Guten Morgen Sara_56
ich kann mich gut in Deinen Papa reinversetzen und verstehe ihn. Glaube ich zumindest.
Was mit ihm in den letzten 5 Monaten passierte, ist ein einziger Alptraum.
Vor einem halben Jahr war die Welt (wahrscheinlich) noch komplett in Ordnung und jetzt ist alles unumkehrbar anders.
Bei mir war das Aufwachen nach der OP und das Realisieren, dass es niemals wieder so wird wie vorher ein Schock. Die Zeit bis zur OP war zwar auch fürchterlich und begleitet von allerlei Ängsten, aber trotzdem schwang immer dieses „Es wird schon wieder alles gut werden“ mit.
Krebs entfernen, wieder genesen von der OP, an die körperlichen Veränderungen gewöhnen und das Leben geht weiter.
- So war der Plan -
Und diese Hoffnung hat mich getragen und alles ertragen lassen.
Bis zu dem Moment wo ich realisiert habe, dass es nie wieder so wird wie vorher. Dem Aufwachen nach der OP.
Du realisierst, das der Plan von vor der OP nicht mehr in Erfüllung geht und ein völlig neuer Lebensabschnitt beginnt. Mit einer Menge unbekannter Dinge.
Ich habe mich auch in mich zurückgezogen und versucht, die ganzen Änderungen zu begreifen, zu verstehen. Und zu Lernen damit umzugehen. Es war für mein Umfeld eine schwere Zeit und für die Beziehung eine extreme Herausforderung.
Mittlerweile aber auch mit einer Menge positiver Dinge🤗
Lass Deinem Papa Zeit, gerade jetzt in der Weihnachtszeit wird es sich für ihn noch schwerer anfühlen als es ohnehin schon ist.
Bei mir hat es ungefähr so 4/5 Monate gedauert, bis ich für andere Menschen wieder so ähnlich wahrnehmbar war wie früher.
Alles Gute Euch
VG Alpinator