Beiträge von Mascha

    Liebe Birgit,

    Eine neoadjuvante Chemotherapie soll mögliche okkulte Tumorzellen abtöten. Ob solche Tumorzellen vorhanden sind weiß man nicht, da nicht sichtbar in CT. Falls dem aber so sein sollte, dann hätte Dein Mann laut aktueller Studienlage Vorteile (gegenüber Patienten ohne oder adjuvante Chemotherapie) hinsichtlich Gesamtmortalität/Überlebensrate innerhalb der Heilungsbewährung. Bei der Entscheidungsfindung sind Eckpunkte wie a) eine CT ist nie zu 100% sensitiv (ich meine mal irgendwo gehört zu haben, dass bei einem Blasenkarzinom die CT eine Sensitivität von ca. 80% aufweist), b) abwägen zwischen Nebenwirkungen neoadjuvante Chemotherapie und Gesamtbenefit neoadjuvante Chemotherapie (liegt bei ca. geringen 5%, aber immerhin) c) Einbezug der Persönlichkeit des Patienten (also eher ein Sicherheitstyp oder der Optimistische), es hilft nichts, die Chemotherapie nicht zu machen und danach die ganze Zeit zu denken ... und wenn sich jetzt doch schon Tumorzellen abgesetzt haben, oder die CT hat doch nicht alles gezeigt was sie soll. Diese Aufklärung erfolgt leider erst mit dem pathologischen Abschlussbefund. Weiter bleibt zu bedenken, dass selbst wenn das abschließende Tumorstadium Venen- oder Lymphanschluss nachweist oder die Muskelinvasion ein pT 3 oder höher aufweist immer noch die Möglichkeit einer adjuvanten Chemotherapie besteht. Allerdings wohl auch hier geringfügige Nachteile gegenüber der neoadjuvanten Chemotherapie.

    Ich habe die neoadjuvante Chemotherapie gemacht und war damit im Prinzip übertherapiert, da mein abschließender Befund diese Chemotherapie eigentlich nicht rechtfertigte. Innerhalb der Situation hatte ich aber die Haltung, mein Möglichstes und ALLES zu tun, um wieder gesund zu werden. Ob ich heute in der gleichen Situation anders entscheiden würde? Ich weiß es nicht ... vermutlich würde ich aber wieder den gleichen Weg gehen. Gutes Gelingen und klaren Kopf bei der Entscheidungsfindung wünscht Euch


    Mascha

    Liebe Evi, trotz unerfreulichem Anlass begrüße auch ich Dich als eine der Neoblasenträgerin hier im Form. Mit Interesse habe ich Deinen Tread gelesen. Barbara ( bar65) hat Dich bereits darauf hingewiesen, wie wichtig ein erfahrener Operateur ist. Mit Sorge lese ich Deine Haltung .... ‚keine Zeit mehr, mir einen erfahrenen Operateur zu suchen‘.

    Ich verstehe, dass Du die Operation schnell hinter Dich bringen möchtest, um Dich im Idealfall wieder den nur schönen Dingen des Lebens zuzuwenden. Ich glaube fest daran, dass das OP Ergebnis, neben Deinen persönlichen Voraussetzungen (Alter, Gewicht, Fitness, Gesundheitszustand allgemein, innere Haltung, psychische Voraussetzungen) extrem vom Operateur abhängig ist. Du bist noch zu jung, um Dich den Rest Deines Lebens aufgrund eines möglicherweise unerfahrenen Operateurs mit Inkontinenz zu beschäftigen. Inkontinenz ist ein die Lebensqualität einschränkendes Kriterium. Es gibt hier einige Frauen im Forum die das beste daraus machen und sich nicht vom Leben abhalten lassen. Diese Frauen haben auch alle meine Hochachtung, denn ich glaube, dass das nicht so ganz unanstrengend ist. Inkontinenz lässt sich auch nicht 100%ig ausschließen, wenn Du Dir von einem erfahrenen Operateur die Neoblase bauen lässt. Aber es ist aus meiner Perspektive ein wichtiger Aspekt, um sich selbst alle Möglichkeiten zu eröffnen anschließend ein Leben mit größtmöglicher Lebensqualität zu führen. Dein und auch Wolfgangs ( wolfgangm) Argument keine Zeit zu verlieren stimme ich ohne Einschränkungen zu. Dennoch möchte ich Dir noch eine Idee mit auf den Weg geben. Ich habe mich seinerzeit nach einem erfahrenen Operateur erkundigt (hier steht Dir das Forum auch Rat gebend beiseite) und diesen dann persönlich angeschrieben, auch auf die Dringlichkeit hingewiesen und bekam einen sehr kurzfristigen OP-Termin. Vielleicht ist das ja noch eine Option für Dich. Auch wenn die Zeit drängt, man kann nicht zur Gesundheit hetzen .....


