Guten Morgen!
Ich habe heute Nacht wenigstens ungefähr 4h Schlaf abbekommen. Besser als die Nacht davor. Mein Freund und ich haben gestern noch lange lange geredet. So viele Dinge, die uns umtreiben. Ich habe auch wieder viel geweint. Was mir wirklich Angst macht ist, dass mein Freund, der ja eigentlich bislang sein Leben lang ein optimistischer und ins Leben vertrauender Mensch ist, gestern meinte, dass er irgendwie kein gutes Gefühl habe. Das kenne ich überhaupt nicht von ihm. Und so ging es ihm bereits vor der Untersuchung beim Urologen. Er hatte aus diesem Gefühl heraus sogar schon seine Tasche für einen etwaigen Krankenhausaufenthalt gepackt. Das hatte er alles mit sich aus gemacht und mir erst hinterher erzählt. Und prompt hat sich sein Gefühl bestätigt. Das macht mir Angst. Auch wenn ich sonst nicht so abergläubisch bin.
Ja, die Ängste fressen mich auf. Und lassen mich gelähmt hier sitzen.
Mein Freund ist jetzt arbeiten, ich hab den Kleinen vorhin in den Kindergarten gebracht, freitags habe ich immer meinen freien Tag. Und jetzt sitze ich hier und bin gelähmt und ruhelos gleichzeitig.
Ich überlege ernsthaft, ob ich in die Urologen-Praxis gehen soll und versuchen soll nochmal ein kurzes Gespräch mit dem Arzt zu bekommen. Ich war ja bei der Untersuchung am Dienstag leider nicht dabei. Aber hinter dem Rücken meines Freundes? Und was soll ich den Arzt eigentlich fragen? Er wird mir auch nichts sagen können, was mich wirklich beruhigen kann. Abgesehen davon würde er mich wahrscheinlich für hysterisch halten, wenn ich da einfach so auftauche.
Habt jedenfalls vielen lieben Dank für Eure ganzen Beiträge und die lieben Worte!
Elbfrau: Ja, wir machen schon viel mit dem Kleinen um uns abzulenken. Gestern ist mein Freund mit ihm zum Kinderturnen. Aber auch das sind natürlich so bitter sweet Momente für ihn. Leicht fällt ihm das auch nicht. Und mir kommen jedes Mal die Tränen, wenn ich sehe, wie sehr der Kleine seinen Papa liebt.
Optimistin: Es freut mich sehr zu lesen, dass Du und Dein Mann fast noch besser als zuvor leben. Aufmerksamer, gelassener, intimer. Das klingt sehr schön. Ich merke jetzt auch schon ganz krass, wie absolut unwichtig manche Dinge sind, über die ich mich noch vor 3 Tagen sonst aufgeregt hätte. Ich würde meinen Freund nun gerne noch so richtig verwöhnen bis zur OP. Ihm Gutes tun. Ihn stützen und für ihn da sein. Und ich bin oft so blockiert und paralysiert und schaffe es nicht so, wie ich es eigentlich möchte.
bladidi: An ein Schlafmittel oder Beruhigungsmittel habe ich auch schon gedacht. Aber ich bin ja so ein Schixxer was Medikamente angeht und hätte sofort Bedenken abhängig zu werden oder schräg drauf zu reagieren.
@Isabell: Ich bin zunächst auch mal froh, dass die OP am Freitag ein Routineeingriff ist. Dass kein äußerlicher Schnitt erforderlich ist. Die Aussage des Urologen war, dass wenn alles nach Plan verläuft, mein Freund Freitags operiert wird und am Sonntag dann nach Hause kann.
Und nun? Was machen? Ich glaube, ich mache erstmal Klarschiff zu Hause. Der Urologe hat heute bis 12.30 Uhr Sprechstunde und ist hier fussläufig von uns entfernt. Falls es mich doch noch packen sollte...