Hallo Schneeflocke ,
ich hatte ja auch in euerem Faden ein wenig geschrieben und euch aus eigenem Erleben Mut gemacht, das es nach der OP auch wieder aufwärts geht.
Über mögliche Risiken einer OP die nicht in den Händen der Operateure liegen, werden wir Patienten zwar aufgeklärt und unterschreiben auch dafür, doch man hofft immer das beste und ignoriert aus "Eigenschutz" die hoffentlich nicht eintretenden Problem-Möglichkeiten.
Das wir NEOˋs in der Reha ein wenig die Exoten sind, habe ich bei der ersten "urologischen" Reha und bei der nun zweiten "onkologischen" Reha auch schon festgestellt. Das in den Kliniken wegen C-Maßnahmen und Ausfall von Personal das Therapieangebot reduziert ist, schein derzeit in allen Kliniken der Fall zu sein. Hier vor Ort in Bad Colberg sind die Thermenbecken für Patienten eingeschränkt geöffnet; doch bei mir haben sie wohl Angst, das ich trotz meiner Angaben im Becken undicht sein könnte und habe daher keine Freigabe dafür bekommen.
Wenn ich mir das rückwirkend so betrachte, muß ich Bettina zustimmen, das z.B. das Beckenbodentraining bei mir auch nur 1-2x die Woche gezeigt/gemacht wurde. Die Übung habe ich dann mehrfach am Tag in fast jeder Situation gemacht; da ist man schon selbst gefordert. Auch das gehen/laufen war sehr hilfreich. Ich bin jeden Tag mit TENA-Pants so um die 5 Kilometer unterwegs gewesen und habe akzeptiert, das dabei der eine oder andere Spritzer in die Hose ging. Aber das wurde wirklich von Tag zu Tag besser.
Neben diversen Vorträgen zur grundsätzlich gesünderen Ernährung bestand die Uro-Reha überwiegend aus verschiedenen Bewegungsübungen, leichtem Sport und der Vorstellung und Übung von Entspannungstechniken wie z.B. Chi Gong, PMR usw.
Ich weiß, das gerade Männer mit Entspannungsübungen oder "so komischen Asia-Zeugs" oft nichts am Hut haben, doch ich kann es aus auch aus vor-Diagnose-Zeit nur empfehlen sich diesen Dingen offen zu zeigen.
In Summe muß ich sagen, das mir die Uro-Reha zwar körperlich das eine oder andere gebracht hat; die Akzeptanz der Krankheit, Überlegungen hinsichtlich der persönlichen und beruflichen Situation und die daraus resultierenden Entscheidungen habe ich erst nach der Reha zuhause angehen können. In der aktuell onkologischen Reha bleibt mir ausreichend Zeit um die begonnenen Gedanken weiter zu führen und vor allem zu einem Abschluß d.h. Entscheidungen zu bringen.
Ich für meinen Teil habe festgestellt, das es für mich trotz bisher komplikationsfreiem Verlauf eine Zäsur im Leben ist und das es nie wieder so sein wird, wie vor der Diagnose - das muss ich und auch mein Umfeld akzeptieren können/wollen/müssen.
In diesem Sinne ... bleibt alles anders (Ein Titel von Herbert Grönemeyer)
PetAir