Liebe bar65 und AndreasW,
Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich antworte jetzt ganz kurz, weil ich morgen um 5 Uhr schon aufstehen muss. Eine CT hat mein Mann vor der Operation gehabt, wurde nichts außer Blasentumor entdeckt, einen Operationsbericht haben wir auch zu Hause, dort steht nichts über das Blaseperforieren oder zu tiefen Schnitt. Unser Urologe hat ziemlich schnell Ultraschall der Blase gemacht und am 2 August am Tag zur Nachresektionvorbereitung wurde auch Ultraschall gemacht und auch nichts gefunden. Dieses "nichts gefunden" kann ich nicht mehr hören. Die Operateurin hat uns gleich nach der Op nur gesagt, dass der Tumor an der Harnleitermündung lag, das ist sehr dünne Stelle und deshalb wird er dort Schmerzen haben. Hat er auch. Ja, wir warten jetzt die Darmspiegelung ab, wenn die auch nichts ergibt, was ich sehr hoffe, dann bekommt er MRT und weiter weiß ich nicht. Er hat große Angst vor der Nachresektion, ihm geht jetzt sehr schlecht, die Tochter sagte, dass er eine Mimose ist, glaube ich nicht, ich sehe doch, wie er sich Quellt. Er recherchiert nicht über den Blasenkrebs, ich aber schon und ich weiß jetzt, was ihn erwartet, nämlich den Rest des Lebens Schmerzen und Krankenhaus, weil diese Tumore ständig wieder kommen. Und jetzt muss er zur Nachresektion, obwohl er sich noch von der ersten Op nicht erholt hat. Die Chemo oder BCG machen mir noch mehr Angst. Wie gesagt, Chemo verträgt er nicht und BCG werde ich meinem größten Feind nicht wünschen. Das habe ich auch der Operateurin gesagt. Sie sagte, dass es unser Recht ist, darauf zu verzichten, dann wird er so viele TUR-B haben, bis es nicht mehr geht, dann die Blase raus.
Ich habe so viel darüber gelesen, dass die Menschen BCG machen, sich Quellen lassen und trotzdem die Tumore wieder kommen. Mit meinem Darmkrebs war es irgendwie leichter. Ich hatte sogar keine Chemo, obwohl der Tumor schon fortgeschritten war. Da ich die Schmerzen jetzt nicht selbst habe, ist es mir schwer ganz genau zu sagen, was für Schmerzen er hat. Ich habe jetzt noch nachgefragt, die Schmerzen nach dem Urinieren und im Penis sind ca. 5 von 10 und ständiger Druck im After. Ich weiß nicht, will nur schreien, bin am Ende meiner Kräfte, ich bin von Geburt an eine Pessimistin, muss morgen eine neue Arbeitsstelle als Lehrerin antreten, weiß aber nicht, wie ich es schaffen soll und meinen Mann wird wahrscheinlich auch nach so lange Zeit Krankschreiben entlassen. Wie gesagt, ich versuche es noch irgendwas zu machen, aber auf Dauer halte ich es nicht aus. Ich sehe, dass mein Mann es noch nicht verstanden hat oder nicht verstehen will, wie ernst seine Krankheit ist. Ich verliere aber die Hoffnung, die Ärzte machen nur das, was sie in Büchern gelesen haben, es geht nicht um konkreten Menschen, nur um Leitlinien, keiner erklärt wie es weiter geht, wie lange dauern die Schmerzen an, was überhaupt es für Schmerzen seien sollen, alles kommt absolut unerwartet und ich recherchiere und recherchiere, finde keine Antworten und nur schreckliche Aussichten. Sorry, es ist doch ein langer Text geworden, bin einfach verzweifelt, ich bin allein, die Tochter redet mit uns nicht, vor meinem Mann versuche ich die Verzweifelung nicht zu zeigen. Die Darmspiegelung wird mein Onkologe machen, ich habe nach 4 Jahren mit ihm das erste Mal Kontakt aufgenommen und er hat uns einen Termin gegeben. Er arbeitet in einem Krankenhaus und hat mir damals die Chemo erspart. Nochmals vielen Dank für Ihre Antwort, ich melde mich, wenn eine neue Information sich ergibt.