Beiträge von Charlie

    Guten Morgen Alpinator


    Ich war nach dem Spitalaufenthalt in Bern in keiner Reha, habe jedoch längere Zeit eine Beckenboden-Physiotherapie besucht. Nach Anleitung dieser Therapie trainiere ich - vielleicht auch ein bisschen zu wenig konsequent - täglich 3 Mal kurz den Beckenboden: 15 x 10 Sek. anspannen (Penis hochziehen) und dazwischen 10 Sek. entspannen.

    Das Training hat zu deutlichen Verbesserungen am Tag geführt, jedoch so gut wie keine Fortschritte in der Nacht.


    Ich stehe in der Nacht alle drei Stunden für den Toilettengang auf. Dabei ist die Einlage je nach Trinkverhalten am Vorabend mehr oder weniger voll. Obschon meine Neoblase eine Kapazität von 500 - 600 ml aufweist, kann diese im Schlaf im entspannten Zustand nur ca. 250 ml halten.


    Lieber Gruss, Charlie

    Holmi10


    Zuerst habe ich ein bisschen mit der Vakuumpumpe experimentiert, was ich aber nicht besonders toll fand - das war aber vielleicht als Einstieg trotzdem nicht schlecht, da damit die Durchblutung der Schwellkörper wieder angeregt wird. Andere Mittel habe ich bisher nicht ausprobiert.

    Ich bin bis jetzt bei 10 mg geblieben. Eine gewisse Verbesserung war eigentlich bereits mit der ersten Tablette feststellbar - nach meiner Erfahrung erfolgt die beste Wirkung so +/- 3 Stunden nach Einnahme (es braucht dabei natürlich schon einen entsprechenden sexuellen Anreiz, versteht sich).

    Eine Dauererektion hatte ich bisher noch nie - es bleibt wohl eher beim gegenteiligen Problem, dass die Erektion eher nur „halbhart“ ausfällt.


    Vielleicht muss ich noch erwähnen, dass bei mir eine nervenschonende OP möglich war.


    Ich würds einfach mal ausprobieren.

    Holmi10


    Ich habe etwa 1 Jahr nach der OP mit Tadalafil begonnen. Zuerst habe ich gemäss ärztlichem Rezept jeden dritten Tag 10 mg eingenommen, um einen gewissen Dauerlevel zu erreichen. Nach meiner Erfahrung ist es aber am Wirksamsten, einfach ein paar Stunden vor gewünschter Funktionsfähigkeit eine Tablette zu nehmen.

    Am Anfang hatte ich als Nebenwirkung etwas Gliederschmerzen zu verzeichnen, was aber relativ bald verschwunden ist. Ansonsten hatte und habe ich keine Nebenwirkungen festgestellt.

    Die Errektion ist mit der Zeit etwas stärker geworden, wobei sie leider schon nicht mehr mit früher vergleichbar ist, aber Hauptsache es geht noch ein bisschen was. Prostata ist bei mir auch weg.


    Das ist meine Erfahrung - schlussendlich bleibt es halt einfach sehr individuell, inwieweit mit welchen Mitteln noch etwas erreicht werden kann.


    Charlie

    Hallo Nakedboy


    Bezüglich mögliche Gründe, die zum Blasenkrebs führen können, würde mich interessieren, ob du viele Getränke mit dem künstlichen Süssstoff Aspartam getrunken hast (bspw im Cola Zero).


    Vgl. dazu den diesbezüglichen Strang in der Rubrik „Forschung“ - am besten antwortest du dort.


    Lieber Gruss, Charlie

    Liebe Sannabl


    Hier noch meine Geschichte zur wirklich schwierigen Wahl des Ableiters:


    Mein erster Urologe hat mir aus den bereits genannten Gründen zu einem Urostoma geraten. Desto mehr ich mich mit dieser Form der Harnableitung auseinandergesetzt habe, Beutel zur Probe getragen etc, desto schwerer habe ich mich psychisch mit dieser Lösungsvariante getan. Daher hatte ich Zweit- und Drittmeinungen bei weiteren Urologen eingeholt, welche mir - angesichts Alter, körperlicher Konstitution und da es von Krebsausbreitung überhaupt möglich war - zur Neoblase geraten haben. Hauptvorteil: Der Körper scheint nach der Zystektomie-Heilungszeit zumindest äusserlich unversehrt - dabei handelt es sich zu einem guten Teil sicherlich um eine psychologische Frage, welche für mich aber in der Tat wichtig war. Hauptnachteil: Es ist damit zu rechnen, dass Inkontinenz in der Nacht oder dann gerade umgekehrt Hyperkontinenz (was eine Selbstkatheterisierung bedingt) Dauerthema bleibt.


