Hallo liebe Forenteilnehmer/innen,
nun habe ich die Spiegelung hinter mich gebracht, die in dieser Praxis wesentlich erträglicher war, als ich es von einer anderen Praxis im Rahmen einer Harnröhrenspiegelung schmerzlich in Erinnerung habe.
Tatsächlich liegt kein Tumor vor. Die Blase sieht soweit gesund aus. Die Raumforderung ergibt sich vom Schließmuskel her. Ich bin seit Jahren an Morbus Crohn erkrankt und habe einen schweren Verlauf mit mittlerweile vierzehn Operationen hinter mir. Der Crohn wütet bei mir fast überall, so auch im Enddarm. Nach vielen Entzündungen, Fissuren und so weiter, hat sich der Schließmuskel nach und nach verhärtet. Er ist so fest, dass ich nicht mehr richtig meine Blase entleeren kann, immer wieder auf Toilette muss oder direkt in die Hose mache. Parallel konnte aktuell eine Aktivität im Blut nachgewiesen werden, da meine Entzündungswerte in dir Höhe gegangen sind.
Nun stehen weitere Untersuchungen an. Eine Operation am Schließmuskel will wohl überlegt sein, da Inkontinenz als Folge entstehen kann. Dafür fühle ich mich einfach viel zu jung. Gleichzeitig habe ich mich natürlich über das Ergebnis gestern gefreut, eine weitere Krebserkrankung hätte für mich - wie für jeden anderen Menschen - eine weitere Herausforderung bedeutet. Dabei habe ich mit meinem bisherigen Päckchen bereits genug zu tragen.
Es war die richtige Entscheidung, die Spiegelung vorzuziehen, da ich erst so mehr Gewissheit haben konnte, die ich gebraucht habe. Ich danke euch nochmals für eure Rückmeldungen und eure Teilhabe an meiner Geschichte. Es ist sehr gut, dass es so etwas wie Selbsthilfe gibt und sich Menschen untereinander unterstützen. Krankheit hat nicht nur eine körperliche Ebene, die Seele darf niemals vergessen werden, wenn der Mensch wirklich Heilung erfahren soll. Jeder/-m hier wünsche ich nur das Beste für jetzt und für die Zukunft.
LG
Louis