Beiträge von eckhard11

    Ich bin mir gar nicht sicher, Hexe,


    ob ich eine orthotope Neoblase habe.
    Soweit ich weiß, ist bei mir auch ein Stück Dickdarm verwendet worden.


    Und daß ich nur wenig Schleim produziere, ist nicht ganz richtig.
    Anfangs war es ziemlich viel, dann wurde es etwas weniger, was ich auf das Trinken des Früchtetees zurückführte bzw. auf
    die erheblichen Trinkmengen, die ich in mich hineinschütte, ( ca. 6-7 Liter ).
    Aber es wurde mal wieder mehr, mal wieder weniger.
    Dies kann ich in dem Bettbeutel recht gut verfolgen.


    Insgesamt ist er mittlerweile “flüssiger” geworden als früher..
    Da hat sich der Schleim teilweise vor die Harnröhre gelegt und ließ mich dadurch bemerken, daß die Blase sich füllte. War ganz gut......


    Gruss
    Eck :ecke:hard

    Meine liebe Rosemarie,


    danke der Nachfrage.....


    Als ich am Freitag, dem 07.September, die letzten beiden Tabletten eingenommen hatte, habe ich beim Urologen angerufen und nachgefragt, wann ich zur nächsten Harnuntersuchung auftauchen solle.


    Die Sprechstundenhelferin sagte mir, fünf Tage nach der letzten Einnahme wären Usus, ich solle also am Mittwoch, dem 12.09.07, morgens kommen.


    Am Mittwoch, dem 12.09.07, stand ich um 08:00 Uhr vor der Tür.
    Dort hing eine Mitteilung :
    "Die Praxis ist diese Woche wegen einer Weiterbildungsmaßnahme geschlossen.
    Am Montag, dem 17.09.07, sind wir wieder für Sie da".


    Am 15.09. fuhr ich in den Urlaub........


    Gruss
    Eck:ecke: hard

    Hexe, mein Engel,


    bei mir wurden - bis auf die CT´s - überhaupt keine Untersuchungen durchgeführt, obwohl ich eine,
    wenn auch sehr kleine, Metastase in einem der herausgenommenen und pathologisch untersuchten
    Lymphknoten hatte......


    Gruss
    Eck:ecke: hard

    Guten Tag, Leute,


    ich hatte heuer meine jährliche CT und Thorax.
    Alles in Ordnung. ( Das freut Vatta, und ich hoffe, euch auch )
    Keinerlei Veränderungen oder Metas oder ähnliches zu sehen.
    Sowohl Bauchraum als auch Lunge und Bronchien ( na ja, die etwas entzündet ) frei


    Allerdings empfand auch der Röntgenologe meine Blase als recht groß :
    “Das ist ja ein richtiger Trum”, hi, hi.....


    Und wie ich schon mehrfach ausführte :
    Ich habe tatsächlich einen “Portionierer” in der Blase.
    Der Blasenhals, welcher an die Harnröhre angeschlossen ist, liegt abgeknickt unter der Blase, ähnlich so, wie ein dicker Schlauch unter einem Hafersack.
    Dieser Schlauch wird geleert, ( schneller, als es von oben nachlaufen kann ) und dann wieder gefüllt und wieder geleert usw..
    Daher ist es so, daß ich im Liegen diesen Sack länge und somit am Besten entleeren kann....
    ( Wenn mir mal jemand mitteilen könnte, wie ich eine Pdf - Zeichnung einstellen kann, würde ich es mal aufzeichnen )


    Der Röntgenologe sagte mir, mit den neuen Geräten könne man Metastasen mit einem Durchmesser von 10 mm erkennen,
    ( nicht mehr, wie noch vor einem Jahr, erst so ab 25 mm )
    Dies käme natürlich auch auf die Technik bzw. den Preis des Gerätes an.
    Die Diagnosestellung war hochinteressant.
    Ich konnte auf einem eigenen, großen Bildschirm alles, was er beschrieb, genau mitverfolgen.
    Er zeigte mir die Bronchien und die Lunge, ( und lästerte natürlich über meine Tabaksucht, war aber doch erstaunt, daß nach 50 Jahren
    exessiver RothHändle-Raucherei nicht mehr zu erkennen sei ),
    fragte mich nach meinem Wirbelsäulenbruch ( 1968 ), der genau zu erkennen war,
    sowie nach meiner Schultereckgelenksprengung ( 1984 ), der Draht war immer noch vorhanden, aber mittlerweile gerissen.....
    Ich fand es erstaunlich, wie klar und scharf umrissen diese Teile, auch die Blase, zu erkennen waren.


    Gruss
    Eck:ecke: hard

    Ich Dussel,
    da hätte ich auch sofort nachsehen können.
    Hmmm, ein Reserveantibiotika wird also erst dann eingesetzt, wenn die betreffenden Bakterien bereits gegen andere Antibiotika resistent sind.
    Aber wie können die resistent sein, wenn ich bisher gar keine Antibiotika eingenommen habe ?
    Gibt es bei diesen Dingern eine "angeborene" Resistenz ??


    Reserveantibiotikum
    aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


    Als Reserveantibiotikum werden Antibiotika bezeichnet, die für normale Infektionen nicht zur Therapie in Betracht gezogen werden, um eine Antibiotikum-Resistenzentwicklung zu verhindern.


    Nur bei schweren Infektionen mit bestimmten, gegen andere Antibiotika unempfindlichen Bakterienstämmen, sog. Krankenhauskeimen (z.B. MRSA), kommen diese zum Einsatz.


    Im Normalfall wird vorab eine Erregerkultur angelegt, mit deren Hilfe die Empfindlichkeit auf verschiedene Antibiotika mittels eines Plattendiffusionstests ermittelt wird (Antibiogramm). Wenn auf diesem Wege die Wirksamkeit der Substanz bestätigt wurde, kann eine Therapie erfolgen, wobei darauf geachtet wird, dass nicht durch vorzeitigen Abbruch die Entwicklung einer Resistenz begünstigt wird.


