Beiträge von JoFo76

    Bei dieser Tumorart geht der Tumor nicht vom Urothel sondern vom Lympfgewebe ( Drüsengewebe aus ) mehr kann ich dazu nicht sagen.

    Liebe Ricks,

    nur kurz zur Klarstellung: Das Drüsengewebe hat eher nichts mit den Lymphsystem zu tun. Das Adenokarzinom kommt in der Harnblase in verschiedenen Ausprägungen vor. Hier ist, im Rahmen der Untersuchung einer seltenen Unterform des ohnehin seltenen Adenokarzinoms, eine gute Beschreibung der Varianten vorhanden:

    https://www.kup.at/kup/pdf/4366.pdf

    Liebe Breila,

    ich melde mich auch mal wieder dazu. Eine Referenzpathologie ist auch hier, gerade wegen der Besonderheit Adenokarzinom, zu empfehlen. Ich würde die Pathologie des Tumorzentrums vorschlagen, das für Euch machbar ist. Dennoch könnt ihr momentan vorsichtig optimistisch sein: Der Tumor ist nach jetziger Pathologie mit ausreichend Sicherheitsabstand entfernt, er ist nicht nach außen gewachsen. Einen nicht zurückgebildeten Urachus hat der Pathologe nicht beschrieben, ich denke, einen solchen hätte er schon erkannt. Alle Lymphknoten sind sauber. Wenn das L1 nicht wäre, wäre das Ergebnis top. Wegen L1 und Adenokarzinom dürfte eine Chemo anstehen, aber dennoch ein Ergebnis, das zuversichtlich stimmt!

    Herzliche Grüße,

    JoFo76

    Hallo Martin,


    das ist ja toll! Glückwunsch, fast wie ein Sechser im Lotto. Papillome sind wirklich sehr selten, aber umso besser, wenn sich das bei Dir bestätigt hat. Wenn es Dir nichts ausmacht, wäre es noch toll, den Pathologiebericht einer solchen Rarität zu lesen. Natürlich mit geschwärztem Namen. Aber nur, wenn Du magst. Viel wichtiger ist, dass Du Dich nun wirklich freuen kannst!


    Herzliche Grüße,

    JoFo76

    Hallo Jolly,


    gerne doch, es freut mich, wenn es Dir hilft.

    Eine Ergänzung noch: Sanofi die Produktion von ImmuCyst leider eingestellt, wie ich inzwischen erfahren habe. Damit gibt es nur noch zwei BCG-Stämme und es erklärt die Lieferengpässe der beiden verbliebenen Hersteller.

    Ich habe noch einmal weiter recherchiert. Wie es aussieht, hat Sanofi die Produktion von ImmuCyst eingestellt. Damit fällt einer von drei BCG-Stämmen weg, was die Lieferengpässe bei TICE und Medac erklärt X(

    Dennoch sollte TICE derzeit noch besser zu bekommen sein.

    Und ich hoffe, dass die beiden verbliebenen Hersteller die Produktion hochfahren können. Das wird sicher eine gewisse Zeit dauern. Hier noch eine aktuelle Information von Medac, für alle, die es interessiert. Medac investiert nun in die Produktion von BCG, was sich nun, nach Wegfall von Sanofi, rentieren dürfte. Es dauert aber ...

    https://www.bfarm.de/SharedDoc…_blob=publicationFile&v=6

    Ich habe noch einmal weiter recherchiert. Wie es aussieht, hat Sanofi die Produktion von ImmuCyst eingestellt. Damit fällt einer von drei BCG-Stämmen weg, was die Lieferengpässe bei TICE und Medac erklärt X(

    Dennoch sollte TICE derzeit noch besser zu bekommen sein.

