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Hallo zusammen,
in den letzten Wochen musste ich viele Dinge klären und mit meiner Familie besprechen, hatte leider wenig Zeit für's Forum, es wird Zeit für ein kurzes Update von mir.
Meine OP steht nun unmittelbar bevor, morgen rücke ich ins Krankenhaus ein, am Montag früh werde ich operiert.
Bei der Harnableitung habe ich mich für das Urostoma entschieden. Ausschlaggebend war für mich, dass bei dieser Variante weniger Darm verwendet wird und man nicht so streng nach der Uhr pinkeln gehen muss.
Die Liste der möglichen OP-Komplikationen war nicht sehr erbauend gestern beim Aufklärungsgespräch. Ich hoffe, dass die einen großen Bogen um alle Zystektomiepatienten machen werden.
Viele Grüße,
Holger
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Vielen Dank ricka, sylt313, rainer, EZTU999, Kema1978 und Ulrike1104 für Eure Infos und Genesungswünsche!
Als nächstes schaue ich mir noch die Beiträge der genannten Gruppenmitglieder, die in ähnlicher Situation waren, an.
VG,
Holger
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Nic Ole, wolfgangm, Siggi, rainer, ricka, sylt313,
vielen lieben Dank für Eure Antworten, ich bin sehr froh, dass es dieses Forum gibt.
Bezüglich Ricka's Frage: die OP soll in der Urologie des Universitätsklinikums Erlangen (Direktor Prof. Wullich, Standort Waldkrankenhaus) durchgeführt werden. Es würde mich sehr freuen, wenn jemand aus dem Forum einen Erfahrungsbericht zu diesem Krankenhaus beisteuern könnte.
Viele Grüße,
Holger
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Liebe
Forumsmitglieder,
mein Name ist
Holger, ich bin 53 Jahre alt, meine Frau und ich leben im Großraum
Nürnberg, wir haben einen erwachsenen Sohn. Urlaub machen wir gern
an der Ostsee.
Vor reichlich 2
Monaten habe ich nach TUR-B die Diagnose muskelinvasiver Blasenkrebs
(mind pT2a G3) erhalten. Zur Zeit befinde ich mich in neoadjuvanter
Chemotherapie in Vorbereitung auf die radikale Zystektomie, die
voraussichtlich im August durchgeführt wird.
Bezüglich der
Harnableitung bin ich noch unentschlossen zwischen Neoblase und
Urostoma, die beide ihre Vor- und Nachteile haben.
Hier wäre ich sehr
dankbar für Feedback von Trägern der jeweiligen Variante. Meine
Fragen sind:
- Wie lange hat es
gebraucht, bis ihr mit Eurem "neuen" Leben zurecht gekommen
seid?
- Was empfindet ihr
als größte Einschränkung und als größten Vorteil Eurer Variante?
- Nachfolgend habe
ich mein bisheriges Wissen (aus diesem Forum bzw. aus Gesprächen mit
Urologen) zum Thema zusammengefasst. Seht Ihr die Dinge anders oder
habt Ihr Ergänzungen?
Vorteile Neoblase
- weniger
Einschränkungen im Alltag als beim Urostoma mit Ausgang in der
Bauchdecke und Beutel
Nachteile Neoblase
- längere Operationsdauer (6h vs
4h)
- aus medizinischer
Sicht pflegebedürftiger als Stoma (Feedback vom behandelnden
Urologen)
- regelmäßige
Entleerung aller 3-4 h erforderlich
- mehr
Schleimbildung und damit Verstopfungsrisiko (durch längere
Verweildauer des Urins)
- höheres Risiko
der Übersäuerung (längere Verweildauer des Urins) und des Vitamin
B12 Mangels (längerer Darmabschnitt fehlt)
- zeitweise
Kathederisierung erforderlich, falls Blase nicht vollständig
entleert werden kann (sonst erhöhtes Infektionsrisiko für die
Nieren)
- Inkontinenzrisiko
(vor allem nachts, in selteneren Fällen auch am Tag)
- Rezidivrisiko
vermutlich höher, weil mehr Teile der Blase im Körper verbleiben
(Schließmuskel, Harnröhre)
Vorteile Urostoma
- weniger
potenzielle medizinische Komplikationen (dafür mehr Nachteile im Alltag, siehe
unten)
Nachteile Urostoma
- Schlafen auf der
Seite des Stoma-Ausgangs wahrscheinlich nicht möglich
- Einschränkungen
bei der Kleidung (Jeans mit Gürtel funktioniert wahrscheinlich
nicht)
- abgedrückter
Beutel kann Rückstau in die Nieren erzeugen
- von Infektionen hab
ich recht häufig im Forum gelesen
- höheres Risiko
für Allergien, Hautirritationen und Entzündungen an der Klebeplatte
- ab und zu Undichtigkeiten bei
der Beutelbefestigung
- Einschränkungen
bei sportlicher Betätigung (Laufen und Radfahren vermutlich OK,
Schwimmen eingeschränkt, Kraftsport eingeschränkt wegen höherem
Prolaps-Risiko)
Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe,
Holger