Beiträge von BWSoldat

    Hallo @Annelinchen,


    so eine Diagnose veränder das Leben sofort und verursacht viele schlaflose Momente. Bei mir fing es auch so an wie bei Dir. Allerding war es ein 2,7cm Tumor, PT2 G3 agressiv

    und führte zu einer radikalen Entfernung der Prostata, Harnblase, Lypmphkonten, Samenblasen und einer Entnahme von 60 cm Darm, aus der eine Neoblase geformt und eingesetzt wurde. Gott seiDank hat der Tumor nicht gesteut. Die OP und die Nachwirkungen waren anstrengend und ich bin gerade in einer Chemo, da ein Lymphkonten auffällig war.

    Du siehts also, was alles machbar ist. Ich habe lediglich 2 Einschränkungen. Da ich keinen Harndrang mehr verspüre, muss ich nach einem Zeitmanagement zur Toilette.

    Ich habe keinen Beutel und künstlichen Ausgang, kann Sport machen, Schwimmen gehen, Sauna, alles Essen (auch Süßigkeiten) und alles Trinken.

    Ich habe auch keine Probleme mit Inkontinenz. Leider sind bei ca. 10 % diese Probleme vorhanden und sie müssen es trainieren, die Blase zu entleeren, was ziemlich frustrierend und nervig ist, wenn man bei manchen Betroffenen aus den Beiträgen entnehmen kann. Somit kann ich sagen, Glück im Unglück. Mit anderen Worten, die Lebensqualität ist da.

    Du siehts, was alles machbar ist. Ich hoffe, Du kannst die Harnblase behalten und man bekommt es so in den Griff, wie Du es geschildert hast.

    Das die Familie darunter leidet und Tränen fließen ist verständlich und nachvollziebar. Um so mehr ist es wichtig und gut, wenn man zusammenhält und die Unterstützung hat.

    Das macht viel aus und hilft der Psyche und der Genesung. Gut ist auch eine Aschlussheilbehandlung, damit man wieder fit wird.

    Was die Psyche angeht, solltest Du, so Du Probleme bekommst, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ich gehe davon aus, dass die Ärzte Dir das schon empfohlen haben.

    Leider habe ich in meinem Umfeld einige, die es hätten machen sollen. Sie es verworfen und es endete in Depressionen, die zum Suizid führten. Das ist echt traurig und macht mich heute noch betroffen.

    Ich wünsche Dir gute Besserung und Deiner Familie alles Gute. Bleib stark!!


    Wie wolfangm schon sagt: wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren ist ein gute Motto, an dem man sich orientieren kann.


    liebe Grüße

    Dietmar

    Moin verehrte Forummitglieder,


    Hier ein kurzes Update nach 3 Monaten.

    Neoblase funktioniert top. Es hat sich gelohnt, den Rat der Ärzte und auch den Empfehlungen und Kommentare der Forummitglieder zu folgen.

    Das war sehr hilfreich.

    Da einer der 13 Lymphknoten Ich bekomme nun einenZyklus Chemo. Cisplatin, Mannitol, Gemcitabine, Sterofundin, Lasix und begleite es mit Tabletten (Dexa8mg/Garnisetron/Pantoprazol bei Bedarf/

    Vegentan bei Bedarf/Magnesium/Cacium und Preiselbeertabletten. Hilfreich ist auch der Kräutertee.

    Zyklus dauert 9 Wochen (Jeweils Mo-Mi/daruf folgender Montag/1 Woche Pause)

    Wirkungen: leichtes Brennen im Oberkörper und Bauchregion, leicht metallischer Geschmack, leichte Müdigkeit, nachts leichtes Schwitzen, Muskelkater in den Beinen.

    Also nichts, was mich vom Dienst abhält.

    Ab 11.11.2020 geht es in die AHB nach Bad Wildungen. Im Januar CT und es wird sich zeigen, ob sich der Aufwand gelohnt hat.

    Ich soll auch von meiner Frau sehr herzlichen Dank ausrichten. Sie findet die Gruppe ganz toll und hat sie auch schon weiterempfohlen. Da sie in der Altenpflegeverwaltung arbeitet und ständig Kontakt auch mit erkrankten Heimmitgliedern hat, gibt sie die Infos weiter. Auch meine Arbeitskollegen sind beeindruckt. Weiter so.