    Und ich hoffe, dass die beiden verbliebenen Hersteller die Produktion hochfahren können. Das wird sicher eine gewisse Zeit dauern. Hier noch eine aktuelle Information von Medac, für alle, die es interessiert. Medac investiert nun in die Produktion von BCG, was sich nun, nach Wegfall von Sanofi, rentieren dürfte. Es dauert aber ...

    https://www.bfarm.de/SharedDoc…_blob=publicationFile&v=6

    Hallo Monika,


    das ist tatsächlich nicht das, was man sich wünscht. Von mir folgende Tipps:


    Es gibt noch anderen BCG-Stämme als den von Medac, der derzeit Lieferengpässe hat. Diese sind:


    - TICE BCG (Onco TICE)

    - Connaught (ImmuCyst)


    Darüber hinaus kann man mit ein wenig Mühe immer noch die Medac-BCG-Stämme bekommen, zumindest in Deutschland. Es wird nur mühseliger und man muss, soweit ich die bisherigen Berichte gelesen habe, verschiedene Großhändler anfragen bzw. durch einen engagierten Apotheker anfragen lassen. Aber natürlich ist das Mangelwirtschaft, d.h. nicht jeder wird am Ende den Medac-Stamm bekommen. Daher auch mein Tipp mit den beiden anderen Stämmen.


    Alles Gute!

    JoFo76

    Hallo Jolly,


    herzlich willkommen bei uns im Forum. Rein theoretisch gibt es bestimmte andere Zytostatika, die man anstelle von Mitomycin verwenden kann. In den S3-Leitlinien sind die folgenden genannt:


    Doxorubicin

    Epirubicin

    Gemcitabin

    Pirarubicin

    Thiotepa


    Ob und inwiefern sich diese als Ersatz für Mitomycin bei Unverträglichkeit verwenden lassen, ist mir nicht bekannt und ich kann dazu auch keinen Rat geben. Ich würde meinen Urologen aber dazu befragen.

    BCG ist eine andere Hausnummer als Mitomycin und in der Regel mit schwereren Nebenwirkungen verbunden. Das mag bei Dir anders sein, wenn Du spezifisch auf Mitomycin eine Unverträglichkeit hast. Aber wenn Du hier eine Therapie willst/brauchst, sollte der derzeitige Engpass bei einem BCG-Stamm kein Grund sein, die Therapie hinauszuzögern. Es gibt noch anderen BCG-Stämme als den von Medac, der derzeit Lieferengpässe hat (Info von Blasius:(


    - TICEBCG (Onco TICE)

    - Connaught (Immu Cyst)


    Besprich doch diese Informationen in Ruhe mit Deinem Urologen. Gar nichts zu tun trotz angezeigter Mito-Therapie, nur weil Du Mitomycin nicht verträgst und ein BCG-Stamm einen Lieferengpass hat, empfinde ich jedenfalls nicht als die beste Option.


    Alles Gute!

    JoFo76

    Super, danke fürs Nachschauen! Dann wurde optimal operiert! Und das "zumindest" erklärt sich nun auch: Dein Tumor war wohl genau an der Grenze zwischen pTa und pT1, aber eher auf der pTa-Seite.


    Wegen low grade und high grade: Da hat Deine Urologin Recht, die frühere G1, G2 und G3-Einteilung wurde durch die beiden Werte ersetzt. Wobei derzeit oft beides gleichzeitig verwendet wird.


    Bitte aber nicht low grade / high grade mit low risk / high risk verwechseln. Das ist nicht das selbe. Die "risk-Einteilung" wird nach den EORTC-Tabellen gemacht. Es gibt z.B auch "intermediate risk". Man kann diese Einteilung z.B. hier bestimmen: http://www.bladdercalculator.de/calculator.php

    Wenn ich Deine Werte richtig eingegeben habe, schwankst Du zwischen intermediate und high risk. Die Größe über oder unter 3 cm ist hier wohl ausschlaggebend.


    Alles Gute weiterhin!

    JoFo76

    Servus Bodie2233,


    im Großen und Ganzen würde ich sagen, dass Du es gut erwischt hast: Zwar ein high grade-Tumor, aber ganz am Anfang. Dafür spricht, dass in der Nachresektion kein Tumor mehr nachzuweisen war.


    Eine Instillationstherapie ist nun Pflicht. Am besten wäre natürlich BCG, wenn das aber nicht funktioniert, ist Mitomycin das Mittel der Wahl. Und ganz, gan wichtig: Auch nach Ende der Therapie immer alle Nachsorgetermine einhalten. Leider hat Dein Tumor eine Rezidivrate von ca. 60 %. Wenn man das Rezdiv (es möge nie kommen) früh erwischt, bekommt man die Krankheit in den Griff.


