Beiträge von Hansi

    Ein Jahr später ... mit Conduit,


    Guten Tag in die Runde und vielen Dank für eure Beiträge von vor einem Jahr.


    Ich möchte euch berichten, wie es mir ergangen ist und wie ich mich entschieden habe. Vielleicht hilft es jemandem in einer ähnlichen Situation.


    Wir haben uns die Entscheidung für die Blasenentfernung nicht leicht gemacht und gelernt, dass letztendlich jede Erkrankung individuelle Überlegungen braucht, auch wenn die Diagnose ähnlich ist.

    Vor genau einem Jahr hatte ich gerade meine Blasenresktion hinter mich gebracht und bin mit einem Conduit gestartet. Entscheidend für diesen Schritt war vor allem, dass meine Reizblase mit jeder TUR unerträglicher wurde. Heißt, ich konnte kaum noch 10 Kilometer mit dem Auto fahren ohne darüber nachzudenken, wo ich als nächstes anhalten könnte. Ich wollte aber größtmögliche Unabhängigkeit auch für meine Reisen wiedergewinnen. Die Vorstellung, dass ich aller drei Monate im Krankenhaus auftauchen muss, das Theater um Anästhesien bei Blasenspiegelungen, die von der Kasse nur widerwillig übernommen werden und das ständige Risiko, dass der Tumor doch in andere Schichten eindringt, war ausschlaggebend für die Entscheidung: Conduit. Ich war 2013 bereits am Prostata-CA operiert. Aufgrund der Verwachsungen durch Bestrahlungen wäre eine Neoblase nicht möglich gewesen. Darauf musste ich aber auch erst durch Recherche und gezielte Nachfragen bei verschiedenen Urologen kommen.


    Wie geht es mir heute:

    Den größten Gewinn an Lebensqualität sehe ich vor allem:

    Seit der Prostata-Resektion hatte ich IMMER eine leichte bis mittlere Dranginkontinenz, die vor allem bei Anspannung und Belastung stärker wurde. Ich war ständig besorgt, ob was ausläuft, was riecht etc. ...

    Mit dem Conduit kann ich auch bei langen Wanderungen und Autofahrten wie jeder andere Mann "in die Büsche verschwinden". Ich schlafe seit einem Jahr wieder tief und fest - nicht wie vorher: ständig im Stand-by-Modus. Das wirkt sich natürlich auf meine ganze Lebenssituation aus.


    Alles in allem bin ich dankbar dafür, dass ich einen Tag vor dem 1. Lockdown noch operiert werden konnte und das von einem versierten Urologen, der inzwischen die Klinik gewechselt hat. Die Beratung bei der Stomaversorgung war hochprofessionell und hat mich in kürzester Zeit befähigt, mich selbstständig zu versorgen. Die Lieferungen durch PubliCare erfolgen regelmäßig und zuverlässig. Beim Urologen bin ich vierteljährlich zur Kontrolle.


    Alles in allem habe ich jetzt wieder eine sehr hohe Lebensqualität.

    Herzliche Grüße an alle hier und ein angenehmes Wochenende

    Hans-Joachim

    Hallo zusammen,

    ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name, Hans-Joachim geb. 20.06.1954.

    Nach meinem Prostata-Tumor (pT3a, N0 (0/11), LO, VO, Pn1, R1, G3) der im Febr. 2013 radikal operiert und anschliessend bestrahlt wurde, habe ich jetzt einen Blasen-Tumor pT1, pTa, pTis, high grade (G3). Die erste Operation habe ich hinter mir. Die Ärzte haben mir nach der Operation empfohlen über eine Entfernung der Blase nach zudenken. Die Nachresektion erfolgt am 03.03.

    Ich war inzwischen beim Radiologen zur Erstellung eines CT-Abdomen des oberen Harntraktes. Der Befund, unauffällig.

    Im Moment bin ich etwas ratlos, wie ich weiter verfahren soll.

    Hans-Joachim