Hallo 🙋🏻♀️
ich habe seitdem ich klein bin chronische Blasenentzündungen. Vorletztes Jahr kam dann die Diagnose „vorzeitige Menopause“ hinzu. Ich habe wirklich viele Tränen geweint, weil Kinder kriegen immer schon zu meinem obersten Lebenszielen gehörte. Danach habe ich dennoch nie aufgegeben und dafür gekämpft vielleicht doch irgendwie schwanger zu werden. Zudem nehme ich seitdem starke Wechseljahrhormone um meinen vorzeitigen Mangel auszugleichen. Im September diesen Jahres wurde dann tatsächlich eine Eizelle entdeckt, was an ein Wunder grenzte, mir aber total Mut machte.
Danach fingen die Schmerzen an. Meine Blase hat teilweise richtig gekrampft, mir taten die Nieren weh und ich hatte schmerzen beim Wasserlassen. Ich bin dann von Urologe zu Urologe gerannt und habe aufgrund von Bakterien im Urin und einer „verdickten Blasenwand“ ständig andere Antibiotika bekommen.
Anfang Dezember konnte ich einfach nicht mehr und bin ins Krankenhaus gefahren. Dort hat man festgestellt, dass ich gar keine Bakterien in der Blase habe, sondern, dass meine Scheide entzündet ist. Ende vom Lied, man wollte mich wieder nach Hause schicken.
Zum Glück war einer der Ärzte der Meinung, dass man sicherheitshalber ein CT machen sollte, um Blasen- oder Nierensteine ausschließen zu können. Das Ergebnis stand schnell fest .. Wucherung in der Blase… TURB ….. bösartiger Harnblasenkrebs. Geschätzt wurde PT2a (tatsächlich war es PT3a) G3 ohne Lymphknotenbefall, oder Befall anderer Organe.
OP war dann am 21.12. es wurden die Blase, die Gebärmutter, anliegende Lymphknoten und ein Eierstock entfernt. Dann wurde mir eine Neoblase aus 40cm Darm geformt. Ich lag 5 Tage auf der Intensivstation und 4 Tage auf der normalen Station und bin dann tatsächlich schon am 30.12. mit Katheter und auf beiden Beinen entlassen worden. Der Katheter wurde dann vor einer Woche gezogen. Ich wurde seitens des Krankenhauses seitdem recht wenig begleitet, keine Anleitung zum wasserlassen, keine Anleitung zur Beckenbodengymnastik, keine aktuellen Kontrolltermine .. den Termin bei einem Urologen habe ich erst Ende des Monats..
Mit meiner Neoblase komme ich tagsüber ganz gut klar, bis auf das minimale Fassungsvermögen, aber das ändert sich ja mit der Zeit. Nachts bin ich leider Tröpfcheninkontinent. Das nagt mit 26 Jahren natürlich total an meinem Selbstbewusstsein, zumal ich mit meinem Lebensgefährten zusammen wohne. (Ich weiß aber, dass alles einfach seine Zeit braucht) ich gehe aktuell stündlich auf die Toilette
Dienstag beginnt meine Chemotherapie mit Gemcitabine und Cisplatin. Heute ist das Vorgespräch für den Port. Davor habe ich tatsächlich mehr Angst, als ich vor der OP hatte. Die Chemo wird mir auch mein letztes Stückchen Selbstwertgefühl nehmen.
Mein Körper verlangt aktuell so viel von meiner Phsyche. Ich möchte einfach wieder arbeiten, lachen, Leben können 😓
Ich habe unendlich viele Fragen..
..
Gibt es hier vielleicht doch irgendwo Gleichaltrige?
Woran merke ich, dass die Blase leer ist? Oder geht das überhaupt? Manchmal gehe ich auf die Toilette, lasse so viel wie ich schaffe, stehe auf und muss dann mehrfach nochmal .. ist das normal ?
Mir wurde acc akut empfohlen wegen dem schleim, ich habe aber Panik, dass sich dann alles löst und meine harnröhre verstopft.. ist euch das passiert?
Wie macht ihr Beckenbodentraining ? Speziell auch Schließmuskel ? wo kann ich das lernen? Die Reha ist erst nach der Chemo..
Was esst ihr und was nicht?
Wann verlängern sich die Abstände beim wasserlassen?
Hatte jmd die gleiche Chemo? Wie ging es euch dabei? Habt ihr alle Haare verloren?
Lebt jemand schon länger mit der neoblase und ist Kontinent geworden?
Können die Hormone den Krebs ausgelöst haben?
Bitte helft mir, ich bin vollkommen überfordert.
Liebe Grüße,
Jacky