    LG

    Liebe Queen,

    Es freut mich zu hören, dass mein Bericht für Dich offensichtlich sehr hilf- und aufschlussreich ist/war. Ich kann Deine Vorab-Recherchen sehr gut nachvollziehen. Ging es mir doch damals sehr ähnlich. Und: sich Wissen anzueignen hat mir sehr viel geholfen, die Ängste wenigstens so einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen. Deinen Postings entnehme ich, dass Du aktuell noch in der Chemotherapie steckst. Hierfür wünsche ich Dir weiterhin viel Kraft und auf dass das Ganze so erträglich wie möglich bleibt.

    Ansonsten ich habe ja schon lange nichts mehr geschrieben, wie ich so zurecht komme. Heute auf den Tag genau ist meine OP 9 Monate her. Ich bin tagsüber Kontinent, je nach Trinkmenge gehe ich alle 3-5 Stunden zur Toilette, bei einemFassungsvermögen von 700ml (Maximum). Nachts kann ich vier bis fünf Stunden schlafen, bevor ich auf die Toilette muss. Habe den Wecker zwar immer noch vorsichtshalber gestellt ... Wache aber in der Regel kurz vorher auf .... und erlebe auch nachts in der Regel keine UPS-Momente mehr. Hier und da gibt es immer mal wieder kleinere Unsicherheiten. Denke aber dass das im ersten Jahr auch noch sein darf. Aber wenn ich bedenke, dass ich bereits nach sechs Monaten für längere Zeit schon wieder in Asien unterwegs war, Sport überwiegend ohne UPS-Momente bewerkstellige, einen Einkaufsbeutel problemlos transportiert bekomme (es sei denn, die Blase ist bis Oberkante gefüllt), Gartenarbeit ohne Zwischenfälle absolvieren und Husten und Niesen mittlerweile auch wieder normal getätigt werden kann, dann bin ich dafür wirklich dankbar. Mir ist bewusst, dass ich offensichtlich einen ziemlich großartigen Verlauf hingelegt habe ... aber genau das soll Dir weiterhin Mut machen. Einfach ist der Weg für den Du Dich entschieden hast nicht. Aber das Leben ist nun mal kein Ponyhof, also zumindest nicht immer! Lies Dich weiter ein ... es gibt hier noch viele andere sehr gute Verläufe. Hier und da sicherlich auch nicht so geradlinige Verläufe aber meist auch mit Lösungen falls es doch zu Irritationen kommt. Und ... lass weiter von Dir hören und stell Fragen wenn Du welche hast!


    LG Mascha

    Liebe Birgit,

    Grundsätzlich empfehle auch ich Euch Zur Klärung des Befundes Ärzte zu konsultieren. Ich lese die Berichte wie folgt:

    Es sind Auffälligkeiten an Leber und Lunge gesehen worden. Die Ärzte wissen aber nicht genau was es es. Differenzialdiagnostisch (das bedeutet das DD) könnte es sich bie der Lunge um 1. um eine Metastase handeln 2. um ein eigenständiges Lungenkarzinom 3. um eine Vernarbung auf Grund durchgemachter Rippenfrakturen.

    Bei der Leber liest es sich ähnlich. Differenzialdiagnostisch (wiederum dieses DD) könnte es sich um 1. um ein Herdförmige Verfettung der Leber handeln oder 2. um eine Metastase.

    Offensichtlich sehen die Ärzte das aber sehr unaufgeregt, denn sie empfehlen in beiden Fällen lediglich eine Verlaufskontrolle. Verlaufskontrollen werden in der Regel angesetzt um sicherzustellen, dass es sich um keine Metastasen handelt. Es werden neue Bilder angefertigt und mit den alten verglichen. Wenn großartige Veränderungen an entsprechenden Gewebestellen sichtbar sein sollten, wird noch einmal genauer hingeschaut.

    Pathologen schreiben die Befunde im Übrigen immer sehr negativ. Das liest sich für Patienten immer sehr besorgniserregend. Aber durch die differenzierte Formulierung, was es alles sein könnte hat der Betroffene alle Möglichkeiten alle Unregelmässigkeiten genauestens abgeklärt zu bekommen.

