Beiträge von Krokodil

    Hallo Peter @Peter64 ,

    ich habe meine Neo-Blase nun schon seit 2,5 Jahre und bin damit sehr zufrieden. Natürlich hatte ich, wie viel Andere hier auch, anfangs meine Probleme. Als da wäre die Kontinenz, die Ernährung und auch die Psyche. Selbst nach der Reha war ich immer noch inkontinent und hätte nicht damit gerechnet, jemals wieder "trocken" zu werden. Die Kontinenz hat sich bei mir dann irgendwie fast wie von selbst eingestellt. Natürlich hat dabei auch die AHB geholfen. Ich hingegen habe relativ frühzeitig tagsüber die Einlage weggelassen. Denn dann strengt man sich noch mehr an den Urin zu halten (Psyche). Nachts habe ich die Einlage nach einem 3/4 Jahr weggelassen. Denn diese war i.d.R. immer trocken. Mann darf sich aber nach dem ein oder anderen Rückschlag nicht entmutigen lassen. Das passiert mir auch heute noch - allerdings wenn, dann nur nachts (so 1x im Monat). Ich trinke auch heute noch diesen s.g. Galamatee, der mir in der Reha verabreicht wurde. Dieser trägt dazu bei, dass der Schleim der Neo-Blase einigermassen geschmeidig bleibt und gut mit dem Urin ausgeschieden werden kann.


    Selbst-Katheterisieren muss ich mich nicht.


    Entleerungszyklen:

    Nach der OP bin ich alle 2 Stunden auf die Toilette gegangen, auch nachts. Die Neo-Blase muss vom Fassungsvermögen her ganz vorsichtig aufgebaut werden.

    Nach einem 3/4 Jahr gestalteten sich die Entleerungszyklen bei mir so: Tagsüber alle 2,5 Stunden - Nachts alle 3 Stunden.


    Heute: Alle 2,5 Stunden, da ich relativ viel trinke und nachts alle 3,5 Stunden (Wecker Stellen).


    Heute lebe ich fast so wie vor meiner Krebserkrankung und habe so gut wie keine Einschränkungen mehr. Ich mache alles was mir Spass macht (Urlaub, Garten) und halte mich im Fitnessstudio fit, welches ich 3x in der Woche besuche (Krafttraining und Spinning). Trotz einer so riesigen OP nehme ich diesbezüglich nur noch 1 Medikament (morgens und abends je 1 bicaNorm), sonst nichts.


    Gruß Hermann-Josef

    Hallo Zusammen,

    sorry, dass ich mich solange nicht mehr gemeldet habe.


    Hier ein kurzes Update:

    Ich habe meine Neo-Blase nun schon seit 2 1/2 Jahren und war bis Februar 2023 jeden 3. Monat zur Kontrolle bei meinem Urologen. Im Januar 2022 und 2023 wurden s.g. Kontroll-CT´s durchgeführt. Im Dezember 2022 wurde die Neo-Blase zum ersten Mal gespiegelt.

    Ergebnis: Alles okay, alles sauber. :)


    Vor gut einem Jahr habe ich auch wieder mit dem Krafttraining und Spinning im Fitnessstudio begonnen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe ich fast wieder die Werte wie vor der OP und habe so gut wie keine Einschränkungen mehr.


    Die Kontrolluntersuchungen finden nun alle 6 Monate statt, wobei das jährliche CT und die Blasenspiegelung weiterhin 1x im Jahr durchgeführt werden. Sicher ist sicher.

    Mir geht es gut und ich bin den Ärzten unendlich dankbar. Und natürlich auch meiner Frau, die mit mir duch gute und auch manchmal durch sehr schlechte Zeiten gegangen ist.

    Ja, manchmal war es sehr hart aber ich darf weiter leben!