    Das einzige, was mich ein bisschen stört, ist das "zumindest pTa". Das "zumindest" kenne ich sonst nur von höheren Eindringtiefen. Es resultiert normalerweise daraus, dass der Operateur nicht tiefer als die jeweils diagnostizierte Schicht geschnitten hat und der Pathologe daher nur sagen kann, dass jedenfalls diese Schicht betroffen ist.


    Nun versucht man bei einer TUR-B, sowohl Urothel (a) als auch Bindegewebe (1) als auch einen kleinen Teil der Muskelschicht (2a) zu erreichen. Je nachdem wird dann wird dann diagnostiziert: pTa, pT1 oder, wenn die Muskelschicht noch betroffen ist, "mind. pT2a". Tiefer als pT2a muss man nicht schneiden, weil dann ohnehin eine Zystektomie vorzunehmen ist.


    Nun kommt es häufiger vor, dass der Operateur nicht optimal schneidet. Zu tief ist blöd, weil man dann eine schlecht heilende Wunde hat (das vermute ich bei Deiner Nachresektion). Zu wenig tief ist auch schlecht, weil man dann nicht weiß, wie tief der Tumor ging. Aber dafür ist dann auch die Nachresektion da, wie in Deinem Fall.


    Ich habe aber noch nie gehört, dass der Operateur nicht einmal das Bindegewebe erwischt hat, worauf das "zumindest pTa" hindeutet. Damit möchte ich Dich aber nicht beunruhigen, weil die Nachresektion ja gezeigt hat, dass der Tumor an der Stelle komplett entfernt wurde. Dennoch wäre es interessant, den ersten Bericht des Pathologen dazu zu kennen. Wenn Du magst, kannst Du ihn gerne mit geschwärzten Namen hier einstellen. Oder einfach kurz Abtippen, ob dazu was geschrieben wurde.


    Herzliche Grüße,

    JoFo76

    Hallo Alex77,


    momentan schaut ja alles gut aus und es ist auch klar, dass die Mito-Therapie irgendwann ein Ende haben muss. Das ist aber gut so! Wichtig ist, dass Deine Mama sich nun an die Nachsorgetermine hält.

    Wenn wirklich ein Rezidiv auftauchen würde, würde man es erneut mittels TUR-B entfernen, histologisch untersuchen und dann bewerten, was weiter zu machen ist. Natürlich kann man dann, wenn es die Umstände rechtfertigen, erneut mit Mitomycin einem erneuten Rezidiv vorsorgen. Das hängt aber zum einen von der Histologie ab und zum anderen vom Zustand Deiner Mama. Momentan würde ich mir darüber keinen Kopf machen, sondern mich im Gegenteil freuen, dass bisher alles so gut gelaufen ist!


    Liebe Grüße,

    JoFo76

    Hallo Breila,

    warum meinst Du, dass Metastasen in der Leben sein könnten? Der CT-Bericht schaut doch gut aus.

    Und wegen Urachus: Männer haben in aller Regel keinen Urachus mehr. Es gibt wenige Ausnahmen und bei diesen kann ein Urachuskarzinom entstehen. Wenn im CT-Bericht nichts von einem Urachus steht, haben sie wohl keinen entdeckt, was gut und normal ist.

    Zu Darmspiegelung: Das ist toll und das, was zu wünschen war. Also mit ziemlicher Sicherheit kein Primärtumor von außerhalb, sondern ein originäres Adenokarzinom der Blase. Mehr konntet ihr derzeit nicht erwarten. Die Zeichen für eine erfolgreiche Zystektomie am 13.12 stehen gut, ich drücke die Daumen!

    Also eindeutig ein Adenokarzinom. Das halte ich für deutlich besser als die plasmazytoide Variante, die extrem aggressiv ist. Aber auch Adenokarzinome sind, je nach Stadium, nicht zu unterschätzen.


