Beiträge von Hoppas

    Hallo u vielen Dank für die die gedrückten Daumen.
    OP gut verlaufen, bin aber noch auf der Intensiv. Ich benötigte Kreislaufunterstützende Medikamente. Die Schmerzpumpe soll der Übeltäter sein, also zog man aus der Pumpe (am Freitag) dieses tolle „Bauch taub“ Gefühl. Heute wurde die Pumpe ganz entfernt und ich habe so unsagbar Schmerzen 🥺😭. Seit 6 Stunden dauerhaft, habe jetzt Dipidolor bekommen, das bringt etwas Erleichterung . Mir wurde aber auch gleich gesagt, bei anderen komme die Pumpe auch nach 5 Tagen weg. Alle sehr lieb, mit meinen Schmerzen fühle ich mich heute allerdings nicht ernst genommen.


    Ich hoffe ich kann bald mehr und positives Berichten. Ziel für morgen lautet „runter von der ITS“

    Liebe Grüße

    Hallo Alex,


    auch wenn der Grund für Deine Anmeldung bedrückend ist, herzlich willkommen. Ich bin selber auch noch ganz frisch dabei und begeistert, wie toll hier die gegenseitige Unterstützung ist.


    Der Mainz Pouch war meinerseits mein Favorit und nun wird es doch ein Beutel. Mein Arzt hatte mir erklärt, er operiert den Mainz Pouch nur noch selten und auch nur wenn noch der Blindarm zur Verwendung steht, alles andere führt seiner Meinung nach häufig zu Dichtigkeitsproblemen (aber da können Dir die Pouch Erfahrenen sicher viel besser etwas zu sagen). Aufgrund anderer körperlicher Einschränkungen ist für mich der Beutel die bessere Wahl. Die OP steht bei mir am 9.1. an.


    Du findest hier im Forum sehr viel gute Informationen, schau Dich in Ruhe um und für alle Fragen, gibt es sehr zeitig liebe und kompetente Antworten.


    LG

    Anja

    Danke liebe Siggi :thumbup:. Ich habe heute einen Testlauf gemacht und da hat mich der Beutel doch tatsächlich überrascht. Ich fand es sehr beruhigend, wie dicht die ganze Geschichte war. Irgendwie hatte ich damit gerechnet, das eingefüllte Wasser wieder zu verlieren und war ganz erstaunt über die Tatsache, es geht zwar Wasser durchs Loch rein, aber an der Stelle nicht wieder raus. Die Klebefläche habe ich mit einem Fön gewärmt. Allerdings blähte der Beutel doch ordentlich auf, ist das normal?


    Lange habe ich aber nicht durchgehalten und war froh, als ich den Beutel wieder bei Seite legen konnte. Ich werde mich jetzt erstmal auf die Feiertage einlassen und versuchen mit schönen Dingen abzulenken.


    LG

    Anja

    Hallo zusammen,


    Ihr seid einfach super und so wohltuend mit Euren Erfahrungen und Tipps :thumbup:. Vielen Dank !


    Den Beutel einfach mal aufkleben und mit Wasser füllen, ist eine gute Idee. Das werde ich morgen direkt testen. Gewöhnt sich die Haut schnell daran? Der Beutel ist ja doch größer als gedacht, fühlt sich sehr steif und unbequem an. Ich habe mal ein Foto gemacht. Ist das ein sogenanntes einteiliges System? Das müsste dann immer als ganze Einheit gewechselt werden?


    Ich trage Rollstuhlhosen, die sind vom Bund vorne etwas tiefer und hinten im Rücken höher, mal schauen wie es dann passt.


    Heute hatte ich meinen letzten Arbeitstag in 2019 und ich versuche mir nun einzureden, dass ich nächstes Jahr viel leistungsfähiger werde und die grausigen Nächte mit der Zimtzicke ein Ende haben werden. Der Arzt im KH wollte mir bis zur OP gerne einen DK setzten, aber das toleriert die Zimtzicke so rein gar nicht und ich denke bis zur OP wird es nun auch noch gut gehen.


    Genussvoll habe ich heute geschlemmt und mir gedacht, ein paar mehr Kilos sind für die OP sicher gut 😊.


    Dass zu der Blase auch die Harnröhre entfernt werden soll, gehört sicher dazu? ich hatte irgendwo gelesen, die Lagerung bei der OP findet in der LWS überstreckt statt. Gibt es hier Betroffene, die auch Platten und Schrauben in der LWS haben? Die Schmerzpumpe soll irgendwo in TH Höhe gesetzt werden und ich soll unbedingt einen aktuellen Neuro Status mitbringen, sagte die Anästhesie. Ist die Schmerzpumpe dann ähnlich wie eine Rückenmarksnarkose, also ab Brust abwärts alles taub?