    Liebe Grüße

    Krokodil

    Hallo @ThomasTom,

    ich habe seit einem Jahr eine Neo-Blase und habe mich in einem relativ kleinem Krankenhaus operieren lassen, deren Urologie allerdings über die Stadtgrenzen hinaus einen guten Ruf hat. Denn meiner Meinung nach ist die Urologie entscheident, nicht unbedingt die Größe eines Krankenhauses.

    Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe ich mich mit meiner neuen Blase angefreundet. Die Tag-Kontinenz trat nach ca. 2 Monaten ein, an der Nacht-Kontinenz arbeite ich noch. Bin aber, mit wenigen Ausnahmen, bei 90%. Ich lebe mit meiner Neo-Blase nahezu wieder normal. Das einzige was mich an meiner Krebserkrankung erinnert, ist die lange Narbe an Unterbauch. Nach ca. 8 Monate habe ich wieder laaannngggsam mit Kraft-Training begonnen. Und heute bin ich wieder voll dabei als wäre nichts gewesen. (Bin Mitglied in einem Fitness-Studio und betreibe mit voller Leidenschaft Intervall-Spinning).

    Das einzige was nervt, ist die Einhaltung der Blasen-Entleerungs-Intervalle. Denn das führere Gefühl auf Tiolette gehen zu müssen, ist, zumindest bei mir nicht mehr da. Es gibt aber durchaus Forenmitglieder, die wieder ein Gefühl entwickelt haben. Darauf hoffe ich auch. Was die Erektionsfähigkeit betrifft: Okay, da ist noch reichlich Luft nach oben. Versuche es aber ohne Hilfmittel hinzukriegen.

    Insgesamt war ich 16 Tage im Krankenhaus.

    Schmerzen hasst Du so gut wie keine. Dafür sorgt das Krankenhaus.

    Die Reha wurde in Bad Wildungen durchgeführt. Es gibt aber auch bessere. Badenweiler im Schwarzwald zum Beispiel.

    Ich habe nach der OP einen Schwerbehindertenantrag gestellt und habe 80% für die ersten 5 Jahre bekommen.

    Viele Grüße

    Hermann-Josef

    Hallo Hasemann ,

    mit dem Durchfall muss man leben. Der kommt, wie bar65 bereits erwähnte, vom verkürztem Dünndarm. Wenn ich von meinem Arzt richtig informiert wurde, hängt das mit den unverdauten Gallensäften zusammen. Diese rauschen dann direkt in den Dickdarm, weil sie im verkürzten Dünndarm nicht abgebaut werden können. Selbst ein Jahr nach meiner Neo-OP habe ich in schöner Regelmäßigkeit alle 8 Tage mal Durchfall. Daran gewöhnt man sich.


    Mein Urologe überweist mich übrigens für die BGA an einen Nierenfacharzt.


    ... und grüß mir die Reha-Klinik Quellental in Bad Wildungen. War vor 6 Wochen zur 2. Reha dort.


    Gruß

    Krokodil

    Hallo Mandelauge,

    Hallo Martin,


    vielen Dank für die Infos.

    Stimmt. 500ml soll die Grenze sein. So äußerte sich mein Arzt auch.

    Bei mir ist es so, dass sich meine Neo-Blase gut entleeren lässt. Also ohne groß drücken zu müssen. Hinsetzen, kurz andrücken und schon läuft es. :)

    Liege so zwischen 250ml und 400ml, kommt drauf an wieviel ich getrunken habe.

    Als ich ja kürzlich zur Untersuchnung bei meinem Urologen war, hat er per Ultraschall festgestellt, dass meine Neo-Blase nach dem dortigen Toilettengang völlig leer war. Ich hoffe, dass das auch so bleibt.

    Dann werde ich Eure Hinweise bzw. Erfahrungen berücksichtigen. :thumbup:


    LG

    Hermann-Josef

    Hallo Zusammen,


    ich habe ein paar Fragen an alle Neo-Blasen-Besitzer:


    Ich habe meine Neo-Blase nun schon ein halbes Jahr (Oktober 2020). Als nach der OP der Katheter gezogen wurde und ich nach Hause durfte, musste ich meine Neo-Blase alle 2 Stunden entleeren.