    Ich würde jetzt an Eurer Stelle versuchen das ganze positiv zu sehen .... ihr habt sehr penible Ärzte, die sehr genau hinschauen. Mir ging es ähnlich, nur das es bei es bei Differenzialdiagnostisch um Zysten in der Leber und den Nieren ging oder eben um Metastasen, die sich dann aber im Verlauf nicht als solche zeigten.

    Und ansonsten, wie Andy schon sagte der Tumor ist hochagressiv (G3) und laut TUR-B aber noch nicht in den Muskel eingewachsen. Die genaue Tumorklassifikation kann eine TUR-B aber auch nicht leisten. Das kann in der Regel nur die Zystektomie mit entsprechendem abschließendem Tumorbefund. Ein cis erfordert dennoch eine hohe Aufmerksamkeit, da dies auch sehr tückische Tumore sind. Zudem wurden grenzwertig vergrößerte Lymphknoten gesehen. Grenzwertig bedeutet in diesem Fall von an der Grenze von normal groß zu pathologisch groß. Auch hier wie Andy schon schrieb muss nichts heißen. Alles in allem finde ich, dass der Befund natürlich nicht schön ist. Dennoch hat Dein Mann viele Optionen auf ein langes und auch gutes Leben. Euer Glas ist halb voll und nicht halb leer.


    Liebe Grüße


    Jenny

    Hallo Michael,

    Nach meiner neoadjuvanten Chemotherapie war vom Tumor nichts mehr zu sehen laut CT. Im abschließenden histologischen Befund nach Zystektomie zeigten sich vereinzelte Tumorzellen in der Blasenwand (pt 2a), die das CT nicht gezeigt hat. Wenn ich mir die Blase nicht hätte entfernen lassen, hätten die sicherlich wieder Fahrt aufgenommen ....

    Ich kann Deine Einwände total verstehen; keiner gibt seine Blase einfach so her.

    Zudem möchte ich noch folgendes anmerken: bei Deiner Chemo geht es nicht allein darum die Tumormasse zu verkleinern. Eine weitere wichtige Indikation der neoadjuvanten Chemotherapie - welche hinsichtlich der Überlebensrate gegenüber der adjuvanten Chemotherapie laut Studienlage Vorteile zeigt - ist das Abtöten möglicher okkulter Tumorzellen in den Blutbahnen, die irgendwann dann Metastasen werfen könnten. Bei Deiner Ausgangslage sind diese okkulten Tumorzellen durchaus denkbar. Und deshalb: herzlichen Glückwunsch, dass die Chemo so gut anschlägt. Ich finde Du hast mit Deiner Entscheidung zur Chemo einen sehr wichtigen großen Schritt in Richtung Heilung getan. Nur zu Ende führen musst Du das Ganze .... einschließlich Zystektomie.

    Lieber Hartmut, was Dein Handeln bzgl. Tumor angeht haben die Männer Dir schon eindeutig geantwortet.

    Deine Sorgen, was Deine Arbeit als Lehrer angeht kann ich gut verstehen. Mir ging es ähnlich .... ich hatte keine Vorstellung davon, wie ich ein Seminar mit inkontinenter Neoblase abhalten soll .... ich muss mich voll und ganz und ohne Ablenkung auf die Studierenden konzentrieren. Ich wollte Dir nur sagen, nach knapp sieben Monaten Neoblase ist das wieder möglich. Einige hier im Forum sind ja tatsächlich schon nach drei Monaten oder so arbeiten gegangen. Ich habe mir da etwas mehr Zeit genommen ... sozusagen so lange bis ich vollumfängliches Vertrauen in die Funktionalität und Sicherheit der Neoblase hatte. Nach circa sechs Wochen hatte ich kurze Phasen der totalen Kontinenz und die haben sich zeitlich dann ausgeweitet, auf jetzt (sicher) 3 Stunden. 4 oder auch 5 Stunden klappen auch schon, aber hier würde ich jetzt nicht behaupten, dass das uneingeschränkt sicher kontinent funktioniert. Da kann (nicht muss und auch nicht immer) das eine oder andere Tröpfchen daneben gehen, bei einem Trinkverhalten von 2,5 bis 3 Litern täglich. Aber mit drei Stunden kann man auch wieder vor den Studierenden stehen .... LG

    Liebe Danina, ja ich gehe ganz normal auf‘s Klo:)! Und ansonsten kann ich mich nur den Ausführungen von bar65 anschliessen. Schau dich um im Forum, hier gibt es mehrere Frauen mit Neoblase. Grundsätzlich bleiben ja bei Dir auch erst einmal die Untersuchungen abzuwarten. Die Tatsache, dass die Blase raus muss ist ja unwahrscheinlicher als das sie drin bleiben kann!? Oder?


