Hallo Wolfgang wokausos ,
eine interessante und berechtigte Frage, die du stellst! Es ist eine persönliche Entscheidung, die jeder für sich treffen muss. Ich für meinen Teil habe die Entscheidung getroffen und mich recht zügig nach 15 BCG Behandlungen für eine Zystektomie entschieden. Um es vorwegzunehmen, ich habe diesen Schritt nie bereut und würde immer wieder so entscheiden.
Die BCG Behandlung über ca. 18 Monate haben mein Leben, mein Handlungsspielraum sehr stark eingeschränkt. Ich möchte das hier nicht weiter ausführen, nur soviel, 4 TUR -B; starke Vernarbungen in der Blase, Ostium rechts durch Vernarbung nicht mehr offen und vor allem das ständige Kopfkino, mit Ausgang wann muss die Blase raus, ungewiss. Nachdem ich nach 18 Monaten BCG Behandlung zusätzlich die Diagnose Prostatakrebs bekommen hatte, war die Entscheidung klar. Ich hätte diese Entscheidung auch getroffen, ohne die Diagnose Prostatakrebs. Mir ging es nur noch, um eines, wieder Ruhe in mein Leben zu bringen. So habe ich mich am 31.08.22. einer Zystektomie unterzogen, die ich sehr gut überstanden habe.
Heute, ein 1/2 Jahr nach der OP geht es mir sehr gut. Ich gehe wieder meinem Leben wie vor der Diagnose Blasenkrebs mit kleinen Einschränkungen nach.
Für viele mag meine Entscheidung eine harte gewesen sein, aber ich habe dadurch auch sehr viel gewonnen, eine ganz neue Lebensqualität, ohne diese ständige Ungewissheit, was kommt da noch? Und für mich hat auch das Alter 69 Jahre als die OP durchgeführt wurde eine große Rolle gespielt. Ich hätte diese OP mit 70 Jahren bestimmt nicht so weggesteckt.
Aber wie bereits erwähnt, das war meine ganz persönliche Entscheidung und jeder muss diese für sich treffen.
VG Ralf