    Als ich aus der Reha kam (Dezember 2020) betrugen die Entleerungsintervalle schon 2,5 Stunden.

    Dann, im Januar 2021, nach der ersten Nachsorgeuntersuchung bei meinem Urologen, konnte ich die Entleerungsintervalle auf 3 Stunden erhöhen.


    Letzten Montag war ich zur zweiten Nachsorgeuntersuchung. Nun hatte ich gedacht, dass das Intervall weiter erhöht werden könnte. Aber: Zu früh gefreut. Mein Urologe meinte, dass es jetzt bei den 3 Stunden bleiben würde. :(


    Zurzeit ist es bei mir so, dass ich mindestens 2x in der Nacht raus muss. Eigentlich hatte ich gehofft, dass nach einer gewissen Zeit 1x genügen würde. :sleeping: Das „Etappenschlafen“ kann echt nervig sein. Morgens bin ich doch manchmal ziemlich gerädert.


    Nun meine Fragen:

    Ist es bei Euch genau so?

    Habt Ihr höhere Intervalle?

    Und wenn ja, wie habt Ihr das geschafft?


    Ich meine mal gelesen zu haben, dass es Neo-Blasen-Besitzer gibt, die, wenn überhaupt nur 1x in der Nacht ihre Blase entleeren.


    Schöne Grüße aus der Voreifel

    Hermann-Josef

    Hallo Zusammen,


    und scheut Euch nicht, psychologische Unterstützung zu holen, wenn es von nöten ist. Ich habe es auf anraten des Krankenhauses auch getan, nachdem ich nach jedem Klinkaufenthalt mit den Nerven runter war. Denn eins darf man nie zulassen: Der Krebs und die damit verbundenen negativen Gedanken dürfen nie Euer Leben bestimmen. Macht, was immer Euch auch Spass macht. Bei mir ist es das Spinning im Fitnessstudio. Ich hoffe, dass es bald wieder geöffnet wird.

    Hallo Zusammen,


    ich bin neu hier und möchte mich vorstellen:


    Ich heiße Hermann-Josef, bin 61 Jahre alt, verheiratet und wohne in der Nähe von Düren. Ich bin seit dem 09.10.2020 „stolzer“ Besitzer einer Neo-Blase. Meine Hobbys sind mein Haus und mein Garten. Ich bin Mitglied im Fitnessstudio und betreibe dort leidenschaftlich gerne Spinning bis zum Anschlag, also alles was mein Körper so her gibt und höre gerne Deep House Musik bis zum abwinken. Mit 61 - na gut.


    Nun folgt der Weg zu meiner Neo-Blase.


    Seit Januar 2020 hatte ich gelegentlich Blut im Urin und führte dies auf mein extremes Training im Fitnessstudio zurück. Im März habe ich mich dann nach über 41 Jahren als Kfm. Angestellter in einem großen Energieunternehmen aus dem Arbeitsleben zurückgezogen. Ich beschloss mit meiner Frau nun die Vorzüge des Ruhestandes zu genießen. Zuerst sollte noch eine ToDo-Liste (Renovierungsarbeiten etc.) abgearbeitet werden und dann ist Reisen angesagt. Ja und dann kam Corona. Reisen gestrichen.


    Als ich dann im Juni 2020 nach einem Spinning-Kurs nach Hause kam, hatte ich mal wieder Blut im Urin aber zusätzlich mit einem komischen Gefühl im Bauch. Ich beschloss daraufhin meinen Hausarzt aufzusuchen, der mich dann umgehend zum Urologen überwies. Der wiederrum konnte zunächst nichts feststellen und überwies mich in die Radiologie nach Düren. Dort sollte ein CT erstellt werden. Ich bekam, Gott sei Dank, relativ zeitnah einen Termin.