    Liebe Grüße

    Dietmar

    Danke für die Beiträge. Wegen dem BicaNorm werde ich nochmal nachfragen. Eventuell habe ich da was falsch verstanden. Der Gewichtsverlust hat sich relaiviert, hab schon wieder zugenommen und mich jetzt bei 77 Kg eingependelt. Mit dem Fuß muß ich einen Termin beim Neurologen machen. Der Physioterapeut hat gechekt, ob bei mir Bandscheiben verschoben waren und mich eingerengt. War alles ok und mehr kann er auch nicht machen. Da der Fuß keinerlei Auffälligkeiten (Schwellungen; Rötungen oder sonstiges) zeigt, muss sich das mal ein Neurologe anschauen. Vorerst habe ich Kortison bekommen und eine Salbe zum Einreiben, sowie Schmerzmittel, damit ich nachts wenigstens etwas Ruhe habe. Eventuell hilft das ja.

    Danke für die Ernährungstips. Ich werde dazu sicher auch in der AHB noch weitere Infos erhalten. Warum mein Urologe sagt, dass die Neoblase irgendwann weitestgehend die Schleimbildung einstellt, wundert micht etwas.

    Ansonsten bin ich gut zufrieden und auf dem richtigen Weg.

    Gruß

    Dietmar

    Hallo verehrte Forumgemeinde,

    ich melde mich heute mit einer Neoblase und habe soweit alles hinter mich gebracht. 3 Wochen nach Entfernung des Tumors hatte ich einen Urinstau in der rechten Niere. Dieser wurde in einer sehr schmerzhaften, 45 minütigen Behandlung beseitigt und damit die Funktion der Niere gerettet. Bis zur OP am 22.07.20 bin ich also mit einer Fistel in der Niere und einem Beutel am Bein rumgelaufen.


    Am 22.07.20 wurde ich in einer 8 Stunden OP behandelt. Nach 2 Tagen Intensivstation wurde ich verlegt und nach 14 Tagen wurde eine Dichtigkeitsprüfung durchgeführt und bis auf den Bauchkatheter alle Schläuche ( 5 ) entfernt. Ich konnte mir alles auf den Monitoren anschauen und es dauerte ca. 50 Minuten, war nicht gerade angenehm und ich hab mich über die Länge der Schläuche, die man verlegt hatte, gewundert. Vorher wurde am 5. postoperativen Tag die 2 Drainagen für Einblutungen entfernt.

    Nach 18 Tagen wurde ich entlassen.


    Da ich die ganze Zeit nur auf dem Rücken liegen konnte und kaum Bewegungsfreiheit hatte, war nach 4 Tagen die komlette linke Körperhälfte taub und ich bekam etwas Panik.

    Ebenso gab es ein Problem mit dem Darm, der erst seine Tätigkeit wieder aufnehmen musste und ich mich nachts permanent übergeben musste. Das hörte tatsächlich auf, als der Darm angefangen hat, zu arbeiten und ich Stuhlgang hatte. War sehr unangenehm die Situation.


    Wassereinlagerungen, besonders im Genitalbereich, war ebenfalls ein Problem. Das hatte man mir aber bereits im Vorgespräch angekündigt. Das Problem im Genitalbereich bekam ich mit einem "Hodenbänkchen" in den Griff. Ein kleines Handtuch untergeschoben sorgte dafür, dass der Hodenbereich nicht mehr der am tiefsten liegende Bereich ist und die Schwellungen sind tatsächlich massiv zurückgegangen. Den Tip hat mit eine Schwester gegeben.


    Massive Schlafprobleme habe ich mit entsprechenden Schlafmitteln etwas in den Griff bekommen. Der Zustand hat sich erst normalisiert, als ich wieder zuhause war.

    Durch die Entfernung der Schläuche konnte ich 2 Tage die Neoblase testen. Ich war erstaunt, dass ich von anfang an keine Probleme mit der Entleerung der Blase hatte. Ich war sofort kontinent und bei der Kontrolle des Resturins über den Bauchkatheter blieb bis auf ca. 10 ml nichts mehr drin. Ich kann nicht sagen, wie es funktionierte. Ich habe über die Entspannung der Schliessmuskel es tatsächlich geschafft, die Blase zu leeren. Anfangs habe ich einen 2 Studen Rythmus eingehalten. Nun bin ich tagsüber bereits bei 3 Stunden und nachts bei 2,5 Stunden. Fassungsvermögen liegt momentan bei ca. 300 - 350 ml und da ich noch viel trinken muss, werde ich wohl noch beim momentanten Zeitmanagement bleiben. Ich habe einmal den Wecker nachts nicht gehört und bin erst nach 5 Stunden aufgewacht. Konnte es trotzdem halten und es ist nichts passiert. Ich bin echt froh, dass ich damit keine Probleme bekommen habe.