    Habt einen schönen Abend und lasst Euch nicht vom Weihnachtsstress einfangen. "Wir haben im Leben nur 2 Tage, die kürzer als 24 Stunden sind und sollten die Zeit dazwischen sinnvoll nutzen und genießen 😉"

    LG

    Hallo Siggi, hallo Gabi,


    vielen Dank fürs Mut machen :thumbup:. Siggi, ich hatte mir ein Video angeschaut und dieses hatte mich eher verunsichert. Dazu muss ich erklären, ich kann ein Arm/Hand nicht mehr so ganz gebrauchen, höchstens als Haltehelfer. Die Geschichte mit dem messen und zurecht schneidern der Platte macht mir etwas Sorgen. Aber ich habe hier schon von einteiligen und zweiteiligen Systemen gelesen und ganz bestimmt gibt es Lösungen . Auch der Umstand, dass es eben nicht x mal. am Tag gemacht werden muss (so war meine Vorstellung und die Angst dann ein Pflegedienst ggf. sogar am Arbeitsplatz zu brauchen), macht Mut.


    Eine Arbeitskollegin bringt mir morgen von ihrer Mutter ein System mit und dann sehe ich es mal live und in Farbe. Heute schossen mir reichlich Überlegungen und Fragen durch den Kopf, ich glaube die werde ich mir alle schon notieren und mit ins KH nehmen. Der Arzt hatte etwas vom Beinbeutel erzählt (den kenne ich schon vom Bauchdeckenkatheter), wird der dann einfach am Beutel angeschlossen? Wenn der Beutel undicht wird, habe ich dann einen nassen Bauch, Bluse, Hose (bildlich habe ich mich dabei natürlich im wichtigen Termin gesehen, oh Graus🙈). Ich merke aber auch, mich mit diesen Fragen zu beschäftigen, erhöht die Aktzeptanz.


    Habt Ihr viel Gewicht verloren?


    Ich wünsche Euch eine erholsame Nacht.

    LG

    Anja

    Hallo Michaela,


    hattest Du nach der Diagnose bzw, OP schon mal etwas von Psychonkologie gehört? Das sind speziell geschulte Psychologen für Krebskranke. In Gesprächen helfen die einem, mit der Diagnose, der ständigen Angst und natürlich auch nach einer Operation und veränderten Lebenssituationen umzugehen.


    Du hast einen harten Weg hinter Dir und gerade wenn Du noch mit anderen Einschränkungen zu kämpfen hast, erscheint alles noch etwas problematischer. Ich habe den Eindruck, dass die Nachsorge (Stomaberatung, Betreuung etc.) nicht optimal gelaufen ist und Du (bedingt durch Deine Behinderung) auch viele negative Erfahrungen mit Ärzten erleben musstest. Ich sitze ja selber auch im Rolli und habe diverse gesundheitliche Baustellen. Mir hilft es, wenn ich mir Ziele für die Zukunft setze (das kann der nächste Urlaub sein oder eine andere schöne Idee) und meine Gedanken weg von Krankheit, Krankenhaus, den nächsten Arzttermin bringe. Ich habe mir irgendwann gesagt, ich will leben und ich will mich nicht durch Krankheit und Behinderung fremdbestimmt lassen. Umso mehr Gedanken ich mir um meine Schmerzen (die immer da sind), meine chronische Müdigkeit, den nächsten Infekt mache, umso weniger komme ich klar und räume meiner Erkrankung einen so großen Platz in meinem Leben ein und für das eigentlich schöne im Leben fehlt genau dieser Platz.


    Dein Krebs wurde entfernt, die Histologie war ok, die Nachsorgeuntersuchungen auch und doch hält Dich Deine Angst gefangen. Ich habe nun alle Beiträge gelesen und da hatte Dir Dein Hausarzt bezüglich der Urinuntersuchungen und Antibiotika doch auch helfen können, oder hast Du den Hausarzt gewechselt?


    Sprech Deinen Hausarzt doch mal an, ob Du nicht Unterstützung von einem Psychoonkologen bekommen kannst. Vielen Betroffenen hilft solch eine Therapie um besser mit den Ängsten klar zu kommen und um dem Leben wieder mehr Platz zu geben. Versuch Dein Gedankenkarussell mit etwas positiven zu besetzten, damit, was Du bereits geschafft hast.


