und antreiben, die ist wirklich sehr verlockend. :-)))

    Ich lese jetzt mal im Forum und im Netz, was ich zu Uro-Stoma finde und mache mich etwas schlauer. Denn die nächste Entscheidungssituation rückt ja näher, spätestens Ende der nächsten Woche werden wir wissen, was sich in der Zeit seit dem 31.07. in der Blase getan hat, und dann muss entschieden werden, was als nächsten Schritt dran ist. Und mir selbst behagt die Idee, dass er sich erst noch wochenlang mit Krämpfen und Schmerzen herumplagen muss, gar nicht. Um dann irgendwann vielleicht festzustellen, dass er die Behandlung nicht verträgt. Dann war die ganze Schinderei für die Katz!

    Wie gut, dass es hier von selbst Betroffenen so bereitwillig Information gibt, die uns jetzt zur Verfügung steht! :thumbup::*


    Herzliche Grüße an alle die mitlesen :)

    kape

    Hallo Andreas,

    Danke für die Argumentationshilfe! Denn wenn ich deine Mahnung richtig verstehe heißt "muskelinvasiv" dann auch gleich, dass eine viel höhere Gefahr des Streuens besteht. Das ist der Teil, den mein Mann und ich noch nicht immer auf dem Schirm haben. Ich werde das bei einem nächsten Gespräch gewichtig ins Feld führen.


    Lieben Gruß

    kape

    Hallo Andreas,

    die BCG-Therapie hat noch nicht begonnen. Es steht am 18.09. zwei Tage nach seinem 70.Geburtstag erst noch die 2. TUR-B an.

    Der Gedanke sich von der Blase ganz zu verabschieden, liegt innerhalb unseres Denkradius. Und das war ab dem ersten Moment meine persönliche Haltung: Kein Blasenerhalt um jeden Preis. Daran hat sich bei mir nichts geändert. Andererseits ist mein Mann es, der die Weichen in seiner Behandlung stellt. Und ob es dann wirklich die BCG-Therapie wird, wie der Haus-Urologe meint, oder dann doch etwas anderes, das will mein Mann mit dem behandelnden Urologen der Klinik besprechen, wenn das Ergebnis der TUR vorliegt.

    Kürzlich meinte er: "Wenn die Blase auf jeden Fall entfernt wird, wenn bei der BCG-Therapie ein Rezidiv auftritt, dann kann ich es doch auch darauf ankommen lassen, und die BCG-Therapie ablehnen. Sooo groß ist der Gewinn von 20% dann auch nicht...Und das Ergebnis ist am Ende das selbe, -aber ohne Quälerei dazwischen".

    Da fiel mir kein wirklich griffiges Gegenargumrnt ein als ihm zu sagen, dass 20% aus meiner Sicht nicht Nichts ist. Aber, wie gesagt: Er stellt die Weichen.


    So sind wir weiter auf der Suche. Der neueste Versuch ist nun, wieder zurückzukehren zu Novalgin und zusätzlich ein rezeptfreies Uro-Spasmolytikum dazu zu nehmen. Die letzte Nacht war zumindest viel ruhiger und das Brennen scheint leicht nachzulassen. Wir warten ab, wie es weitergeht, oder ob auch das nur eine Eintagsfliege ist.


    Vielen Dank für's Mitdenken und Impulse geben. Das ist sooo wichtig, wenn von Mediziner-Seite so oft ein Vakuum besteht.

    Ein schönes, sonniges Wochenende an alle Mitlesenden ☺

    kape

    Ich wollte mich einfach mal wieder melden, denn nach anfänglicher Freude über ein etwas verbessertes Bild nach der Einnahme von Ibu, hat sich das Ganze leider wieder zurück entwickelt. Denn mein Mann soll wegen einer erblichen Nierenerkrankung kein oder möglichst kein Ibu nehmen. Und das heißt nun, dass er täglich bis zu 30 mal, und auch mehr, zur Toilette muss. Immer mit heftigstem Harndrang und richtig fiesen Schmerzen. Und wenn er gerade unterwegs ist, und die nächste Toilette ist eben mehr als ein paar Schritte entfernt, werden die Schmerzen richtig schlimm, die Blase verkrampft dann so, dass dann, auf der Toilette angekommen, erst mal gar nichts mehr geht . Hat jemand im Forum solche Erfahrungen auch machen müssen, und was hat geholfen?