    Ein Beispiel für ein Reserveantibiotikum ist Vancomycin. Allerdings fiel diese "Last Line of Defense" bereits 1987, als erste vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) in Kliniken auftraten. Aktuell ist Linezolid das Reserveantibiotikum der Wahl.

    Mahlzeit, Ulla, mein Engel,


    ja, Du hast nicht ganz unrecht mit dem Restharn.
    Obwohl ich tagsüber sicherlich viermal pinkeln gehe, wird die Neoblase nicht komplett geleert.
    Dies merke ich ja besonders am Abend, vor meinem Wannenbad.
    Da versuche ich vorher im Sitzen auf der Toilette, die Blase zu entleeren, so richtig mit kapitalem Druck über Bauchpresse etc.
    Wenn ich dann in der Wanne liege und abstrulle, geht trotzdem häufig noch gut ein Liter Harn, ( und mehr ), aus der - direkt vorher geleerten - Blase ab.
    Ich pumpe dann über Bauchpresse und Beckenboden so lange, bis sich nur noch eine “Tröpfcheninfusion” ergibt. Das ist übrigens ganz schön anstrengend, trainiert aber auch hervorragend den Beckenboden, hi, hi.
    Aber selbst dann kann ich wohl noch nicht ganz sicher sein, daß tatsächlich alles raus ist......


    Da mir aber die leere Blase wichtig ist und ich den ISK vermeiden will, ( auch da wäre ich mir keineswegs sicher, ob alles raus ist, da ich häufig das Gefühl habe, meine Blase arbeitet wie ein Portionierer, der untere Teil wird geleert und dann läuft es aus dem oberen Teil wieder nach ), werde ich - ganz Kapitalist - in meiner Bürotoilette mein sich dort befindliches Bidet weiter von der Wand wegstellen lassen, eine vernünftige Rückenlehne anbringen und einen Hocker festdübeln lassen, auf welchen ich dann meine schönen langen Beine mit den wohlgeformten Fesseln positionieren kann und dadurch eine Lage wie in der Wanne erhalte.


    Dieses Bidet werde ich dann während der Bürozeit benutzen, um meine Blase soweit wie möglich zu entleeren.


    Hinsichtlich des Artikels in der pharmazeutischen Zeitung :
    Ich denke, der allergrößte Teil bezieht sich auf eine “normale” Blase und deren Reaktionen auf Bakterien.


    Mir ist allerdings die Bezeichnung “Reserveantibiotikum” nicht ganz klar.
    Handelt es sich um ein Antibiotikum, welches man einsetzt, wenn etwas anderes versagt, ( wie beim Fußball der ehemalige “Reservespieler”, heute “Ergänzungsspieler” genannt, der gegen einen schlechten Spieler eingewechselt wird, um den Sieg herbeizuführen oder die Führung zu verteidigen ), oder handelt es sich um ein Antibiotikum, welches von vornherein nicht die Qualitäten der “ersten Elf” hat und daher auf der Reservebank Platz nehmen muss, ergo eigentlich 2. Wahl bedeutet ??
    Wenn es so ist, dann muss ich mal ein ernstes Wort mit meinem Urologen DC Schacht reden, hi, hi.....


    Möglicherweise muss ich auch mal meine Getränkewahl erforschen.
    Ich trinke täglich zwischen zweieinhalb und drei Liter Früchtetee, ( Erdbeere mit Himbeere ).
    Ich weiss nicht, ob der jetzt basisch/alkalisch oder sauer ist
    Vielleicht ist ja mein “Säure-Basen-Gleichgewicht” in der Neoblase gestört.
    Allerdings nehme ich nur zwei Teebeutel auf eine Riesentasse, ( ca. 500-600 cm³ ), also eher Wasser mit Geschmack als Tee......
    Ob das dann einen grossen Einfluss hat, wage ich zu bezweifeln.


    Trotzdem : Nur Versuch macht kluch.


    Gruss
    Eck:ecke: hard

    Nu, mein Engelchen,


    ich bin doch keiner der 7 Zwerge, ( wer hat von meinem Löffelchen geleckt, wer hat aus meinem Fläschchen getrunken, hi, hi.... ), und in einer Kneipe war ich am Donnerstag das erste Mal wieder seit Monaten.


    Aber ich habe mich einmal über unsere Trinkwasserversorgung kundig gemacht und ich glaube, den Missetäter ausfindig gemacht zu haben :
    Vor einigen Wochen hatten wir - hochwasserbedingt - mit Fäkalien verschmutztes Trinkwasser im hiesigen Raum Ruhr/Lenne. ( So wie momentan noch im südlichen Sauerland )
    Die Abwässer wurden ganz einfach über die Schächte wieder hochgedrückt und durch das Hochwasser verbreitet.
    Enorme Gebiete wurden überschwemmt.
    Auch die Kläranlagen waren teilweise betroffen.
    Wir sollten unser Trinkwasser vor Gebrauch abkochen, was ich - mit meinem Kaffee und Tee - ja auch mache ( Wasserkocher )
    Aber natürlich habe ich weder das Wasser zum Zähneputzen noch mein Badewasser abgekocht.
    ( Dies wäre auch recht schwierig, mein Badewasser meine ich. Das kommt ja mit höchstens 50° C aus der Leitung, ergo zu kalt, um Bakterien abzutöten ).


    Ob ich recht habe, weiß ich natürlich nicht, aber ich nehme es zugunsten des Wirtes, seiner Bedienung, dem Italiener im Café und der Klebsiella einfach mal an.....


    Trotzdem :
    10.000 zu 1.000.000 ist doch recht weit überhöht, oder ?


    Seit gestern nehme ich als Antibiotika Cipro 1A, Wirkstoff Ciprofloxacin, zwei Kapseln täglich.