    LG

    So nun, nachdem ich am 13. September meine AHB angetreten habe, möchte ich mich mal kurz zu den allgemeinen Entwicklungen in Bezug auf mein Bläschen melden. Mit Beginn der Reha war mein Bläschen (Heidi) 5 Wochen in Betrieb. Ich bin in unbelasteten Situationen für meistens 2h manchmal 3h kontinent. Wenn ich sehr flott laufe oder mich sportlichen Aktivitäten widme, dann ist das für Heidi noch eine ganz schön große Herausforderung. Das klappt also noch nicht ganz kontinent, ist aber insgesamt schon gut machbar. Nachts stehe ich alle 2 1/2h - 3h Stunden auf (ich brauch in der Regel kein Wecker, wache auf wenn die Blase voll ist) und bin nicht immer aber immer öfter trocken. Neben der großen Frage der Kontinenz gibt es ja noch andere mögliche Komplikationen bei Neoblasen. Bislang blieb bei mir alles aus. Der Darm funktioniert wie eh und je. Was ich dabei esse oder nicht esse, darüber denke ich nicht nach. Alles wie vor der OP. Es schmeckt nach wie vor alles bestens. Wasser lassen funktioniert ebenfalls so flott wie früher. Diverse Sonografien zeigen, dass ich die Blase komplett leer bekomme und auch keine Schleimansammlungen vorhanden sind. Von Azidose (habe schon 2 BGA's gemacht) ist bislang auch keine Rede, kein Nierenstau, keine behandlungsbedürftigen Harnwegsinfekte.

    Ich bin sehr zuversichtlich, dass auch sportliche Aktivitäten bald absolut kontinent machbar sind.


    Viele Grüße von einer insgesamt sehr zufriedenen und glücklichen


    Mascha

    Lieber Wolfgang,

    Mir hatte man seinerzeit angeraten eine neoadjuvante Chemotherapie/4 Zyklen/ Cisplatin u Gemcitabin durchzuführen, was ich auch getan habe.

    Bei mir war es so angedacht, dass ich Tag 1 und 2 (Cisplatin + Gemcitabin) stationär bekommen habe und Tag 8 und Tag 15 (nur Gemcitabin) ambulant erhalten habe (Tagesklinik).

    Die Nebenwirkungen von Cisplatin haben sich bei mir schon auch gezeigt (insbesondere Wassereinlagerungen, Ekel ab dem 3. Zyklus). Ich habe allerdings während der gesamten Zeit aber z. B. kein einziges Mal erbrochen. Ich wurde mit Medikamenten gegen Übelkeit sehr gut eingestellt und habe auch immer etwas mit nach Hause bekommen, dass ich dann hätte bei Bedarf einnehmen können. Gemcitabin hat bei mir so gut wie keine Nebenwirkungen gemacht. Selbst die Blutwerte waren nach dem Tag 8 so gut, dass ich durchweg auch den Tag 15 bekommen habe. Tag 15 ist in der Regel immer eine individuelle Entscheidung, je nach dem wie die Blutwerte sind.

    Die unangenehmste Zeit der Chemotherapie war in der Regel die Woche nach Tag 1 und 2. Den Rest der Zeit war ich in der Lage am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, auch in sportlicher Hinsicht (Radtouren, Nordic Walking, Schwimmen .....).

    Also die Chemotherapie ist nicht angenehm, aber durchaus machbar. Meinen letzten Zyklus hatte ich im Juni 2019 .... schon im Juli waren die Unannehmlichkeiten vergessen und heute bin ich nur noch froh, das durchgezogen zu haben. Ich denke auch Du schaffst das. Sicher ist Deine Ausgangslage anders, Du bist bereits operiert und entsprechend geschwächt. Ich habe mich aber auch bereits genau fünf Wochen nach Chemoende operieren lassen. Und das war wirklich sehr gut machbar. Und zu guter letzt: ich empfehle Dir unbedingt die

    LG Mascha

    Liebe Monika,

    auch wenn Rainer der Meinung ist, ich könnte mich zu Deinem Problem äußern .... leider nicht, da mir die Erfahrung diesbezüglich noch fehlt. Meine Neoblase ist erst seit 12 Tagen in Betrieb. Das heißt ich bin des nächtens noch alle 2h unterwegs und was die Infektionen betrifft, damit habe ich noch keine Bekanntschaft machen müssen.