    Heute wurde wieder das Ergebnis einer Urinkultur mitgeteilt: Alles wunderbar sauber! Und die freundliche Ärztin am Telefon hatte sich bereits den OP-Bericht genau durchgelesen. Sie meinte, wenn wie in unserem Fall, mehr als 1/3 der Blase durch die OP in Mitleidenschaft gezogen ist, wären solche Beschwerden nicht ungewöhnlich, das könnte schon sein. Er solle zu Novalgin zurück und da die Dosis erhöhen, das wäre schonender für die Nieren. Also wird er das nun wieder probieren, ist aber sehr skeptisch.

    Dies hat mit Lebensqualität, wie sie mein aktiver und engagierter Mann sie sich vorstellt, nicht mehr so viel zu tun. Er kann ja kaum mehr aus dem Haus gehen. Aber vielleicht gibt es ja hier in der Community jemanden, der bei diesen Beschwerden den Stein des Weisen gefunden hat. Hat bei jemandem ein Uro-Spasmolytikum geholfen? Die gibt es ja auch rezeptfrei.


    Ich wäre um jeden Hinweis dankbar

    kape

    Hallo Anne,

    das was du schreibst klingt auch für mich, die ich es lese, einfach nur schlimm! Nicht zu wissen, wo man ansetzen kann ist für alle Beteiligten anstrengend und hilflos machend. Denn bei meinem Mann kommt tatsächlich eine erblich bedingte Nierenschädigung dazu, die seinen Kreatininwert ansteigen lässt. Und entweder er nimmt auch dafür noch Medikamente, oder er trinkt viel! Und Betablocker nimmt er ja ebenfalls schon seit Jahren und Blutverdünner seit seiner Herz-Ablation im Frühjahr. Eigentlich würde es genügen, wenn jetzt jemand sagt, er solle weniger trinken wegen der Nieren und er gleichzeitig zeitweise 4 Liter trinken soll wegen der Blasengeschichte, dann bekommen wir einen Zielkonflikt größeren Ausmaßes.


    Inzwischen hat sich das häufige Rennen in der Nacht etwas eingespielt. Ibuprofen sei Dank, denn das hilft. Von 1x 800 alle 12 Stunden ist er auf 1x 600 drei Mal täglich zu inzwischen nur noch 1 x am 600 Abend gegangen. Und muss maximal 3 x raus, es gab auch schon Nächte, in denen es nur 1x war! Die Wirkstoffe von Ibu scheinen genau das zu sein, was ihm gut tut. Vielleicht ungewöhnlich, aber: was heilt hat recht!

    Ich dachte, wenn wir eine BCG-Therapie umgehen könnten, hätte er vielleicht weniger Nebenwirkungen auszuhalten, aber das, was du von Mitomycin schreibst klingt ja auch nicht erbaulich. Nachdem es ihm gaaanz allmählich wieder besser geht, und wir tatsächlich für kurze Zeit auch mal aus dem Haus gehen können und Schönes zusammen genießen, wehrt sich alles in mir gegen die erneute "Miss"-Behandlung" der Blase bei und nach der nächsten TUR am 18.09. Und gleichzeitig weiß ich natürlich, dass es dazu keine, oder nur wenige Alternativen gibt. Denn von 70% Rezidiv Häufigkeit auf 50% zu kommen, das ist natürlich schon ein Wert, den man nicht einfach vom Tisch wischen sollte. Gleichzeitig frage ich mich, wo die Lebensqualität bleibt, wenn man so viele Einschränkungen in Kauf nehmen muss dafür? Es ist ein ran tasten, und Schritt für Schritt weitergehen, auf diesem dünnen Eis!


    Ich wünsche dir und deinem Mann sehr, dass es ihm inzwischen ein wenig besser geht, oder er etwas gefunden hat, was seine Beschwerden zumindest mindert.