    Gruss
    Eck:ecke: hard

    Hallo Leute,


    meine am Montag angelegte Harnkultur ergab einen viel zu hohen Wert des Bacteriums “Klebsiella oxytoca”.
    Anstatt, wie bei einer Neoblase normal, Null bis 10.000 Stück/ml, habe ich 1.000.000 Stück/ml.


    An sich ist dieses Bacterium recht harmlos, kann aber durch eine antibiotische Behandlung sehr aggressiv und unangenehm werden. ( hämorrhagischen Colitis )
    Die Antibiotika, in falscher Zusammensetzung, lässt ergo erst dieses Bacterium aggressiv werden.


    Leider konnte mir weder mein Urologe DC Schacht noch das Internet Auskunft darüber geben, wie dieses Bacterium in die Neoblase gelangt.
    Die Zufahrtswege sind recht geheimnissvoll.
    Irgendwo stand etwas von “kontaminierten Wasserflaschen” bei einer gezogenen Wasserprobe, aber die werden es wohl nicht gewesen sein, hi, hi.....
    DC Schacht bezweifelt etwas, daß das Bacterium durch die Harnröhre in die Neoblase gelangt.
    Andererseits, wie sollen diese Bakterien sonst in die Neoblase gelangen ?


    Hmm, meine ( ehemaligen, hi, hi... ) Sexpraktiken waren ausschliesslich heterosexueller Natur, homoerotisch habe ich mich nie betätigt, seit vier Jahren nicht mal mehr heterosexuell. Wie auch ?


    Ich bitte daher den geneigten Leser darum, sich Antworten, welche in dieses Gebiet zielen, zu verkneifen.


    Um aber - eventuell - herauszufinden, wie ich diesen Viechern demnächst den Zutritt in meine Neoblase verweigern kann, folgende Fragen :

    • Hat schon einmal jemand von euch dieses Bacterium in der Neoblase gehabt ?
    • Wenn ja : weiß sie/er, wie es dort hineingekommen ist ?
    • Welches Antibiotikum wurde verschrieben ?
    • Hat es geholfen oder hat es die Sache verschlimmert ?

    Es ist nicht so, daß ich besorgt bin, aber ich bin gern Herr über meinen Körper und will selbst entscheiden, welche Bakterien in meiner Blase herumzuschwimmen haben......


    Gruss
    Eck:ecke: hard

    Wer den 1. Teil des Tagebuches lesen will, ( kann ich nur empfehlen, denn da steht der komplette Klinikaufenthalt drin ), der sollte hier klicken : http://www.forum-blasenkrebs.net/easylink/index.php/Item/80/



    So, Leute,


    mittlerweile sind fast vier Jahre vergangen.


    Um es vorweg zu sagen : Mir geht es hervorragend !!!


    Bis auf die nächtliche Inko habe ich keinerlei Probleme, bin auch ansonsten in keiner Weise eingeschränkt, stehe voll im Leben und im Beruf.


    Und wenn ich mir die Anmerkung erlauben darf :
    Im Gegensatz zu manchen Berichten hier im Forum hatte ich nicht einen einzigen Harnstau, niemals Probleme durch Blähungen oder durch einen Katheter und auch keine Darmkolliken, weder während des Klinikaufenthaltes noch hinterher.
    ( Allerdings habe ich es auch vermieden, mir zwei oder drei Tage nach der OP irgendwelche Hähnchenbeine oder Fischbrötchen reinzuschieben, hi, hi..... )
    In 2005 hatte ich mal zuviele Bakterien in der Blase.
    Nach der Einnahme einiger Tabletten waren diese innerhalb einer Woche wieder verschwunden.


    Ich verputze alles, was mir schmeckt, selbstverständlich auch langfaseriges Gemüse, trinke sehr viel Milch und esse mit Begeisterung Käse, ohne daß es mich in irgendeiner Weise rührt.
    ( Dies muss natürlich nicht für andere Neoblasen gelten !! )


    Ich habe keinen “Regenwurm” auf dem Bauche, sondern gegenteilig ist meine - immerhin fast 30 cm lange - Narbe kaum zu sehen, man muß wirklich schon genau hinsehen.....
    ( Vergleicht mal die beiden Fotos in der Galerie, das eine direkt nach der OP, das andere im Sommer 2007 )


    Kurz nach der OP, ( Nov. 2003 ), war ich im Januar 2004 für eine Woche in einer Wellness in Bad Bertrich, diese hat mir psychisch und physisch ausserordentlich gut getan.
    Im November 2004 war ich in einer Reha, ( Bad Wildungen-Reinhardshausen, Klinik Reinhardshöhe ), auch diese drei Wochen waren eine Labsal für die Seele, wenn mir auch hinsichtlich meiner Inko nicht geholfen werden konnte.


    Ich lasse es allerdings seitdem etwas langsamer angehen, nicht, weil ich es müsste, sondern weil es noch etwas anderes gibt als nur Maloche und Knete scheffeln.


    Dies gibt mir jetzt halt auch die Zeit, mich in diesem Forum sowie in einem anderen Forum ( Index - Inkontinenz Selbsthilfe Forum - Inkontinenz Selbsthilfe e.V. ) einzubringen und meine Erfahrungen mit dieser verdammten Krankheit und deren Folgen mit anderen Betroffenen auszutauschen oder weiterzugeben.


    Man lebt schliesslich nur zweimal :
    Einmal vor und einmal nach der Diagnose......


    Gruss
    Eck :ecke:hard


    Ps.:
    Und vergesst mir nicht euer Beckenboden - Muskeltraining !!
    Glaubt es mir einfach : Es hilft.......

    Mein lieber Rainer,


    ganz so einfach ist es mit den Blasenschließmuskeln nun auch wieder nicht, hi, hi.....