    Ich bin nun in der Nachsorge und habe am 06.10.20 eine AHB in Bad Wildungen. Nächste Woche kann ich den Bauchgurt endlich ablegen und brauche kein Heparin mehr setzen.

    Der histologische Befund der Prostata ergab, dass sich dort ebenfalls schon eine Krebsvorstufe gebildet hatte. Die Ärzte sagen, dass spätestens nach 1 bis 2 Jahren die Prostata auffällig geworden wäre. Hat sich jetzt erledigt, da enfernt. Es wird nun noch geklärt, ob eine Chemo noch angezeigt ist. Von den entfernten Lypmpfknoten war einer auffällig und

    mein Urologe ist eher der Auffassung, dass eine Chemo noch nicht erforderlich ist, da es lediglich ein Knoten ist und dieser entfernt wurde. Ich werde mich am 04.09.20 mit dem Onkologen beraten.


    Ich habe 21 kg abgenommen und mich mit nunmehr 75 kg auf ein Normalgewicht gebracht. Als Tip habe ich bekommen, noch keine Früchte zu essen. Diese würden sich wegen der Darmverkürzung in der Verdauung wie Gummibärchen verhalten und eine nicht für die Verdauung förderliche Kositenz im Darm bilden.

    Leider habe ich im linken Fuß offensichtlich etwas mitbekommen. Ich habe ein taubes Gefühl im Spann und Sehnenbereich und Schmerzschübe. Eventuell wurde durch die OP ein Nerv im Fuß geschädigt und ich muss es untersuchen lassen. Weder Behandlung mit Iboprufen, noch Fußbäder, Kühlen oder Wärme helfen. Wenn ich mich bewege, dann lassen die Schmerzen etwas nach. Man wird sehen.


    Zur Behandlung der Schleimbildung nehme ich BICANORM Tabletten und einen Tee.

    Zutaten: 100gr Birkenblätter, 100gr Brennesselblätter, 100gr Hagebuttenblätter, 100gr, Ringelblätter und 200 gr Cranberryblätter.

    Leider stellen die Apotheken keine Mischungen mehr her und ich habe mir den Tee im Internett bestellt (ca. 60€). Soll aber gut helfen und nach Aussage meines Urologen wird die Neoblase ca. nach 1,5 Jahren die Schleimbildung weitestgehend einstellen.


    Insgesamt kann ich sagen, dass das Klinikum WHV eine sehr gute Adresse für eine derartige OP ist. Chefarzt und 2 Oberärzte sowie das gesamte Schwestern- und Pflegeteam haben sehr gute Arbeit geleistet. Auch in psychisch teilweise sehr belastenden Situationen habe sie es geschafft, mich zu beruhigen und davon überzeugt, dass Geduld nun die beste Heilungsoption ist. Einziges Highlight am Tag war der Besuch meiner Frau (1 Stunde erlaubt). Internet funktionierte gar nicht und das Fernsehangebot war trotz Einzelzimmer auf Privatstation mehr als dürftig. Habe ich auch darüber beschwert. Wenn man am Bett festgenagelt ist, Corona den Besuch erschwert und man kaum Abwechslung hat, sollte man wenigstens dafür sorgen, dass das Angebot stimmt. Immerhin werden 179€ für das Zimmer berechnet. Man ist zwar nicht im Hotel, aber wenn man es schon hat, dann sollte es auch funktionieren.


    Die Ärzte sind sehr konsequent, strikt nach einem festen Plan vorgegangen und haben sich auch auf nichts eingelassen, ggf. mal davon abzuweichen.

    Mit 18 Tagen bin ich einer der wenigen Patienten, der in so kurzer Zeit eine derart schwere OP bewältigt hat.