    Jetzt anderthalb Jahre nach der Zystektomie und nachdem die Blase durch kontinuierliches Training ein Fassungsvermögen von ca. 550 ml erreicht hat, kann ich berichten, dass ich mit der Neoblase ingesamt gut zurecht komme und so ziemlich lebe, wie zuvor. Dauerthema bleibt aber tatsächlich die nächtliche Inkontinenz, da im Tiefschlaf der Beckenboden völlig entspannt. Daher stelle ich in der Nacht den Timer für den Toilettengang auf drei Stunden und trage Tena-Einlagen Level 2. Dank täglichem Beckenbodentraining (nur noch 3 x 5 Min/Tag) bin ich tagsüber (fast) kontinent. Zur Sicherheit trage ich die kleinste verfügbare Einlage, da immer das Risiko besteht, dass ein klein wenig Urin unkontrolliert abgeht. An den drei Stunden Schlafrhythmus habe ich mich gewöhnt und fühle mich trotzdem erholt. Gemäss Schlafforschung dauert ein Schlafzyklus 90 Minuten, womit in drei Stunden immerhin zwei Zyklen durchlaufen werden.


    Alles Gute und Liebe, Charlie (aus der Schweiz)

    Danke für die Rückmeldungen.

    Ich werde wohl den Urologen vor dem Termin noch per Mail bitten mir kurz zu erläutern, wozu es die Harnröhrenspülung genau braucht.

    Ohne überzeugenden Grund habe ich keine Lust sowas über mich ergehen zu lassen und vielleicht noch eine HWI zu riskieren.

    Guten Morgen Balu


    Scheinbar ist wirklich eine Spülung der Harnröhre gemeint, um die Harnröhrenwand routinemässig zu reinigen. Ich habe eben auch so ein bisschen meine Zweifel und möchte nichts machen lassen, das medizinisch nicht unbedingt notwendig ist,


    Lieber Gruss, Charlie

    Guten Tag allerseits


    Mein Urologe will bei der nächsten Kontrolle - 1 1/2 Jahre nach der Neoblasen-OP - routinemässig eine Urethrallavage durchführen. Hat jemand von euch Erfahrung damit bzw. ist sowas tatsächlich notwendig, wenn die Kontrolluntersuchungen ansonsten keine Auffälligkeiten zeigen?


    By the way: Meine Neo mit 5 - 6 dl Fassungsvermögen funktioniert grundsätzlich komplikationslos. Nur die Inkontinenz in der Nacht werde ich trotz regelmässigem Beckenbodentraining nicht los, im entspannten Tiefschlaf beginnts ab 2 - 3 dl Inhalt zu laufen.


    Liebe Grüsse, Charlie

    Dotter_2303


    Bei mir war es sogar so: Am Morgen Port-OP unter Vollnarkose und bereits am Nachmittag des selben Tages erste Chemo-Verabreichung.


    Das Schlimmste an der Chemo war für mich eigentlich die hartnäckige Verstopfung, welche von Medis gegen Übelkeit herrührte. Empfehlung: Nicht lange mit schwachen Abführmitteln üben, die nicht viel bringen sondern rasch zu wirksamen Mitteln wie bspw Dulcolax greifen.


    Lieber Gruss, Charlie

    Liebe Antje


    Danke für deine Rückmeldung. Ich habe inzwischen einen seriösen Arzt gefunden, der mit Hypnose arbeitet. Er kann sich durchaus vorstellen, beim beschriebenen Problem helfen zu können. Er ist ziemlich ausgebucht und so habe ich erst im August zwei Termine erhalten.

    Ich werde dann berichten, ob es was genützt hat.


    Lieber Gruss, Charlie

    Hallo zusammen


    Bei mir ist die nächtliche Inkontinenz nach wie vor ein grosses Thema. Sobald die Blase zu 200 ml gefüllt ist, läuft der weitere Urin im Schlaf gnadenlos aus. (Während des Tages fasst die Blase mittlerweilen so ca 450 ml)

    Ich frage mich, ob allenfalls eine durch einen Facharzt durchgeführte Hypnose helfen könne, indem dem Unterbewusstsein suggeriert wird, im Schlaf eine leichte Beckenbodenspannung beizubehalten.

    Hat jemand allenfalls sogar Erfahrung dazu?


    Lieber Sonntagsgruss, Charlie

    Liebe Ricka


    Meine Neoblasengeschichte in Stichworten:

    - 9.21: Diagnose Blasenkarzinom, Entfernung des Karzinoms, Biopsie zeigt Krebszellen bereits in Blasenwand

    - 10 - 12.21: Chemotherapie in 4 Zyklen zur Eindämmung des Krebses

    - 1.22: Zystektomie und Konstruktion einer Neoblase in einem Spital in Bern. Momentane Diagnose: keine Krebszellen feststellbar

    - seit 2.22: Zuhause, bisher keine Komplikationen ausser dem Kampf mit der Inkontinenz, keine AHB.


    Schöne Ostern, Charles

    Guten Tag allerseits


    Ich verfüge seit 3 Monaten über eine Neoblase. Obschon die Blase mittlerweilen ein Fassungsvermögen von ca 3,5 dl aufweist, bin ich noch ziemlich inkontinent. Es geht bereits Urin ab, auch wenn die Kapazitätsgrenze noch lange nicht erreicht ist, insbesondere beim spazieren. In der Nacht ist’s natürlich noch schlimmer als am Tag.

    Hat jemand einen Tipp, wie ich das besser in Griff kriege? Welche Beckenbodenübungen erachtet Ihr als am wirkungsvollsten?


    Viele Grüsse aus Bern in der Schweiz

    Charlie