    Die Harnblase an sich ist ein Hohlmuskel, welcher kontrahieren, ( sich zusammenziehen ), kann.
    Diesen Blasenmuskel nennt man “Destrusor”.
    Den Destrusor kann man teilweise beeinflussen, teilweise reagiert er auf einen vegetativen Reiz.
    Daher ist es auch so schwierig bis unmöglich, während des Kontrahierens den Harnstrahl zu unterbrechen, wenn diese Kontraktion durch die neurologischen Reizpunkte in der Blase ausgelöst wurde.
    ( Man also pinkeln muss, nicht nur pinkeln will )
    Und da bei uns dieser Destrusor fehlt, muss das Kontrahieren der Neoblase durch andere Muskeln übernommen werden, nämlich durch die Bauchmuskeln ( die sog. Bauchpresse ) und den Beckenbodenmuskel.
    Der Bauchmuskel drückt von oben und der Beckenbodenmuskel von unten.
    Wie wichtig der Beckenbodenmuskel dafür ist, erkennst Du an der Tatsache, daß das "Striezen", also das Herausdrücken des Restharnes, fast ausschliesslich durch den Beckenboden übernommen wird.
    Glaubst Du nicht ? Na, dann achte mal drauf......


    Die Harnblase des Mannes hat zwei Schließmuskel, die sog. Sphinkter.
    Der eine ( innere ) Schließmuskel sitzt zwischen Blase und Prostata und ist ein unwillkürlicher Muskel, was bedeutet, er kann willentlich nicht beeinflusst werden.
    Dieser Muskel wird über das vegetative Nervensystem gesteuert.
    Und dieser Muskel ist es übrigens auch, welcher verhindert, daß das Sperma ( auch : Ejakulat ), welches erst in der Prostata “gemischt” wird, bei der Ejakulation in die Harnblase gedrückt wird.


    Der äussere Schließmuskel sitzt direkt unterhalb der Prostata, umschließt also unterhalb der Prostata die Harnröhre.
    Dieser Muskel ist willentlich zu beeinflussen, das ist nämlich derjenige, mit dem Du beim Pinkeln den Harnstrahl unterbrechen kannst oder den Du nicht mehr zuhalten kannst, wenn der Druck zu groß wird.
    Auch wo ein Wille ist, geht manchmal einer wech, hi, hi.....


    Der Beckenboden wiederum ist ein flacher, mehrschichtiger Muskel, mehr eine Art Bindegewebe, welcher beim Mann von der Harnröhre und dem Anus und bei der Frau zusätzlich von der Scheide durchbrochen wird.
    ( Daher ist der weibliche Beckenboden auch erheblich schwacher als der männliche Beckenboden ).
    Die Aufgabe des Beckenbodens besteht aber nicht nur darin, den inneren Leib bzw. dessen Organe zu tragen und auf Druckveränderungen zu reagieren, sondern auch darin, den äusseren Blasenschließmuskel sowie den Anusschließmuskel zu unterstützen, sowohl beim Öffnen als auch beim Schliessen dieser Muskeln.


    Und genau dieser von Dir so vernachlässigte Beckenboden ist es auch, welcher Dir so viel Freude bereitet, wenn er sich während des Orgasmus in schneller Folge zusammenzieht und wieder dehnt, also pulsiert.
    ( Der Orgasmus ist nicht gleichzusetzten mit dem Ejakulat ! Dies ist nur das Sperma. )


    Der Beckenboden ist es, der das Sperma hinausschleudert.
    Erst das “Limbische System” im Gehirn bewirkt die Pulsierung des Beckenbodens mit gleichzeitiger neuronaler Erregung, also den Orgasmus.


    Stell Dir mal vor, wir würden uns anstatt durch einen Orgasmus und dem damit verbundenen Glücksgefühl nur durch gegenseitiges Reiben der Handflächen vermehren.
    Glaubst Du ernsthaft, dann würde immer noch so häufig wie möglich versucht, die Frauen auf jede mögliche und unmögliche Art dazu zu bewegen, unser Sperma in sich aufzunehmen ??


    Wie Du jetzt sehr gut erkannt hast, solltest Du die Wichtigkeit des Beckenbodens keinesfalls unterschätzen, hi, hi.....
    Also ran ans Training.


    Übrigens, um auf Deine Meinung wegen der beiden Schließmuskeln zurückzukommen :


    Normalerweise werden bei einer radikalen Zystektomie beide Schließmuskeln entfernt.
    Eventuell hat man bei Dir sowohl ein Stück des äusseren Schließmuskels als auch - mehr zufällig - den entsprechenden Nerv erhalten.
    Dies würde Deine nächtliche Kontinenz erklären.


    Bei mir sind beide Muskeln weg. Daher kann ich die Harnröhre nur noch über den Beckenboden verschliessen.
    Aber da der Beckenbodenmuskel ein willkürlicher Muskel ist, entspannt er während des Schlafes.....


    Eck:ecke: hard


    Ps.: Übrigens nicht aus Wikipedia, sondern aus dem privaten Büro in Hagen-Hohenlimburg

    Hallo Rainer,


    ich glaube, wir reden etwas aneinander vorbei.


    Erwiesenermaßen haben ca.95 % aller Menschen einen zu schwachen Beckenbodenmuskel.
    80 % wissen nicht einmal, daß sie einen derartigen Muskel haben.
    Der Beckenbodenmuskel kann genauso trainiert werden wie der Bizeps oder das sogenannte Sixpack.


    Da nach einer radikalen Operation, wie es die Entfernung der Blase etc. nun einmal ist, der Beckenbodenmuskel die Funktion des entfernten inneren Blasenschließmuskels - wenn auch nur teilweise - übernehmen kann, muß dieser Muskel trainiert werden.
    Was nutzt ein untrainierter Muskel ?
    Ich spreche auch davon, daß dieses Training vor allem vor sowie kurz nach der Operation durchgeführt werden soll, damit sich die Betroffenen überhaupt dieses Muskels bewusst sind und ihn entsprechend einsetzen können.
    Ein halbes Jahr tägliches, kontinuierliches Training hat noch niemandem geschadet, sondern gegenteiligerweise geholfen.
    Vor allem bei Frauen, welche nach einer Geburt inkontinent wurden, wirkt ein solches Training Wunder !!


