Beiträge von Gartenblick

    Hallo Gastein,


    auf der Homepage der CBF Darmstadt (https://cbf-da.de) findet sich unter dem Punkt "Bezugsberechtigung" folgender Passus:


    "Der ärztliche Nachweis wird immer dann als ausreichend angesehen, wenn eine Behinderung nicht anders nachgewiesen werden kann. Dies gilt im Besonderen für Personen aus Ländern, die über kein vergleichbares Ausweissystem verfügen. Hier kann auch der europäische Parkausweis für Schwerbehinderte als Nachweis gelten."


    Ich verstehe das so, dass im Falle Österreichs der Arztbericht reichen könnte ...?

    Im Zweifel einfach mal dort anrufen, einen Versuch ist es wert.


    Viele Grüße, Gartenblick

    Liebes Forum,


    ich melde mich nach einiger Zeit wieder wegen eines Updates zum Zustand meiner Mutter.


    Mitte Februar war ja eine Unregelmäßigkeit im Harnleiter festgestellt worden im CT, und am 18.3.2022 erfolgte eine Harnleiterspiegelung: aufgrund ihres Urostomas über die rechte Seite (durch die Niere in den Harnleiter) und nicht durch das Stoma selbst, das war wohl nicht möglich.


    Der Operateur meinte sofort im Anschluss, dass sich die Unregelmäßigkeit "in Luft aufgelöst hätte" und nichts Auffälliges zu sehen sei, hat aber trotzdem Gewebe entnommen, das untersucht wurde. Die niedergelassene Urologin, die die OP angeregt hatte, ist wohl sehr vorsichtig und sicherheitsorientiert laut seinen Aussagen, und das ist ja auch gut so.


    Den stationären Eingriff unter Vollnarkose hat meine Mutter mental und physisch wieder hervorragend überstanden (3 Tage Aufenthalt in der Klinik).

    Heute hatte meine Mutter in der Klinik Befundbesprechung und das schmerzlose ambulante Ziehen der Harnleiterschiene: es ist auch pathologisch alles in Ordnung.


    Sie hatte zwar ein paar Tage nach dem Eingriff einmal Blut im Beutel, aber an diesem Tag war sie auch etwas zu forsch im Garten unterwegs, hatte sich etwas zu viel zugemutet - klar, sie fühlt und fühlte sich topfit :-). Laut Urologen kann das mit einer Schiene durchaus einmal vorkommen, und auch er führt es auf zu viel körperliche Aktivität zurück. Sie soll jetzt erst einmal für 2 Wochen auf Sport verzichten - und auch auf die geliebte Gartenarbeit :-).


    Jetzt ist die zweite urologische Nachsorge bei ihrer Urologin Ende April (also 3 Monate nach der ersten Nachsorge, genau im Plan gemäß der Leitlinien).

    Wir gehen einfach davon aus, dass auch da alle Werte und Untersuchungen in Ordnung sein werden (es wurde ja im Vorfeld ihrer Harnleiterspiegelung wieder alles untersucht: Ultraschall, Urin, Blut usw.). Aber lieber alles engmasching überwacht und rechtzeitig reagiert.


    Von daher kann ich im Moment wieder sehr Positives berichten, und kann immer wieder betonen, wie wichtig bei der Genesung eine positive und optimistische Grundeinstellung ist. Ich bin immer wieder begeistert, wie locker und selbstverständlich sie ihr Urostoma angenommen hat und es einfach als selbstverständlichen Teil ihres Lebens ansieht.

    Auch wenn sich natürlich immer zum Termin der Nachsorge eine Nervosität breit macht, verständlicherweise.


    Ich melde mich wieder.


    Liebe Grüße,

    Gartenblick

    Hallo @ Anja.,


    bei meiner Mutter wurde Mitte Februar bei ihrem ersten CT ca. 4 Monate nach der Blasenentfernung (Anlage Urostoma) eine "Unregelmäßigkeit bzw. Harnabflussstörung" festgestellt und von der Urologin wurde für Mitte März ein Termin für eine Harnleiterspiegelung in der Kinik vereinbart, Dauer ca. 2-3 Tage.


    War das bei dir ähnlich, wurde die Verengung auch nur durch Zufall entdeckt?

    Oder hast du diese Verengung in irgendeiner Form gemerkt? Meine Mutter merkt überhaupt nichts.


    Liebe Grüße

    Gartenblick

    Hallo Feuerpferd,


    bei meiner Mutter hatte sich das erledigt, als der hinzugerufene Stomaberater bei der Draufsicht sofort eine Reduzierung des Stoma-Durchmessers festgestellt und daraufhin gleich neue Stomabeutel bestellt hat. Seitdem wieder alles gut, es ist alles bündig.