    Alles Gute für Deine anstehenden Untersuchungen

    LG

    Hallo zusammen,


    heute hatte ich mein Termin zur Zweitmeinung und nun geht es relativ zügig weiter. Am 8.1. Aufnahme und am 9.1. wird meine Zimtzicke entfernt. Siggi, Rainer und Wolfgangm, der Urologe hat genau Eure Überlegungen bestätigt und mir ein Mainz Pouch ausgeredet. Er meinte, es sei zudem problematisch, den Mainz Pouch ohne Blindarm wirklich dicht zu bekommen. Im wesentlichen sah er aber den weiteren Verlauf der MS als problematisch an.


    Ich bin ein bisschen traurig, aber er hatte es mir so gut erklärt und nun versuche ich mich mit den Beutel gedanklich anzufreunden. Trotzdem habe ich Sorge, wie dann die Versorgung ist und ob ich es selbständig hinbekomme.


    Es fand bereits heute das Anästhesiegespräch statt und ich wurde sehr kompetent über den Ablauf aufgeklärt. Vor der Narkose bekomme ich einen Schmerzkartheter, der wohl ein paar Tage liegen bleibt und mir hoffentlich gut die Schmerzen reduziert, ein ZVK wird gelegt und irgend eine Sonde im Handgelenk zum messen. Aufgrund der Allgemeinsituation kann es sein, dass ich erstmal noch beatmet auf der Intensiv übernommen werde. Am Aufnahmetag wird noch ein Bauch CT gemacht und die Nieren sollen auch noch geröntgt werden. Also ordentlich Programm, welches natürlich erstmal Angst macht.


    Aber ich bin auch erleichtert, nicht mehr ganz so lange warten zu müssen.

    LG

    Hallo zusammen,


    vielen Dank für Euren Rat. Der Beutel macht mir in der Tat erstmal mehr Angst. Zum einem natürlich, er ist sichtbar und zum anderen habe ich Sorge, die Versorgung nicht alleine hinzubekommen. Aber der Einwand mit der ständig sitzenden Position, den Verwachsungen (ich befürchte damit bin ich nach den bisherigen OPs bereits sehr voll), ist auf jeden Fall zu überdenken.


    Ich habe nun aktuell Nifrutantin bekommen und soll es eigentlich dauerhaft nehmen, aber die Nebenwirkungen hauen mich völlig um. Ich bin schon sehr gespannt, wie der Termin im Prosper wird.

    Hallo zusammen,


    dann möchte ich mich auch mal vorstellen. Eigentlich sind so Foren gar nicht mehr mein Ding, aber ich fühle mich derzeit so alleine mit all meinen Gedanken und ich habe mich hier etwas eingelesen und schon viel Informationen gefunden, einfach schon mal Danke dafür.


    Hoppas ist schwedisch und bedeutet Hoffnung. Ich habe mir diesen Nick letztes Jahr im Oktober für ein Krebsforum, für Angehörige gegeben. Hoppas für meinen Lebensgefährten, der im Oktober urplötzlich mit der Diagnose kleinzelliges Lungenkarzinom konfrontiert wurde. Es war ein zerstörerischer Schnellzug, welcher da durch unser Leben rauschte und leider meinen Lebensgefährten mit sich nahm ( er hatte nur knapp 2 Monate).


    Nun aktiviere ich Hoppas für mich selber. Es war nicht einfach, meinen Kampf für mich selber wieder aufzunehmen. Mein Lebensgefährte war nämlich immer der gesunde und starke, ich hingegen die Fundgrube für alle Ärzte. Die Rollen waren ursprünglich anders verteilt. Für mich selber, kam ich immer mit allen Diagnosen klar. Es ist aber etwas völlig anderes, wenn aus Betroffenen auf einmal Angehörige werden und ein geliebter Mensch Dich beim sterben links außen überholt. Nun ist es, wie es ist und ich erzähle Euch von meiner Fundgrube.


    Ich bin 48 Jahre jung, sitze mit MS dauerhaft im Rolli. Meine Blase hatte im Jahr 2000 erstmalig gemuckst.