    Ich bin nun auf gutem Weg, arbeite kräftig an der weiteren Genesung mit und hoffe, dass sich der Aufwand gelohnt hat. 2 Gefechte habe ich schon gewonnen, die Schlacht nocht nicht. Momentan ist alles ok und ich hoffe, es beibt so. Das nächste CT im Dezember wird es zeigen.


    Gruß

    Dietmar

    Sorry und danke für die Antworten. Ich war noch nicht fertig und bin wohl versehentlich auf den Sendebutton geraten.

    Ich habe am 15.07.20 Vorbereitungstermin und am 22.07.20 die OP. Ich habe mich natürlich beraten lassen und verschiedene Möglichkeiten geprüft.

    Letztlich habe ich der OP nach dem intensiven Gespräch mit dem Chefarzt des Klinikums zugestimmt.


    Ich möchte meinen allerhöchsten Respekt an alle Betroffenen im Forum aussprechen. Ich ziehe den Hut davor, wie man mit den Ängsten und Belastungen

    umgeht und wie hilfreich und professionell die Fragen beantwortet werden.

    Rainer, ich gebe Dir recht. Ausser Mandel und Blinddarm war noch nix. Dafür bin ich auch dankbar. Das nun jetzt so ein Brett auf ich einprasselt, ist schon heftig.

    Nützt nix. Wie Wolfgang schon sagt, wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren.


    Psychisch komme ich wohl klar. Das habe ich in den 7 Afghanistan Einsätzen gelernt, wie man mit Ängsten umgeht. Leid tut es mir natürlich für meine Familie, dass ich

    sie derart belasten muss. Sie unterstützen mich wo sie können und das ist schon sehr wertvoll und hilfreich. Gut ist, dass in der Familie meiner Frau 2 Krankenschwestern

    sind, die mich beraten können. Da meine Frau in der Abrechnung von Altnpflegeheimen arbeitet, ist sie bestens mit den Artikeln für Inkontinenz vertraut.


    Bezüglich der Neoblase macht sich bei mir allerdings bei den Berichten über Kontinenzverhalten etwas Unbehagen breit. In den bisherigen Gesprächen mit den

    Ärzten sprach man davon, dass man mit der Neoblase gut leben kann und man die wenigsten Einbußen in der Lebensqualität hat. Scheint ja offensichtlich nicht so

    zu sein. Ich hab doch Schiss, was da auf mich zukommt und bin mir nun nicht mehr so sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ich werde da auf alle Fälle nochmal

    nachhaken. Vielleicht gibt es ja noch ein paar Tips oder Hinweise. Ich werde wohl erstmal abwarten, wie alles verläuft und ich es schaffe, damit umzugehen. Man sagte mir,

    es wird einem schon im Krankenhaus beigebracht, die Blase zu entlehren. Und eine Reha im Anschluss soll auch helfen.


    Ich genieße jetzt die letzten Tage vor der OP, gehe nochmal in meine Stammkneipe und hoffe, einigermaßen gut aus der Sache herauszukommen.


    Gruß

    Dietmar

    Hallo und moin an alle Forummitglieder,

    Ich möcht mich kurz vorstellen. Ich bin 61 Jahre alt, wohne in Jever, bin im 41 Dienstjahr bei der Bundeswehr, im Taktischen Luftwaffengeschwader 71 "Richthofen" stationiert

    und werde im September 2021 pensioniert.

    Ende Mai hatte ich Blut im Urin und in der umgehenden Untersuchung stellte der Urologe nach Sonographie und Blasenspiegelung eine Unregelmäßigkeit in der Blase fest.

    Er vemutete einen Polypen.

    Am 02.06.2020 fand im Klinikum Wilhelmshave eine TUR-Blase mit PDD statt. Am 03.06. teilte man mit mit, dass es sich doch um eine Tumor handelte (2,7cm).

    Diagnose: Muskelinvasives Urothelkarzinom der Hanrblase (pT2,G3/high-grade) Z.n. Tonsilektomie Z.n. Appendektomie

    Histologie: Biopsate vom Harnblasenboden und von der Harnblasenwand links mit mäßiger chronischer Urocystitis. Anteile eines wenig differenzierten muskelinvasiven Urothelkarzinoms, auch in den Randproben bei 12 Uhr und 6 Uhr im m Material von der tiefen Schicht. Tumorfreie Randprobe bei 9 Uhr.