    Sie nutzt das einteilige System von Dansac mit 2 cm vorgestanzter runder Öffnung, und reinigt Stoma und umliegende Haut mit zurechtgeschnittenen Einwegwaschlappen ("sensitiv") und warmem Wasser.


    Selbst war ihr das nicht bewusst, dass der Ausschnitt mittlerweile etwas zu groß war, auch wenn es scheinbar nur minimal war.


    Liebe Grüße

    Gartenblick

    Liebes Forum,


    ich melde mich wieder nach längerer Zeit.


    Leider ergab sich im CT, durchgeführt am 14.2. gemäß der Leitlinie Blasenkrebs, eine Auffälligkeit im Harnleiter (laut Aussagen der Urologin eine Unregelmäßigkeit bzw. Ablaufstörung).

    Es wurde seitens der Urologin für den 18.3. ein OP-Termin in der Klinik vereinbart (auf der Einweisung steht URS, also Harnleiterspiegelung).

    Die Vorbesprechung zur OP ist am 9.3., dann wissen wir hoffentlich mehr.


    Ich frage mich nun, wie funktioniert eine Harnleiterspiegelung bei einem Urostoma ...?


    Meine Mutter bzw. auch ich sind natürlich etwas beunruhigt, aber auf der anderen Seite denke ich: gut dass das CT jetzt zeitnah gemacht wurde (das letzte CT war vom 4.10.2021 und damals unauffällig, abgesehen vom Blasenkarzinom, das ja damals mit der Zystektomie entfernt wurde), so kann man hoffentlich rechtzeitig reagieren - egal wie.


    Meine Mutter fühlt sich körperlich und psychisch absolut fit, macht ihren Sport regelmäßig, geht viel spazieren und hat ihr soziales Umfeld. Wenn sie den Beutel nicht hätte, fühlt sie sich genauso wie vor ihrer Erkrankung, sagt sie immer.


    Vielleicht hat der / die eine oder andere von euch damit Erfahrung?


    Viele Grüße

    Gartenblick

    Liebe Forumsmitglieder,


    ich bin seit September 2021 stille Mitleserin und möchte mich jetzt auch einmal aktiv melden.


    Meine Mutter (74 Jahre), keine Vorerkrankungen, sehr guter Gesundheits- und Fitnesszustand, sportlich, kein Übergewicht, Nichtraucherin und keine berufliche Disposition, bekam im September die schockierende Diagnose Blasenkrebs, nachdem sie nach einer Blasenentzündung im Juli nicht mehr richtig fit wurde. Blut- und Urinwerte gaben keinen Hinweis auf einen Tumor. Nachdem die Hausärztin sie letztendlich ins MRT geschickt hatte, war dann leider ein sehr großer Tumor innerhalb der Blase zu erkennen.


    Bei meinen Recherchen bin ich sofort auf dieses Forum gestoßen und konnte mich schon einmal mit sehr wertvollen Informationen aus den verschiedenen Beiträgen versorgen – und mich selbst als Tochter schon mal mit den verschiedenen Szenarien, die möglich sein konnten, auseinandersetzen.


    Die TUR-B erfolgte Ende September, Befundbesprechung nach Abdomen-CT (unauffällig, keine Metastasen) dann sehr zeitnah Anfang Oktober. Der Tumor war muskelinvasiv, wie fast schon vermutet. Ich war bei allen Gesprächen dabei, und meine Mutter folgte der Empfehlung des Chefarztes, eine radikale Zystektomie mit Anlage eines Urostomas vornehmen zu lassen, dies wurde Ende Oktober gemacht. Auch hier waren die Informationen aus dem Forum absolut hilfreich, da wir gut vorbereitet in die Gespräche gehen konnten und meine Mutter das Ganze wirklich sehr tapfer und gefasst aufnehmen konnte. Eine Zweitmeinung haben wir nicht eingeholt, weil für uns das Ergebnis das gleiche sein würde bei diesem Befund. Wir hatten großes Vertrauen in den Chefarzt und das wurde nicht enttäuscht.


    Diagnose nach TUR-B und Zystektomie: Urothelkarzinom pT2 N0 (0/11) L0 V0 G3 und ausgedehntes pTis, R0, PDL1-Status 5%, IC-Score 2 (in domo).


    Ein Nierenstau 2. Grades der linken Niere wurde vorher bereits festgestellt (sogar 3. Grades, das hat sich aber zurückgebildet und kann/wird sich wohl noch weiter zurückbilden).


    Meine Mutter lag nach der radikalen Zystektomie Ende Oktober vom frühen Abend des OP-Tages bis zum nächsten Vormittag auf der Intensivstation, konnte aber sehr zügig auf die Normalstation verlegt werden.