    Liebe Grüße von Kape

    Hallo Barbara,

    vielen Dank, dass du dir Gedanken machst. Ja, er trinkt wirklich viel. Ich zähle innerlich mit, und es sind leicht 3 Liter am Tag, eher mehr, und alles was ich stillschweigend hinstelle, ist nach einiger Zeit auch ausgetrunken. :-). Der Urin hat auch kaum eine Farbe, erzählt er mir.

    Inzwischen ging mein Mann nochmals zum Hausarzt. Und der vernünftige Hausarzt hat nun nach einer weiteren negativen Urinprobe auch entschieden, dass das Antibiotikum sofort abgesetzt wird. Dafür soll mein Mann einige Zeit regelmäßig Ibu nehmen, denn damit bekommt er am sichersten Ruhe. Das haben wir ja auf eigene Faust schon entdeckt. Allerdings verweist der Hausarzt wiederum ans Krankenhaus in die dortige Urologie. Mit der haben wir nun auch schon kontaktet, und die Ärztin dort sagt, sie könnten im Moment auch nichts anderes tun, als abzuwarten, was die Ibu-Therapie bringt. Mir graut schon vor der nächsten TUR....

    Den Tipp mit dem Spasmex werde ich im Kopf behalten, denn es kommen ja vielleicht noch wildere Zeiten auf uns zu, da ist es gut, schon weitere Optionen zu kennen.


    Lieben Gruß

    Kape

    Hallo Rainer,

    lieben Dank fürs Verschieben!

    Ich habe nicht drängeln wollen, nur bemerkt, dass manchmal Themen verschoben werden. Gut, dass meine Themen nun den richtigen Platz haben - und ich hoffe, du musst für meine Fragen keinen anderen Strang nutzen, sondern dass die Instillationstherapie greift - für immer!!!


    Schöne Grüße

    Kape

    Liebe Irina,

    ich selbst schreibe und lese auch für meinen Mann, der sich seiner neuen Lebenssituation nur ganz langsam annähern kann. Auch bei uns kam diese Diagnose wie ein Blitz aus heiterem Himmel, da mein Mann zu den wenigen Männern gehört, der nicht schlampt, was die Früherkennungs-Untersuchungen angeht. Und auch mir geht es so, dass mir graut vor der BCG-Therapie, wenn ich jetzt erlebe, wie mein Mann sich quält nach der TUR mit der nachfolgenden einmaligen Instillationstherapie.


    Ich lese aus deinen Postings buchstäblich die Verzweiflung heraus, die dich erfasst hat, und die Unruhe, mit der du nach Lösungen suchst um deinem Mann die BCG zu ersparen. Allerdings wäre es ja erst einmal den Versuch wert zu sehen, wie der Körper seines Mannes auf BCG reagiert. Vielleicht gehört er ja zu denen, die es gut wegpacken können - und vielleicht wäre ein Weg, jetzt VOR der BCG-Therapie alles zu tun, um ihn körperlich durch ausgewählte Ernährung und gute psychologische Begleitung in die möglichst beste Verfassung zu bringen.


    Wenn dein Mann es partout nicht verträgt, große Beschwerden hat, die man nicht in den Griff bekommt, oder gar Allergien entwickelt, werden die Mediziner sich ohnehin für einen anderen Weg entscheiden. Und dann gibt es sicher auch einen Weg an andere Wirkstoffe heranzukommen. Aber die Chance, die Rezidiv-Wahrscheinlichkeit von 70% auf 50% zu reduzieren, die wollte ich nicht verstreichen lassen - wenn mein Mann dies auch so sieht. Und ich möchte im Moment auch nicht sagen, dass es für meinen Mann besser ist, ohne Blase zu leben, das ist seine Krankheit, seine Entscheidung, und zur Radikallösung muss er sich selbst hinbewegen. Ich kann ihm nur bedeuten, dass dies für mich kein Problem wäre - und ich diesen klaren Schritt in jeder Hinsicht unterstütze und jeder langen Quälerei vorziehen würde.


    Wir Neulinge bekommen hier Antworten, die wir vielleicht lieber nicht hören wollen. Wir werden mit Themen konfrontiert, vor denen wir lieber weglaufen würden - aber wenn wir es nüchtern betrachten, dann sind diejenigen, die hier schreiben uns in den meisten Fällen ein großes Stück voraus. Und haben dieselben Ängste, Befürchtungen, Katastrophenbilder, Gefühle der Verzweiflung, den Wunsch nach Verdrängung und den Wiederstand, selbst am Anfang ihrer Erkrankung mindestens genauso erlebt wie du und ich es jetzt erleben.