    LG

    Lieben lieben Dank an Euch alle, die Ihr mir berichtet habt. Barbara: Habe Deine Geschichte gelesen ... und musste häufig schmunzeln! Das Ganze hin und wieder auch mit Humor zu nehmen ist enorm wichtig glaube ich. Eure Infos zeigen mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin und alles im Normbereich liegt. Vielleicht hätte ich ja auch noch mal erwähnen sollen, dass mein Bläschen heute erst den vierten Tag in Betrieb ist.


    So nun zum heutigen Tag: ich war heute nachmittag für 3h Stunden spazieren. Einmal unterwegs auf die Toilette. Trocken wieder zu Hause angekommen ..... Unglaublich! Gestern war das wirklich alles noch anders.


    Mandelauge: Ja gerne auf ein Bier .... am besten Paul-Linke Ufer .... was ich da gesessen habe während des KH Aufenthaltes!

    Danke Euch allen für Eure Antworten, den Zuspruch, die Anteilnahme ....


    Seit 12.08.2019 bin ich nun zu Hause. Und jetzt tauchen dann doch ein paar Fragen zu meinem Bläschen, insbesondere der Kontinenzgeschichten, auf.


    Also ich kann im Liegen und im Sitzen alles komplett halten, kein Problem. Von Sitz in den Stand zu kommen geht mit viel Konzentration auch ohne Malheur. Wenn ich laufe, habe ich ständig das Gefühl Urin zu verlieren, manchmal geht das auch schon einigermaßen. Konnte auch schon kurze Spaziergänge (30 - 45 min) machen mit einigermaßen ertragbarer Inkontinenz, dann wieder Urinverlust mit gefühlt jedem Schritt. .... Gehe aktuell tagsüber alle 1h - 1 1/4h auf Toilette, nachts alle 2 h, kann dann auch immer Wasser lassen, wenn auch wenig. Gestern beim Urologen - Blase wird leer, Nieren keine Stauung. Beckenbodentraining läuft.


    Wenn ich während der Belastung Laufen ständig Urin verliere .... wie soll ich sie denn dann auf Volumen trainieren? Im Liegen? Im Sitzen? Nach welcher Zeit kann ich den Abstand zum nächsten Toilettengang erhöhen? Und um wieviel Zeit? Mein Urologe meine ca. wöchentlich erhöhen und dann so um 15 min. Sind so Eure Erfahrungen auch? Ich weiß, ich sollte mir Zeit geben .... mach ich ja irgendwie auch. Irgendwie ist mir das Ganze aber nicht so richtig plausibel. Schön wäre mir, wenn ich das Gefühl hätte, dass das was jetzt bei mir so geht und nicht geht, normal ist. Meine AHB geht leider auch erst am 13.09.2019 in Klink los .... vorher war nicht's frei. Dennoch würde ich im Vorfeld an der Kontinenz arbeiten.


    @ Mandelauge: Ich finde das irgendwie witzig, wir sind beide in der gleichen urologischen Praxis (ich bin zwar bei Lock und Du bei Wieskerstrauch) und haben den gleichen Operateur .... den ich übrigens von Dir gegrüßt habe (hatte ich nur vergessen hier mitzuteilen, zu sehr mit mir selbst beschäftigt ;)), er meinte, dass ihr schon lange nichts mehr voneinander gehört hättet, und er sich mal wieder melden müsse ..... !


    @ Antigone: Du bist ja auch so frisch mit Susi ausgestattet! Wie geht das bei Dir mit der Kontinenz voran?


    LG Jenny

    .... alles alles Gute für Dich Wolfgang! Das wird .... ich bin da ganz zuversichtlich, mit diesen vielen sehr guten Erfahrungen die ich bis heute mit meiner Neoblase gemacht habe. Ich habe mir diesen Weg tatsächlich viel schlimmer vorgestellt, als er dann war. Und das was ich hier von Dir lesen konnte ist doch wunderbar! Du hast eine ganz positive Einstellung, Du bist informiert, Du bist interessiert ..... alles beste Voraussetzungen, dass am Ende alles gut wird!