    Nachdem das CT erstellt war, konnte ich erst mal wieder nach Hause mit dem Hinweis, dass der Urologe sich bei mir melden würde. Als wir etwas später nach Hause kamen, hatte mein Urologe bereits auf unserem AB gesprochen mit der Bitte um Rückruf. Es trat eine gewisse Schockstarre ein. Nach dem Telefonat die Diagnose: Blasenkrebs! Für einen Moment blieb die Welt stehen. Ich sagte zu meiner Frau: „Warum ich“? „Ich will noch nicht sterben – nicht jetzt“! Wir heulten um die Wette. Dann ging alles sehr schnell. Ich wurde ins Dürener Krankenhaus überwiesen. Dort wurde im Juli 2020 eine TUR-B-OP durchgeführt. Das Ergebnis: pT2aG3 Tumor in der linken unteren Seitenwand bis zum Boden. Die Blase ist nicht mehr zu retten. Nach der OP meinte mein Urologe, dass es trotz allem relativ gut aussehen würde und ich wieder gesund werde, wenn nun folgende Schritte unternommen und eingehalten werden: 1. Chemo und 2. Entfernung der Blase bzw. erstellen einer Neo-Blase.


    Es wurde ein zweites CT erstellt mit dem Ergebnis, dass die Lymphknoten nicht befallen sind und Metastasen weder im Thorax noch in der Lunge nachzuweisen sind. Glück gehabt!!! Nachdem ich nochmals ausgiebig im Dürener Krankenhaus untersucht wurde, bestätigte der Chefarzt diese weitere Vorgehensweise. Vor der Chemo hatte ich allerdings Bammel und fragte, warum die denn sein muss. Die Antwort lautete: „Wir wollen ausschließen, dass doch evtl. entwichene Krebszellen erwischt und abgetötet werden bzw. dass der Resttumor und die Blase schrumpfen“. Dies würde die anstehende OP dann etwas vereinfachen. Es wurden dann 3 Chemo-Zyklen vor

    der Zystektomie festgelegt.


    Nach dem 2. Zyklus wurde im Krankenhaus wieder ein CT erstellt um festzustellen, ob die Chemo anschlägt. Ergebnis: Ich landete als Notfall auf Station, weil die Chemo bei mir eine Lungenembolie ausgelöst hatte. Na super dachte ich. Und ich hatte echt nichts gemerkt! Die Chemo wurde dann abgebrochen mit dem Hinweis: „Die Chemo gehört in ihrem Fall nicht zu den lebenserhaltenen Maßnahmen“. Die abgeschlossen zwei Zyklen hatten auch jetzt schon zum erhofften Ergebnis der Ärzte beigetragen. Irgendwie war ich froh. Denn die Chemo habe ich sehr schlecht vertragen.


    Mir war ständig übel, kein Geschmackssinn mehr, hatte Probleme mit meinen Augen (sehen und lesen) und hatte ständig das Gefühl neben mir zu stehen. Vier Wochen später, am 09.10.2020, dann endlich die OP. Nach knapp 6 Stunden und einen um 80cm kürzeren Dünndarm und der Entnahme der Prostata und der Samenbläschen, erwachte ich auf der Intensivstation. Nun hatte ich sie. Und siehe da: Das Leben geht tatsächlich weiter. Und ich muss sagen, nach etlichen Rückschlägen, die Euch hier ja alle bestens bekannt sind, sind wir nun einigermaßen gute Freunde geworden. Nach vier Wochen Reha in Bad Wildungen und heftigen Diskusionen mit den dortigen Ärzten, geht die Leistungskurve lllaaagggsssaaammm aber stetig nach oben.


    Bei allen Rückschlägen, die ab und zu noch kommen: Ich darf aber weiterleben!!!

    Historie: 11 Krankenhaus-Aufenthalte (Krankenhaus Düren) und 6 OP`s.


    Schöne Grüße aus der Voreifel

    Hermann-Josef