    Ich wünsche dir und deinem Mann viel Gutes für die kommende Zeit - und vielleicht gibt es ja die eine oder andere Kreuzung hier im Forum, wo wir uns wieder begegnen. :)

    Kape

    Hallo in die Runde! :)

    Allmählich frage ich mich, ob ich mit meinen vielen Fragen hier im Vorstellungsstrang noch richtig bin... Aber das überlasse ich den Admins, wo sie meine Fragen lieber verortet sehen.


    Ich möchte hier mal wieder kurz berichten, wie es meinem Mann inzwischen geht. Die TUR liegt nun drei Wochen zurück. Ich kann so schlecht einschätzen, ob diese Befindlichkeitsstörungen und Beschwerden noch normal sind. Und inzwischen sind beide Urologen im Urlaub! Gott-sei-Dank hat er jetzt einen Hausarzt, der ihm fast jederzeit einen Termin ermöglicht. Darüber sind wir schon froh!


    Mein Mann hat wenige Tage nach der Entlassung eine Blasenentzündung bekommen, das habe ich bereits geschrieben. Sofort begann er mit Antibiotika, die angelegte Kultur ergab allerdings nichts. Beim niedergelassenen Urologen, fünf Tage stäter waren jedoch ebenfalls Keime im Urin, und dieser hat wiederum Antibiotika verordnet. Allerding einen anderen Wirkstoff. Dieses Mittel nimmt mein Mann inzwischen auch schon seit acht Tagen, doch es brennt beim Wasserlassen immer noch.

    Und das ist überhaupt sein Problem: Die Schmerzen beim Wasserlassen, es brennt! ...und die Häufigkeit des Harndranges, der ein "normales" Alltagsleben fast unmöglich macht. Schon eine Auto-Fahrt von 30 Minuten kann zum Fiasko werden...Es gibt Zeiten, da ist der Reiz alle 10 bis 20 Minuten, und das über Stunden.

    Mein Verdacht ist, dass sich das Ganze inzwischen zu einer Reizblase entwickelt, die beim kleinsten Reiz sofort ein dringendes Bedürfnis anmeldet. Denn nachts hat sich das Ganze ein wenig beruhigt, da muss er inzwischen noch 2-3 mal raus. Wobei er zwischendurch am Abend einfach mal eine 800-er Ibuprofen genommen hat, was zu fast ungestörtem Schlaf führte! Das Novalgin kann er knicken, das wirkt bei ihm nicht. Die Ibu-Einnahme geschah natürlich in Absprache mit dem Arzt.


    Nun mein Anliegen: Kennt jemand von euch diese Situation? Und was hat geholfen? Ich bin ratlos und um jeden Hinweis froh!


    Liebe Grüße und allen eine gute Woche :)

    Kape

    Hallo miteinander,

    so jetzt endlich haben wir den Befund schwarz auf weiß. Und endlich auch ein klärendes Gespräch mit dem niedergelassenen Urologen, der meinen Mann heute zum ersten Mal sah. Denn bisher hatte er keinen "Haus-Urologen". Das Ergebnis des histologischen Befundes ergab folgendes: pT1 high-grade (G2-G3) L0, V0


    Im Text heißt es: Bis in die Muskularis propriareichendes Harnblasenresektatmit einem z.T. exophytisch, z.T. invertiert wachsenden, papilären Urothelkarzinom mit mäßiggradiger, fokal auch hochgradiger Kernpleomorphie, Hyperchromasie. In wenigen Arealen findet man beginnende Invasion in das suburotheliale Stroma. Die miterfasste Muskulatur tumorfrei. Keine Blut- oder Lymphgefäßinvasion.


    Der Arzt empfiehlt beim vorliegenden Befund nach der zweiten TUR-B, selbst wenn diese lupenrein krebszellenfrei ist, eine BCG-Behandlung.