    Hinsichtlich Deines Einwandes, man könne auch zuviel trainieren :
    Ein Automatismus stellt sich nicht nach ein paar Tagen ein.
    Einige Monate lang sollte man schon trainieren.
    Ich habe mein Training nach einem halben Jahr gestreckt, heute trainiere ich nur noch ca. alle zwei Wochen einmal intensiv.
    Nicht nur, weil ich dadurch tagsüber kontinenter werde, sondern weil ich dann auch besser Bauchpressen kann. Und mein ganzer Leib, ( welcher ja nicht gerade mickerig ist), wird besser gehalten.
    Ausserdem macht das Training eine schlanke Fessel und hilft gegen Fußpilz, hi, hi.....


    Aber ernsthaft :
    Nicht alle haben das Glück wie Du, auch des Nachts kontinent zu werden.
    Dies ist nicht erlernbar, sondern ein glücklicher Zufall während der OP, denn sonst wären ja alle Betroffenen nach der OP kontinent !
    Ein trainierter Beckenbodenmuskel hat nur Vorteile, bei sexuell aktiven Menschen sogar erhebliche Vorteile.
    Und das Training an sich bewirkt ja keinen Automatismus, sondern ermöglicht ja erst den Verschluss der Harnröhre durch diesen Muskel.
    Du trainierst doch auch Deine Oberarme, aber deswegen hebst Du doch noch lange nicht automatisch nur Bierflaschen an die Kauleiste, oder ??


    Na also.
    Warum also sollte ich aufhören ? Meine tägliche Kontinenz würde sich nur verschlechtern, da der Muskel wieder schlaffer würde.


    Gruss
    Eck:ecke: hard

    Hallo, Leute,


    ich habe jetzt seit Nov. 2003 eine Neoblase.


    Als mir die “Patienteninformation” kurz vor der Operation zur Beratung ausgehändigt wurde, habe ich mich natürlich für eine Neoblase mit natürlichem Harnausgang, ( orthotope Illeum-Neoblase ), entschieden.
    Ich gestehe, einer der Gründe dafür war die Aussage des Arztes, ich könne dann wieder im Stehen pinkeln.


    Das anfangs größte Problem war nicht die Inkontinenz tagsüber.
    Diese bekam ich durch ein intensives Beckenboden-Muskeltraining schnell in den Griff.....
    ( Übrigens kann ich durch meine trainierten Bauch - und Beckenbodenmuskeln sehr gut fühlen, wie
    der Füllstand der Blase ist.
    Ich werde daher also auch keinesweg von irgendwelchen plötzlichen Pinkelattacken überfallen.
    Also, Leute, trainiert euren Beckenboden ! )


    Das größte Problem waren die Hilfsmittel für die nächtliche Inkontinenz.
    Meine nächtliche Inkontinenz ist nicht heilbar, wie mir sowohl der Chefarzt in Hagen als auch der Ärztliche Direktor in Bad Wildungen eindeutig klarmachten.
    ( Eventuell wird es in absehbarer Zeit gute künstliche Schliessmuskeln geben, aber die momentan auf dem Markt befindlichen mute ich meinem Körper nicht zu )


    Ich bin Seitenschläfer.
    Und meine nächtliche Harnproduktion beläuft sich auf etwa 1.000 ml, ( ein Liter )
    Im ersten Jahr verwendete ich als Hilfsmittel zur Harnaufnahme Windeln oder Vorlagen in Verbindung mit einer Suprima-Gummihose.
    Ich habe weder Windel noch Vorlage noch etwas anderes gefunden, welche zuverlässig den Harn aufnahm.
    Und glaubt mir, ich habe alles versucht :
    Von waschbaren, wiederverwendbaren Windeltrums ( riesige Teile ), über normale Windeln, Mikrotücher, bis hin zu großen, anatomisch geformten Vorlagen.
    Keine einzige Art war in der Lage, in der Seitenlage das Auslaufen zuverlässig zu verhindern.
    Meistens war das Bett zwei-bis dreimal wöchentlich nass.
    Nun ja, eine vernünftige Saugmatte unter der Bettdecke, ( nicht solche Flüdderken von Aldi ), hat das Schlimmste verhindert, aber trotzdem.......


    Dazu kam abends das bezaubernde Spiegelbild mit dem atemberaubenden Anblick von Windel und drübergezogener Suprima und morgens das Aufstehen mit einer vollgeschifften Windel, dem Gestank beim “Auspacken” der Utensilien, das Klatschen, wenn die Sachen auf die Fliesen fielen und die Entsorgung der Saugmittel.
    Ich kam mir vor wie ein, wie ein... na ja, genau so !!


    Nun, dieses Problem habe ich durch die Kondomurinale gelöst.


    Im Januar 2004 bin ich mit meinem geliebten Eheweib in eine Wellness nach Bad Bertrich gefahren.
    ( Hi, hi, hi, eigentlich war das eine Schönheitsfarm, was ich aber nicht wusste..... )
    Dieser Aufenthalt hat mir sehr geholfen, nicht unbedingt körperlich, auch nicht schönheitsmäßig, wie der leidvolle Blick in den Spiegel immer noch zeigt, aber seelisch und psychisch.
    ( Übrigens war ich bereits im Dezember 2003, zwei Wochen nach meiner Entlassung, schon auf einem - zugegeben nicht ganz so hohen - Kupferhochofen in Osnabrück, zum Ausmessen eines Dämpfers )
    Ich hatte extrem abgenommen, 18 kg, davon habe ich mir in der Wellness erst mal welche wiedergeholt, hi, hi.... Jeden Abend richtige Leckerchen......
    Es ging danach mit Riesenschritten bergauf, mein Gewicht hatte ich schon im März 2004 wieder.
    Im Sommer 2004 wurde dann die erste CT durchgeführt, ( ich glaube, insgesamt drei ), meine Untersuchungen habe ich immer machen lassen, jetzt aber nur noch so alle dreiviertel Jahr.