    Zeitgleich hieß es Verdacht auf MS und wir müssen eine Total OP wegen eines Tumors und Endometriose machen. Der Verdacht hatte sich bestätigt und neben den plötzlichen Wechseljahren wegen der Total OP, der Chemotherapie, hatte ich also MS und weil meine Blase so muckste gab es einen Bauchdeckenkatheter. Das war eine grausame Zeit und ich verbrachte mit Unterbrechungen fast 1 Jahr ständig im KH, jedes katheterisieren, jeder Schlauchwechsel schmerzte höllisch und brachte ein Infekt nach dem nächsten. Freitag raus aus dem KH, Sonntag mit Notarzt und hoch Fieber wieder rein. Dann hieß es, die Drucke seien zu hoch, die Blase muss raus. Noch während der OP Vorbereitung kam der Chefarzt und hatte eine Idee. Ganz neu gäbe es nun in der Uniklinik Bonn ein Verfahren mit Botox für die Blase und ich sollte es ausprobieren. Also angedachten OP abgebrochen und ab nach Bonn. Angeblich war ich die erste Frau mit Botox in der Blase (k.A. ob das stimmte) und musste fortan schmunzeln wenn es Berichte über gebotoxte Gesichter gab. Ich sagte dann immer, was die im Gesicht haben, habe ich in der Blase.


    Leider hatte mir das Botox nicht gut geholfen. Nach der 3. Wiederholung sagte Bonn, die Blase müsse raus, die Schleimhäute und Muskel würden nicht mehr mitspielen. Scheinbar war es auch extrem problematisch, selbst in Narkose die Blase zu füllen. Psychisch völlig down bin ich erstmal nach Hause und versuchte mich erneut mit diesen Gedanken anzufreunden. Ich wollte jedoch unbedingt vorher nochmal fühlen, wie es sich ohne Sfk anfühlt ( der bereitete so höllische Schmerzen). Da ich in meinem früheren Leben in der Altenpflege war, kannte ich mich etwas aus und fing mit Training an. Ich klemmte immer mal wieder den Sfk ab und als ich so weit war, entblockte ich ihn und zog ihn mir selber.


    Es war die beste Entscheidung, welche ich treffen konnte. Fortan ging ich nach Uhrzeit auf Toilette und klopfte meine Blase leer. Jeder Urologe war entsetzt und aber auch jeder wollte mich wieder zum katheterisieren bringen. Da aber mittlerweile die MS mir einiges an Selbstständigkeit geraubt hatte, bedeutete katheterisieren eine Abhängigkeit vom Pflegedienst. Dazu kommt, dass ich bzw. meine Blase weiterhin extrem sauer auf jeden Katheter reagierte. Ich kam klar und boykottierte alle Urologen und ignorierte auch die Gefahren. 2014 erkrankte ich dan an einer Spondylodiszitis, meine LWS war entzündet und vereitert. In der Uniklinik Münster operierte man in 7 Stunden alles raus und versteifte die LWS.


    Dort kam dann auch mein Trauma Thema, die Blase an die Oberfläche. Der Versuch mir einen neuen Sfk zu legen ging schief, es war schlicht nicht möglich. Seither lässt sich die Blase nicht mehr ignorieren und nun ist auch klar, es ist nicht nur die MS und ich stehe wieder vor der Entscheidung, mich von der Zicke zu trennen. Herne möchte gerne erneut Botox spritzen, dann eine Blasenerweiterung und dann ggf. die Blase ganz raus und Beutel auf dem Bauch. Ich möchte das ganze Trauma aus der Vergangenheit nicht wiederholen und habe mich für sofort raus entschieden. Allerdings möchte ich kein Beutel sonder eine Ersatzblase, die ich dann über den Bauch katheterisieren kann. Weiterhin möchte ich mir möglichst viel Selbstständigkeit behalten und nicht vom Pflegedienst abhängig sein.


    Trotz all den Mist, arbeite ich noch und bin sehr aktiv. Meine Blase setzt mir sehr zu, gerade hatte ich erneut eine Nierenbeckenentzündung, nehme ständig Antibiotika und habe Schmerzen. Ich habe natürlich auch Angst vor der OP, aber im Moment ist der Leidensdruck so groß. Heute war ich in Herne und soll am 10. 01. zum Vorgespräch kommen. Nächste Woche habe ich noch einen Termin in einer anderen Klinik zur Zweitmeinung und ich überlege auch noch eine dritte Meinung einzuholen und zwar in der Klinik, die mir vor 18 Jahren die Blase schon entfernen wollten und mich dann nach Bonn geschickt haben.


    Sorry, es ist sicherlich ein ungewöhnlicher Bericht und etwas lang geworden 🙈.


    Danke fürs lesen.

    LG

    Hoppas (die im echten Leben Anja heißt)