    Jetzt haben wir wenigstens mal eine klare Ansage, wobei mein Mann noch hofft, dass der Urologe im KH nach seinem Urlaub evtl. einen anderen Weg vorschlägt. Aber er hat sehr detailliertes Info-Material erhalten, wo die BCG-Therapie über den gesamten Zeitraum aufgeführt ist. Nun kann er sich damit beschäftigen und "anfreunden". Ich werde mich in dieser Zeit auf dieser Website hier damit beschäftigen, was diese Behandlung bedeuten kann, und was er tun kann, um diese Therapie möglichst gut zu bewältigen.


    Lieben Gruß in die Runde

    Kape

    Hallo in die Runde, mit besonderem Dank an AndreasW ! :)

    Es tut so gut, eine sachlich-ruhige Erklärung dessen zu erhalten, was wir bislang wissen. Leider haben wir noch immer keinen histologischen Befund in der Hand. Der behandelnde (Chef-) Arzt ist im Moment im Urlaub und allmählich befürchten wir, dass vor dessen Urlaubsende der Befund auch nicht freigegeben wird, um ihn zu versenden. Aber das, was du mir geschrieben hast, Andreas, das gibt ja schon einmal eine Richtung vor. Dann kann ich meinen Mann darauf schon mal gedanklich-moralisch vorbereiten...


    Verstehe ich das richtig: Auch wenn bei der 2. TUR-B keinerlei Krebszellen mehr auffindbar wären, würde danach dennoch eine lokale Chemotherapie stattfinden, die über die einmalige, nach der 2.TUR-B, hinausgeht? Also über einen längeren Zeitraum regelmäßig stattfinden muss? Denn das macht ja schon einen Unterschied.


    Mein Mann hat nach wie vor Schmerzen beim Wasserlassen. Die Ärztin im Krankenhaus vermutet ein Blasenentzündung, seit Freitagmittag nimmt er dagegen Antibiotika, es ist auch ein wenig schmerzärmer geworden, aber es ging ihm direkt nach der Entlassung diesbezüglich besser. Und eine längere Pinkelpause als max. 2 Std. das hat er nicht mal nachts. Ich schreibe dies so detailliert, da wir uns fragen, ob das als "normal" also physiologisch erklärt werden kann, oder ob dies jetzt, fast zwei Wochen nach der OP, schon anders sein müsste.


    Für eure Antworten danke ich bereits jetzt!! Es ist soo hilfreich hier alle Fragen los werden zu können, und sogar mehr zu erfahren, als man schon wüsste, dass man fragen könnte, :)

    Einen schönen Sonntag allen

    Kape

    Seit heute wissen wir ein wenig mehr. Den histologischen Befund haben wir noch nicht in den Händen, der kommt noch via Post, aber die Ärztin sagte, es wäre ein t1g2 Tumor. Die Insider hier, werden damit mehr anfangen können als ich.

    Im Internet habe ich natürlich schon mal geschaut was das bedeutet und welche Schritte da auf ihn zukommen. Die zweite OP wurde nun auf den 18.09. gelegt, ich hoffe sehr, dass diese zweite OP kein schlechteres Ergebnis bringt und frage mich natürlich, was wir in der Zeit bis dahin gutes tun können. Weniger Rauchen ist sicher ein Schritt, aber bis sich dies als Ergebnis niederschlägt, müssen Monate, wenn nicht gar Jahre ins Land gehen.

    Bislang war es sehr gut, dass ich hier so viele Hinweise finden konnte, dadurch kann ich bei den Arztgesprächen besser verstehen, was gemeint wird - und selbst auch die entsprechenden Fragen stellen. Es ist so gut schon ein wenig zu wissen, was welche Aussage bedeutet!


    Ich wünsche allen ein angenehmes (kühles!) Wochenende :)

    kape

    Hallo in die Runde,

    ich war jetzt ein paar Tage ausschließlich aus beruflichen Gründen online, da durch die OP (TUR-B am Dienstag) meines Mannes, erst einmal andere Themen im Vordergrund standen.

    Zuerst zur Klärung: Nein, mein Mann ist nicht hier im Forum. Die Internet-Affine bin bei uns eher ich. :-).


    Jojo1961 Genauso halten wir es auch. Ich bin überall dabei, wo es gut ist, wenn vier Ohren hören und versuche durch gute Information meinen Mann auch immer wieder auf Tatsachen, Fakten und an unser neues Motto "step by step" zu erinnern.