    Mir geht es mittlerweile absolut blendend, wenn man mal von der nächtlichen Inko absieht. Aber damit kann man leben.
    Außerdem habe ich Probleme mit dem “im Stehen pinkeln”.
    Weder im Stehen vor dem, noch im Sitzen auf dem Pott kann ich mich komplett entleeren. Ein hoher Restharn wäre die Folge. Jetzt entleere ich mich jeden Abend - zusätzlich - in der Badewanne. So halb sitzend und halb liegend. Natürlich, während das Wasser weggurgelt.....
    Geht hervorragend.


    Allerdings :
    Wenn ich mich tagsüber auf den Topf setze, kann ich - trotz meines trainierten Beckenbodenmuskels und meiner ebenso trainierten Bauchdecke - immer nur “schwallartig” entleeren.
    Obwohl ich über die Bauch - und Beckenbodenpresse recht lange pressen kann, ( sagen wir mal 20 Sekunden ), kommen in den ersten 7-8 Sekunden ca. 80 cm² aus, dann versiegt die Quelle.
    Löse ich die Anspannung für einige Sekunden und presse dann wieder, kommt wieder die gleiche Menge raus.
    Dies führe ich so sieben-achtmal durch, bis ich meine, es reicht.
    Es ist geradeso, als wäre meine Neoblase im unteren Viertel nur durch einen schmalen Spalt mit dem oberen Teil verbunden, der untere Teil wird geleert, während es aus dem oberen Teil langsam nachläuft.
    Ähnlich wie ein Portionierer an so einer großen Schnapsflasche in einer Kneipe, hi, hi.....
    Denn normalerweise müsste ich ja auch 20 Sekunden lang schiffen können, wenn die Blase voll ist.
    Ist aber nicht so, sondern immer nur “portionsweise”.
    Und im Stehen pinkel ich eh´ höchstens auf einem fremden Lokus.....


    Aber ansonsten jehdet mir Jold.


    Daher war die orthotope Neoblase für mich genau die richtige Entscheidung


    Eck:ecke: hard

    Ach was,


    ich schlafe nie auf dem Rücken !!


    Ich bin Seitenschläfer, genau deshalb kam ich ja auch nicht mit den angebotenen Windeln, Vorlagen etc. zurecht.
    Die liefen nächtens immer aus.....


    Genau deswegen bin ich ja froh, daß es die Kondom-Urinale gibt.
    Wenn Du Dir im Sanitätshaus die dickeren, wasserdichten Profiunterlagen holst, ( wie die im Krankenhaus ), und unter das Bettlaken legst,
    dann merkst Du den Schlauch unter dem Knie, ( resp. Oberschenkel ) gar nicht !!
    ( Du solltest aber Bettbeutel mit einem glatten Schlauch verwenden, z.B. von Sauer, nicht diese geriffelten, die sind zwar "weicher", aber auch dicker, sehr gut zu verwenden bei einem Beinbeutel )


    Von den anderen Vorteilen ( Windeln, Geruch, Spiegelbild, Mülleimer usw. ) will ich hier gar nicht sprechen.
    Die findest Du auf der Seite "Kondom-Urinal", nämlich hier :
    Kondom - Urinal


    ( Und auch nicht davon, daß man sich des Abends vor den Schlafengehen noch einen so richtig tiefen Zug aus der Mineralwasserflasche leisten kann... )


    Gruss
    Eck :ecke: hard

    Hi, hi, hi, Flocki,


    diesem Ziel folge ich nun schon seit fast vier Jahren und bin ihm keinen Schritt nähergerückt !!
    Und ich habe einen verdammt gut trainierten Beckenbodenmuskel.


    Das Problem ist eben, daß der Muskel beim Schlaf erschlafft.


    Bei Betroffenen, welche das Glück hatten, bestimmte Nerven zu behalten, ist dieses Problem nebensächlich.
    Bei anderen, ( wie bei Höwing und mir ), schlägt es voll durch, ( im wahrsten Sinne des Wortes, hi, hi... )


    Ein Schließmuskeltraining ist auch viel besser - weil zielgerichteter - als eine Beckenbodengymnastik.


    Ich wünsche Dir viel Erfolg und daß Du Deinem gesteckten Ziel täglich etwas näher rückst.


    Übrigens, hinsichtlich Deines anderen Beitrages :
    Der Schleim wird nicht weniger, weder durch ACC noch durch Galama-Tee.


    Die Neoblase ist ein Darmstück und dieses Darmstück hat nun einmal eine Schleimhaut.
    Und die tut das, wofür sie da ist : Sie schleimt.


    Bei mir ist der Schleim mit der Zeit "flüssiger" geworden, soll heissen, er vermischt sich jetzt mehr mit dem Harn.
    Ob dies daran liegt, daß ich täglich ca. drei Liter Früchtetee trinke und einen Liter Kaffee und einen halben Liter Orangensaft und ca. einen Liter Mineralwasser und einen Liter Milch, das weiß ich nicht....
    Auf jeden Fall liegt es weder an ACC noch an Cranberrysaft oder Preisselbeersaft oder Galamatee, denn solcherlei nehme ich nicht zu mir.


    Gruss
    Eck :ecke: hard


    Ps.: Hast Du es schon einmal mit einem Kondom-Urinal versucht ???

    Guten Tag, Leute


    bevor wir hier im ForumNeoblase” ins Fachsimpeln kommen, möchte ich einmal kurz umreissen, was eine Neoblase überhaupt ist.
    Eingefügte Erläuterungen von mir habe ich kursiv und in Klammern eingefügt.


    Vorweg eine gravierende Erläuterung :


    Als Neoblasen werden alle Harnableitungen bezeichnet, welche zur Funktion ein dazwischengeschaltetes Darmsegment zum Sammeln des Harnes besitzen.


    Dem Anlegen einer Neoblase geht immer eine radikale Zystektomie voraus.