    Geklärt werden wird nun weniger, ob es eine Mestastase ist, also ein "gestreutes Mistvieh", wie Du so schön schreibst. Denn Metastasen anderer, nicht-urethaler Tumore innerhalb der Blase gibt es kaum. Es geht eher darum, ob der Krebs von Anfang an in der Blase gewachsen ist (sog. Primärtumor, was besser wäre) oder von außen, d.h. dann wohl vom Darm, in die Blase hineingewachsen ist. Das wäre schlechter, weil er dann ja schon ziemlich groß wäre und auf jeden Fall ein pT4. Vor der Zystektomie muss das auf jeden Fall geklärt werden, denn eine Zystektomie macht keinen Sinn, wenn der Tumor von außerhalb kommt.


    Ich drücke die Daumen, dass der Tumor nicht von außen kommt, was aber wohl auch das wahrscheinlichere ist.

    Hallo Martin,


    auch von mir ein herzliches Willkommen hier! Ich kann mich, wie wohl jeder hier, noch sehr gut an die ersten Tage nach der TUR-B erinnern. Das Loch, in das man fällt, ist meist nicht so tief wie es zunächst scheint. Die Frage nach dem Warum beschäftigt den einen mehr, den anderen weniger. Der Rat ist immer der gleiche: Es macht keinen Sinn danach zu forschen. Und weil Du es doch tun wirst, hier die Antwort meines Chefarztes: Wenn Sie keinen Risikofaktoren ausgesetzt waren, dann war es einfach eine Spontanmutation, die Ihrem Immunsystem durch die Lappen gegangen ist.


    Für das weitere Vorgehen wird die Pathologie maßgeblich sein. Ich drücke die Daumen, dass sich ein oberflächlicher Tumor bestätigen wird. Meistens haben die operierenden Ärzte genug Erfahrung, dass sie nicht daneben liegen.


    Herzliche Grüße

    JoFo76

    Hallo Breila,


    was gut ist, dass sich nun wohl doch die plasmazytoide Variante nicht bestätigt hat und dass nun schnell vorgegangen wird inkl. Zystektomie.

    Ein wenig Sorge macht mir, dass Du bzw. eher die Ärzte nun so schnell von der plasmazytoiden Variante zum Adenokarzinom gewechselt seid. Das scheinen mir doch völlig unterschiedliche Varianten zu sein, so weit ich das bisher verstanden habe: Die plasmazytoiden Tumorzellen entstammen in ihrer Ausgangsvariante dem Immunsystem und sehen, wenn sie nicht völlig entartet sind, doch recht "eigen" aus. Außerdem geben sie bestimmte Marker ab, was aus ihrer Eigenschaft aus Teil des Immunsystems stammt. Adenokarzinome wiederum enstammen dem Drüsengewebe. Wie man die zwei Varianten durcheinanderbringen kann, verstehe ich nicht so ganz.


    Nun sind beides sehr seltene Formen des Blasenkrebses und daher hat sicher nicht jedes Krankenhaus damit ausreichend Erfahrung. Ob das bei Eurem bisherigen oder nun neuen Krankenhaus der Fall ist, kann ich nicht beurteilen.


    Ich an Eurer Stelle würde aber nun den eingeschlagenen Weg beibehalten: Rasche Zystektomie. Egal ob plasmazytoid oder Adenokarzinom, das ist der sicherste Weg. Durch das Stoma wird die OP etwas einfacher und die Erholung setzt rascher ein. Das ist in Eurer Situation gut. Parallel würde ich aber dranbleiben und versuchen, herauszubekommen, welche Tumorform denn nun wirklich vorliegt.


    Stell doch gerne die Befunde hier ein (Name geschwärzt) und auch die Referenzpathologie, wenn sie denn vorliegt.


    Herzliche Grüße

    JoFo76

    Dann sind wir uns ja einig :)

    Beschäftige Dich im Fall der Fälle, der nie eintreten möge, aber bitte eher mit Zweitlinientherapien (Chemo), Immuntherapien und ähnlichem. Hier sind Heilungschancen nachweislich vorhanden (auch bei uns im Forum). Und zur Stärkung des Immunsystems gibt es dann gerne zusätzlich Artemisia.