Lieber JoFo76, danke für Deine Zeilen. Musste ganz schön schlucken. Das klingt (nur im schlimmsten Fall) ganz heftig. Dass der Mensch auf so viele Sachen in seinem Körper verzichten kann. Als Laie ist man sehr erstaunt.
Mein Mann ist mental in keiner guten Verfassung. Seit man ihm im Dezember gesagt hat, dass er vielleicht auch seine Blase verlieren könnte, verdrängt er diesen Gedanken sehr stark. Aber so wie es mit Verdrängung nun mal ist, kommt die Angst doch ab und zu durch. Dann hat er geweint und gesagt, das könne er nicht. Als gestern ihm die Ärztin auch noch gesagt hat, dass vielleicht auch ein Harnleiter und eine Niere weg müsste, ist er fast ein Häufchen Elend. Ich sage ihm, so weit sind wir noch lange nicht und wir warten erstmal ab. Dann geht es ihm besser, aber es hilft nur kurze Zeit. Sein Zimmergenosse wurde gestern entlassen und so ist er allein auf dem Zimmer. Er mag sich mit nichts ablenken und ist niedergeschlagen. Er sagt, er will nach Hause. Ich antworte ihm, er ist dort ist gut aufgehoben. Er sagt, seit heute Mittag ist gar kein Blut mehr dabei und letztes Mal hätte er gehen dürfen, weil der Urin klar war. Ich antworte, sie wollen nur sicher gehen.
Tja, wie ein PingPong Gespräch. Bin ruhig dabei und auch stolz, dass ich ruhig geworden bin.
Lieber EZTU999, lieber Dirk! Schön auch von Dir zu lesen. Das sehe ich ganz genauso und habe das auch meinem ggü so kommuniziert. Aber er wirkt etwas depressiv. Das ist natürlich nicht gut. Er möchte von einem Psychoonkologen (noch) nichts wissen. Er käme schon klar, aber ich werde am Thema dran bleiben.
Die liebe caroline2021 hat ja auch darauf hingewiesen.
Im Krankenhaus sind sie gerade dabei einen Termin für die Harnleiterspiegelung zu finden. Ihr Zeitfenster wäre in ca. drei Wochen. Ich habe verstanden, dass das wieder ein neuer Tumor ist. Dieser liegt in der Einmündung zum Harnleiter. Deshalb möchte man schauen, ob es auch Tumore im Harnleiter gibt. Das ist ja auch richtig, find ich gut. Dieses wird wieder unter Narkose durchgeführt und wenn was zu sehen ist, dann nehmen sie Proben und dann muss man wieder davon die Histologie abwarten. Erst dann kann entschieden werden, wie es weiter geht.
Zudem muss ich die Befunde der Histologie abwarten, einmal für den Teil der Nachresektion und für den gestern neu gefunden Tumor am Ostium. Der Pathologe bekommt also zwei unterschiedliche Stückchen geliefert und die er untersucht.
Ich hoffe, so ist jetzt alles richtig? Danke für Eure Geduld mit mir.
Die Dinger sind heute Vormittag per Kurier in die Uniklinik zur Pathologie gebracht worden. Den letzten histologischen Befund, den ich auch hier eingestellt hatte, habe ich mir (im Namen meines Mannes) direkt vom UKE per Email angefordert. Das Krankenhaus sagte mir ja nur, T1G3 und das würde reichen. Der Urologe bekam bis zu seinem Urlaub auch keinen Bericht, so habe ich eben gehandelt. Im Nachhinein sogar gut, weil der Urologe letzte Woche sagte, er hätte diesen histologischen Bericht immer noch nicht erhalten. Er bat mich um eine Kopie. Krass, verrückte Welt.
So werde ich dann am Freitag um den Bericht bitten. Der Pathologe schrieb, ich könnte mich jederzeit melden und habe auch seine direkte Email Adresse erhalten. Also mein Plan, Stand heute, ich frage höflich per Email nach dem histologischen Befund direkt bei dem Pathologen des UKEs. Dann brauche ich nicht ständig bei dem Bundeswehr KH nachfragen.
Einen Entlassungbericht bekommt mein Mann bei der Entlassung.
Ich wäre glücklich und dankbar, wenn ich die Berichte einstellen darf und Ihr sie Euch anseht.