    LG

    Huhu ....

    seit gestern nun schlauchlos! War schon sehr gespannt, wie sich meine neue Blase so verhält. Gestern fand ich das alles ganz schön tricky! Das Gefühl bei jedem Lagewechsel sofort komplett auszulaufen. Wenn ich dann erst mal in der entsprechenden Position angekommen bin, dann ging es so einigermaßen .... nur noch ein Tröpfeln. Dank dieses Forums war mir schon klar, dass das alles normal ist .... nur wenn man vorher noch nie etwas mit Inkontinenz zu tun hatte ist das ja eine komplett neue Erfahrung.


    Heute ging das alles schon besser. Eben habe ich einen mittellangen Spaziergang gemacht (45 min) .... problemlos. Das hat mich riesig gefreut. Lagewechsel sind aber immer noch irritierend für mein Bläschen; loslaufen auch, aber nach ein paar Schritten hat sie sich dann zurecht geruckelt und verhält sich ganz manierlich. Im Sitzen und Liegen passiert gar nichts .... da bin ich komplett trocken. War deshalb heute auch schon mit Freunden in einem der vielen Kaffee's hier Kaffee trinken .... Großartig! Gehe ca. alle Stunde auf Klo. Bekomme dort auch ordentlich was hingetragen. Und mit ein bisschen hin- und herruckeln habe ich auch das Gefühl, dass ich die Blase leer bekomme. Ein Ultraschall hat das auch schon bestätigt. Habe, wie es ja wohl häufiger vorkommt, auch keinen Nierenstau.


    Für mich noch immer unfassbar, a) was zum einen die Medizin so leistet und b) dass bei mir bislang wirklich alles komplikationslos, wie ein Idealfall im Fachbuch beschrieben, läuft. Prof. Magheli ist auch ganz begeistert .... nun ich schiebe diese Tatsache ja auch auf die solide Grundlage, die er mit der Operation geschaffen hat, dass das Ganz problemlos läuft. Er schiebt das dann immer auf mich ... beste Voraussetzungen und Ausgangslagen mitgebracht. Nun, wie dem auch sei .... ich bin sehr zufrieden.


    Noch eine Geschichte zum Schmunzeln: vorgestern war ich mit meiner Freundin und meinem Bruder Pizza essen. Die beiden philosophierten über einen Namen für mein Bläschen:


    Mein Bruder: .... nen schönen Namen müssen wir uns noch ausdenken für Deine neue Blase:

    Meine Freundin: Ja irgendwas mit Tropfen, Wasser oder so!

    Mein Bruder: Nas(s)tasia!

    Meine Freundin: Niagara! :D


    Ich glaub ich entscheide mich für Heidi .... das klingt so heil und lieblich!


    Morgen geht es dann nach Hause. Hätte auch heute schon gehen können möchte mich aber noch mal rückversichern ob ich die Blase auch leer bekomme + einmal Labor! Das ist mir alles sicherer ..... Freue mich auf zu Hause!

    Sleeply: Ganz ganz goldene Hände wünsche ich Deinem Operateur und Dir ganz viel Vertrauen, Zuversicht und Mut für den morgigen Tag. Du schaffst das!


    hpg : Und konntest Du schon was erreichen? Genau dafür schätze ich das Forum auch sehr ..... immer neugierig bleiben, offen bleiben, neue Wege gehen .... und das im Austausch mit anderen!


    Rutschgi: Thanks!


    Bei mir geht es weiter mit guten Nachrichten. Beide Harnleiterschienen sind draußen, kein Rückstau in den Nieren, kein Fieber. Und das beste: Der Befund ist da: pT2a pN0 pL0 pV0 R0


    Großartig! Am Samstag wird der Katheder gezogen, wenn alles weiter gut ist. Und je nach dem wie es läuft kann ich Sonntag nach Hause oder aber Montag. Bin aber auch hier sehr zuversichtlich. Ich werde schon zu recht kommen.


    Viele Grüße


    Jenny

    @Wolfgang und Siggi,

    ... sehr schön, dass mein Bericht hilfreich für Euch ist. Das war meine Absicht. Es ist kein Spaziergang .... und dennoch machbar. Was ich hier im Krankenhaus noch einmal mehr gelernt habe ist, den Humor nicht zu verlieren.

    Heute Nacht ist mir dreimal die Stoma-Platte für die Harnleiterschienen abgefallen. Es bleibt eben abwechslungsreich. Und: Anzumerken wäre ja noch ‚Was mache ich eigentlich nachts?‘. Ich muss so agil sein und mich nach Lust und Laune hin und her drehen ..... und das ist doch toll, dass das alles schon wieder so problemlos funktioniert.

    Also Ihr schafft das!

    LG