    Der Tumor war sehr groß, er hat große Teile des Blasenvolumens ausgefüllt, und bereits feine Ausläufer in alle Richtungen gebildet. Das bedeutet, in der Blase ist eine sehr große Wunde. Dennoch hat die Blase nur wenig geblutet, und mein Mann durfte gestern bereits nach Hause. Histologie kommt erst in ein paar tagen.

    Der Chirurg meinte, dass er noch immer optimistisch ist, dass der Tumor noch nicht in die Blasenwand vorgedrungen ist, aber wie alle hier wissen, den Ausschlag gibt ausschließlich der histologische Befund.

    Nachdem der Katheter gezogen war, hatte mein Mann kaum noch Schmerzen, und die Blase hat spontan ihre Funktion wieder aufgenommen. Ich finde das wirklich beachtlich von diesem Organ!! :-). Und in der ersten Nacht nach dem Katheter ziehen hat er 6,5 Std. am Stück geschlafen, das gab es schon lange nicht mehr!

    Er ist noch viel müde, legt sich gerne hin um zu ruhen, dösen oder schlafen, war aber heute morgen auch gemütlich zu Fuß beim Bäcker.


    Er wurde im Katharinenhospital in Stuttgart operiert, ich werde zu einem späteren Zeitpunkt einen Krankenhausbericht erstellen und im entsprechenden Strang einstellen.


    Ich achte darauf, dass es abwechslungsreiche Getränkeangebote im Haus gibt, der Tipp mit dem Hefe-Weizen war toll, danke dafür! :) auch der Zimmerkollege meines Mannes war begeistert! :) Und er trinkt tatsächlich viel. In der Klinik gab es leider keinerlei Hinweise darauf, dass er wirklich große Mengen trinken soll. Aber er folgt meiner Argumentation, dass die Wunde nur mit sehr verdünntem Urin in Berührung kommen sollte.

    Soweit für jetzt. Vielen Dank an dieser Stelle für alle hilfreichen Anregungen und Mut machenden Beiträge und allen die hier mitlesen wünsche ich, dass sie gut durch diese Hitzezeit kommen.


    Viele Grüße

    kape

    Hallo Anne,

    danke für deine "Verteidigung" ;-), und danke für dein Posting. Es tut gut zu wissen, dass es hier auch andere betroffene Ehefrauen gibt. Ich glaube aber, ich habe hpg schon richtig verstanden.

    Dass ich es unterlassen soll meinen Mann bei allem zu begleiten bei dem ich dabei sein kann, und wo es meine Berufstätigkeit erlaubt, das meinte er sicher nicht. Sondern ihn nicht in Watte zu packen - doch dagegen würde er sich ohnhin energisch zur Wehr setzen. Dass ich mich hier erkundige und nicht er selbst ist dem Umstand geschuldet, dass er keinerlei Internet-Affinität hat. Das einzige was er mal schaut ist der Tabellenstand seines Lieblings-Fußball-Vereins, und die online-Ausgabe der Tageszeitung. :)

    Doch mir scheint, als würden unsere Ehemänner ganz ähnlich ticken: Normalerweise ist er derjenige, der immer weiß wo es lang geht und sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Aber jetzt scheint er ganz froh zu sein, dass ich mich auch schlau gemacht habe und beim Arzt die richtigen Fragen stellte. Mir ist es einfach wichtig , nicht in einen panisch-ungezielten Aktionismus zu verfallen, sondern mit dem richtigen Vorwissen auf Situationen vorbereitet zu sein. Oder so einfache Dinge zu erfahren, dass z.B. hpg Schafgarbentee geholfen hat, das kann ich dann auch mal zubrereiten und wir werden sehen, ob auch meinem Mann dies gut tut.

    Ich bin wirklich sehr froh, wie viele Hinweise ich in den letzten 24 Stunden hier schon erhalten habe. Das hilft sehr! Ich weiß jetzt, dass ich in diesem Forum auf meine Fragen bestimmt auch eine unterstützende, hilfreiche Antwort erhalten werde - und das entspannt mich sehr.


    Liebe Grüße

    Karin