    Ist ein Tumor bereits in tiefe Muskelschichten der Blase eingewachsen (infiltrierend wachsender Harnblasenkrebs), ist eine komplette Entfernung der Harnblase (radikale Zystektomie) nötig – vorausgesetzt, die umgebenden Lymphknoten und Organe sind noch nicht von Krebs befallen.


    Vorsorglich werden die Lymphknoten des Beckens bei der Operation mit entfernt, beim Mann zusätzlich zur Harnblase auch die Prostata (radikale Prostataektomie) sowie die Samenbläschen, die Samenleiter werden getrennt
    bei der Frau die Gebärmutter, die Eileiter und die Eierstöcke sowie ein Teil der Scheidenwand.


    Noch bis Mitte der achtziger Jahre wurde nach operativer Entfernung der Harnblase der Urin entweder direkt oder durch ein zwischengeschaltetes Darmstück, ( Conduit ), nach aussen geleitet und mittels eines Kunststoffbeutels aufgefangen, ( das sogenannte feuchte Stoma ).
    Die Operationstechnik war standardisiert, die Komplikationsrate gering.


    Allerdings war die Lebensqualität ( Mobilität, Berufsleben, Freizeitgestaltung ) verringert.


    Eine Alternative war lediglich die Einpflanzung der Harnleiter in den Dickdarm, ( Coffey-Ableitung ), was eine kontrollierte Urinentleerung zusammen mit dem Stuhl über den Enddarm ermöglichte. Diese Art Blasenentleerung nennt man Mainz-Pouch2


    Die Entwicklung und Einführung sogenannter kontinenter, ( d.h. trockener ), Ersatzblasen Mitte der achtziger Jahre brachte die entscheidende Veränderung.
    Komfort und Lebensqualität nahmen zu, ohne die Komplikationsraten zu erhöhen.


    Indikationen zur Harnableitung
    Die operative Entfernung der Harnblase bzw. deren funktionelle Ausschaltung erfordert eine Ableitung des Urins.
    Grund für die Zystektomie ( Entfernung ) sind mehrheitlich bösartige Erkrankungen der Harnblase oder der Nachbarorgane, seltener angeborene Fehlformungen oder Funktionsstörungen.


    Sie lassen sich folgendermaßen unterteilen :
    Harnblasenkarzinome ( fortgeschritten )
    Befall der Harnblase durch bösartige Tumore der Nachbarorgane, weibliche Geschlechtsorgane, Enddarm
    Grobe angeborene Fehlbildungen der Harnblase, ( z.B. Blasenspalte )
    Nicht reparable funktionelle Ausfälle der Harnblase bei neurologischen Störungen : Störungen des Rückenmarks ( z.B. Meningomyelocele = Neuralrohrdefekt )
    Funktionsverlust nach Voroperationen oder Vorbestrahlungen


    Formen der Harnableitung


    Externes Reservoir ( feuchtes Stoma :(
    Konduit ( zwischengestaltetes Darmsegment ),
    Hautleiterfistel, definitive Nierenfistel ( Die Hautleiterfistel ist keine Neoblase )


    Internes Reservoir ( trockenes Stoma :(
    Mainz-Pouch1 bzw. neuer Verschlussmechanismus mit Ableitung durch die Bauchdecke oder Nabel ( nichtorthotope Neoblase ).
    Guckt ihr hier : Neoblase mit Bauchdeckenanschluss, ( Pouch )


    orthotope Neoblase Kontinentes Reservoir aus Darmsegmenten mit Neuanschluss an die belassene Harnröhre ( Orthotop bedeutet : anatomisch an der “korrekten” Stelle )


    Eine seltene Ausführung ist :
    Mainz Pouch 2, ( Harnableitung in den Enddarm : Coffey, )



    Konstruktionsprinzip
    Bei der Bildung einer Ersatzblase ( Neoblase ) muss immer auf ein körpereigenes, gut durchblutetes Material zurückgegriffen werden.
    Hier bieten sich Dünndarm, Dickdarm oder eine Kombination von beiden an.
    Bedingungen für die weitere Funktion sind :


    1. ) Eine ausreichende Kapazität ( > 400 ml ) :
    Dabei geht die Kapazitätsberechnung auf ein physikalisches Gesetz nach La Paz zurück, bei der das Fassungsvermögen bei gleicher Darmlänge durch ein U-oder W-förmiges Umschlagen im Sinne eines größeren Radius überproportional erhöht wird.
    ( Amn.: Einfach ausgedrückt : Durch einen Trick in der Gestaltung kann das Fassungsvermögen erhöht werden )


    2. ) Niederdruckbedingungen :
    Da der Darm mittels einer Eigenperistaltik ( Anm.: schubförmige Darmbewegung, zu vergleichen mit der Fortbewegung eines Regenwurmes oder einer Raupe ) schon in seiner normalen Funktion einen hohen Innendruck aufbaut, muss dieser durch eine entsprechende Um-und Neuanordnung der ausgeschalteten und längsgeöffneten Darmsegmente reduziert werden.
    Zu hoher Druckanstieg würde jeden Verschlussmechanismus zerstören.
    ( Anm.: Einfach ausgedrückt : Durch einen Trick in der Gestaltung kann der hohe Innendruck reduziert werden )


    Systemverschluss :
    Eine komplette Kontinenz - dies ist das Ziel und der Sinn der Neoblase - erfordert einen sicheren Verschluss.
    Auf das Anbringen von Beuteln oder sonstigen Auffangsystemen kann damit verzichtet werden.