    Dort war sie für knapp 2 ½ Wochen; sowohl der Eingriff selbst als auch der postoperative Verlauf war sehr gut, die Ärzte waren sehr zufrieden mit ihr. Nachdem Schwäche und Übelkeit weitgehend verschwunden waren, war sie fleißig zuerst mit einem Rollator (mit eingehängtem Nachtbeutel) und danach ohne Hilfsmittel auf den Fluren unterwegs, um körperlich wieder fitter zu werden. Die Physiotherapeutin hat sie so gut wie nie gesehen, da sie sich komplett alleine mobilisiert hat.


    Das Urostoma hat sie schon im Vorfeld und auch nach der Operation sehr bald akzeptiert, sie geht auch in ihrem Umfeld komplett offen damit um. Auch das ist unter anderem dem Forum hier zu verdanken!


    Nach dem Klinikaufenthalt war sie für 3 Tage daheim (ich wohne mit meiner Familie im gleichen Haus wie meine Mutter), sie war dann natürlich noch recht schwach – völlig logisch nach solch einem Eingriff.


    Im Anschluss ging es für sie für 4 Wochen nach Bad Brückenau zur AHB, wo sie wirklich auch sehr zufrieden war, ob es die Mahlzeiten waren oder die Anwendungen. Dort erlernte sie den sicheren Umgang mit ihrem Urostoma und der Versorgung (die Einteiler von Dansac haben von Anfang an gut funktioniert). Trotz des schlechten Wetters im November/Dezember machte sie dort jeden Tag ihre Spaziergänge und war konsequent dabei bei allen Anwendungen, die ihr verordnet wurden. Diese Zeit war sehr wichtig für sie, auch wenn sie am Anfang nicht dachte, dass sie so schnell wieder auf die Beine kommen würde.


    Eine Woche vor Weihnachten kam sie nach Hause, und es ging und geht jeden Tag besser.


    Die Versorgung über die örtliche Patientenversorgung ist wirklich topp, meine Mutter macht nach wie vor, wie in der AHB gelernt, alles selbst. Sie ist auch wieder sehr aktiv: beinahe tägliches Laufen bei Wind und Wetter, entsprechende Gymnastik, Selbstversorgung im Haushalt, Sozialkontakte (unter Coronabedingungen etwas eingeschränkter als früher, aber Hauptsache Kontakte, und es gibt ja die neuen Medien, in denen sie sehr bewandert ist).


    Sie sagt immer zu Freunden und Verwandten, wenn sie nicht ihren Beutel hätte, würde sie sich fühlen wie vorher. Tagsüber ist sie komplett mobil mit dem „normalen“ Beutel, den sie nachts an einen Nachtbeutel anschließt und so die Nacht durchschlafen kann. Beutelwechsel macht sie etwa jeden zweiten Tag, das Ganze dauert nun keine 10 Minuten mehr.


    Das Durchschlafen, ihr Alter und auch die drohende Möglichkeit einer lange währenden Inkontinenz (vor allem nachts) waren für sie die Hauptargumente gegen eine Neoblase und für ein Urostoma. Das war für sie die absolut richtige und beste Entscheidung.


    Ende Januar stellt sie sich nun erstmalig bei einer Urologin vor (sie hatte bisher keine, da sie ja keinerlei Probleme mit der Blase hatte). Laut Leitlinien für das Harnblasenkarzinom soll sie nun engmaschig (im Moment alle 3 Monate) untersucht werden.


    Bisher scheint auch keine adjuvante Chemo geplant zu sein, es wurde von ärztlicher Seite nirgends etwas erwähnt, auch in keinem Bericht. Eine neoadjuvante Chemo vor der OP war auch nie ein Thema, ich denke, es war wichtig, die Harnblase aufgrund der Tumorgröße und -eigenschaften sofort zu entfernen.


    So, das ist der Stand heute. Fragen habe ich im Moment keine an euch, ich habe so viel in diesem Forum und auch in den Leitlinien gelesen, dass ich mir selbst fast wie eine halbe Medizinerin vorkomme. Das Forum ist Gold wert, vielen Dank dafür.


    Wichtig ist es mir auch, durch diesen Bericht zu zeigen, dass einem die Diagnose „Blasenkrebs“ erst einmal die Füße wegreißen kann, aber auch, dass die Medizin in diesem Bereich enorme Fortschritte gemacht hat und wirklich viel erreicht werden kann. Und dass es guttut, Informationen nicht nur aus ärztlicher Hand, sondern direkt von Betroffenen zu erhalten.


    Mir ist durchaus bewusst, dass jeder Fall anders ist und nicht alles so geradlinig verläuft wie bei meiner Mutter. Aber meine Zeilen sollen Mut machen all denjenigen, die mit dieser Diagnose konfrontiert werden.


    Beste Grüße von Gartenblick