Hallo Defender ,
das klingt schon mal gut. Ich kannte nämlich Deine Ausgangsbasis bisher nicht so genau und ich wollte das mit der partiellen Zystektomie noch einmal klarstellen. Wenn das so ist, bedeutet das im Umkehrschluss, dass Du ein so genanntes "lokal begrenztes Urachuskarzinom" hattest, das sehr gute Heilungs- und Überlebenschancen hat. Denn nur bei einem solchen ist meines Wissens eine Teilzystektomie sinnvoll. Nach den S3-Leitlinien, Langversion, dort S. 159, die wiederum auf eine Studie verweisen, beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate in diesen Fällen 93 % und ist damit viel besser als bei vielen anderen Harnblasentumoren, die eine Zystektomie erforderlich machen. Insofern eine gute Ausgangslage!
Leider machen nun die Metas auf dem Bauchfell Sorgen, auch wenn diese offenbar nur oberflächlich bei der OP "übertragen" wurden. Wie gesagt, das ist momentan Dein primärer Gegner. Danach würde ich trotzdem fragen, ob eine systemische Chemotherapie nicht sinnvoll wäre. In den Leitlinien ist zwar auch aufgeführt, dass eine adjuvante systemische Chemotherapie beim lokal begrenzten Urachuskarzinom keinen Vorteil bringt. Ich denke, dass das Tumorboard trotzdem abwägen müsste, ob das ursprüngliche Urachuskarzinom Venen- oder Lymphanschluss hatte (das steht in Deinem pathologischen Bericht von der Zystektomie) und zum anderen, wie tief die Bauchfellmetastasen gehen. Diese verändern die Ausgangslage.
Ich denke schon, dass die Ärzte das richtig beurteilen und Du scheinst bei guten Ärzten zu sein - aber einmal nachfragen schadet nicht.
Alles Gute weiterhin!
JoFo76