    Bei einer direkten Verbindung der Neoblase mit der belassenen Harnröhre ( orthotoper Anschluss ) steht der natürliche Verschlussmechanismus des Beckenbodens weiterhin zur Verfügung.
    Anfänglich wurde dieses Prinzip nur bei Männern durchgeführt. Später wurden auch die Frauen mit ihrer relativ kurzen Harnröhre mit einbezogen.
    Die Verschlussraten ( Kontinenzraten, Dichtigkeit ) sind hoch.
    Problem sind vereinzelt Inkontinenzen ( unwillkürlicher Harnverlust ) während der Nacht.
    ( Anm.: Hier gehe ich mit dem Verfasser nicht konform. Nach meiner Erfahrung sind ca. 30% der Betroffenen tagsüber und ca. 50% nachts inkontinent )
    Bedingung ist der Erhalt einer funktionellen Harnröhre, dies ist nach Vorbestrahlung oder bei ausgedehnten Operationen nicht möglich


    Orthotope Neoblase ( orthotop = an richtiger Stelle )


    Illeumneoblase ( Anm.: Illeum ist der med. Ausdruck für den Dünndarm, Colon derjenige für den Dickdarm )
    Auch nach den Erstbeschreibern “Ulmer Blase” oder "Hartmann-Blase" genannt :
    Dabei werden 50 bis 60 cm Dünndarm W-förmig zu einer Kugel geformt und an ihrem tiefsten Punkt direkt mit der belassenen Harnröhre verbunden.
    Ursprünglich war diese Art der Harnableitung nur für Männer vorgesehen, wird nun aber auch bei Frauen praktiziert.


    Studerblase : Nach ihrem Beschreiber Studer aus Bern handelt es sich um eine reine Dünndarmblase.
    Ein Teil des Dünndarmes wird nicht zur Kapazitätsbildung mit einbezogen ( Anm.: Wird nicht für die Volumenbildung verwendet )
    In diesen - verbleibenden - Schenkel werden die Harnleiter direkt eingenäht. Der restliche Dünndarm wird U-förmig gefaltet und dann am tiefsten Punkt mit der Harnröhre anastomisiert ( Anm.: verbunden )
    Vorteil dieser Methode ist eine niedrige Stenosenfrequenz. ( Anm.: Verengung der Harnröhre )
    Diese unterschiedlichen Arten der Harnableitungen sollen nur exemplarisch für eine Vielzahl von unterschiedlichen Typen und Modifikationen stehen.
    Letztendlich fällt die Entscheidung oft erst während der Operation, abhängig von der Beschaffenheit des Darms, von Begleitkomplikationen wie auch der Gesamtprognose.
    Der Chirurg sollte daher über ein breites Repertoire, ( Anm.: Kenntnis, Wissen ) der Harnableitung verfügen.


    Ausschlusskriterien für kontinente Ersatzblasen :
    Es gibt nur wenige sogenannte Kontraindikationen ( Anm.: Ausschlussgründe ), welche die Schaffung einer Neoblase verbieten.
    Diese lassen sich folgendermaßen definieren :


    Chronische Entzündung des Darms :
    ( Morbus Chron, Colitis ulcerosa, ( Anm.: chronisch entzündliche Darmerkrankung )).
    Eine Vorbestrahlung selbst kann, muss aber kein Hinderungsgrund sein.


    Patientenalter :
    Bei alten Patienten ist die Katheterisierung bei einem Mainz-Pouch1 problematisch und erfordert entsprechendes Geschick.
    Die Altersgrenze ist dabei individuell festzulegen.


    Kooperation :
    Der Patient muss über die Problematik der Neoblase und die erforderliche Entleerungstechnik informiert sein und diese sowohl geistig als auch körperlich beherrschen


    Einschränkungen der Nierenfunktion :
    Bei eingeschränkter Nierenfunktion ( Serumkreatinwert > 1,8 mg ) kommt es aufgrund der reduzierten Entgiftungsleistung viel häufiger zu - mitunter lebensgefährlichen - Entgleisungen des Stoffwechsels.
    Abflussgestörte Nieren sollten daher mittels Harnleiterschienen oder Nierenfistel über einen ausreichenden Zeitraum entlastet werden, um danach die definitive Leistung zu bestimmen.
    Harnstauungsnieren ohne Funktionsverlust stellen jedoch kein Ausschlusskriterium zu einer Ersatzblasenbildung dar.


    Prognose :
    Bei einer Lebenserwartung von weniger als einem Jahr muss der höhere operative Aufwand einer Neoblase individuell begründet sein.


    Bei den beschriebenen Kontraindikationen, vornehmlich bei schlechter Prognose, hohem Alter oder funktioneller Einnierigkeit, ( Anm.: nur eine Niere arbeitet noch ), werden auch heute noch weltweit die “alten” Verfahren der Harnableitung wie Conduit, Ureterhautfistel oder definierter Nierenfistel praktiziert, und dies in bis zu einem Drittel aller Operationen.


    Quelle :
    Lofric Neoblasenratgeber
    Kontinente Harnableitung
    Prof. Dr. Reinhard Kühn
    Chefarzt der Urologischen Kliniken
    Krankenhaus Martha-Maria
    Stadenstrasse 58
    90491 Nürnberg


    In zwei kleinen, aber wichtigen Teilen irrt der Professor :


    Sowohl die Verschlussraten ( Dichtigkeit ) als auch die Kontinenzraten sind längst nicht so gut, wie uns der gute Mann weismachen will. ( Problem sind vereinzelt Inkontinenzen )
    Etwa 50 % aller Träger einer orthotopen Neoblase sind nächtens und ca. 30 % sind tagsüber inkontinent.


    Über seine Ausführungen hinsichtlich der Alterseinschränkungen will und werde ich mich hier nicht auslassen !
    Ich bin schliesslich auch ein alter Mann, hi, hi......


    Zusammenfassend kann Folgendes gesagt werden :
    Bei "Neoblasen" handelt es sich immer um künstlich gestaltete Blasen aus einem Darmsegment.
    Und hier wird nur unterschieden zwischen "orthotopen Neoblasen" ( mit natürlichem Harnausgang )
    und "nichtorthotopen Neoblasen", ( mit künstlichem Harnausgang ).


    Einen längeren Aufsatz über die orthotope Neoblase und deren "Werdegang" findet ihr hier :
    A_Schilling_Neoblase.pdf


    Gruss


    Eck :ecke: hard